Hormonersatztherapie

Hat eine der anwesenden (auch ehemals…) Eierstockträger:innen* Erfahrung, wie sich eine HET oder generell die Hormongabe in Kombinarion mit Stimulanzien so anlässt: gibt es da Probleme, muss die Medikation geändert werden, was hat sich verbessert? Ist das arg kompliziert?
Es geht mir um persönliche Erfahrungen.

*ist nicht despektierlich gemeint, ich freue mich über Hinweise für eine angemessene Ausdrucksweise …

Hey,

du meinst vermutlich eine HET mit Östrogenen, oder?
In dem Sinne hab ich nicht „so richtig“ Erfahrung damit. Ich habe ca 2 Wochen hochdosierte Östrogene genommen, um Eizellen für eine Entnahme zu produzieren. In der Zeit hab ich weiterhin Atomoxetin genommen, so wie vorher. (Nur an den letzten 2 Tagen nicht.) Einen Unterschied habe ich nicht bemerkt. Wobei ich da generell sehr nervös war und das eventuelle Veränderungen überdeckt haben könnte.
Jetzt nach Absetzen der Östrogene bemerke ich allerdings auch nichts.

Und bei der Testosteron-HET ist es schwer zu sagen, da ich diese schon ein paar Jahre machte, als ich mit der Medikation anfing. Daher kenne ich es nicht anders.

Ich habe erst nach dem Beginn der HET mir der ADHS Medikation begonnen.

Als ich die Hormone abgesetzt habe, habe ich keinen Unterschied bemerkt.

Ich vermute mal, dass nicht die Hormone an sich das Problem sind, sondern die Schwankungen.

Wenn das so ist, könntest Du evtl merken, dass du mehr oder weniger brauchst als bisher und dann müsstest du eigentlich bei der Dosis bleiben können, wir bei der HET ja eigentlich nichts mehr schwanken dürfte…(?) und in der Menopause dann sowieso nicht mehr…

also ich kann nur für die generelle Hormongabe sprechen: als ich wegen der Endometriose angefangen habe, Dienogest zu nehmen (damit soll der Östrogenspiegel konstant niedrig gehalten werden), wirkte Elvanse bei mir nach ein paar Tagen überhaupt nicht mehr. Also null. Als hätte ich nichts genommen. Bin dann auf Attentin umgestiegen. Als ich das Präparat wechseln musste (eigentlich nur ein anderer Hersteller, Wirkstoff war weiterhin Dienogest) musste ich die Attentin-Dosis erhöhen. Aber seit dem passt es eigentlich wieder.

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Ah, das ist ja doch sehr interessant.

Dann muss ich meinen obigen Beitrag wohl als unbrauchbar klassifizieren…

Ah, super, ich danke Euch!
Ich habe in letzter Zeit heftige Beschwerden und wäre gerne noch ein-zwei Jahre stabiler. Das letzte halbe Jahr war ziemlich übel…

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Oje, ich drück Dich mal ordentlich…! :adxs_friends:

Danke. Schwitzen… frieren… schwitzen… frieren…

schlimmer: über en Vierteljahr ständig ohne Anlass weinen. Ist jetzt besser - ich bin aber gottfroh im Homeoffice zu sein.
… und das, wo’s grade mal bergauf ging.

Ningelningel

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Mööööh….! :adxs_koo:

Hallo an alle, ich bin gaaaaanz neu hier und hab gleich einen Beitrag entdeckt, wo ich vielleicht etwas weiterhelfen kann :smiley:

Ich (43 J., w.) bin viel zu früh in die Menopause gekommen - mit 38Jahren. Mein Östrogenlevel war fast bei 0 - hab die HET (Östrogengel über die Haut) extrem bemerkt. Innerhalb 2 Tage war der Brainfog, zusammen mit der Depression, den Hitzewallungen etc. fast ganz weg. War wirklich eine sehr, sehr heftige Erfahrung. Genauso merke ich es aber auch jetzt, mit 43 Jahren immer noch, wenn ich das Gel 2 Tage nicht auftrage (war da am Anfang etwas schlampig, weil mir nicht so klar war, dass der Effekt reversibel ist). Meine Gyn hat gemeint, ich sollte das Östrogengel nicht nur wegen der Depression, sondern auch wegen der erhöhten Knochenbrüchigkeit unbedingt lebensbegleitend beibehalten. Wenn Frau mit 38 in die Menopause kommt, dann hat sie viiiiiele Jahre Zeit Knochensubstanz abzubauen, sodass man in solchen Fällen besonders gut schauen soll, dass eine ideale Hormoneinstellung erzielt wird. Übrigens bei zu viel Östrogen werde ich extrem sensibel, ein schiefer Blick und ich stelle alles infrage. Also zu viel bringt ganz klar auch Nachteile.
Die Einstellung auf die optimale Dosis des Östrogens hat bei mir leider Gottes tatsächlich Jahre gebraucht, und muss auch immer wieder angepasst werden, z.b. nach einer OP. Auftretende Probleme: Pflaster wollten nicht kleben, Akne von einem Kombi-Pflaster , Zuckerprobleme bei oralem Östrogen etc. etc. etc.
Trotzdem hab ich nicht aufgegeben, weil eben ohne geht einfach gar nix mehr.

