,…den ich so gut überspielt habe, dass ich es selbst nicht merke?
Hallo Schwarmintelligenz,
ich überlege gerade, ob ich doch etwas unter einen sozialen Phobie leide. Ich habe Verhaltensmuster an mir, die ich mir im Kontext einer Sozialphobie erklären kann.
Es ist aber nicht so, dass ich nicht vor die Tür gehen kann oder keine fremden Menschen ansprechen kann. Deswegen habe ich das bisher nicht auf dem Schirm gehabt.
Ich verhalte mich im Alltag aber oft so, dass ich soziale Situationen vermeide, z.B.:
- versuche ich es zu vermeiden mit Personen in Smalltalk zu geraten (zB die Nachbarn, die im Garten sitzen)…bisher aus dem Grund, dass ich keine Lust drauf habe …aber evtl hat es ja andere Gründe?
- bin ich ein people pleaser, d.h. ich verhalte mich meist so, dass ich möglichst wenig Umstände mache bzw spreche Konflikte nicht an (obwohl mich etwas stört). Das beeinträchtigt mich im Beruf sehr. Wenn man nicht auffällt, dann wird man auch nicht Ziel von Attacken
- bin ich froh, wenn ich irgendwo alleine bin
- arbeite lieber alleine
- meine krassen Reaktionen, wenn ich Vorträge halten muss würden sich so erklären
- teile ich wenig nach außen, zB whats app Status oder meine Hobbies. Ich verstecke es teilweise sogar
- finde ich es unangenehm, wenn es im Gespräch um mich geht
- sauge Kritik auf, nehme Lob nicht an
- stehe nicht gerne im Mittelpunkt
- ich brauche teilweise ewig, um aufzutauen. Meist so 1-2 Jahre, je nach Umfeld. Erst dann bin ich „Ich“
Total konträr dazu ist, dass ich eigentlich ziemlich laut und wenig schüchtern bin. Ich sag immer, dass ich eine laute Introvertierte bin. D.h. ich spreche Leute einfach an, habe in Geschäften etc keine Probleme nach irgendwas zu fragen. Ich schließe mich auch einfach so „fremden“ Gruppen an, obwohl ich niemanden kenne (Workshops etc). Setze mich allein ins Café etc
Mädels machen es zB ja gerne mal, dass sie sich vorher umständlich irgendwo treffen, damit man dann gemeinsam zur Veranstaltung kann. Find ich nicht schlimm, aber wenn ich dafür angefragt werde merke ich manchmal, dass die Person alleine nicht hingehen würde, wenn ich das ablehne. Sowas hab ich zB gar nicht.
Ich wirke auch immer sehr gesellig, mache Witze, bringe manchmal ganze Räume zum Lachen etc pp.
Jetzt das aber:
solange wie alles relativ anonym ist und keine Beziehung besteht ist alles gut. Mit anonymen Kontakten wie man sie zahlreich im Alltag hat habe ich keine Probleme. Besteht aber eine, dann verfalle ich wieder in die people pleaser Position, welche es mir teilweise unmöglich macht Bedürfnisse zu kommunizieren. Wenn mich was stört, wenn mir was auffällt etc.
Und damit meine ich auch kollegiale Beziehungen, vor allem diese. Hier kann ich nicht frei agieren, bin teilweise sehr angespannt. Die Anspannung halte ich dann so lange bis mir die Hutschnur platzt und alle fragen mich, warum ich nicht eher was gesagt habe.
Ich verstehe das alles nicht, aber ich glaube, dass diese „Angst in mir“ mich sehr in meiner Lebensgestaltung einschränkt. Das kostet alles Ressourcen, aber wem erzähl ich das…?
Habt ihr Erfahrung mit sozialer Phobie oder kennt ihr jemanden, der es hat? Kann es sich auch so äußern?
Was für Therapiemöglichkeiten gibt es und wie aussichtsreich sind diese? Die Expositionstherapie praktiziere ich ja quasi schon ein bisschen, aber es strengt mich eben sehr an.
Ich würde mich über Tipps und Erfahrungen von Euch freuen!
Irrlichtige Grüße