Gewicht und Übergewicht?!

Ich habe diese Zwänge, nicht in Ruhe sitzen zu können, weil mir z. B. einfällt, das noch schauen muss ob ich alles fürs Abendessen eingekauft habe, den Mülleimer schon ausgestellt habe oder die Betten gemacht habe.
Das ist durch die Tabletten viel viel besser geworden und ich habe sogar mal ab und an die Ruhe einen Teil einer Serie zu schauen oder was ich noch lieber mache ein gutes Buch zu lesen nicht nur abends im Bett sondern auch mal tagsüber.
Wenn ich entspannen will räume ich vorher den Wohnzimmertisch auf

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Weil dich die Tätigkeit entspannt oder weil du dich besser mit einem aufgeräumten Tisch entspannen kannst?

Ich bin auch nie übergewichtig gewesen und mein Essverhalten war jetzt nicht mal sonderlich ungesund.

Aber durch die Wechseljahre kamen halt die Probleme und ADHS und die Medikation erschweren es ein gesundes Gewicht zu halten, aufgrund dieser Lebensphase wo der Stoffwechsel sich ändert, Ich habe mir ja noch rechtzeitig Hilfe geholt, sonst wäre ich jetzt wohl dreistellig ohne zu wissen warum.

Vor allem macht mir meine ADHS Disposition da echt auch Angst , noch bin ich motiviert und bekomme halbwegs eine „Disziplin“ rein und die Termine zur Ernährungsberatung helfen mir auch.

Aber was ist , wenn es wie so jedes andere Thema plötzlich den Fokus verliert ?

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Das mit den Wechseljahren kann ich mir auch vorstellen das es schwieriger wird. Der Körper ändert sich. Sowie der Stoffwechsel.

Genau deshalb wurde ich ja nicht pauschalisieren das ADHS sofort dick macht. Es kommt immer auf die Umstände an. Ob behandelt oder nicht. Wie doll die Symptome sind. Oder halt wie alt jemand ist. Ich bin ende 20. Ich hab ja logischerweise kein Problem mit Wechseljahren. Die werde ich später bekommen.

Ich wünsch dir alles gute Nelumba Nucifera. Ich glaube nicht das du den Fokus verlieren wirst. Du scheinst sehr bemüht zu sein, gehst du Ernährungsberatung ect. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Ich drück dir weiter die Daumen! :slight_smile:

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Ich kenn auch Einige Spargeltarzane wo ich denke , da könnte ADHS vorliegen und die können, ich übertreibe mal „Snickerssalat mit Coladressing“ permanent essen , ohne das was passiert. Das sieht so aus als ob die gleich alles verbrennen .

Und es gibt ja auch sehr dünne Menschen, die schon eine Fettleber haben wo man aber die gesundheitlichen Probleme nicht äußerlich sieht.

Man muss vielleicht auch noch unterscheiden zwischen innerlich gesund/ungesund unabhängig zum Körpergewicht.

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Das stimmt, es gibt auch sog. TOFIS: Thin Outside, Fat Inside.

Und es gibt auch erhöhtes Risiko für Magersucht bei ADHS, fällt mir jetzt erst ein…

Danke, jetzt weiß ich, warum ich Arbeitstage nicht ohne Süßkram überlebe, vorzugsweise Gummibärchen und Schokolade. :face_with_peeking_eye:

Das ist stress- und aufgabenabhängig, und korreliert wunderbar.

also Essstörungen und adhs treten total
Häufig komorbid auf. Von der anorexie über die Bulimie bis zur binge eating Störung !

Ich denke das wir trotzdem noch differenzieren müssten zwischen Esstörungen, die komorbid dazukommen , , Übergewicht , Schwierigkeiten Gewicht zu halten und ungesunde Ernährung bzw. Krank durch ungesunde Ernährung.

Aber vor allem auch bei Kindern als Nebenwirkungen der Medikation ein Untergewicht.

nein, ich denke, ADHS macht keinen dick, aber die Umstände tun es.
ich habe eine Essstörung, die ich schon zu Teenagerzeiten hatte. Ja, ich denke, ich habe damit Gefühle reguliert, Zucker ohne Ende, Fett ohne Ende, dann mal wieder gar nicht gegessen.
Dann kam die Alkoholsucht und auch damit habe ich mich selbst therapiert.
Nachdem ich clean bin, rückt die Essstörung wieder in den Vordergrund.
Ja, wir sind suchtanfällig und zwar für alle Süchte, auch die, die man auf den ersten Blick nicht als Sucht definiert.

Ich gebe dir da vollkommen recht, aber du sagtest auch das ADHS bei uns allen unterschiedlich ausgeprägt ist. ich bin auch ein Mischtyp, aber ich weise sehr wohl Verhaltensweisen auf, die zu Süchten führen.
Und da die genetische Veranlagung nun mal da ist, ist das Risiko auch höher, Komorbiditäten zu entwickeln, weil alles miteinander verknüpft ist.
Nichts muss natürlich, jemand, der die Veranlagung für Diabetes vererbt bekommen hat, muss noch lange kein Diabetes bekommen.

