Bei mir wurde 2019 ADS diagnostiziert. Habe damals keine Medikation genommen sondern versucht durch Therapien etwas Ordnung zu schaffen. Habe bald darauf mit Therapien aufgehört und mich meinem ADS hingegeben. Hab erst vor 2 Jahren so richtig gemerkt was das ganze für ein, mittlerweile, Leidensdruck für mich geworden ist. Weitere 2 Jahre später hab ich mich dann erst dazu bringen können bei einem Psychologen um eine erneute Diagnostik anzufragen damit ich eventuell medikamentös darauf eingestellt werden kann. Ich habe schon einige hilfreiche Artikel in diesem Forum gefunden, danke dafür. Was mich aber interessieren würde und ich dazu leider keinen Beitrag gefunden habe wäre folgendes…
Hat von euch auch jemand die ganze Zeit Musik im Kopf? Also unweigerlich… während des verrichten von Tätigkeiten wo man sich konzentriert läuft im Hintergrund meines Gehirns immer irgendein Song.
Ich schaffe es nur marginal diesen abzudrehen indem ich mich versuche so richtig zu konzentrieren was nicht länger wie höchstens ne Minute möglich ist und dann teilweise auch mit etwas Kopfschmerzen bzw. Unruhe einhergeht.
Vielleicht geht es ja jemanden ähnlich.
Freue mich auf Antworten und auf meinen Termin den ich bald bei den Ärztinnen habe.
Ich habe auch viel Musik im Kopf. Hab ich mal keine, dann reicht schon die kleinste Sequenz eines Klanges , Rhythmus oder Melodie und zack geht es wieder ab.
Ich hab manchmal sogar zwei Lieder im Kopf und dann auch noch manchmal Noten oder Instrumente vor Augen .
Ohrwürmer können sich Tage halten.
Meist stört es mich nicht, weil ich parallel ja was anderes mache und manchmal bin ich auch froh wenn da bisschen Musik im Kopf ist.
Je mehr ich versuche dagegen anzukämpfen um so präsenter bleibt es.
Musik ist ja auch Ansich was schönes von daher darf sie mich gerne begleiten.
Mache ich Musik kann ich auch schonmal eine weitere Melodie im Kopf haben oder dann genau habe ich keine Musik im Kopf sondern 1000 andere Gedanken
Aber Medis machen es nicht weg aber schon ruhiger oder den Umgang damit einfacher .
Würde ich mich jetzt auf das Problem konzentrieren dann wäre es aber schnell wieder belastender.
Wieso brauchst du denn eine erneute Diagnostik? Die verfällt doch nicht.
Warst du in der Zeit nicht psychiatertisch angebunden? ? ?
solltest du dann auch sofort in Angriff nehmen, die Plätze sind teils noch mangelnder erst recht wenn du Medikamente möchtest sonst kommt der nächste Frust.
Ohne Medis konnten das Musik, Filme, teils " Zwangsworte" und andere super nervige Dinge sein.
Musik auf ein Ohr, leise Radio laufen zu lassen dann stoppte der Rest und dann war es an der Zeit den Kompromiss zwischen Musik und Arbeiten zu finden und nach einer Eingewöhnungsphase konnte ich das früher gut, machte ich ed länger nicht bedurfte es wieder einer Eingewöhnungszeit
Ganz hart war es mal nach einer ganz schweren Krise überhaupt wieder Geräusche, Parfum und Co zu ertragen wo es 2 Jahre ganz verbannt war
Danke für die Antwort. Ja ich siele selbst Instumente da ist die Musik dann nicht da, aber der Fokus liegt nicht bei der Musik weil andere Gedanken durch den Kopf fliegen. Besonders beim Einschlafen ist es sehr störend.
Diagnostik war zu hoch gegriffen. Der Psychiologie ging in einem Erstgespräch aus dass ich ADS habe und ich Achtsamkeitstherapie starten soll. Habe jetzt im November ne Diagnostik welche 4 Stunden dauert und wo auch meine Freundin und Eltern per Fragebogen miteingebunden werden.
Ich hab das auch ganz extrem. Bei mir lässt es sich auf ein Langzeittrauma zurückführen. Grob: ich war viel allein und hab mich mit Musik nicht so alleingelassen gefühlt. Jetzt ist meine Situation anders, aber das Gehirn lernt nur sehr langsam um. Mir helfen Medis enorm. Schon in der Eindosierung hab ich etwa 3h komplett Ruhe davor und dann nur vereinzelt. Wenn ich nachts aufwache, findet dann wieder ein komplettes Chaos-Konzert statt. Was dafür spricht, dass die Medis anschlagen.
Bin gerade richtig erleichtert durch deinen Post. Wenn ich das bei meiner Ärztin anspreche, fragt sie mich, ob ich Paranoid sei
Ich erkläre dass dann immer so, wenn ich erklären möchte wie es in meinem Kopf aussieht, dass ich so 32 Tabs offen habe, und von irgendeinem kommst Musik, aber keine Ahnung welcher das ist.
