haben eure Eltern ADHS?

Hi

Also ich möchte gerne herausfinden woher mein ADHS kommt und normalerweise ist doch ein Elternteil davon betroffen?

Ich bin bei der Mutter aufgewachsen bis 6 Jahre, danach schon mehrere Fremdplatzierungen, danach nochmal 3 Jahre 100% bei ihr, danach ganz Fremdplatziert vom 12. Bis 16. LJ.
Die hat mehrere fast Suizidversuche etc, bei ihr deutet viel auf Borderline hin.

Der Vater wohnt in Ungarn, hat den Fragebogen ausgefüllt auf Ungarisch scheint kein ADHS zu haben.

Hm und jetzt woher kommt mein ADHS?

Hallo,

spannendes Thema.

Bei mir isses so: Bei meiner Mutter ist es klar, dass sie ADHS hat. Lange Zeit dachte ich, mein Vater sei nicht betroffen, aber inzwischen habe ich immer mehr Zweifel. Er ist so der Typ Überkompensation, bei dem man erstmal nicht daran denkt, bei dem ich aber immer mehr Symptome feststelle. Würde auch dazu passen, dass sich ADHSler blind finden…

Bei meinen Geschwistern finden sich ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprägte Symptome. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es Familien gibt, bei denen es sowohl ADHSler als auch Mitglieder ohne irgendwelche Symptome gibt. Vielleicht ist das aber wirklich so, wenn nur ein Elternteil betroffen ist.

Zu deiner Mutter: ADHS kann fälschlicherweise als Borderline identifiziert werden, wenn der Behandler keinen Plan von ADHS hat. Wie andere psychische Krankheiten auch. Irgendwo habe ich vor kurzen von einer Studie gehört, dass ca. 60 Prozent aller stationär psychiatrisch Behandelten ADHS haben. Seltsam nur, dass das da oft gar keine Rolle spielt bzw. das Thema ignoriert wird und so natürlich fraglich ist, welchen Erfolg die Behandlung dann tatsächlich haben kann.

Ob dein Vater ADHS hat oder nicht, weißt du natürlich nicht aufgrund nur eines Fragebogens. Ist aber vermutlich aus der Entfernung schwierig, mehr zu erfahren…

Was du über deine Mutter schreibst, ist jedenfalls etwas, was auch zu ADHS passen würde. An deiner Stelle würde ich versuchen, mehr Info über sie zu bekommen. Wie war die Schulzeit, was sagen ihre Eltern usw.? Gibt es aktuell Probleme, die auf ADHS hindeuten?

Interessant wird es auch, wenn man mal zu den Großeltern oder Urgroßeltern zurückgeht, falls man Infos zu denen bekommt. Bei mir gibts aus beiden Richtungen deutliche Hinweise, wo die Sache herkommt…

@Addy_Haller
Ja, das deckt sich so mit dem, was ich gelesen hatte.
Ich hab aber auch bemerkt, dass auch anderes sich als ADHS ähnlich äussern kann.

Wegen Borderline, das weiss ich. Es gibt Borderline auch gut komorbid.

Wegen meiner Mutter, da müsste ich ausholen. Einiges weiss ich, einiges auch nicht. Weiss nicht, ob das hier jemanden interessiert.
Sie hatte aber viel Kontakt zur Psychiatrie. Ich weiss nicht, genau was ihr da alles diagnostiziert wurde.

Hm, also ich weiss nicht. Meine Verwandten mütterlicherseits sind schon alle sehr angeschlagen. Meine Grossmutter wurde selber weggeben als Kind. Danach hat sie meinen Grossvater kennengelernt und geheiratet.
Mein Grossvater als Dachdecker ist vom Dach gefallen, als ihre Kinder klein waren und ist seitdem querschnittgelähmt und hat Phantomschmerzen. Sitzt im Rollstuhl, sie musste sich fortan um ihn kümmern.

Alle (!) meine Verwandten mütterlicherseits haben Depressionen und solche Dinge und nehmen alle Antidepressiva. Das ist schon schräg.
Die Grossmutter sprach mal von Ängsten gegenüber den anderen Menschen.
Jedenfalls nimmt sie erfolgreich Antidepressiva. Das schliesst doch eig. eine ADHS aus?

Jedenfalls hab ich den Kontakt zu allen abgebrochen. Im Kontakt zu meiner Mutter gings mir schlecht.
Sie hat auch echt komische Verhaltensweisen.

Bei meinem Vater würds irgendwie passen, weil er sehr empathievoll ist, eher naiv. Er ist auch schon einige Male impulsiv zu uns in die Schweiz gefahren.

