Guten Abend, mich treibt schon länger die Frage um, ob tatsächlich “nur” 5-10% der Bevölkerung ADHS/ADS hat. Ich arbeite als Schulische Heilpädagogin in der Primarschule. Dabei meine ich festzustellen, dass eher 1/4 der Kinder einer Klasse ADHS bzw. ADS haben und nicht nur 5-10 Prozent. Ich beobachte, dass pro Klasse 1-3 Kinder ein vermutetes oder bestätigtes ADHS haben. Aber dann gibt es in jeder Klasse nochmals 2-3 Kinder, die in meinen Augen ein ADS haben. Deren Anzeichen sind sehr subtil und fallen nur bei genauem Hinhören und Hinschauen auf bzw. wenn die Eltern erzählen, wie ihr Kind zu Hause ist (meistens kommen diese Äußerungen am Ende eines Gesprächs, wenn sie einfach noch erzählen, was sie sonst noch so beschäftigt) oder wenn die Kinder erzählen, wie es in ihrem Kopf aussieht, wie sie lernen, wie sie denken, was ihnen hilft bzw. was sie stört/ablenkt etc. Diese Äußerungen und Erzählungen tauchen häufig “by the way” auf. Und dann kommen plötzlich unzählige Hinweise auf den Tisch, die in meinen Augen klar auf ein AD(H)S hindeuten. Habe ich einen ADHS-Tunnelblick oder beobachten dies noch andere Personen im Umfeld der Schule oder auch sonst?
Hö… Ich hab mal ne Schätzung von 25% gehört. Also jeder 4.
Wir haben wohl alle den ADHS-Tunnelblick
Ich finde deine Überlegung nicht abwegig. Vermutlich geht es halt wieder um die Frage, wo man den „Cut“ zieht, wer Leidensdruck hat und wer nicht.
Ja ich denke da geht es auch eher drum.
Was ist wirklich ADHS? Was ist einfach nur Lebhaft… Definition etc.
Um das genau hochschätzen zu können müsste man ja wirklich feste Biomarker anwenden. Und das ist aktuell ja noch viel zu aufwändig.
Ich glaube nicht. Ich arbeite auch mit Kindern (Vorschulalter und Grundschulalter) und es gibt ganz viele Eltern die ganz offen über die AD(H)S Diagnose kommunizieren und zuvor natürlich auch offen für die Diagnostik waren.
Dann gibt es die Eltern, die die Augen verschließen, es nicht wahrhaben wollen, es als Modeerkrankung abtun und eine Testung ablehnen. Die Kinder tun mir ganz schrecklich leid, weil ich sehe wie sie leiden und ich weiß, dass vielen geholfen werden könnten.
Ich persönlich glaube auch dass es mehr sind als nur 5-10%. Aber das ist nur meine persönliche Einschätzung, bin ja kein Arzt.
Dass es mehr als 10% sind, würde ich jetzt nicht ausschließen. Aber ich würde auch zu bedenken geben, dass die Kinder heute nochmal anderen Verhältnissen ausgesetzt sind als wir es waren. Ich glaube, das geht allen Kindern an die Substanz.
- Die lockdowns mit Homeschooling, mehr Zeit drinnen und allein ohne ausreichend Bewegung und soziale Interaktion
- Viele Schulen sind überlastet. Ich höre ständig von Familien aus meinem Umfeld, dass ihr Kind „durchs Raster fällt“ und damit alleingelassen wird, wenn die Entwicklung mal eine holprige Phase durchmacht. Solche Phasen hat jeder auch ohne ADHS, aber die müssen halt auch eingefangen und begleitet werden.
- Der Medienkonsum hat stark zugenommen, und durch die Smartphones, die immer mehr als eine Art soziale Erweiterung empfunden werden, verschmilzt der Unterschied auch immer mehr zwischen „Medienzeit“ und „Nichtmedienzeit.“ Die Inhalte auf Tiktok sind daraufhin ausgelegt, die Aufmerksamkeitsspanne zu ruinieren und den Dopaminhaushalt komplett zu hijacken, ähnlich wie Spielautomaten. Da wird es neben den angeborenen ADHSlern genug Kinder geben, die ADHSähnliche Symptome entwickeln. Konzentration muss man auch als NichtADHSler üben. Aber wozu auf eine Sache konzentrieren, wenn man doch im Sekundentakt weiterswipen kann …
Heute andere Verhältnisse? Nö, ich hatte den Eindruck auch bei meinen Mitschülern in den 70/80-ern.