Ich höre oft die gleiche Playlist über Monate, einige Songs dann im Dauerschleife, ich weiß nicht wie ich das erklären soll, quasi ein safe- Song? Musik hat mir seit meiner Jugend geholfen, mich zu regulieren, Gefühle auszudrücken und ist immer noch sehr wichtig. Es passiert dass ich abends einschlafe, der meist gehörte Song dudelt im Kopf im Hintergrund. Oft wache ich auch auch mit dem Song dann im Kopf auf (schlimm war es, als meine Tochter sich nur mit einem bestimmten Kinderlied beruhigen ließ, noch heute wache ich morgens manchmal auf und mein Kopf “ Regentropfen hüpfen im Winde auf und nieder…..oder, ja blöd, aramsamsam…)
Jetzt nehme ich seit Ende September Elvanse. Und jetzt ist es tatsächlich ruhig. Erst gegen Abend oder wenn ich nachts aufwache, ist meine ist meine Hintergrundmusik wieder präsent.
Das mit der Musik hat mich tatsächlich am wenigsten gestört, eher die anderen Tabs.
Nervig wurde es nur, wenn mein Kopf einen Song angespielt hat, dessen Namen und Interpreten ich nicht parat habe ( weil ich mir sowas eh schlecht merken kann) und erst Ruhe gegeben haben, wenn ich und mein Hyperfokus das Lied gefunden hat…
Hallo Kathy, du hast mit deiner Antwort meine Neugier geweckt:
(Toll, mein Handy lässt mich nicht zitieren)
Was genau meinst du mit “Zwangsworten”?
Ich frage, weil ich gerade an etwas denke muss, was mich lange genervt hat, ich aber keine weitere Bedeutung angemessen habe. Eine Zeitlang schoss wenn sich etwas gemacht habe, mich konzentriert habe oder auch geträumt auf einmal ein Satz in meinem Kopf. Es war immer der gleiche. Total aus dem Kontext. Und immer mit dem Impuls ihn auszusprechen, was aber nie geschah ( was peinlich gewesen wäre, denn der Satz war: “Ich liebe dich”. Das war irgendwann wieder vorbei. Habs auch nie jemandem erzählt. Erst jetzt musste ich wieder daran denken.
Weißt du vielleicht, ob es da eine Erklärung für gibt?
Ich habe darüber noch nie nachgedacht. Aber ich kenne das auch. Irgendwas ist immer.
Stört dich das denn?
Also mich stört das nicht weiter. Stört auch meine Konzentration nicht. Da sind meine Gedankenspiralen viel nerviger. Oder wenn du durch die Firma läufst und an jedem Arbeitsplatz läuft ein anderer Sender. Da komme ich mir vor wie auf dem Rummel.
Hier! Ich habe auch fast immer Musik im Kopf und greife die kleinsten Andeutungen von Melodien oder Titeln sofort auf (Danke übrigens @Dela für aramsamsam )
Ich habe vor einer Weile mal in meinem Umfeld herumgefragt, ob das Phänomen noch jemand kennt. Die meisten haben nur gesagt „Also ab und zu einen Ohrwurm habe ich auch. Aber nicht dauerhaft Musik im Kopf.“ Einem sehr musikalischen und definitiv neurodivergenten Kumpel (er bezeichnet sich als hochsensibel, aber ich denke da könnte noch mehr dahinterstecken) geht es allerdings genauso wie mir.
Ja es ist mitterweile sehr störend und belastend. Neben den Tagträumen die auch omnispräsent sind ist es für mich sehr schwer gedanklich im hier und jetzt zu leben.
Wenn ich nicht gerade vergangene oder zukünftige Situationen/Gespräche auf alle Absurditäten abklappere, meinen eigenen Kinofilm drehe oder sonstigen Unfug im Kopf habe, laufen meine 342 Ohrwürmer. Jetzt gesellen sich langsam wieder Weihnachtslieder dazu (außer Last Christmas, das hat Hausverbot).
Nun bin ich aber auch musikalisch unterwegs, einmal Verein, einmal Chor. Da laufen dann die zu übenden Lieder im Hintergrund, abwechslungsreich unterbrochen durch Filmmusik, Klassik, vergangene, aktuelle und zukünftige Lieblingslieder, AC/DC, Queen, Irish Folk, Bluegrass, Blues, und zig weitere. Manchmal nervt es schon ein wenig, wenn der kleine grüne Kaktus in aggressiver Dauerschleife durchs Hirn piekt. Schlimmer finde ich, wenn ich gar keine Musik höre. Also weder im Kopf noch sonst wie. Dann bin ich richtig, richtig tief im Loch.
Die Lieder laufen in der Regel so, wie man sie im Radio hört, nur ohne Werbung und nervige Moderatoren. Allerdings kann ich mir in der Regel nicht den Text merken. Refrain geht meist irgendwie, der Text an sich klingt undeutlich. Die Ohrwürmer lassen sich in der Regel durch ‚richtiges‘ Musikhören abdrängen. Manchmal dudeln sie parallel , mal fällt mir ein lang vergessenes Lied ein.
Eigentlich stört es mich nicht wirklich. Ist wie Radio laufen lassen im Hintergrund. Mit manchmal nur einem Lied … Es stört eher meine Mitmenschen, da ich meistens mit den Füßen im Takt wackle, oder mit den Händen und wenns mich richtig mitreißt ist auch mal ein Stuhltänzchen drin.
Wow, Gesangspassagen sogar.
Interessant, ich erinnere mich nur, dass ich in meiner Kindheit oft vor mich hingesummt oder manchmal auch richtig gesungen habe, aber ich glaube, der Fokus lag auf der Melodie. Heute hab ich das Problem zum Glück nicht mehr, aber ich liebe es bestimmte Stücke in Dauerschleife zu hören.