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Ich kann das auch bestätigen. Ich habe seit ich 10 bin Essanfälle, daraus hat sich mit 18 eine starke Bulimie entwickelt. Ich habe in der Therapie immer gesagt, dass ich süchtig nach dem Gefühl bin, was sich entwickelt, wenn ich Lebensmittel mit starkem Geschmack esse und nach dem beruhigenden Effekt, welchen das viele Essen auf mich hat. Wurde einfach nicht als Symptom erkannt, nicht mal in einer Tagesklinik, als ich den Verdacht geäußert habe, ADHS haben zu können. Auch als ich mich nicht mehr erbrochen habe, war der übermäßige Hunger nie weg.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es mehr Menschen wie mich gibt, die keinen Suchtdruck nach Substanzen oder Alkohol haben, sondern Fressdruck. Sorry für den harten Ausdruck, aber so ist es bei mir.

Seit ich Medikamente nehme, hat sich mein Essverhalten völlig beruhigt. Auch schon unter Atomoxetin. Manchmal muss ich aufpassen, dass ich nicht zu wenig esse, weil ich irgendwie null Bock auf Kochen habe, aber per se ist es viel normaler geworden. Normale Portionen, mal auch mehr naschen, kein wirklicher Fressdruck mehr. Ich lass es mir schon noch mal schmecken, wenn es gut ist, aber es artet nicht aus. Ich renne auch nicht mehr ständig zum Kühlschrank, um mich mit essen abzulenken. Muss nur auf mein Gewicht achten, dass ich nicht noch dünner werde. Gehöre eher zu den dünnen Essern. War aber auch mal dicker, weil ich einfach noch mehr gegessen habe.

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Ich war schon vor meiner ADS-Diagnose fett. (Das ist die treffende Beschreibung).
Mein Psychiater wundert sich das ich trotz MPH nicht abnehme.
(Spoiler: er ist auch nicht normalgewichtig)
Bislang konnte mir aber auch noch kein Arzt sagen woran das liegt:
-keine Abnormitäten bei der Nahrungsaufnahme/Menge,
-Blut super,
-endokrinologische Verlegenheitsdiagnose: Tumor am Stammhirn/Hoden/Nebenniere
-Diäten funktionieren immer nur ein einziges mal…

Bin gerade einer Sache auf der Spur, aber dazu erst mehr wenn es messbare Resultate gibt. Ich werde hier keine wilden Theorien verbreiten. Aber es geht eher in die Richtung „gemeinsame Ursache“.

80% aller Essgestörten sind in Wirklichkeit ADHSler.

Das habe nicht ich erfunden, sondern Martin Winkler.

PS. Beim Amphetamin habe ich sämtliche Nebenwirkungen von Schädelweh bis Bluthochdruck durch, nur eine war nicht dabei: Appetitminderung. Im Gegenteil: Unter Amphetamin entwickle ich einen Bärenhunger. Und mit Amphetamin habe ich teilweise bis zu 15 kg (!) zugenommen.

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Die meisten fetten ADHSler, die ich kenne, mich selbst eingeschlossen, sind Bewegungslegastheniker. Und/oder saufen wie die Löcher. Verfressen sind sie in der Tat eher nicht.

Hier erklärt einer der bekanntesten Essgestörten der Welt nochmal den Unterschied zwischen normaler Esstörung und Esstörung + Impulskontrollstörung (=ADHS), bzw. was eine Impulskontrollstörung überhaupt ausmacht (= die Unfähigkeit, Belohnungen aufschieben zu können):

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@Krümelnonster so gut. … !! :adxs_happy:

Es ist tatsächlich so, dass bei Adhs alles jetzt sofort sein muss d.h den Inhalt des Kühlschranks muss man sofort einatmen.

Die Suche und Gier nach überlebenswichtigem Dopamin macht vor nichts halt: Kühlschrank, Shopping, Fernsehen.

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Kühlschrank müsste bei mir dann eigentlich neben dem Fernseher stehen und das Handy dann nicht vergessen. Dann bin ich völlig drin im Fressflash. Aber irgendwie ist das in der kurzen Zeit, seit ich Medikamente nehme, (08/23) weg. Eine der bemerkenswerten Verbesserungen, die ich wahr nehme.

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Ja, bei mir hat sich das Essverhalten auch echt verändert.

Beispiel gestern Abend: 23:00 Uhr, plötzliches Hungergefühl :scream:

Früher hätte das sofortiges plündern des Kühlschranks und der Süßigkeiten Verstecke zur Folge gehabt.
Heute hab ich mir nach kurzem nachdenken einen Apfel geholt, damit mich das Magen Knurren nicht beim einschlafen stört und den Rest liegen lassen. Danke, liebe Pharmaindustrie.! :wink::laughing::innocent:

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So ein Erlebnis hatte ich gestern auch. Ich hatte Süßhunger und bin dann in den Supermarkt, hab mir 3 Kinder Maxi King eingepackt, kurz drüber nachgedacht, ob das zur Befriedigung genügt und bin zur Kasse. Vorher hätte ich alles mögliche mitgenommen und auch gegessen.

Aber ich finde es auch interessant, dass die Menschen ohne viel Bewegungsdrang, so habe ich @anon52525231 verstanden, da anders funktionieren.

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