Gibts ADHS wirklich? Sind Medikamente die Lösung?

@Katz was zum Geier ist ein „Blister“?, dass will ich auch. :wink::joy:

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@AbrissBirne
Blister nennt man die rechteckigen Verpackungseinheiten, in denen die Tabletten eingeschweißt sind.

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@Andromache Danke für die Antwort, jetzt weiss ich was gemeint ist, aber Hey ich habe ja mein Sackmesser überall dabei, dass hat mir schon in manchen Lebenssituationen geholfen, zum Beispiel wenn ich Möbel von Ikea auspacken musste, oder als ich keinen Büchsen Öffner hatte, als ich keinen Korkenzieher hatte, als ich mich im Wald verlaufen hatte (Kompass), als ich keinen Schraubenzieher hatte, beim Zelten und grillieren, basteln, Nähen und so weiter und so fort, ohne mein Sackmesser gehe ich nicht mehr aus dem Haus, Mac Gyver lässt grüssen und wünscht noch einen schönen Sonntag.
:wink::heart::sun_with_face:

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@AbrissBirne
auch ich habe meistens die Lightversion eines Sackmessers dabei; entweder die ganz kleine oder die mittlere Ausführung. Hatte mittlerweile 4 oder 5 Stück; alles Werbegeschenke. Auch Feuer fehlt meistens nicht, obwohl ich gar nicht rauche.

Auch dir und allen anderen noch einen schönen Restsonntag!

Nur noch kurz zum Sackmesser, ich fand das Bild das @Elementary aus dem @Katz Bild und dem Schweizer Sackmesser kreiert hatte einfach wirklich GENIAL und irgendwie liebenswert. :+1::heart:
Jeder* Adhs’ler* sollte im Grunde immer so ein Sackmesser auf sich tragen, eigentlich ist das Sackmesser der perfekte Adhs „Werkzeugkoffer“ für jeden* Adhs’ler* schlechthin. :+1:
Übrigens hat es auch immer so einen Ring dran mit dem es sich perfekt am Schlüsselbund anhängen lässt, zusammen mit einem Karabiner Haken am Hosenbund fest gemacht, so verliert man nie mehr weder die Schlüssel noch sein Sackmesser!. :joy:
Von daher wäre ich übrigens tatsächlich sehr begeistert davon, wenn man das „Original Adxs Sackmesser“ unter den Ideen von @Lupine , nebst T-Shirts, Tassen, Pfosten, Kugelschreibern ect. integrieren würde. :wink:
Wer weiss, vielleicht würde sich DAS tatsächlich als Erfolgsschlager durchsetzen?, weil es nützlich ist, und ausserdem noch cool aussieht, und in den verschiedensten Lebenslagen wirklich behilflich sein kann, weil man sehr viele Elemente von nützlichen Werkzeugen immer bei sich hat.
Ich wünsche auf jeden Fall auch noch einen schönen Rest Sonntag allerseits, und macht’s gut für heute, also dann bis morgen. :sun_with_face::heart::smile_cat:

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Ein Lob an alle hier im Thread dass trotz der gewissen Anstößigkeit des gewählten Themas ein guter Umgangston herrscht. Ich bin aus dem Internet heutzutage ganz anderes gewohnt… Daneben ist hier meiner Ansicht nach eine Interessante Kontroverse entstanden.

Zum Thema:
Ich habe vor einiger Zeit mal das Buch „ADS – Das kreative Chaos“ von Walter Beerwerth gelesen.
Er hat es bei der Frage ob es sich bei ADxS um „Disease Mongering“ handelt meiner Meinung nach ganz gut auf den Punkt gebracht.

Sinngemäß:
ADxS gab es schon immer, was sich gut an diversen historischen Persönlichkeiten der Wissenschaft, Kunst und Kultur studieren lässt.
Das was sich verändert hat ist nicht der Mensch, es ist seine Art zu Leben die sich zum Nachteil der ADSler gewandelt hat. Genauer gesagt ist es der Wandel der durch die Industrialisierung statt fand.
Vor dieser war im alltäglichen Leben körperliche Bewegung zentral – sei es um von A nach B zu kommen oder bei der Arbeit. Daneben gab es kaum intensive Quellen visueller oder akustischer Reize, sowie ausreichend Möglichkeiten für den Einzelnen seinen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen.

Nichts desto trotz bin ich aber überzeugt dass es auch vor der Industrialisierung für ADSler einen Leidensdruck gab und man durch eine Medikation viele Menschenleben hätte retten können…

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@Huckeduster sehr gut geschrieben, gefällt mir.
Zweifelsohne gab es Adhs auch schon vor der Industrialisierung, vermutlich gibt es Adhs seit es Menschen gibt, davon bin ich persönlich jedenfalls eigentlich schon überzeugt. Mir fällt spontan ein Schriftsteller namens Edgar Allan Poe ein bei dem ich mir gut vorstellen könnte das er von Adhs betroffen war, er war sehr depressiv und schwerster Alkoholiker, war ein Adoptivkind und hatte es nicht einfach in seinem Leben, vor allem wahrscheinlich auch weil er ein Spieler war und sich zu Tode soff.