Stimulantien ohne Östrogensubstitution waren wie umsonst, der Brainfog vom Östrogenmangel und die lähmende Depression hat jegliche Effektivität verhindert. Wenn ich jeden Tag das Gel auftrage und die Stimulantien nehme laufe ich superstabil mit wenigen Schwankungen, welche jedoch auch andere Frauen ohne ADHS erleben.

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Krass, Menopause mit 38?!?!? Hilfeeee!!!
Konntest du sie jetzt erfolgreich verzögern?

Kann man meines Wissens nicht verzögern, sondern nur mit den Symptomen umgehen. Sie kommt, wann sie kommt.

Ah das ist sehr interessant, Brain Fog geht bei dir von Östrogengel weg….

Und ich frage mich, wieso ich seit ungefähr zwei Jahren irgendwie nicht so richtig klar komme…

Seit zwei Jahren darf ich leider keine Hormone mehr nehmen und ich nahm auch zuvor ein Östeogen Gel… das hatte ich schon ein paar Jahre vor der ADS Diagnostik angefangen zu nehmen. Mir war da kein genauer kausaler Zusammenhang aufgefallen damals. Zugleich nahm ich auch Progesteron…

Aber vielleicht ist das der Grund für die Verschlechterung bei mir… nur dumm, dass ich das jetzt nicht auf hormonelle Weise gegensteuern kann.

Hormone sind generell sehr wichtig und geringste Schwankungen können uns aus dem Gleichgewicht bringen. Eine zweite ärztliche Meinung einzuholen schadet manchmal nicht, bevorzugt von einer Uniklinik (meine Erfahrung immer auf dem neuesten Stand).

Auch Testosteron hat seine Rolle – wenn bei 0, so wie bei mir alles auf quasi 0 war, dann hast du keinen Antrieb anstrengendere Dinge in Angriff zu nehmen oder gehst jeglicher Konfrontation aus dem Weg. Ich kann das so differenzieren, weil ich alles substituieren musste und bei jedem Präparat genau gemerkt habe, was es bei mir bewirkt hat. Aber, ich kann leider nur von meinem Körper erzählen.

Progesteron-Gel nehme ich nicht durchgehend, sondern, nur wenn ich merke, dass das Östrogen zu hoch sein wird (Wassereinlagerungen bis in die Fingerspitzen), 1.5 Hübe sind halt schon nicht so einfach zu dosieren. Das Östrogen-Dominanz-Syndrom (glaub das heisst so) kann ebenfalls in Brainfog und Depression enden. Dabei hat man zwar genug Östrogen, jedoch ist es, im Verhältnis zu Progesteron, zu hoch.
Dann gibt es noch andere Gründe für Brainfog… Zuckerprobleme, Durchblutungsprobleme (Eisenspeicher voll? Sauerstoffsättigung mind. 96%?), Blutdruckschwankungen, und natürlich, zu wenig geschlafen :sleeping:
etc. etc. etc.

Update: UND auch ganz wichtig – die Schilddrüse. Ebenfalls Brainfog Gefahr, wenn man zu wenig Schilddrüsenhormone hat. Ich hab sie mal vergessen in den Urlaub mitzunehmen… Dachte, das geht schon. Falsch gedacht, ging gar nicht – Resultat wieder Depression, extreme Verwirrung, Brainfog den die Welt noch nicht gesehen hat, notfallmässig auf eine Ambulanz mitten in New York. TSH soll bei Vorliegen von Symptomen wie Depression oder Brainfog nicht über 2.5 sein.

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Ah, super, ich danke Euch!
Ich habe in letzter Zeit heftige Beschwerden und wäre gerne noch ein-zwei Jahre stabiler. Das letzte halbe Jahr war ziemlich übel…

Find ich auch – wir haben eine Pandemie, wohlgemerkt, passiert auch nicht alle Tage das mit der sozialen Isolation… Frauen stabilisieren sich sehr stark über eben diese sozialen Kontakte. Voilà.

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Bin ich ein Kerl?!? :smiley: