Hilferuf, Medikation bringt nicht den gewünschten Erfolg & ich kann dem Druck nicht mehr standhalten

Hallo liebe Mitleser,

das was ich hier schreibe kommt z.Z wirklich aus meinem tiefsten Inneren, welches ich wirklich niemandem anvertrauen kann, zum Einen wegen der Fähigkeit mich selbst zu reflektieren und zum Anderen wegen meiner pessimistischen Grundeinstellung und der großen Angst davor eine Bürde für jemanden darzustellen.

Ich bekomme seit gut einem halben Jahr Medikinet nach langjähriger ADS-Erkrankung, und mangels Erfolg benannten Medikaments bin ich bereits bei einer Dosierung von 30-30-10 angelangt.

Bei jedem 15-Minuten Termin mit meinem Arzt dosieren wir höher und ich erzähle ihm jedes Mal die selben Leidensgeschichten: Diese ständige innere Getriebenheit und diese ständige Angst vor dem Versagen, welche ich mit einem krankhaften Perfektionismus zu kompensieren versuche, machen mich einfach komplett fertig und treiben mich an den Rand der eigenen Existenz.

Nach einem kurzen Euphorie-Hoch, bei welchem Selbstzweifel und Angst verschwindet und die Lösung für meine Probleme auf der Hand liegt, folgt ein stundenlanges Tief verbunden mit tiefer depressiver Verstimmung, Kopfschmerzen, Herzrasen, Kurzatmigkeit und eine tiefe innere Hilflosigkeit.

Und jeder Tag wird ständig schlimmer. Erst konnte ich nur vor Prüfungen etc. nicht abschalten, dann generell innerhalb der Arbeitswoche, dann nicht einmal mehr an Wochenenden mit Freunden, Freundin etc. bis ich nun dort angelangt bin, dass jede Minute mit entsetzlicher Angst, Verwirrtheit, Wut, Trauer und genannte, entsetzliche innere Rastlosigkeit gefüllt ist.

Ich weiß nicht wie ich es formulieren soll, ich kann schlichtweg einfach nicht mehr. Jede Minute ist eine Qual und ich kann mittlerweile meine Getriebenheit als physischen Schmerz wahrnehmen. Mein Perfektionismus brachte mich dazu soziale Anbindungen zu kappen, meine Freundin zu vernachlässigen, meine Eltern zu ignorieren und es gibt NICHTS was ich dagegen machen kann, tausendmal hab ich es versucht.
Freunde rufen mich nicht mehr an, meine Beziehung geht kaputt und meine Verwandten laden mich nicht mehr auf Geburtstage ein, weil sie meine stressbedingten Wut-Aussetzer fürchten, die mir in den folgenden 5 Minuten so peinlich sind, dass ich am liebsten auf der Stelle im Boden versinken würde.

Auch wenn manche vorgeben mich zu verstehen, ich weiß, dass mich niemand (eingeschlossen ich selbst) nachvollziehen kann, und mir dieses Fehlverhalten als charakterliches- Defizit auslegen.
Ich habe keine Kraft mehr mich zu maskieren, ich habe keine Kraft mehr mich zu rechtfertigen, ich habe keine Kraft mehr mich jeden Tag zu quälen und ich glaube nicht an eine geeignete Therapie für mich.

Ich glaube das mein Leben aus objektiver Sicht gut ist (duales Studium, abgeschlossene Ausbildung im Rettungswesen, soziales Umfeld etc.) aber ich möchte so wie ich momentan lebe einfach schlichtweg nicht mehr leben. Ich empfinde seit Jahren keinen Prozent Lebensfreude mehr… was mir auch (das weiß ich mittlerweile) kein Erlebnis dieser Welt jemals zurückgeben kann, da Angst und Rastlosigkeit ständige Begleiter sind, auch Urlaube und Erfolgserlebnisse, Diskothekbesuche und Alkohol helfen nicht mehr.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und ich danke Gott, dass ich dieses Forum gefunden habe.
Wenn es jemandem noch so ging wie mir, dann bitte nennt mir den nächsten Schritt, ich habe nämlich keine Kraft mehr dafür.