Natürlich besonders denen, mit denen ich rumhing. Aber auch einigen von denen, die ich überhaupt nicht mochte.
Kannmich nur anschliessen.
Und zwar was die Jugendlichen an meiner Schule betrifft, wie auch die Menschen in meinem Umfeld (Hochschule, Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft)…
Weiß nicht recht. Ich bin da auch eher dabei, dass die Anforderungen teils auch einfach ganz anders sind als früher.
Vor allem fällt mir auf, dass Kinder keine Schwächen mehr haben dürfen. Es muss jeder nach Schema F funktionieren. Grund vermutlich, da den Schulen echt viel aufgebürdet wird, es aber zu wenig Hilfe und Ressourcen gibt.
Ich selber finde es aber ehrlich gesagt ok, dass jemand mit milder ADHS einfach seinen Weg macht, ohne, dass er in eine Diagnoselade rein muss. Ich denke nicht, dass jeder automatisch so leidet. Beziehungsweise - Leben ist Leiden… Normalos scheint auch nicht dauernd die Sonne aus dem Popo und jeder muss sich mit seinen Stärken und Schwächen auseinandersetzen.
Was hier leider auch schlecht funktioniert sind die Integrationsklassen. Die Idee ist toll, aber die Umsetzung ist echt grottig. Es werden in zu wenig Klassen alle Kinder reingepresst, die irgendwie Hilfe brauchen. Dann ergeben sich Klassen, wo die Hälfte kein Deutsch kann, dazu nochmal ein Viertel, das zwar Deutsch als Muttersprache hätte, aber dennoch einen unterdurchschnittlichen Wortschatz hat. und dann packt man den Rest mit Kindern voll, die in jeglicher Hinsicht Beinträchtigungen und Probleme hat. Davon 20 Kinder und man stellt 2 Lehrkräfte davor, die hemmungslos überfordert sind, wenn die Mischung einen kritischen Wert annimmt…
Und warum noch niemand kapiert hat, dass es vor allem an Brennpunktschulen - aber am besten an allen - aureichend SozialarbeiterInnen braucht. Ich kapiere nicht, warum man da so rumeiert! Die Schulen sind gar nicht in der Lage Kindern mit Problemen zu helfen. Dann schiebt man in eien Time Out Klasse und dann in die nächste Schule - Super Lösung, oder? ![]()
Man sollte da wirklich zum Wohle aller Kinder, die Klassen besser durchmischen und die Mischung selber sich gut betrachten (alles querbeet ist halt zuviel einfach). Mein Kind ist selbst Integrationskind und gefühlt soll es aufgrund der unsäglichen Zustände am besten rausgeekelt werden und in eine Privatschule…
Was ich dauernd für Diskussionen habe… Man braucht echt gute Nerven.
Nachtrag: Fazit ist, dass ich ehrlich nicht verstehe, warum es bei uns “normale” Klassen gibt. Man sollte nur Integrationsklassen machen und die entsprechend umsetzen. Das würde echt allen helfen. Weil es zu viele Kinder mit Hilfbedarf an unserer Schule gibt. Warum das niemand sieht, kapiere ich nicht!
