Hochsensibilität

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In ziemlich vielen Fällen davon dürfte Hochsensibilität ein Symptom von was anderem sein… ADHS, Autismus, Depression, soziale Phobie etc… ob Hochsensibilität als eigenständige „Krankheits“-Entität oder Persönlichkeitsentität überhaupt existiert, wird angezweifelt… (vergleichbar mit der Multiplen Persönlichkeit, die es in der Realität gar nicht gibt)

Hochsensibilität ist ein Medienthema, so wie zuvor „Neuroenhancement“, Künstliche Intelligenz usw… Zu dieser platten Aussage lehne ich mich mal hinaus.

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Dieser Aussage stimme ich mal ganz spontan zu. Ich glaube auch nicht, das die Hochsensibilität „allein“, also isoliert von einem anderen Krankheitsbild existiert. Meines Wissens nach sind aber Adhs Menschen, Asperger Syndrom und Autismus betroffe, sehr oft auch hoch sensibel. In meinem Fall, also Adhs Mensch, kenne ich natürlich die sogenannte „Überflutung“ seit dem Kleinkindalter. Als Beispiel hierfür aber aus dem erwachsenen Leben nehmen wir eine Alltags Situation. Nehmen wir an ich sitze mit einer Freundin in einem Pub, dann höre ich „neben“ dem Gespräch mit ihr, wie der Tischnachbar telefoniert, die ältere Dame hinter mir ihre Bestellung aufgibt, wie der Regen gegen die Scheiben trommelt, sich 5 Freunde am Stammtisch laut zuprosten, der Kellner das Paar an Tisch Nr.3 fragt ob alles zu ihrer Zufriedenheit ist, und höre vom Flachbildschirm im hinteren Ecken des Pubs, wer gerade das Fussball Match gewonnen hat. Und das ist ja wohl diese bekannte Situation wo vermutlich sehr viele Adhs Menschen so kennen, wage ich zu behaupten. Jedenfalls ist mein Radar immer auf „Empfang“, es gibt auch Geräusche die mir fast schon körperliche Schmerzen bereiten können, oder Gerüche die ich sehr intensiv wahrnehme, die feinen als auch die abstossenden wohlgemerkt, und dann starke Reaktionen, bis zum Würgereiz auslösen können. Und dann natürlich auch das „erspüren“ von Stimmungen die in der Luft hängen, das deuten von Signalen. Hierbei wird sehr oft behauptet das mein Gefühl falsch sei, in den meisten Fällen will sich aber jemand kaum die Blösse geben, und würde zugeben das ich sehr wohl, wenn vielleicht nicht immer zu 100%, dann aber Minimum zu 50%, richtig lag. Wie gesagt, ich stimme da zu.

Das ist wirklich ziemlich platt! Hochsensibilität in diesem Zusammenhang in einem Satz mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ zu nennen, zeigt, die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz für unser Zeitalter und unsere Zukunft vollkommen zu verkennen. Künstliche Intelligenz ist dafür, wie weit sie in unser tägliches Leben bereits vorgedrungen ist und es beeinflusst, viel zu wenig in den Medien präsent. Das ist auch gar nicht gewünscht, denn je weniger wir wissen, desto weniger Kritik wird geübt. Schon einmal darüber nachgedacht?

Hochsensibilität ist in der Wissenschaft noch längst nicht angekommen.

Für mich ist die Hochsensibilität ein Fluch statt ein Segen. Empathie hin oder her, am liebsten würde ich die Scheisse aus meinem Hirn verbannen.

Die Medikamente helfen zwar Geräusche und Gerüche einigermaßen zu ertragen, aber jede Stimmung von anderen Menschen zu empfangen hat mich oft zum Verzweifeln gebracht. Als Mensch, der Veränderung hasst, aber meistens sofort bei anderen Veränderungen merkt, nervt auch. Ich hasse es!

Es gehört doch zu jeder Heldenreise, @allmighty, dass der Held oder die Heldin die besondere Begabung zeitweise als Fluch empfindet.

hier zB: Heldenreise – Wikipedia

Das Publikum wartet dann immer gespannt darauf, wann der als Fluch verkleidete Segen sich auch der Heldenfigur selbst erschließt. So wird es nie langweilig. Aber aus der HeldInnen-Perspektive stellt sich das natürlich anders dar, klar. :nothere Bei anderen erkennt man die Chancen leichter.