Lg Zoraya

Nein. Komormide Depressionen werden natürlich auch bei ADHS mit Antidepressiva behandelt. Einige sollen sogar gegen die ADHS-Symptome helfen, z.B. Venlafaxin oder Bupropion, allerdings nicht so gut wie die eigentlich zugelassenen Medikamente. Bei mir war es übrigens genau so.

Antidepressiva wirken aber eher nicht gegen ADHS-Symptome, die als depressive Symptome missverstanden werden, z.B. alles, was mit der emotionalen Dysregulation zu tun hat. Da wird dann gerne eine atyische Depression oder eine Bipolare Störung anstatt der ADHS diagnostiziert.

Ehrlich gesagt: Jeder, der etwas von ADHS versteht, müsste bei dem, was du über deine Familie erzählst, sofort hellhörig werden…

@Addy_Haller
Warum genau hellhörig?
Und meinst du eher die Mutterseite?

Ok, das ist doch mal gut zu wissen wegen dem Antidepressiva, hab eben doch aber schon anderes gelesen wegen behandlungsresistenten Depressionen etc. Hm aber kenne auch ein ADHSler der Antidepressiva nimmt.

Danke für deine Antwort, jetzt werd ich es wohl doch so abhaken, dass es von der Mutterseite herkommt.

lg Zoraya

Ich könnte denen ja alle mal so eine Elvanse zuschicken :smiley:

In diesem Fall nur Spass, weil ich keinen Kontakt möchte.
Für Bekannte oder Freunde, die unmedikamentiert sind, würd ich das aber schon tun.
Hat das schonmal jemand gemacht? Sicher lustige Geschichten?


Genau die meine ich. Du schreibst z.B. vom Arbeitsunfall deines Großvaters, aber das erwähne ich nur, weil es eben auch noch reinpasst. Entscheidender ist: „Weggeben“ von Kindern ist bei Müttern mit ADHS häufiger als im Durchschnitt, zumal sie ihre Kinder häufig auch früh bekommen. Außerdem sind Depressionen und Soziale Phobie häufige Komorbiditäten von ADHS.

Wenn du ADHS hast und es selbst vererbt hast, dann hast du es auch vererbt bekommen, da eine erbliche Disposition laut Wissenschaft zwingende Voraussetzung für ADHS ist. Und es spricht einiges dafür, dass du es von deiner Mutter hast. Dein Vater kann es natürlich zusätzlich auch noch gehabt haben…

Manchmal ist es vielleicht eine Chance, in der Familie wieder aufeinander zuzugehen, wenn man weiß, was die Ursache der Kontaktabbrüche war…

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Da rate ich dringend von ab. Verschreibungspflichtige Medikamente sollten sowieso grundsätzlich nur wie vom Arzt verordnet eingenommen werden. Elvanse fällt aber zusätzlich noch unter das Betäubungsmittelgesetz, d.h. du machst dich strafbar, wenn du es „in Umlauf“ bringst.

Außerdem muss davon abgesehen ein Arzt erstmal entscheiden, ob die betreffende Person das Medikament aufgrund anderer Erkrankungen/Medikamente überhaupt MPH/AMP nehmen darf.

Was bitte soll daran lustig sein, anderen Leute, die keine sichere ADHS-Diagnose haben, ohne medizinische Kenntnisse einfach ein Medikament, dass noch dazu unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, zu „verabreichen“???!!!

Das ist nur eins: VERANTWORTUNGSLOS und STRAFBAR!

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Bei mir sind vermutlich beide Eltern betroffen… auch ich denke manchmal, dass ich meinen Eltern am liebsten mal was zum Ausprobieren geben würde, da ich meine Mutter als ziemlich entgleisten Fall von ADHS (evtl. auch BL) sehe, meinen Vater habe ich mal angesprochen, er findet sich in einigen Punkten bei ADS gut wieder, aber wie oben gesagt… es ist illegal und hoch riskant, Medikamente weiter zu geben…

OT: Da wohl nicht jedem bewußt ist, was passieren kann, wenn man Medis, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, einfach weitergibt, hier die Info:

[size=150]Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelgesetz - BtMG)[/size]

§ 29 Straftaten
(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

  1. Betäubungsmittel unerlaubt anbaut, herstellt, mit ihnen Handel treibt, sie, ohne Handel zu treiben, einführt, ausführt, veräußert, abgibt, sonst in den Verkehr bringt, erwirbt oder sich in sonstiger Weise verschafft,

  1. einem anderen eine Gelegenheit zum unbefugten Erwerb oder zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln verschafft oder gewährt, eine solche Gelegenheit öffentlich oder eigennützig mitteilt oder einen anderen zum unbefugten Verbrauch von Betäubungsmitteln verleitet,

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Jo schon klar. Danke für den Hinweis.
Würds ja drum nicht tun und hab auch deshalb einem anderen Freund vor 1.5 jahren kein Elvanse gegeben.