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Spannend! Und sehr gut formuliert von dir :+1:

Hab mir gerade gedacht, dass ich mit meinem extremen Bewegungsdrang in anderen Zeiten bei körperlicher Arbeit gepunktet hätte. Heute hab ich im Büro das Gefühl, innerlich zu explodieren, wenn ich die Energie nicht kanalisieren kann (wobei die Medikamente mich hierbei toll unterstützen).

Danke für den Buchtipp! Werde ich unbedingt lesen :blush:

Liebe abendliche Grüße :sparkles:

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Sorry der Nachfrage, aber was hat „Adoptivkind“ mit ADHS zu tun?

@Schröder Adoptivkind für sich gesehen hat nichts mit Adhs zu tun, aber E.A.Poe war ein Adoptivkind, sein Nachname stammt meines Wissens nach sogar von seinem Adotivvater, dass ist eigentlich alles.

Ich möchte gerne noch meine Ansicht zum Thema „sind ADHS-Medikamente notwendig“ aussprechen.

Ich selbst nehme ADHS Medikamente. Ja, die Liste der möglichen Nebenwirkungen ist - wie bei so ziemlich jedem Medikament - lang. Deshalb muss man halt individuell mit dem Arzt herausfinden, welches Medikament in welcher Dosierung passend ist.

Bei mir zum Beispiel: MPH hatte ich zuerst, das hat bei mir den Blutdruck und den Puls erhöht. Das Problem habe ich bei Elvanse/Attentin zum Beispiel gar nicht.

Was ich ohne Medikamente nicht könnte:

  • Auto fahren (ich würde diverse Verkehrsschilder übersehen das Risiko ist mir zu groß)
  • Arbeiten (ich könnte mir die Arbeitsabläufe nicht merken)
  • meine Termine organisieren
  • den Haushalt auf die Reihe bekommen
  • auf Dauer Kontakte halten
  • mit meiner Zeit klar kommen, ich wäre entweder zu spät oder viel zu früh

Klar, ich könnte ohne Medikamente überleben. Aber als Leben würde ich das mittlerweile tatsächlich nicht mehr bezeichnen. Meine Beziehung wäre ohne schon längst Geschichte, ich hätte vermutlich bis heute keinen festen Job… nein nein, ich brauche die Medikamente.

Klar, das ist bei jedem individuell aber man sollte es zumindest gut abwägen, finde ich.

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Da kann ich mich Daydreamer nur anschliessen , mein Leben vor der Medikamentation war total anstrengend und hat mich daher ja auch in den Burn Out getrieben

Also ich bekam meine Diagnose und Medikamente auch erst nach meinem Burnout und die Medikamente haben mir wirklich geholfen, theoretisch geht es schon ohne, aber mit geht es eben besser, viele sind nicht umsonst froh das es Medikamente (Methylphenidat) gibt.

Gut, du, @Humankind sagst, ADHS-Medis seien nicht nötig. Man kann Nötigkeit natürlich beliebig wegdefinieren, am Ende sitzen wir wieder mit Fellen bekleidet vor der Höhle, alles was danach kam war eigentlich nicht nötig.

Für die Meisten von uns, und unsere Angehörigen, macht Methylphenidat oder Amfetamin das Leben erträglich(er), aber nötig ist es vielleicht nicht.

Aber wenn ADHS-Medis, früh und in der richtigen Dosis und über die Pubertät hinaus verordnet, auch nur bei jedem 10. die Tabakabhängigkeit, bei jedem 100. die Scheidung, bei jedem 500. den tödlichen Unfall und bei jedem 1000. den Suizid verhindern, sind sie nötig.

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Sehe ich anders. Früher haben sich die Adxsler* und allgemein Menschen mit psychischen Erkrankungen mit verschiedenen Substanzen selbst medikamentiert, waren meistens die Dorftrottel, wurden in komischen Anstalten eingesperrt, sich umgebracht usw.

Heutzutage gibt es eine gute Aufklärung und mehr Akzeptanz seitens der Bevölkerung. Dazu die passende Medikamente und Therapien, um wenn man Glück hat das Leben zu erleichtern. Sowie ein gutes Sozialsystem.
Aber dieses „Luxus“ haben leider überwiegend oder nur Menschen in den Industrieländern. Die Industrialisierung brachte also für uns mehr Vor- als Nachteile.

