Hallo,
ich darf testweise ab nächste Woche zu meinen täglich 80 mg Atomoxetin Guanfacin nehmen. Anfangs 2 mg/Tag für eine Woche.
Mit was muss oder darf ich rechnen an Wirkungen und Nebenwirkungen?
Danke.
LG
Hallo,
ich darf testweise ab nächste Woche zu meinen täglich 80 mg Atomoxetin Guanfacin nehmen. Anfangs 2 mg/Tag für eine Woche.
Mit was muss oder darf ich rechnen an Wirkungen und Nebenwirkungen?
Danke.
LG
Hallo,
bislang habe ich hier im Forum noch nicht von dieser Kombination gelesen… also falls Dir keiner schreibt, bitte nicht denken, wir seien desinteressiert…
Aber wer weiß, vielleicht kommt es ja doch anders…
Ok, danke. Und jetzt mal unabhängig von der Kombi, also wenn man Guanfacin alleine nimmt?
Mich interessiert halt besonders, ab wann der Einnahme, also gleich ab dem ersten Tag oder ab ein paar Tagen eine (merkliche) Wirkung eintritt, ab wann diese mind. eintreten sollte und wie es sich mit den Nebenwirkungen verhält. Hat man die evtl. nur anfangs und nach ein paar Tagen nicht mehr?
Ich glaube, dass es auch kaum jemanden hier gibt, die/der Guanfacin/Intuniv nimmt… gib doch mal Wirkstoff und Namen des Medikamentes nacheinander im Suchfeld oben rechts ein, vielleicht findest Du ja etwas dazu… ich lese bei Weitem nicht alles hier…
@kraemerchen - hast du denn Guanfacin indessen ausprobiert?
Ja, ohne positive Wirkung.
Was waren denn die Probleme bei Dir?
Hast Du Guanfacin nur in Kombination mit Atomoxetin genommen oder auch mal nur Guanfacin alleine?
Mein Sohn soll demnächst Guanfacin nehmen, nicht in Kombination mit anderen Mitteln.
Hallo zusammen,
mein Sohn (12) kommt mit Intuniv, also Guanfacin, seit einem Jahr sehr gut zurecht. Er ist ein super quirliges, aktives Kind, was früher mehrmals am Tag kleinere Ausraster hatte (beim Schreibfehler auf den Tisch schlagen, Leute anmotzem, weil sie zu laut geatmet haben,…). Einmal die Woche gab’s in der Schule größere Ausraster, wo Kinder bedroht wurden oder es handgreiflich wurde. Das ist durch Guanfacin absolut weg.
Er nimmt alle Geräusche und Ablenkungen jetzt so gelassen hin wie andere Kinder. Das führt zu besserer Konzentration. Es ist keine 100%-Lösung, aber 80% sind es auf jeden Fall. Hausaufgaben sind möglich und im Unterricht kommt was an!
Wir haben lange mit verschiedenen Dosierungen rumprobiert. Die beste Variante scheint für ihn persönlich 2mg und 3mg im täglichen Wechsel zu sein (Tabletten sind nicht teilbar). Zu wenig Intuniv und er bleibt nervig wild, zu viel Intuniv und er ist zu ruhig und schläft im Unterricht.
Er bekommt es abends, weil es zuerst etwas müde macht - merkt man zu Hause nicht, im Unterricht schon. Ich finde, es wirkt den kompletten Tag, eine Lücke zwischenden Einnahmen merke ich nicht.
Wir hatten nach Dosisänderungen immer nach 2-3 Wochen einen positiven Effekt gespürt.
Ich drück euch die Daumen, dass Guanfacin für euch passt, @Nono.
Liebe Grüße
Katha
Vielen Dank @Katha!
Das macht Mut - und mal wieder hochinteressant, diese Lösung mit der Einnahme im Wechsel!
@UlBre, wohl auch was für Deine Sammlung …
Ich erwäge, auf Intuniv, also Guanfacin, umzusteigen, weil ich in Folge der ME/CFS Herzprobleme entwickelt habe.
Beim Test (Beurer BC 54 mit Bluetooth Datenexport) mit verschiedenen Dosierungen Elvanse adult, hat sich der Trend ergeben, dass Blutdruck + Puls als Gesamtbetrachtung, niedriger sind, als mit der optimalen Dosierung von 40 mg Elvanse.
Da Betablocker bei meinem Puls geraten wären aber bei Elvanse kontraindiziert sind, muss ich nach Alternativen suchen.
Da mich @UlBre freundlicherweise darauf hingewiesen hat, das Guanfacin ursprünglich als Blutrucksenker entwickelt wurde, bevor es auch bei ADHS als wirksam entdeckt wurde, scheint es in meinem Fall ideal zu sein.
Ich möchte jedoch darauf hin weisen, dass Elvanse lange optimal für mich war (Wirkdauer 12 bis 10 h), ich also nicht den Verdacht hege, es sei für die akt. Probleme verantwortlich.
