Hey zusammen,
ich starte in ein paar Tagen mit Elvanse (bin aktuell nikotin- und substanzfrei, um sauber reinzugehen), und eine zentrale Frage lässt mich nicht los:
Hilft Elvanse dabei, bei sich zu bleiben – statt ständig äußere Reize, Kicks oder Dopamin-Schübe zu suchen?
Kurz zur Erklärung:
Wenn ich draußen bin, fühlt es sich oft an, als würde mein Gehirn zum Scanner werden. Ich checke automatisch alles ab – Menschen, Situationen, Möglichkeiten für Stimulation. Besonders triggern mich dabei Frauen, Aufmerksamkeit, sexuelle Spannung, Alkohol oder einfach alles, was irgendwie einen Kick verspricht. Ich bin selten wirklich „bei mir“. Es zieht mich ständig nach außen.
Wenn mal keine Reize da sind, kommt oft so ein leeres Gefühl hoch. Als würde etwas fehlen. Als wäre ich allein nicht genug. Nicht immer super stark, aber immer spürbar – so ein subtiler Druck, irgendwas zu konsumieren: Pornos, Flirten, Trinken, Scrollen, Vapen – irgendwas, das kurz ballert oder betäubt. Aber es macht nie wirklich satt. Es hält nur den Kreislauf am Laufen.
Dazu kommt eine ständige innere Unruhe, besonders in sozialen Situationen. Selbst mit engen Freunden – sagen wir am Strand – fällt es mir schwer, einfach zu entspannen. Mein Kopf scannt permanent die Umgebung: Wer ist da? Wer schaut? Wer sieht besser aus? Wen könnte ich beeindrucken? Es ist anstrengend. Und ich hasse es, dass ich im Moment mit Menschen, die mir wichtig sind, oft gar nicht richtig da bin.
All das macht es schwer, geerdet zu bleiben. Ich kämpfe mit Impulsivität, Ablenkung, Grübeleien und einer gewissen emotionalen Abkopplung von mir selbst. Als wenn mir manchmal das Gespür für mich selbst fehlt. Ich habe ADHS diagnostiziert bekommen und auch mit emotionaler Instabilität, geringem Selbstwert und alten Kindheitsthemen zu tun. Ich bin in Therapie und arbeite aktiv an mir – aber dieser innere Drang, in Reize zu flüchten, ist extrem stark.
Daher meine Frage an euch:
Hat euch Elvanse geholfen, präsenter zu werden? Weniger diesem Reizdruck zu folgen? Mehr innere Ruhe oder Verbindung zu euren echten Bedürfnissen zu spüren – statt ständig auf äußere Impulse zu reagieren?
Ich erwarte kein Wundermittel. Aber wenn es mir ein kleines bisschen mehr Raum geben kann zwischen Impuls und Handlung – oder mir hilft, mich ein bisschen „ganzer“ zu fühlen und weniger abhängig von äußeren Highs – wäre das schon ein riesiger Schritt.
Danke euch jetzt schon für eure Erfahrungen und Gedanken