Hallo zusammen,
seit einigen Wochen nehme ich Elvanse, 30mg. Ich habe auch das Gefühl, dass die Wirkung etwas nachgelassen hat. Mein Arzt möchte, dass ich bis zum nächsten Termin jeden Tag ein Protokoll erstelle, in welchem ich die genaue Wirkung für den Tag beschreibe. Das sieht dann ungefähr so aus :
Aufmerksamkeitsprobleme: (Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit und/oder Reizoffenheit):
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Probleme mit der Selbst- und Alltagsorganisation (Zeitmanagement, Prioritäten setzen, Planungen durchführen):
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Emotionale Labilität, Stimmungsschwankungen:
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
(Emotionale) Stressempfindlichkeit:
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Temperament-Ausbrüche, jähzorniges Verhalten, Gereiztheit:
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Motorische und/oder innere Unruhe:
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Impulsivität beim Reden oder Handeln:
Gar nicht – leicht – mäßig – mittel – stärker – stark
Unerwünschte Wirkungen (bitte genau beschreiben):
Außerdem messen Sie bitte Ihren Blutdruck bzw. lassen ihn messen (in der medikamentösen Einstellungsphase möglichst täglich) und Ihr Körpergewicht.
Anhand meiner Protokolle entscheidet der Psychiater dann ob die Dosis stimmig ist, oder eben nicht.
Ich wollte das einfach mal als Tipp weitergeben…
Ich bemerke bei mir, dass die Wirkung Tag täglich variiert. Bei den kurzen Arztbesuchen ist es zudem nicht so leicht, rückwirkend, 2-3 Monate in 10min.Gesprächszeit mit dem Arzt zusammenzufassen und eine weiteren Behandlungsverlauf zu erörtern.
Wenn die Wirkung abends langsam ausschleicht , bekomme ich mega crasse Konzentrationsstörungen. So ab 21h ist dann kein Gespräch mehr mit mir möglich. Auch innere Dialoge werden zum reinen Wirrwarr. Ich vergesse was ich 3sek.zuvor gesagt /gedacht habe. Das ist wirklich erschreckend und muss auf andere Menschen echt befremdlich wirken. Ich frage mich was da mit mir passiert und ob andere Elvanse Konsumenten dieses Problem auch kennen? Spricht das eventuell für eine nicht adäquate Einstellung des Medikamentes? Ich dachte so ein Rebound-Effekt würde es bei Elvanse, im Gegensatz zu Medikinet, nicht geben?! Hat jmd. vielleicht einen Tipp wie ich diesen Effekt verhindern /minimieren kann? Ich habe gelesen, dass manche Leute ihre Elvanse - Kapsel aufmachen und den Inhalt in zwei Einheiten ,aufteilen, welche sie dann im Abstand von ein paar Stunden einnehmen? Könnte ich das versuchen oder soll ich bis zu meinem nächsten Arztbesuch lieber nichts „Auf eigene Faust“ verändern? Diese Konzentrationsstörungen/Gedächnisausfälle sind wirklich gruselig und total besorgniserregend. Zudem es auch echt peinlich ist wenn man inmitten eines Gespräches mehrfach komplett den Faden verliert.
Dann möchte ich von Jupp_76 gerne wissen :
Hast du das „Problem“ mit den Emotionen schon immer gehabt? Du sagst du spürst nichts, oder nur selten, und wenn dann nur wenn du Elvanse nach einer langen Pause eingenommen hast. Ich hingegen habe eher das Gefühl, dass ich durch Elvanse nicht mehr so mega emotional bin wie früher.
Du schreibst das du deine Familie nicht spüren kannst, oder bislang nur ein-, oder zweimal. Wie war es denn früher als du noch gar keine Medis genommen hast und wie steht es um deine Gefühle anderen Menschen gegenüber (Mutter /Vater /Geschwister)? Darf ich fragen welche nicht-medikamentösen Alternativen du schon probiert hast um deine Gefühle „wiederzubeleben“?
LG