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Ich frage mich bei solchen Situationen immer:

Was würde denn passieren, wenn du versagst? Was wäre der größte anzunehmende Unfall?

Dann:

habe ich solch eine Situation evtl schonmal durchlebt und sogar gemeistert?

Hallo @RivotrilxDon,

das klingt ja erstmal überhaupt nicht gut. Mich würde aber mal interessieren, wie alt du bist und an welchem Punkt du in deinem Leben angekommen bist.

Bei deiner Beschreibung kommen mir 3 Dinge in den Sinn.

  1. Bist du vielleicht sogar überdosiert? Das angenehme Gefühl tritt nach der Einnahme ein, wenn die optimale Medi-Konzentration erreicht ist. Danach wird jedoch noch mehr freigesetzt und steigert die Medi-Konzentration ins viel zu Hohe?

  2. Wie wäre es mit einem Wechsel zu Elvanse?

  3. Scheinst du mir viele internalisierte Glaubenssätze zu haben, die sehr schädlich für dich sind. Den Druck machst du dir in erster Linie selber. Bist du in therapeutischer Behandlung? Meditierst du? Machst du andere Dinge um zu entspannen?

LG
Me-Inside

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Hallo und herzlich willkommen! Erstmal vielen Dank für deine Offenheit. Mein spontaner Gedanke war auch, dass du allenfalls überdosiert bist und vielleicht ein neues Medikament ausprobieren müsstest. Ich nehme seit ca. 2 Monaten Medikamente und ich frage mich immer wieder ob ich die Geduld haben werde, die richtige Dosis bzw. das richtige Medikament zu finden. Dann habe ich wieder das Gefühl, es bringt nichts, dann, dass die Symptome gar schlimmer werden, dann wieder nix, dann wieder unangenehmes Herzklopfen, dann wieder runter mit Dosis, bis ich wieder nix spür, dann wieder hoch - dann kommen noch die “lustigen” Hormone um die Ecke gerannt und meinen, sie müssen auch noch mitmischen… es ist nicht einfach. Erst recht nicht, wenn man sich auch noch in einer tristen/schwierigen Phase des Lebens befindet. Dafür erstmal wirklich toll, dass du diesen Hilferuf hier geschrieben hast, das war schon ein wichtiger Schritt! Ich würde an deiner Stelle so schnell wie möglich aber auch therapeutische Hilfe suchen. Wünsche dir viel Glück! :yellow_heart:

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Hej, Willkommen:-)))

Innerhalb eines Tages?
Klingt wie Zyklothymie oder extrem schnelles Bipolar…

Bitte schildere doch erst mal noch, ob Du weitere Diagnosen hast und liste alle Medikamente auf, die Du nimmst oder gerade abgesetzt hast.

Nimmst Du Vitamin D3?

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Uiuiui,

etwas vorschnell oder? Ferndiagnosen sollte man vllt nicht stellen.
Wie kommst du auf bipolar?
Sorry, ich bin da empfindlich, weil mir diese Diagnose auch aufgedrückt wurde. Mal eben so. Meine Oma hatte es ja auch…

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Ich verstehe aus deinem Text leider nicht, ob du diesen Zustand seit der Medikation hast oder auch bereits davor. Bei so einem Achterbahn hätte ich längst die Medikamente überdacht, entweder stimmt die Dosierung nicht oder es ist einfach nicht das passende Medikament für dich.

Angeblich sollte Strattera gut eine emotionale Ausgeglichenheit schaffen, ob es stimmt kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen. Oder du wechselst auf Elvanse und fängst mit einer sehr niedrigen Dosierung an, und steigerst sehr kleinschnittig.