Gibt es aktuell Erfahrungsberichte zu Guanfacin? Vlt. sogar im Kontext Herz/Blutdruck?
Blutdruck haben wir nicht gemessen. Mein Sohn hat aber Kreislaufprobleme, wenn wir die Dosierung erhöhen. Selbst bei 1 mg hat er schon kalte Hände und Füße, was er früher nie hatte. Ob man daraus schließen kann, dass der Blutdruck niedriger wird…?
Das klingt logisch.
Ich hoffe eben auf einen solchen Effekt, um generell weniger Medikamente nehmen zu müssen, also auch keinen oder weniger Blutdrucksenker.
Ganz nebenbei hat mein Sohn (Aspie mit F84.5 G) bisher nix von dem Vertragen hat, was man zu Verbesserung der Konzentration geben kann.
Er hat -wie ich- den „Puls einer Rennmaus“ so dass nach einem „Test an Papa“ vlt. auch er (11J 156 cm 55 kg) zwei Fliegen… Mäuse?.. mit einer Klappe erschlagen könnte.
Da können wir mit halten. Nur ist es bei meinem Junior das Asperger-Syndrom, das ihn so „Dünnhäutig“ macht.
Er hat sich schon als Drei-Jähriger nicht aufs Klettergerüst getraut, wenn da andere Kinder waren.
Heute meidet er so oft wie möglich den Kontakt zu anderen Kindern. Raus aus der Schule > schnell allein zu meiner Frau in den Laden und in eine ruhige Ecke gelegt.
Zuhause haben wir max alle 14 Tage mal Besuch von einem anderen Kind, wobei beide Freunde selbst Aspies sind.
Im Zimmer 6 bis 10 h allein zu sein, max. online mit seinen wenigen Freunden zu zocken, ist für ihn geradezu angenehm.
Nur am Abend braucht er 1-2 h seine Mutter oder mich.
Hallo Zappelhirn,
ich habe mal in alten Aufzeichnungen von meinem Sohn (12) geschaut:
Ohne Medikamente hatte er einen Blutdruck von 106 / 58 (Puls 67).
Später hatte ich zwischendurch notiert: Blutdruck 90 / 52 (Puls 64) oder auch Blutdruck 88 / 56 (Puls 61).
Der Blutdruck ist also etwas gesunken. Mein Sohn ist aber noch immer qurilig und zeigt keine offensichtlichen Anzeichen von niedrigem Blutdruck. Allerdings ist er in der Schule müder (bei Stillarbeitsphasen, die ihn nicht interessieren döst er weg). Wir sind jetzt wieder bei 2mg. Er ist mir zu quirlig und unkonzentriert, aber etwas wacher im Unterricht. Muss aber keine zwangsläufige Nebenwirkung sein.
Wir haben Medikinet, Kinecteen und Elvanse in verschiedensten Dosierungen durch, auch in Kombination mit Intuniv. Das führt leider sofort wieder zu Wutausbrüchen. Beim Versuch mit Intuniv plus ein bisschen Medikinet: Erst denkt man, es läuft und die Konzentration ist top. Dann Boom, zwei Tage später ruft die Schule an, dass er einem Mädchen einen Kinnhaken verpasst hat, weil es gedrängelt hat. Dabei war vorher ein Jahr absolute Ruhe mit Intuniv. Stimulanzien scheinen ihn komplett aus der Bahn zu werfen.
Viele Grüße
Katha
„Dr. Jekyll and Mr. Hide“ hatten wir bei meinem Sohn auch. Wir hatten zuerst die F90.0 und dazu die Medikation.
Da fast nix was half, was mit einer typischen ADHS-Therapie zu tun hatte, kamen wir auf den Gedanken, dass es Aspie sein könnte.
Die Diagnostik hat dann ewig gedauert und war im Sommer 2021 durch. Nun ist die F84.5 amtlich. Er ist Aspie und damit ist auch klar, dass es primär nicht an eine Dysregulation der Neurotransmitter im Frontalen Cortex (ADHS) liegt. Denn genau da setzen die „ADHS-Medikamente“ nun mal an, sondern an der Stressreaktion in Folge einer „asymetrischen Reifung“ bzw. teilw. Reifungsverzögerung des Hirns, ist.
Da kann man manchmal med. unterstützen aber am besten hilft immer noch, wenn das gesamte Umfeld akzeptiert, dass „Autisten“ nun mal ein geschütztes Umfeld benötigen. Also Rücksicht > nicht zu viel > nicht zu laut > usw.
Natürlich „juckt das keiner Sau“ und unser Sohn muss in der lärmigen Klasse zurecht kommen, was ihn bis zum Ende der 5. Stunde ausbrennen lässt. Danach sucht er schnellstens das Weite und Ruhe.
So klappts einigermaßen.
Eigentlich wäre es gut, wenn er in einer kleineren und ruhigen Klasse wäre und dann auch noch Lehrer, die Aufgaben aus „Lehrer-Deutsch“ in „Aspie-Deutsch“ übersetzen.
