Hyperfokus - Aggressiv während Unterbrechung?

Good morning in the morning,

folgendes Anliegen:
Ist es bei euch auch so, dass ihr, sobald euch jemand in eurem Fokus unterbricht oder nur in eure nähe kommt, total ausrasten könnt oder sehr aggressiv werdet ohne es wirklich zu wollen?

Bei mir hat dieses Problem leider total zugenommen. Sobald ich einmal wirklich konzentriert an etwas arbeite oder vollständig in meinen Hyperfokus verfalle, raste ich bei jeder Störung extrem aus. Grade in der Schule führt das ab und an mal zu Konflikten. Wenn beispielsweise ein Lehrer an meinem Platz stehen bleibt - um mir beim arbeiten zuzuschauen oder diese zu begutachten - höre ich abrupt auf und reagiere ungewollt sehr aggressiv.
Meine Klassenkammeraden zeigen sich dann auf einmal total schockiert und kritisieren meine Reaktion. Kann so etwas generell nicht leiden, sobald eine Person einfach nur zuschaut OHNE ein konkretes Anliegen zu nennen.
Ein absolutes Desaster, aber wirklich desaströs wird es, wenn die besagte Person sich dann auch noch mit mir Unterhalten möchte oder wie im genannten Fallbeispiel etwas anmerken will… in solchen Situationen platzt mir die Amygdala!

Nun, wie genau kann ich diese Problematik beheben oder etwas drosseln? Ich benutze bereits Ohrstöpsel oder höre Musik in der Schule. Ich habe mich noch nicht wirklich getraut das Lehrpersonal darauf anzusprechen, nur meinem Kunstlehrer habe ich während der Ausraster oft suggeriert dass ich das besagte Abgrund tief hasse und als äußerst unangenehm empfinde, er lässt mich nun meist auch in ruhe da ich so wieso meine eigene Praktik verfolge und ihn nicht benötige.
Jedoch besteht mein Lernumfeld nicht nur aus diesem einen Lehrer… und dann fügt sich auch noch das Problem mit meinen Klassenkammeraden an, mit welchen ich natürlich auch in selbige Konflikte gerate.

Wie macht ihr das, und kennt ihr diese Problematik auch aus eurem Alltag ?

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Und wessen Problem ist das, dass Du ihn nicht „benötigst“? Seins? Der hat seine Ausbildung schon abgeschlossen.

Gerade gestern Abend habe ich an meinen Werken-Lehrer aus der 7. Klasse gedacht, als ich mit seiner „Würste aus Ton achtsam rollen“-Technik etwas mir Wertvolles bestmöglich repariert habe. Du weißt nie, wann Du seine „Praktik“ nochmal brauchst im Leben und seine Lehren doch noch „benötigst“. Die Zeit, in der Dich keine Lehrer mehr begutachten, kommt noch früh genug und wird die längste Phase in Deinem Leben sein. Dann zahlst Du auf einmal für Coaching und Sprachkurse oder sonstwas und jede Minute unter den Augen eines Lehrers ist kostbar. Crazy, ist aber so.

Gegen Hybris der Jugend ist nichts einzuwenden. Das ist völlig ok, sogar altersgemäß, und altersgemäß verhält man sich als „mehrfach exceptional“-Wesen schließlich selten genug. Könnte trotzdem sein, dass Du Dich in 20 Jahren mal für so eine Aussage ziemlich lächerlich findest. Je begabter Du bist, desto wahrscheinlicher ist das.

Ich könnte mir vorstellen, dass Du von Jordan B. Peterson und seinen Videos bzw. seinen „12 rules for life“ in Deiner Entwicklungsphase gerade sehr profitierst, so umstritten er auch - aus guten Gründen - ist:

Humble yourself

Manchmal profitiert man gerade bei Hochbegabung und Hochsensibilität davon, dass Grenzen aufgezeigt werden. Vielleicht testest Du die auch gerade aus. Wenn Dir die nicht von außen gesetzt werden, kannst Du Dir die auch selbst setzen, indem es für Dich zum Beispiel ein wichtiger(er) Wert wird, Deinen Lehrern Respekt zu zeigen und vielleicht sogar Deinen Mitschülern. Könnte sein, dass sich Deine Lebensqualität verbessert. Kannst es ja einfach mal ausprobieren.

So kommst Du Dir vielleicht gut auf die Schliche, ob es tendenziell eher ein Zuviel oder ein Zuwenig an Selbstwertgefühl ist, dass Dich gerade zu solchen Reaktionen bringt. Emotionen sind dann einfach Mittel in Feedback-Loops an sich selbst. Egal, wie die Antwort ausfällt: Es ist dann ein neuer Startpunkt, um weiter an sich zu arbeiten. Vielleicht sogar mit der Hilfe seiner Mitmenschen. Kann sein, dass die sich dazu gern benötigen lassen.