Sorry, als Diagnose ist das nicht gemeint. Diagnosen gibts hier im Forum grundsätzlich nicht, die stellt nur ein Arzt, nach ausführlicher Untersuchung.
Aber wie soll man denn Assoziationen im Sinne von „das erinnert mich an“ sonst formulieren? Es ist eine Frage nach den beschriebenen extrem schnellen Stimmungsschwankungen, die über das hinausgehen, was ich von AD(H)S kenne, als Teil eines Gesprächs…

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Das kann ganzschön Angst einjagen - deswegen spreche ich es an.
Für eine bipolare Störung müssen manische/hypomanische Anteile vorhanden sein, die ich nicht herauslese.
Aber wie gesagt, über Internet ist das unmöglich.

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Nimmst du „nur“ Medikamente, oder machst du auch begleitend eine Psychotherapie?
Für mich liest sich das, als wäre das ziemlich sinnvoll: Z.B. wöchentlich eine Stunde mit einem Therapeuten, der genau mit dir schaut, wie es dir geht und wie die Interaktion mit deinem Umfeld abläuft, und dich darin unterstützt, etwas Struktur und evtl. auch klarere Sicht in die diversen Wechselwirkungen zu bringen :thinking:
Daraus ergeben sich dann evtl. auch sinnvolle Impulse für die Anpassung Medikation.

Hallo @RivotrilxDon, vielleicht hilft es Dir zu wissen nicht alleine zu sein. Manche Menschen haben im Leben Glück manche nicht. Es stimmt schon was kann dir passieren im schlimmst anzunehmenden Szenario?
Momentan habe ich auch keine Kraft mehr zu Kämpfen, jetzt Kämpfe ich nicht mehr und es geht erstmal mit Krankengeld weiter. Was dann kommt will ich noch garnicht wissen. Es geht nicht mehr und dann es es eben so. Auf dieser Welt gibt es viele Schauspieler die vorgaukeln alles ist toll. Aber ich weiß bei niemandem ist alles toll. Auch wenn sich jetzt für Dich kein Weg auftut, kann es schon bald wieder anders aussehen. Du musst aber aktiv sein Du musst mit kleinen Schritten wieder Freude am Leben finden. Das wird wahrscheinlich eine Änderung deines jetzigen Lebens sein. Du musst dich Bewegen und wenn es die falsche Richtung ist, Dreh um und probiere einen anderen Weg. Du wirst sehen deine Kraft wird reichen.

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Euphorie-Hoch?
Falls sich die Darstellung nur als Folge der Medikamenteneinnahme gemeint ist, ist der Gedanke natürlich unpassend.

Ich hadere schon länger damit, dass die Darstellungen hier im Forum so vage sind, das selbst die AD(H)S-nahen Schlussfolgerungen mehr geraten als beraten sind. Ich hatte mal an so eine Art Standard-Selbstinfo gedacht, in der wenigstens steht,

  • was für Symptome bestehen
  • was für Medis jemand nimmt
    (in Bezug auf AD(H)S-Medis samt Wirkungen und Nebenwirkungen)
  • welche Komorbiditäten bestehen
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Hey :raising_hand_woman:t3:… Same same but different…

Bei mir ist es auch ein Gefühlshopping…Ich bin jetzt in der 3. Woche krank geschrieben und lasse mich auf die medis ein. Mir geht’s gar nicht gut aber irgendwas in mir sagt jetzt schaff ichs, bin 36 weiblich und ja hab mich so durch mein Leben schlawinert…
So jetzt ist mir gerade egal wie das mit Krankengeld weitergeht, ich finde schon eine Lösung. Und ich lebe definitiv nicht auf Wolken💰…
Ich bin ausgesteuert… Jetzt hab ich die neue Diagnose also wird das jetzt schon laufen oder :grimacing::thinking:

Kämpfe schon mein Leben und verstehe noch so vieles nicht

Ein Antrag auf Umschulung hab ich gestellt…

Lebe im puren Chaos…

Deine Gefühle kann ich absolut nachvollziehen…!!!
Wirklich du bist nicht allein, aber ich weiss auch das bringt erstmal im Moment nichts weil man ja doch mit sich allein ist…

