HILFE - Eindosierung (Siebenjährige) katastrophal

Hi

Heute haben wir mit der Eindosierung mit Medikinet Retard 5 mg bei unserem siebenjährigen Kind gestartet. Es war ein totales Desaster - siebenmal jemandem weh getan (geschlagen etc.), eine Morddrohung ausgesprochen und viele Wutanfälle. Auch noch zehn Stunden danach. Dazu null Kooperation den ganzen Tag.

Ich fürchte, wenn es so weitergeht, brechen wir ab. Plan wäre, nächste Woche auf 10 mg zu wechseln und übernächste max. auf 15 mg (da unser Kind noch keine 20 Kilo wiegt).

Hat jemand solche Erfahrungen gemacht?

Hi, meine Sohn 6 hatte bei Ritalin LA und medikinet retard während der Testung einen starken Rebound und war ängstlich. Hatten auch noch intuniv getestet…das ging überhaupt nicht. Er war nachts mehrere Stunden wach und hatte Angst.

Sind schließlich bei Equasym gelandet. Dies verträgt er ganz gut.

Liebe Grüße

Wenn es bei 10 mg nicht deutlich besser wird, Präparat wechseln. Trotz gleichem Wirkstoff kann das ganz anders wirken.
Ich kenne etliche Berichte (immer noch wenige, aber nicht nur Einzelfälle) dass von den einen das eine MPH-Präparat gar nicht vertragen wurde (z.B. Aggression) und ein anderes wunderbar und bei anderen war es genau andersherum…

Geb es ihm nicht nochmal und wevhsele zu Ritalin.

Ich hatte auch Verhaltens- und Benehmenstourette unter Medikinet und nach einer Woche abgebrochen- ich hatte vorher Ritalin und bin dann auch wieder zu Ritalin zurück.

Ist anders und wirkt anders. Und selbst wenn die richtige Dosierung gefunden wurde - er ist 7 und es wird bestimmt mehrfach Anpassungen geben und er größere Probleme haben.

Das schlimmste ihr empfindet das als schlimm → doch das was in mir passierte war viel schlimmer und hat auch lange nachgebrannt. In dem Alter nicht zu verstehen was mit einem passiert und warum das mit einem passiert was man selbst nicht steuern kann sondern wie auf dem Beifahrersitz im Cockpit sitzt könnte beängstigend und auch wenns mehrfach passiert traumatisierend sein und ich denke ihr habt ihn auch mehrfach geschimpft und gerügt, das wird für ihr bestimmt auch unangenehme Nachwirkungen hinterlassen haben

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Hatte das Kind zuvor schon Methylphenidat (z.B. Medikinet) ohne Retardierung genommen?

Falls nicht: wir fanden das deutlich besser für die Eindosierung und auch das ganze erste Jahr.

Alles Gute jedenfalls!

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Herzlichen Dank für eure hilfreichen Rückmeldungen.

Wir haben gestern nach langem Abwägen einen zweiten Versuch gestartet (wir wollten nicht, dass der erste Tag ganz zufällig so furchtbar war und wir es auf das Medikament schieben).
Am zweiten Tag haben wir am Verhalten nun gar nichts mehr gemerkt - weder positiv noch negativ (also nur die “normalen” Verhaltensauffälligkeiten). Deshalb haben wir uns heute entschlossen, die Eindosierung weiterzuführen. Sollte sich das erschreckende Verhalten vom Samstag aber wiederholen, würden wir abbrechen und Kontakt mit dem Arzt bzgl. Medikamentenwechsel aufnehmen. Denn ja, unser Kind leidet natürlich selber enorm darunter, wenn es sich so nicht im Griff hat. Ich bin nun etwas ratlos, ob das Verhalten am Medikinet lag oder nicht. Denn eigentlich war körperliche Gewalt schon länger kein Thema mehr und schon gar nicht so ausgeprägt.

@Sandra: Nein, das ist das erste Mal und der Arzt meinte, er mache nur noch Eindosierung mit Retardierung. Magst du mir erzählen, warum es ohne Retardierung für euch besser gelaufen ist? Ich stelle mir das schwierig vor mit der Schule.