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PS: Du bist ja ein vielseitig interessierter Typ. Vielleicht interessiert Dich auch das Tocqueville-Paradox. Damit bezeichnet man das Phänomen, „dass sich mit dem Abbau sozialer Ungerechtigkeiten gleichzeitig die Sensibilität gegenüber verbleibenden Ungleichheiten erhöht“.

Ich selbst erkenne mich darin in vielerlei Hinsicht wieder, auch in eher indirekten Erscheinungsformen etwas abseits vom eigentlichen Bedeutungsgehalt, z.B: Wenn ich zu sehr auf meine Eigenarten eingehe, wächst scheinbar meine Sensibilität immer weiter. In geräuscharmen Umgebungen wird noch das Rauschen des PC-Lüfters unerträglich, nicht nur der Laubbläser draußen vor dem offenen Fenster.

Gilt da wohl, als neurodiverser Mensch eine gute Balance zu finden zwischen „sich artgerecht behandeln und nicht überfordern“ und „sich verzärteln“. Das sage ich mir selbst jedenfalls zunehmend, in bester Absicht und Wertschätzung.

Wir haben ja zwei davon. Vielleicht springt dann die andere an.

Bin hin- und hergerissen. Wir kennen hier alle Phasen, in denen es nahezu überlebenswichtig scheint, sich in seiner Andersartigkeit zu Hause oder innerlich einzuigeln und in Watte zu packen, weil es kein anderer tut. Dann sollte man das unbedingt tun und sich pampern und nähren in seinen neurodiversen Exzeptionalitäten. Sag Bescheid, wenn Du das brauchst. Dann unterstützen wir Dich natürlich auch hier darin… Ganz wirklich.

Aber im Rückblick habe ich auch manche gute Wendung in meinem Leben dem Umstand zu verdanken, dass jemand manchmal meinen Ecken und Kanten und vielleicht sogar meiner Lust an hochbegabter Klugscheißerei Grenzen gesetzt und mich damit hin und wieder etwas anschlussfähiger gemacht hat.

Kannst Du nur selbst ermitteln, was Du gerade mehr brauchst. Ist alles im Angebot.

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Tut mir leid, war etwas blöd ausgedrückt, ich wollte nicht dass meine Aussage so harsch klingt oder so aufgefasst wird!

Da es in diesem Beispiel speziell um den Kunst-Unterricht ging war meine Intension mit diesem Satz auszusagen, dass ich dort gut alleine zu recht komme und keine „Ratschläge“ mehr benötige, weil es sich dabei immer um Informationen handelt über die ich bereits verfüge. Natürlich nehme ich mich gerne Neuem an, nicht dass das jetzt total falsch verstanden wird, aber wenn ich gerade dabei bin etwas umzusetzen und frühzeitig schon darauf angesprochen werde, und mir dann Im Prinzip das erklärt wird was ich doch gerade umsetze, dann bringt mich das auch nicht weiter… :confused:

Da bleibt Dir nur, das in aller Ruhe, freundlch und klar so anzusprechen, dass es Deine Lehrkräfte verstehen.
Das wird der eine respektieren, andere nicht.
Du selbst brauchst natürlich auch eine Strategie, Aggression geht gar nicht. Eine „Bitte nicht stören“-Mütze, ein Schild, eine abwehrende Handbewegung… keine Ahnung. Stimmt, sollte ich mir auch mal was ausdenken.

Aber ich versteh Dich!!!
Ich bekomme schon Gänsehaut und eine Faust in der Tasche wenn ich mir nur vorstelle, dass mir jemand über die Schulter guckt. Ich hebe es immer schon gehasst! Aaaaaargh!!! Mit oder ohne Hyperfokus.
Ganz schlimm im Homeoffice… und ein Mann mit Schmusebedürfnis…

Letztlich ist es so, dass ich mich einfach unwohl fühle, wenn mir jemand ungefragt zu nahe kommt. Da beiße ich gerne mal, oder belle zumindest. ich vermute, dass das doch ein bissel was Autistisches ist… schlimm auch diese Begrüßungsküsserei, puh!

Hinnehmen muss man es manchmal, aber nicht immer.
Es wird immer das Mittelding bleiben: mal respektieren es die anderen, mal Du.
Wenn Du häufig aggressiv reagierst, schau zu, dass Du Dir Zeit verschaffst VOR der Reaktion. Z B indem Du irgendetwas tust - dir den Schuh bindest oder Dir die Nase putzt… und dabei atmest oder oder so, um wieder Herr Deiner Reaktion zu sein. Dazu kann man sich tatächlich konditionieren.

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Danke Dir für die Erläuterung. So verstehe ich es zum Beispiel viel besser. Vielleicht fehlt manchen Beobachtern auch nur etwas Erklärung, dass Dich der Blick nervös macht und Du das jetzt gerade nicht gebrauchen kannst.