Hochsensible Menschen sind ohne Frage mehr als genug damit bestraft wenn unsensible Trampel, von denen es ja reichlich viele gibt, auf ihnen herum trampeln. Insofern kann man die Hochsensibilität wahrscheinlich wirklich ehr als Last sehen, oder empfinden, statt als eine besondere „Gabe“, wohl er wie ein Fluch?. Da sieht man ja auch einmal mehr, wie gross doch die Unterschiede sein können, selbst wenn doch die Erkrankung die selbe ist, sei es bei Adhs, Asperger Syndrom, Autismus, oder egal was auch immer am Schluss für eine Erkrankung vorliegt. Menschen sind eben verschiedenen, zum Glück.


Nein, das meinte ich nicht. Denn ich lasse es nicht mehr zu.

Es geht einfach um die Reizüberflutung an sich. Auch darum z.B. wenn jemand um mich traurig ist, dann empfange ich die Stimmung der Person und ich werde auch mies und traurig drauf. Empathie und Antennen.
Oder wenn ich unbewusst etwas wahrnehme und komme in so einer sehr kommischen Stimmung und weiß, dass etwas passieren wird, kann es aber nicht immer richtig zuordnen. Und dann hyperfokussiere ich wie das Zeug hält und kann an nichts weiteres Denken außer an die möglichen Katastrophe, die kommt. Und dieses Gefühl hat mich leider nie gelogen.


Statt erschließen habe ich erschießen gelesen. Und dachte nur :shock: :lol: :jammer

Ich denke auch, dass ein ADS eine „Hochsensibilität“ sicherlich (ungünstig) beeinflussen kann…

Sehe ich ja an mir selbst…
Sind es doch nicht nur viele „Geräusche“ die mich schnell zur „Weißglut“ treiben, sondern eben auch Emotionen, die aus dem „Gewitter im Kopf“ einen ausgewachsenen „Sturm“ machen. Ähnliches haben mir aber auch Betroffenes eines Borderline-Syndrom berichtet.

Daher denke ich mal, dass die Hochsensibilität durchaus sogar häufiger bei Menschen mit psychischer Erkrankungen vorkommt als man glaubt…

oder die Hochensibilität führt zu psychischen Problemen weil man von Kindheit an mit seinen einfach nur ausgeprägteren Antenne aneckt bzw. nicht so gut in dem Umfeld klarkommt wie andere.


Das spielt sicher eine Rolle, immerhin verhalten sich viele Leute gelegentlich wie der Elefant im Porzelanladen, wobei auch die Hochsensiblen meist auf sich selbst bezogen sehr empfindlich reagieren, selbst gegenüber anderen aber nicht unbedingt zimperlich umgehen. Viele Hochsensible merken das oftmals nicht mal selbst, denke da immer ein bisschen an Sherlock Holmes von Robert Downy Jr. so gut gespielt, der Hochsensible Exzentriker, der selbst seinen einzigen Freund Watson immer mal wieder vor den Kopf schlägt.

Konnte heute nicht Frühstücken , da ich heute einen Termin zur Blutentnahme und zum EKG wegen der escitalopram Tropfen hatte!
Zuerst musste ich noch ein neues Rezept bei meinem Neurologen über die Tropfen abholen.

Nachdem ich dann noch eingekauft hatte fuhr ich mit dem Auto die Haupstraße entlang und mußte plötzlich scharf bremsen,von rechts kam plötzlich eine Omi mit dem Rad.
Als mein Auto zum stehen kam stand die Frau erst noch plötzlich viel sie mit dem Fahrrad um.
Zwei Männer hatten den Unfall beobachtet und der Frau auf die andere Straßenseite geholfen.
Der Frau war schwindelig und die sie hatte Schmerzen in der rechten Schulter.
Daraufhin hat ein Mann einen Rettungswagen angerufen
Dieser kam nach 10 Minuten.
Dann mußten wir alle noch auf die Polizei warten.
Die Polizisten waren sehr nett und haben gesagt ich hätte keine Schuld an dem
Unfall aber ich mache mir trotzdem Gedanken
Ich habe ihre Telefonnummer und rufe Sie morgen nachmittag an laut dem Rettungssanitäter ist ihr nichts geschehen :nothere

Hallo @Ratte68
Ich dachte mal das ich Höflichkeit halber abwarte bis Du Dich über den Schrecken erholt hast. Geht es Dir in der Zwischenzeit besser?, und hat sich die Frau wieder erholt?. Schwindel und Schmerzen an der rechten Schulter, das könnte vom Herzen kommen?. Hast Du noch bei der Dame angerufen?, oder Dich dann doch nicht getraut?. So oder so hoffe ich, das es sowohl Dir als der alten Dame gut geht.