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Könntest du näher erläutern, warum ihr das besser fandet? (Wir sind auch gerade bei Eindosierung, sind mit Medikinet retard gestartet)

Ich hatte in dem Forum hier häufig gelesen, dass zur besseren Findung der optimalen Dosis erstmal mit nicht-retardierten Medikamenten angefangen wird und so hatte es der Kinderpsychiater von meinem Sohn dann auch gemacht.

Mein Sohn nahm dann um 7.20 eine Tablette, dann um ca. 10.15 (die Lehrerin hat ihn erinnert) und dann nochmal um 13.15 (die Betreuerin in der Mittagsbetreuung hat ihn erinnert).

Da er dann aber zu wenig Appetit beim Mittagessen hatte, haben wir die bald die Tablette um 10.15 weggelassen. Da er keine sozialen Probleme hat (nur daheim in der Kernfamilie…), war es kein Problem, dass die Wirkung im Laufe des Vormittags nachgelassen hat, oft ging damals der Unterricht nur bis zu 4. oder 5. Stunde, danach Freispiel in der Mittagsbetreuung.

Die Mittagstablette war wichtig für die Hausaufgaben.

Von der Dosierung haben wir ganz klein angefangen (weiß nicht mehr genau, aber 2,5 mg - 2,5 mg - 2,5 mg dann ein paar Tage später 5 - 2,5 - 2,5… dann für viele Monate ca. 1,0 - 7,5 (also morgens und mittags).

Wir haben nach einem Jahr dann mal Medikinet Retard (20 mg also das gleiche wie 10 - 10 unretardiert) für den Vormittag ausprobiert, aber dann hat er mittags viel weniger gegessen und abends hat er es nicht reingeholt. Und er konnte noch schlechter einschlafen, wobei das weiterhin so ist. Daher haben wir nach ein paar Monaten wieder auf die unretardierten gewechselt. Zur Zeit sind das 15mg morgen und 7,5 bis 10 mg mittags (je nachdem, ob viel Lernen ansteht am Nachmittag oder „nur“ Hausaufgaben).

Aber wie schnell der Wirkstoff verstoffwechselt wird, ist individuell und unsere Lösung ist nicht üblich, normal wird schon für den Vormittag Retard gegeben.

In dem Thread (und vielen anderen) sind viele gute Eindosierungstipps:

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Hallo,

ich würde etwas geduldig sein. Da nun der zweite Tag deutlich besser war, muss es nicht am Medikament liegen und ich würde erst einmal ein paar Tage durchziehen, auch wenn es schwierig ist.

Ich kann mich übrigens den anderen nur anschließen. Wir sind gerade (wieder) in der Eindosierung. Haben im Sommer mit Medikinet unretardiert begonnen und die Wirkung war in der Schule super - haben endlich mal positive Rückmeldungen bekommen. Dann kam die Umstellung auf die retardierten und das hat gar nicht mehr geklappt. Er hat wieder massiv den Unterricht gestört und wir hatten das Gefühl, dass ihn das Medikament traurig gemacht hat.

So, nun stehen wir da und gehen gerade wieder zurück auf die unretardierten und hoffen, dass es uns jetzt nichts verspielt hat und dass das wieder funktioniert. Nachmittags haben wir nicht das Gefühl, dass die Tablette groß hilft….Mal sehen was die Lehrerin meint.

Was ich sagen will: Eine Eindosierung kann dauern und ist nicht einfach. Oftmals sind auch anfangs Nebenwirkungen zu sehen, die dann wieder verschwinden. Retardiert kann ganz anders sein als unretardiert, das mussten wir auch erst spüren.

Ich würde es an eurer Stelle auch mal mit unretardierten versuchen wenn es wieder zu solch heftigen Ausbrüchen kommt.

Unser Sohn ist übrigens auch 7 und es ist gerade wirklich schwer für uns.

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Die Eindosierung ist echt eine herausfordernde Zeit. Wir waren auch bestimmt ein halbes Jahr damit zugange und sind-stand jetzt-sehr zufrieden. Haltet durch und haltet aus! In den meisten Fällen zahlt es sich aus.

Wir sind jetzt bei Concerta plus Unretardiertem am Morgen und sind sehr zufrieden, da die Wirkung bis ca. 15.30 Uhr anhält und wir fast keinen Rebound merken. Außerdem müssen wir nicht auf die Zeit achten und am Morgen müsste noch nicht mal gefrühstückt werden.

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