Das können wir aber vergessen. Thüringen ist in Sachen Inklusion für ADHS-ler und Autisten trauriges Schlusslicht.
Man kann fast froh sein, wenn man hier die Kinder nicht in die „Gummizelle“ packt, statt ihnen zu helfen.
Das Thüringern Schulamt ist m.E. total veraltet und langsam.
Zu mehr als Rolli-Rampen, hat es in Sachen Inklusion hier noch nicht gereicht.
Oje - einerseits gut, dass bei deinem Sohn eine offenbar stimmige Diagnose gestellt wurde. Aber schade, dass er so wenig Rücksichtnahme erfährt.
Ich kämpfe grade aber auch gewaltig in einem Umfeld, in dem man es aber eigentlich nicht erwarten würde, dass es so mühsam ist.
Schade auch mit deinem Blutdruck…
Mein Sohn probiert grade seit zwei Monaten Intuniv plus Concerta.
Blutdruck scheinbar OK. Keine Müdigkeit oder Schwindel oder irgendwas. Auch nicht bei 4mg Intuniv und 18mg Concerta.
Aber ich glaube wir müssen bei Intuniv wieder runter gehen auf 2mg wegen aktuell häufigen Wutanfällen.
Wobei es wirklich schwierig ist weil ohne Intuniv auch Wutanfälle hat, die erst seit einem guten Jahr aufgetreten sind und der Pubertät zugeschrieben werden… bei Atomoxetin hatte er die auch…
Ich glaube bei 2mg Intuniv war es irgendwie besser… glaube ich… es ist soo schwierig zu beurteilen.
Mein Sohn, 15 und 8. Klasse, ist ja ASS diagnostiziert seit 4 Jahren, hat aber erst jetzt grade mit einer Therapie/Training angefangen.
Er hatte drei Jahre eine Schulassistenz, dann ein Jahr keine und jetzt doch wieder eine.
Hier ist es seit der 5. Klasse schwierig wegen Klassenlehrerinnen und ungünstiger Zusammensetzung der Klasse.
Grade Kämpfe ich mit Windmühlen in Sachen Nachteilsausgleich. Nicht dass ob ist die Frage sondern wie der Ausgleich aussehen soll und ob die Lehrer zum Runden Tisch gelassen werden und ob sie ohne Runden Tisch anderweitig Unterstützt werden können.
Ob sie das je werden umsetzen können, ist mir unklar. Insbesondere bei Deutsch und Englisch.
Es ist ungewiss, ob er so die formale Zulassung zur 10. Klasse schaffen kann, obwohl alle denken, dass er mindestens die Mittlere Reife schaffen sollte.
Der Direktor ist mir gewogen, hat aber zu wenig Lehrer und die die er hat, fluktuieren. Es ist eine neu gegründete Schule in einem sehr multikulturellen Stadteil.
Hier wird Integration nur auf kulturelle Integration bezogen und Neurodiversität eigentlich nicht verstanden. Das müssen die Assistenten dann ausgleichen.
Kommen sie, wenn Concerta nicht mehr wirkt oder egal zu welcher Tageszeit?
Bei uns passt ja die Medikation (Intuniv + Medikinet) auch nicht mehr, aber ich komme noch nicht dahinter, zu wenig Wirkung oder Nebenwirkung oder Stress in der Schule.
Eine Woche war hier relativ entspannt, heute ist es wieder ausgeartet. (Klassenlehrerin ist krank, Vertretung, ob es daran liegt…?)
Heute war ein Tag mit vielen Reizen morgens… nachmittags lange Schule, danach ein Termin, und dann Tasche packen für Konfirmandenfreizeit übers Wochenende…
Das war wirklich zu viel und nach mehr als einer Stunde lag mein Sohn sage und schreibe heulend auf dem Bett und sagte, er wisse gar nicht, warum er auch so schrecklich fühle, so, als ob gar nichts mehr ginge.
Ich glaube heute war’s ein Meltdown aus dem Bilderbuch und erstmalig mit Selbsteinsicht…
Heute hat er nur 3 mg Intuniv gehabt.
Ich glaube eigentlich nicht, dass er das so gemerkt hat.
Eher denke ich, dass das Concerta halt leider nicht den ganzen Tag abdecken kann. Zweimal am Tag Medikinet wäre keine echte Option, weil er nie selber an die Einnahme am Mittag denken würde. Oder der Assistent müsste helfen. Nur leider kommt seit einem halben Jahr fast jeden Tag ein anderer… und dann öfters auch mal gar keiner.
MPH ist ja an sich prima, aber wegen der Schwankungen sind wir überhaupt auf Atomoxetin und Concerta gekommen… und wegen des Appetiverlustes. Wenn wir mit MPH den Tag abdecken wollen, wird er vermutlich wieder zu sehr abnehmen…
Mist…