Hätte mein Kind, die hier erwähnte milde ADHS, mit der man halt mit mehr maskieren und Anstrengung durchkommen kann, würde ich sogar versuchen es auf keinen Fall in die Integrationsklasse gehen zu lassen, wenn ich die Wahl hätte. Warum? Integrationsklasse ein wilder Misch-Masch mit viel Unruhe (!) und Lehrkräfte frustriert, erschöpft und mit mindestens einem Bein im Burn out. Dann ist es weniger anstrengend sich “durchzuwurscheln”. ![]()
Das Interessante finde ich ja, dass diejenigen, bei denen ich ADS vermute, meistens ein gutes Umfeld haben, wo die Eltern ganz intuitiv und automatisch auf ihre Kinder eingehen. Diese haben Strukturen, Rituale, sind in der Natur unterwegs und die Eltern machen mit ihren Kindern Aktivitäten, die die Kinder mögen. Manche dieser Kinder struggeln dann aber in der Schule, weil sie eben unaufmerksam, leicht ablenkbar, langsam, verträumt, sensibel etc sind. Und dann das Gefühl entwickeln “dumm oder falsch” zu sein. Und manche haben tatsächlich keinen Leidensdruck, weisen aber doch alle “Symptome” eines ADS auf. Und es geht mir überhaupt nicht darum, alle diese Kinder zu diagnostizieren oder diagnostizieren zu lassen. Auf keinen Fall. Mich hat nur umgetrieben, dass ich den Eindruck habe, dass eher 25% einer Klasse auf dem ADHS-Spektrum sind als nur 5-10%. Wenn es den Kindern gut geht, dann empfehle ich den Eltern auch keine Abklärung, sondern kläre nur auf, was die Verhaltensweisen ihres Kindes möglicherweise bedeuten könnten und ermutige sie darin, ihr Kind weiterhin so zu begleiten, wie sie es schon machen.
Ich finde auch, dass die Dinge sich seit PISA (2002 oder wann das war) verändert haben, und das nicht unbedingt zum Besseren. In den letzten PISA-Ergebnissen sind wir sogar noch schlechter als damals, aber es kräht kein Hahn danach. Funktionieren soll man trotzdem (oder erst recht).
Da kann eine Förderschule wirklich Vorteile haben, personell und von der Infrastruktur her. Ich finde, das sollte man nicht so als Stigma betrachten.
Tja, willkommen in der Inklusionsrealität.
Ich habe von einigen frustrierten Lehrern auch gehört, dass ihr Handlungsspielraum viel eingeschränkter ist, also z.B. dass sie mit den Kindern keinen Ausflug mehr ohne einen zweiten Erwachsenen machen dürften. Die Kinder seien dabei noch das geringste Problem. Von vielen Eltern gehe eine 100%-Sicherheit-Angsmentalität aus, die Schulen wollen sich selbst natürlich vor Klagen schützen und machen die Vorschriften komplizierter. Dieser organisatorische Overhead frisst auch wieder Ressourcen, die alle besser einsetzen könnten.
Wäre natürlich schon denkbar, dass die Dunkelziffer etwas höher ist. Allerdings muss dieses Gefühl, dumm oder falsch zu sein, ja auch durch irgendwwas entstehen. Und da frage ich mich schon, ob das nicht einfach implizite unausgesprochene Erwartungen sind, die ein Kind spürt. Das direkte Umfeld ist sicher der wichtigste Einflussfaktor, aber bei Weitem nicht der einzige.
Ich habe als Schulkind z.B. mittags auch getrödelt, weil ich so in Gedanken war. Die Erzieher hatten mich dann regelmäßig als „Trödeltante“ bezeichnet. Das war zwar auch nicht so nett, aber ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass deswegen etwas per se fundamental falsch wäre. Hat eben jeder seine Macken, ist aber nicht gleich falsch.
Ich weiss nicht, wie es in der Schule aussieht, aber wenn ich mich in der Erwachsenenwelt umschaue, sind es definitiv mehr als 10%. Aber nicht nur Adhs, sondern allgemein neurodivergente Menschen…
Und ich vermute auch, dass bei einigen Kulturen/Ethnien die Prävalenz höher ist als bei Mitteleuropäern. Wenn ich da z.B an unsere Südländer denke, ist die Zahl minimum 20 % ![]()
Danke für deinen Beitrag.
Arbeitest du an einer Förderschule, weil dann kannst du natürlich keine Rückschlüsse auf die Allgemeinbevölkerung ziehen?
Welche Triats, die du beobachtest, sprechen für dich für ADHS?
Diese Punkte sehe ich genauso.
Welche meinst du? KI gibt mir folgende Optionen:
das Wort „Südländer“ ist ein linguistisches Chamäleon.