Bei mir kommt noch irgendwie dazu das ich überhaupt nicht so rüberkomme, ich bin 180 und wohl auch ein gepflegtes Aussehen, was mir die Sache aber erschwert, da es doch auch immer wieder Menschen gibt die nach Aussehen Werten…

Ich drück dir trotzdem jetzt schon alle Daumen :four_leaf_clover:
Gib nicht auf!!!:100::muscle::100::muscle::100::muscle::100:

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Hallo erneut,

Die starken Stimmungsschwankungen nach einem Medikinet-freien Wochenende treiben mich wieder in dieses Forum.

Vielen Dank für all eure Ratschläge & Tipps, das ist wirklich sehr selbstlos und edel von jedem von euch.

Gewünscht wurden ein paar mehr Informationen, wie gesagt, ich bin leider sehr schlecht darin meine Gefühlswelt zu durchleuchten bzw. mich selbst zu reflektieren.

Ich bin 22 Jahre alt, absolviere ein duales Studium zZ & nehme seit August 2021 Medikinet, wessen Dosierung sich bereits auf 30-30-10 gesteigert hat.

Komorbiditäten sind bislang keine bekannt, zwar habe ich mal ein Depressionsassessment meines derzeitigen Psychiaters ausgefüllt, welches einer starken Depression glich, dies wurde aber auf mein ADS geschoben und mehr oder weniger „unter dem Tisch fallen gelassen“. Generell fühlt es sich für mich nicht so an, als ist es dem Arzt wichtig mich zu kurieren… ich könnte mich umbringen und er würde wahrscheinlich nicht einmal mit der Stirn runzeln, die Termine belaufen sich auf etwa 1x in 2 Monate für 15 Minuten.

Ich habe mich mehrmals mit der Bitte an ihn gewandt mir etwas zur Sedierung zu verschreiben, welches er jedoch ablehnte um die Reflektion der Medikinet-Therapie nicht zu verfälschen, bis heute verschreibt er mir nichts außer dem Medikinet.

Es ist in meinem Landkreis die einzige Ambulanz, welche ADS therapiert… ich habe ein halbes Jahr lang auf einen Termin zwecks Diagnose gewartet und weitere 3 Monate bis diese abgeschlossen war. Ich war bei 4 verschiedenen Ärzten mit absurd langen Wartezeiten, nur um in einem Kurzgespräch gesagt zu bekommen, dass die ADHS nicht behandeln. Manchmal waren sogar Vorwürfe dabei, dass ich Ritalin nur als „Pusher“ für mein Studium bekommen will & ich kein ADS haben kann, da ich Abitur habe & ADHSler nur Hauptschüler & Schulabbrecher sind, die wegen ihrem verkorksten Leben trauern (originaler Wortlaut meines Arztes).

Das ist weiterhin der Hauptgrund weswegen ich hier bin, ich bin einfach unfassbar alleine.
Alle Versuche mit meinen Eltern darüber zu reden schlugen fehl, innerhalb meines Freundeskreises wurde ich wegen dieser Diagnose zu Schulzeiten mehr oder weniger gemobbt & Ärzte und Therapeuten wissen vermutlich nicht einmal, dass ich existiere.
Das alles gibt mir dieses Gefühl der Ohnmacht, ich war immer ein Kämpfer, aber ich habe den Glauben an mich & mein Umfeld komplett verloren… ich warte nun seit gut 2 Jahren auf Linderung im Kampf gegen meine Symptome, aber es fühlt sich an als würde mir niemand helfen wollen.