Hallo Abrissbirne

Danke der Nachfrage.
Habe die alte Dame gestern abend telefonisch erreicht!
Es geht ihr soweit gut .
Sie hat keine Gehinerschütterung.
Die linke Schulter ist leicht angebrochen.
Sue trägt nun eine Bandage.
Ich habe mit ihr ca 20min telefoniert

Danke, für die Antwort, in dem Fall also versorgt und auf dem Weg der Besserung. Finde ich übrigens sehr nett und aufmerksam von Dir das Du Dich um die ältere Dame gesorgt hast, schön das es immer noch so nette Menschen wie Dich gibt.

Welche Medikamente nimmst du denn? LG

Hallo Inmybrain,
nehme Duloxetin, Elvanse und Attentin.

Herzlich willkommen!

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Eine Frage zu dem Thema:

Fühlen manche von euch bei Nachrichten manchmal auch so sehr mit, dass ihr leidet?
Beispiel: Jemand wird getötet, ihr lest das und bekommt das ungefiltert ab?

Ich bekomme dann Bilder im Kopf, Gefühle kommen hoch, die sogar Schmerzen verursachen können. Ganz so als wären es meine eigenen Angehörigen. Ich versetze mich an manchen Tagen absolut ungewollt in die Lage der Hinterbliebenden. An manchen Tagen kann ich das gut steuern, an manchen Tagen bin ich diesem Zustand aber völlig ausgeliefert. Seit meiner Jugend empfahl mir ein Therapeut sehr deutlich wahrzunehmen, ob ich an dem Tag im Stande bin sowas zu „ertragen“. Manchmal geht es, manchmal gar nicht.

Gerade dieses bildliche Vorstellen von Situationen habe ich sehr ungefiltert/unkontrolliert. Erzählt mir jemand etwas, was manchmal auch nur spaßig gemeint war, kommen die Bilder ungefiltert vor mein „inneres Kopfkino“ und dann fühle ich das anders mit/nach. Oft verstehe ich dadurch keine Witze, nimme Dinge zu persönlich, Ekel mich etc.

Geht es jemandem ähnlich? Ich fühl mich deshalb oft schrecklich dumm, ausgeliefert und häufig auch hilflos. Ich dachte ja lange es geht jedem Menschen so.

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@Knallerbse ja ich kenne das auch, genauso wie Du es beschrieben hast, ich bin dann auch so jemand wo zum Beispiel an Beerdigungen von Menschen die ich nicht mal gekannt habe weinen muss, ich kann das garnicht aufhalten und die Leute schauen mich dann nur dämlich an.
Ich meine stell Dir mal vor: die eigenen Familienangehörigen verdrücken keine Träne, aber ich stehe da und flenne.
Oft hasse ich mich dafür das ich meine Gefühle nicht regulieren kann, dass ich so jemand bin wo für wildfremde Menschen, oder auch Tiere, Tränen vergiesst, wo doch vielen Leuten sogar irgendwie alles am Arsch vorbei geht, nur mir nicht, warum kann ich nicht so sein?.
Ich habe mir das wirklich schon sehr oft gewünscht, so richtig emphatielos sein zu können, einfach mit den Achseln zucken zu können und nichts an mich ran zu lassen.
Andererseits bin ich dann doch immer wieder froh das ich nicht so bin, denn immerhin bin ich kein Psychopath, dann doch lieber ein emphatischer Mensch sein der für seine Mitmenschen und auch Tiere Mitgefühl hat und dies auch offen zeigen kann.

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Es beruhigt mich gerade ungemein das zum ersten Mal von einem anderen Menschen so zu hören/zu lesen!
Ich sehe es ähnlich wie du und bin viel lieber zu empathisch, als psychopathisch. Die damit verbundenen Nachteile sind jedoch enorm und stellenweise nicht nur lebenserschwerend, sondern auch schmerzhaft.

Hat dahingehend jemand Erfahrungen mit Medikamenten? Wird das dadurch gehemmt? Ich würd wirklich gern viel geben, damit ich „stumpfer“ werde. Mir sind schon mal die Tränen bei einer bescheuerten Predigt gekommen, obwohl ich nicht gläubig bin! Ich hab mich so geschämt, konnte aber nicht aufhören. :frowning:

Wie du sagst. Die Reaktionen stehen oft in absolut keinem Verhältnis. Dadurch meide ich stellenweise absolut bewusst gewisse Anlässe oder versuche währenddessen im Kopf mich bewusst abzulenken, was oft nicht gelingt.

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