Hier ist eine Aufschlüsselung, was der Sprecher damit ausdrücken möchte:
1. Der politische/regionale Stolz (Baden-Württemberg & Bayern)
Wenn ein Baden-Württemberger oder Bayer „unsere Südländer“ sagt, meint er meist die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern.
Die Botschaft: „Wir sind der wirtschaftliche Motor Deutschlands.“
Der Unterton: Es schwingt oft ein gewisser Stolz (oder Arroganz) gegenüber dem Norden („Preußen“) und Osten mit. Man sieht sich als „Zahler“ im Länderfinanzausgleich und pocht auf eine kulturelle Eigenständigkeit (konservativer, traditionsbewusster).
Beispiel: „Ohne unsere Südländer sähe die deutsche Wirtschaftsbilanz ganz anders aus.“
2. Der soziologische Kontext (Menschen)
Wenn jemand über Personen spricht, meint „unsere Südländer“ meist Menschen mit Wurzeln im Mittelmeerraum (Italiener, Griechen, Türken, Spanier etc.). Hier gibt es zwei sehr unterschiedliche Färbungen:
A) Integrativ & Anerkennend:
Man bezieht sich auf die „Gastarbeiter-Generation“ und deren Nachkommen, die das Land mit aufgebaut haben. Das „Unsere“ drückt hier Zugehörigkeit aus.
Beispiel: „Unsere Südländer haben uns gezeigt, was gutes Essen wirklich bedeutet.“ (Klischeehaft, aber oft positiv gemeint).
B) Stereotypisierend & Abgrenzend:
Der Begriff wird oft als Sammelbezeichnung für alle verwendet, die „dunklere Haare/Haut“ haben. Das kann harmlos beschreibend sein, wird aber oft kritisiert, weil es Menschen aufgrund ihres Aussehens in eine Schublade steckt, egal ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht.
Hallo Jajoov
Nein, ich arbeite an einer “ganz normalen”, öffentlichen Schule, welche auch nicht eine sogenannte “Brennpunkt”-Schule ist.
Folgende Traits sprechen für mich für ein ADS (ADHS-Traits sind ja viel auffälliger: Streit mit Kollegen, Impulsivität, nicht warten können, reinreden, starker Bewegungsdrang, starke, sichtbare Ablenkbarkeit):
Aussage Kinder:
- In meinem Kopf schwirren die Gedanken immer so umher.
- Wenn jemand niest und die anderen “Gesundheit” sagen, dann höre ich nur noch das und meine Gedanken gehen gerade von der Arbeit weg und dann weiss ich nachher nicht mehr, was ich machen muss.
- Wenn ich ein Wort höre, dass ich nicht verstehe, dann studiere ich daran herum und weiss nachher nicht mehr, was gesagt wurde
- Entweder: “ich kann mich besser konzentrieren, wenn es ganz still ist.” Oder “ich kann mich besser konzentrieren, wenn andere miteinander reden, weil ich ihnen dann zuhören kann und mich dadurch besser konzentrieren kann. Dann sind meine Gedanken nicht so laut.”
Aussage Eltern:
- Sie/er braucht sooo viel Zeit, um sich anzuziehen. Wenn ich nicht daneben bin (3.Klässler), dann hat sie/er nach 15 min erst 1 Socke angezogen und macht schon etwas ganz anderes
- -sie/er steht ständig vom Stuhl auf
- Sie/er muss sich ständig bewegen
- Sie/er kann sich einfach nicht konzentrieren
- Wenn sie/er Hausaufgaben in einem Fach hat, das sie/er nicht mag, dann dauert es ewig und braucht so viel Überredenskunst und es ist ein Riesenkampf
- Manchmal kann sie/er etwas und dann kann sie/er das gleiche am nächsten Tag nicht mehr
- Sie/er ist sehr verträumt
- Sie ist sehr sensibel. (Als ein Baum gefällt wurde, musste sie richtig heftig weinen).
- Wenn sie/er meint, etwas nicht zu können, blockiert sie/er total.
- Ich habe häufig das Gefühl, dass sie/er mit ihren/seinen Gedanken ganz woanders ist.
- Wenn ich ein falsches Wort sage, das mein Kind kränkt, dann muss ich anschließend stundenlang mit ihm darüber diskutieren. Es kommt wie nicht mehr aus dieser Schleife raus.