Ich kann auch rational über Themen wie Suizid, Selbstverletzung etc. nachdenken und weiß vllt, dass meine Gedanken situationsbedingt sind & ich meinen Freunden, sowieso Angehörigen immens schaden würde. Ich weiß, dass ich geliebt und gebraucht werde, aber ich weiß nicht wie lange das alles noch gehen soll, ich habe große Angst vor dem Tod, obwohl ich gläubiger Christ bin, aber der Gedanke morgens nicht mehr aufzuwachen verschafft mir manchmal eine derbe Ruhe und ist das einzige, dass mein Herz davor stoppt, rasend aus meiner Brust zu fallen.

Ich hoffe ich habe keinen erschreckt, ich will wirklich leben und glaube dass mein Leben lebenswert ist, das ist nur wirklich wie ich mich im Moment fühle.

Elevanse & Strattera wurden mir vorgeschlagen… kann mir vllt jemand etwas über den Wechsel von Medikinet zu diesen Präparaten erzählen?

Medikinet wirkt bei mir kurz euphorisierend (etwa 1h), danach kommt starke Impulsivität mit innerer Getriebenheit, bei gleichzeitiger körperlicher Erschöpfung & Gedanken, welche erst verschwunden sind kommen mit solch einer Intensität, dass ich diese nicht bewältigen & ordnen kann.
So mach ich mir 1000 Gedanken und steigere mich im Perfektionismus in Dinge rein, welche ich mental gar nicht bewältigen kann, so stehe ich ständig unter Strom und Druck etwas zu leisten und kann an nichts anderes mehr denken. Jeder Moment ist wirklich schrecklich.

Vielen Dank im Voraus.

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Diese Aussage des Arztes ist einfach nur schrecklich! Nach jahrzehntelanger Enttäuschung, Ausweglosigkeit, Anecken, hinfallen aufstehen und nicht mal verstehen warum man anders ist, sind solche Aussagen von einem Arzt einfach unfassbar.

Mir fällt dazu ein: Arztwechsel, egal wie weit du fahren müsstest, du hast eine bessere Behandlung von emphatischen Ärzten verdient!

Zu Medis: Bei mir wirkt elvanse ausgleichender, sanfter und ist vielleicht auch eher deins? Das wäre einen versuch wert.

Ich möchte dir ein wenig Mut machen: du bist jung, hast die Chance jetzt behandelt zu werden. Das alles braucht Zeit, ebenso wie die ideale Einstellung der Medikamente. Hab Geduld und führe dir vor Augen was du bereits geschafft hast, trotz widriger Umstände! Du kannst sehr stolz auf dich sein. Gib nicht auf…es gibt noch soviele Optionen die du evtl jetzt noch nicht siehst. Du schaffst das, denn du bist nicht allein , du hast Menschen hier, die dich verstehen und dir gern zur seite stehen :adxs_trost:

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Das kann ich nur unterschreiben!

Außerdem bist du noch jung. Auch wenn es schwer ist, kannst du froh sein, dass du so früh die Diagnose bekommen hast. Du hast nun alle Möglichkeiten dein Leben auf den richtigen Weg zu bringen. Das ist natürlich Arbeit, aber es ist etwas wirklich tolles. Viele hier haben ihre Diagnose erst mit 40 oder 50 bekommen und da ist es schon schwerer, wirklich nachhaltig etwas zu verändern. Also hast du hier einen tollen Startpunkt.

Leider lese ich nicht, dass du eine Therapie machst. Vielleicht habe ich es aber auch übersehen. Wenn du keine Therapie machst, dann ist das mit das wichtigste. Viele der Dinge die du erlebst, sind zwar durch ADHS verursacht, aber der Umgang damit ist nunmal auch eine Sache der eigenen Psyche. Und an dieser lernst du in einer Therapie zu arbeiten.

Zu Elvanse findest du hier im Forum zahlreiche Beiträge. Dazu wie es wirkt und wo die unterschiede sind. Benutze einfach mal die Suchfunktion und stöbere dich ein wenig durch. Das ist wohl einfacher, als wenn wir hier versuchen alles zusammenzufassen.