@Humankind
Deine Argumente beziehen sich mehr auf die Situation von Erwachsenen, die mit der Störung mehr oder weniger gelernt haben auch ohne Medikamente auszukommen.
Was betroffene Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Erwachsenseins durchmachen müssen und welche bleibende Schäden eine unbehandelte Adxs mit sich bringt, brauche ich hier nicht zu erwähnen. Daher sehe ich persönlich eine Verweigerung der Medikamente seitens der Eltern als Kindeswohlgefährdung, soweit kein medizinischer Grund dagegen spricht natürlich.

Ich kann ohne Medikamente leben, aber die Frage ist wieso sollte ich? Sobald sie mir helfen, will ich nicht drauf verzichten. Ohne Elvanse hatte ich immer ein Ruhepuls von 90, war ständig innerlich unruhig, aggressiv und mit den meisten meinen Mitmenschen auf Kriegsfuss. Warum sollte ich das wieder wollen?

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Das sehe ich vollkommen anders und muss @Huckeduster recht geben. Zum einen gibt es verschiedene Phasen der Industrialisierung und die Phase, in der wir momentan leben, ist für uns ADxSler pures Gift.

Es gibt überall Ablenkung, aber trotzdem ist die Taktung, in der Leistung erbracht werden muss, extrem hoch. Dazu kommt der mentale Stress, der zum Beispiel in den 50ern und 60ern bei weitem nicht so stark war.
Die Strukturen verschwimmen immer mehr…familiäre wie auch die Arbeitsstrukturen. Die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit verschwimmen durch die Digitalisierung immer mehr.
Hinzu kommt ja auch der Freizeit- und Selbstoptimierungsstress. All das ist für uns die pure Hölle.

Wir haben heute zwar ein besseres Sozialsystem und Medikamente, aber ohne die können wir ja auch den Alltag gar nicht mehr bewältigen.

Früher wurde mehr körperlich gearbeitet, es gab weitaus weniger mentalen Stress und die Menschen hatten ihre feste Strukur. Ich denke, daher fielen die ADxSler gar nicht so auf.
In der heutigen Arbeitswelt fallen Low Performer sehr viel schneller auf und werden aussortiert, während sie früher eben so „mitliefen“. Da waren es dann die Typen, die im Archiv versauerten, die Hauspost schlurfend verteilten oder Botengänge erledigten. Diese Jobs gibt es jetzt aber nicht mehr.

Alles was zählt, sind Effizienz und Gewinn und wer da nicht mitziehen kann, fällt durchs Raster.

FAZIT: Die Zeiten sind für uns sehr viel härter als früher.

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Meines Erachtens muss man bei der Frage auch in Betracht ziehen, dass es abseits von Menschen, die mit einer angeborenen Stoffwechselstörung (im Bezug auf ADHS Dopamin) sicherlich auch diejenigen gibt, die nicht gelernt haben, auch einmal auf Dinge zu verzichten und Spannungen auszuhalten - womit ich nicht sage, dass sie etwas dafür können. Es gibt da einfach soziale & familiäre Faktoren, auf die man, bis zu einem gewissen Alter, keinen Einfluss hat. In dem Fall ist man Sklave seines Belohnungssystems, was eben nur anspringt, wenn man immer krassere Dinge macht/konsumiert. Äußert sich dann ebenfalls in Unaufmerksamkeit, innerer Unruhe, Getriebensein, Desorganisation usw.

Es gibt dann halt die Leute, die sich das einfacher wieder aneignen können und andere, denen es selbst unter perfekten Bedingungen verdammt schwer fällt. Bei letzteren würde ich am ehesten von ADHS im eigentlichen Sinne ausgehen.

So wie Wasser.
Kann man trinken, kann man drin ertrinken.

Wenn man den Rahmen weit genug zieht, ist auf einmsl alles relativ.
Das ist allerdings nur relativ sinnvoll.

„Ist AD(H)S eine Persönlichkeitsdimension oder eine psychische Störung?“
„Ja!“

Wenn man den Rahmen hier zu klein macht (nur die Fälle der gerade so subklinischen oder gerade so klinischen anschaut), kannst du so argumentieren.
Das ist aber genau die Falle, in die die AD(H)S-Leugner auch laufen, weil sie den Rahmen noch ein bisschen mehr in Richtung subklinischen Bereich verschieben.

Vielleicht hilft es, auch den Bereich der schwereren Fälle wahrzunehmen.

Das hier hilft dabei:

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Für mich persönlich nicht.
Dazu möchte ich definitiv nicht als Frau mit oder Adxs in den 50-ern oder 60-ern leben, davor noch weniger.

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Och, diese Zeiten waren doch recht beschaulich.

Du musstest als Frau nur gut mit dem Toupierkamm umgehen können, den perfekten Lidstrich beherrschen und in Küche und Bett Bella Figura machen…wobei im Bett die Missionarsstellung reichte.
Heute wird noch erwartet, dass du selbstverständlich deine eigenen Brötchen verdienst, jederzeit perfekt in shape und im Bett bzw. gerne auch außerhalb dessen die Pornoqueen gibst.

-:wink:

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