Beobachtungen als Lehrperson:
- In der Lektion von 9-10 funktionieren Sachen/ kann ein Kind gewisse Topics. Von 11-12 kann sie/er sie nicht mehr.
- Tics bei Nervosität
- Ein Kind beschreibt, ohne gefragt zu werden, was ihm gut tut, wie ihm wohl ist und wann nicht (“dieses Stofftier ist so kuschelig”, ich mag Papier nicht anfassen. Das sticht in meinem ganzen Körper. ). Wenn wir lärmarsorbierende Stellwände aufstellen, wie zu einer Höhle sagt das Kind: “das fühlt sich soooo gut an.” (ausgeprägte sensorische Empfindungen und Missempfindungen)
- Wenn etwas schwierig erscheint, entsteht eine totale Blockade. Nichts geht mehr. Ebenso lösen Druck/Stress etc Blockaden aus.
So, das ist gerade alles, was mir für den Moment einfällt. Aber die wichtigsten Dinge fallen mir dann bestimmt erstein, wenn ich meine Antwort abgeschickt habe😉.
Ich war immer “das Schneggli” (Schnecke). Und meine persönliche Erfahrung ist, dass ich mich seit meiner Kindheit bis Mitte 40 immer als “dumm, falsch, anders, unfähig, zu laut, zu leise, zu schnell, zu langsam, zu sensibel, zu unsensibel, zu….) empfunden habe. Mag sein, dass da auch unausgesprochene Erwartungen hineingespielt haben, aber grundsätzlich waren diese Empfindungen zu einem grossen auf meiner ADHS-Symptomatik begründet. Ich kann inzwischen zienlich genau zuordnen, welches Gefühl der Unzulänglichkeit, Unfähigkeit etc. in Verbindung zu welcher ADHS-Eigenschaft steht bei mir.
Hallo,
sehr interessant, das hört sich nach AD(H)S an.
Mich beschäftigt natürlich auch, welche Prävalenz richtig sein könnte, allerdings tue ich mich schwer mit einer Einschätzung, weil ich jenseits von Pädagogik und Menschen arbeite.
Ich selbst war in einer Schule für „spezielle“ Kinder und würde schätzen, dass ca. 40%-50 % meiner damaligen Mitschüler eine ADHS hatten, größtenteils ohne Diagnose.
Das war der Grund für meinen Einwand.
Dann gibt es aber auch ganz andere Verhältnisse. Mein Sohn geht beispielsweise in eine kleine Regelgrundschule, hier ist nur ein weiterer Fall eines Mädchens mit ADHS bekannt und darüber hinaus sind mir bisher nur zwei weitere Grundschüler aufgefallen, die evtl. ADHS haben könnten.
Allerdings wurden ein paar Kinder, die mit ihm in der Vorschule waren, zurückgestellt und sind dann mehr oder weniger verschwunden.
Ich habe nicht den Eindruck, dass es heute öfter ADHS als früher gibt, ich glaube sogar, dass die ganz krassen Fälle etwas zurückgegangen sind, jedenfalls sehe ich heute bei weitem nicht mehr so viele Kinder mit faszialen Auffälligkeiten, wie ich sie auf meinen Klassenfotos der neunziger Jahre erkennen kann. Früher haben die Leute viele Probleme einfach ignoriert und geleugnet, die Kinder haben sich irgendwie durchgekämpft und es gab auch nicht diese komischen perfektionistischen Ansprüche der Eltern, jedes Kind müsse ein „Wunderkind“ sein.
Andererseits ärgert es mich sehr, wenn Eltern ihren Kindern die Hilfe verweigern, die ihnen zusteht und dabei die viel Schaden vermeiden könnte.
Um das womöglich zu banale Beispiel einer Sehhilfe zu nennen, niemand würde einem kurzsichtigen Kind eine Brille verweigern, nur weil es vielleicht auch irgendwie ohne zurechtkäme.
Wie schnell stünde dann der Vorwurf der Kindeswohlgefährdung im Raum?
Übrigens super, dass du auch Überempfindlichkeiten aufgezählt hast.
![]()