Da ich nun aber die Wirkung vom Medikament kenne würd ichs eher tun bei jmd. der sicher unbehandeltes ADHS hat.
Natürlich würd ich nach SSRI fragen oder MAO hemmer.

Jo aber das muss wohl jeder selber wissen.

Lg

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Danke @Andromache für diesen deutlichen Hinweis!!

:!: :!:

Sorry, aber du scheinst es nicht kapieren zu wollen. DIE EINZIGEN, der hier jemanden auf Medis einstellen können und dürfen, SIND DIE ÄRZTE!!

Wo bitte kennst du dich mit der Wirkung von Medikamenten aus? Deine Fragen und Beiträge, die du hier stellst bzw. bringst, zeugen vom Gegenteil. Du kennst jetzt gerade mal die Wirkung eines oder zwei Medikamente bei dir und deinem Sohn und sonst nichts!

Du kennst weder die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, noch kannst du die Wirkung bei anderen Personen einschätzen!!! Bei der Gabe einiger ADHS-Medikamente müssen die Leberwerte kontrolliert werden, um Gesundheitsschäden zu vermeiden…ebenso sind Nierenwerte ein Thema.

Hör also bitte auf, zu denken, du würdest dich auskennen und überlasse die Gabe von Medikamenten ausschließlich Medizinern. Die wissen zwar auch nicht immer, was sie tun sollen, aber wenigstens wissen die, was sie nicht tun dürfen, um Schäden für die Gesundheit zu vermeiden.


Nein, eben nicht! Deine laxe Einstellung dazu ist unverantwortlich!

Mein Pa hat es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (vermutlich über seine Mutter), ebenso meine kleine Schwester.
Und zwar aus meiner Sicht beide deutlich therapiebedürftiger als ich, aber leider auch versehen mit einer soliden, voll funktionstüchtigen narzisstischen „Auslenkung“. Ich habs eher in Richtung Phobie gelenkt, dadurch war mein Leben zwar deutlich schwerer, dafür habe ich die Möglichkeit, mir helfen zu lassen - auch wenns schon spät ist.
Meine Ma hat eher so einen BL-Einschlag - oder war auch einfach phasenweise einfach mal durch mit den Nerven.
Letztlich handelt es sich da ja um Menschen, die ihr Leben lang nicht geahnt haben, dass da etwas dahinterstecken könnte was man nicht ausschließlich mit „schwierigem Charakter“, „Sensibilität“ oder kindlichen Traumata erklären kann.

@Andromache
Na und, reg dich doch nicht so auf.

@Hibbelanna
Wie äussert sich das denn das Narzisstische?

lg

Ich rege mich nicht auf, ich will nur verhindern, dass du anderen Menschen mit deiner Uneinsichtig- und Verantwortungslosigkeit und diesem Forum mit einem vollkommen unpassenden, weil illegalem Thema schadest. Aber dir scheint dafür jegliche Einsicht zu fehlen.

Daher werde ich hier deine Kommentare in Zukunft ignorieren. Sollen sich UlBre und sein Moderatoren-Team darum kümmern…

Liebe @zorayazia, jetzt schreibe ich als „Mod“…

… wie du gelesen hast, habe ich @Andromache für seinen Beitrag in diesem Zusammenhang gedankt.

Es ist nicht egal, was du zu diesem Thema denkst und was du dazu hier schreibst… dies ist ein quasi öffentliches Forum und Aufrufe zu widerrechtlichen Handlungen oder die Verharmlosung solcher Handlungen dürfen wir leider nicht dulden.

Deshalb jetzt auch von meiner Seite aus nochmal die Aufforderung, zu dieser Frage nichts mehr zu sagen, was das geltende Recht in Frage stellt!

Ansonsten bleibt nur der Hinweis auf die Netiquette und die Forumsregeln.

Mein Senf, auch wenn ich gar nicht gefragt wurde: :sunglasses:

Narzisstischer Züge halte ich bei ADHS für relativ normal, es ist für viele einfach schwierig mit dem Perspektivwechsel und dem Verlassen der eigenen Welt.

Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat allerdings eine ganz andere Qualität und auch andere Ursachen. Martin Winkler meinte mal, als „Universaldiletant“ fehlten einem mit ADHS offenbar die Möglichkeiten, so etwas zu entwickeln. Erscheint mir schlüssig, außerdem habe ich noch keinen ADHSler mit echtem Narzissmus kennengelernt und kann mir die Kombi auch irgendwie nicht recht vorstellen. :smiley: