Hallo,
spannendes Thema.
Bei mir isses so: Bei meiner Mutter ist es klar, dass sie ADHS hat. Lange Zeit dachte ich, mein Vater sei nicht betroffen, aber inzwischen habe ich immer mehr Zweifel. Er ist so der Typ Überkompensation, bei dem man erstmal nicht daran denkt, bei dem ich aber immer mehr Symptome feststelle. Würde auch dazu passen, dass sich ADHSler blind finden…
Bei meinen Geschwistern finden sich ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprägte Symptome. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es Familien gibt, bei denen es sowohl ADHSler als auch Mitglieder ohne irgendwelche Symptome gibt. Vielleicht ist das aber wirklich so, wenn nur ein Elternteil betroffen ist.
Zu deiner Mutter: ADHS kann fälschlicherweise als Borderline identifiziert werden, wenn der Behandler keinen Plan von ADHS hat. Wie andere psychische Krankheiten auch. Irgendwo habe ich vor kurzen von einer Studie gehört, dass ca. 60 Prozent aller stationär psychiatrisch Behandelten ADHS haben. Seltsam nur, dass das da oft gar keine Rolle spielt bzw. das Thema ignoriert wird und so natürlich fraglich ist, welchen Erfolg die Behandlung dann tatsächlich haben kann.
Ob dein Vater ADHS hat oder nicht, weißt du natürlich nicht aufgrund nur eines Fragebogens. Ist aber vermutlich aus der Entfernung schwierig, mehr zu erfahren…
Was du über deine Mutter schreibst, ist jedenfalls etwas, was auch zu ADHS passen würde. An deiner Stelle würde ich versuchen, mehr Info über sie zu bekommen. Wie war die Schulzeit, was sagen ihre Eltern usw.? Gibt es aktuell Probleme, die auf ADHS hindeuten?
Interessant wird es auch, wenn man mal zu den Großeltern oder Urgroßeltern zurückgeht, falls man Infos zu denen bekommt. Bei mir gibts aus beiden Richtungen deutliche Hinweise, wo die Sache herkommt…