Was andere Menschen angeht, habe ich aufgegeben irgendjemandem zu verstehen zu geben, was es bedeutet ADHS zu haben. Es macht keinen Sinn zu diskutieren und am Ende fühlt man sich eh nur schlecht. Dann lieber für sich selbst behalten und gucken, wo man sonst Austausch und Verständnis findet. Wie hier zum Beispiel.

Ich wünsche dir weiterhin viel Geduld und Kraft!

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Hallo Rivo,

herzlich willkommen im Forum nachträglich! Schön dass du hier bist, und es tut mir leid dass du schon so viele nicht hilfreiche Ärzte erlebt hast.

Mir kommen Äußerungen wie ich habe nämlich keine Kraft mehr, ich könnte mich umbringen, rational (??) über Themen wie Suizid, Selbstverletzung etc. nachdenken für meinen Geschmack zu häufig in deinen Beiträgen vor.

Natürlich darfst du das hier äußern, aber das aufzufangen, damit wären wir überfordert. Wenn du in dieser Richtung Befürchtungen hast, lass dir bitte undigital helfen!

Mit 22 ist man als ADHS-ler noch nicht unbedingt raus aus der Pubertät. Ich jedenfalls war damals noch in der schwersten Zeit.

Glauben an dich brauchst du eigentlich nicht, du schreibst ja selbst dass du an Jesus glaubst, das ist ja viel besser. Die richtige Therapie und die richtigen Medikamente bringen sehr viel und ich bin da sehr dankbar für, aber Sinn fürs Leben gibt nur Jesus.

Medikinet bzw. MPH allgemein sollte eigentlich Ruhe und Ausgeglichenheit vermitteln. Wenn es dich erst euphorisiert und dann impulsiv macht, ist entweder die Dosis zu hoch oder Medikinet ist nicht das Richtige. Isst du ordentlich dazu, und lässt du Koffein weg? Hat dein Arzt mal ein anderes Medikament (Ritalin, Elvanse) vorgeschlagen?

In Gruppen dumm auffallen und sich anschließend megamäßig schämen, das kenne ich auch sehr gut, vor allem aus meiner Jugend oder meinem jungen Erwachsenenalter. Das ist besser geworden, aber meine Frau sagte mal zu mir, ich merke immer wenn abends deine Medikamentenwirkung nachlässt, dann bist du (in Gruppen) so peinlich.

Da hilft das Medikament gegen, ich wünsche dir das auch dass du diese Erfahrung machst, aber es hilft auch zu wissen, Gott liebt mich bedingungslos, vor ihm muss ich mir keinen Druck machen nicht peinlich zu sein.

Viele Grüße
Falschparker

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Kannst Du BITTE diese Adressen mit der entsprechenden Warnung in die Ärzteliste eintragen? Davor müssen andere Betroffene gewarnt werden.
Notfalls schick mir ne PN…

Läuft gerade irgendeine Video-SHG? Ladet doch bitte Rivo mal ein…

Das ist eine sehr gute Kombinationsmedikation. Bitte auch hier: laaaaaangsam eindosieren, das verringert Nebenwirkungen und Überdosierungsrisiken.

Strattera (ATX) wirkt den ganzen Tac und verringert emotionale Dysregulation deshalb besser als Stimulanzien. ATX wirkt aber nur auf den PFC und hebt den Antrieb nicht so gut, weil der im Belohnungszentrum (Striatum) sitzt, auf das auch Stimulanzien wirken.
Elvanse wirkt sanfter und länger als MPH. Bessere Effektstärke bei 70 % der Erwachsenen bei geringeren Nebenwirkungen als MPH.

Was Du erzählst klingt sehr nach echter komorbider Depression, die zusätzlich behandelt werden sollte. Suche Dir bitte einen Therapeuten. Wichtig da: wenn Du Dich in den probatorischen Sitzungen gut aufgehoben, angenommen und sicher fühlst, ist es richtig. Lass alles andere, egal wie kompetent jemand sein mag.

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