Manchen hilft vielleicht auch das Beispiel, dass man beim Kochen zwischendrin nicht immer den Deckel anheben soll, weil das Gericht sonst nicht gar wird. (Und wer nicht darauf hört und sogar an Schnellkochtöpfen laienhaft rumschraubt, kriegt dann zu Recht Zwiebelsuppe ins Gesicht.)

Für andere kannst Du Dich vielleicht erwärmen, wenn Du Dich in ihre Lage versetzt. Ein Mitschüler, der rumläuft, will vielleicht nicht nur pöbeln, sondern hat keine eigene Idee und sucht bei Dir Inspiration.

Du bist ja clever und wirst Deinen Verhaltenskoffer mit der Zeit erweitern, damit Du Herr der Lage bleibst und Dich weniger ausgeliefert fühlst. @Hibbelanna hat ja auch schon eine Erweiterung der Start-Ausrüstung aufgezählt.

Vielleicht bekommst Du auch einen Hebel an die hochfahrenden Emotionen, wenn Du in so einem Moment aktiv nach einer Information fragst, die Du eben noch nicht hast. Dann bleibst Du in Beziehung, das Gegenüber fühlt sich „wertgeschätzt“/benötigt, und Dir wird keine überflüssige Information aufgedrängt.
Hilft auch nicht bei allen. Manche quatschen Dich dann noch mehr voll, weil sie den eigenen Dopamin-Kick so genießen, aber eskalieren kannst Du dann immer noch.

Vielleicht wird es mit der Zeit sogar ein eigenes Hobby, welches Tool aus Deinem Koffer für welches Gegenüber passt… wie ein Topf auf einen Deckel. „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“ musste schon Spiderman lernen. Und mit einem schnell arbeitenden Gehirn lohnt sich gutes Fahrsicherheitstraining und Einbau von zwei, drei Extra-Bremsen zwischen 0 und 100. Führt zu viel mehr Fahrspaß.

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Hihi…
So witzig wie wahr: vielleicht ist das DER Satz für Impulsive…
Weil: der schöne Flow ist ja schon im Eimer. Der lässt sich nicht mehr retten. Durch die Aggression verlängert man die Störung nur und schneidet sich ins eigene Fleisch.

Ist ja alles richtig. Es bleibt ein schmaler Grat zwischen notwendigen artgerechten Bedingungen, auf die man auch bei besonderen Bedürfnissen ein Anrecht hat, und … etwas anderem, das auf Dauer m.E. auch nicht flowförderlich ist.

Wenn ich ehrlich zu mir bin, hatte ich im Lockdown und im Home-Office die (vermeintlichen) Flow-Bedingungen (oder immerhin die Chance auf ungestörte Flow-Bedingungen), von denen ich Jahrzehnte geträumt habe.

Und … wenn ich auf den Output gucke, dann haben sich die äußeren Bedingungen vorher wohl zum Teil auch nur als Projektionsfläche meines Inneren Endgegners angeboten.

Ist hier bei

Emerson

für mein Extreme liebendes Empfinden ganz gut beschrieben: „Die Männer der Studien sind ihre eigenen Opfer; sie sind mager und bleich, ihre Füße sind kalt, ihr Kopf heiß, sie verbringen die Nächte ohne Schlaf, die Tage in Furcht vor Unterbrechung … Ich aber sehe klar, sagt der Skeptiker, daß ich nichts sehen kann. Ich weiß, daß die Stärke der Menschen nicht in den Extremen, sondern im Vermeiden der Extreme liegt.“

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Triffts für micht nicht so ganz - es sind nicht die hochfliegenden, tief schürfenden Gedanken, die gestört werden - es ist der Einbuch in meine „Sphäre“.
Das hat vermutlich mit der Reizoffenheit zu tun - andere können da selektieren, während ich dem ungefragten Input ausgeliefert bin, mich sofort hinterfrage. Da reicht der Blick über die Schulter schon aus und sofort ist die Luft raus, der Faden gerissen. Das ginge mir beim Stopfen von Würsten nicht anders als beim wissenschaftlichen Arbeiten…

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Ich würde es den Lehrer*innen erklären. Sie können es ja nicht ahnen und sind - zumindest teilweise - sicher froh, es zu verstehen, damit sie es anders machen können. Sag dazu, dass Du Dich meldest, wenn Du doch Hilfe brauchst.

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Ich kenne das auch. Besonders, wenn jemand hinter mir herumläuft oder mit mir spricht, während ich mich auf etwas konzentrieren muss.

Entweder ich bleibe halbwegs bei der Sache, habe aber keine Ahnung, was derjenige mit mir besprochen hat oder ich bekomme das was ich gerade mache nicht mehr gescheit hin.

Im schlimmsten Fall geht beides in die Binsen.

Ich glaube die heftige Reaktion ist überwiegend Stress, weil durch die Reizoffenheit gepaart mit einem schwachen Arbeitsgedächtnis einfach schnell die Schwelle erreicht wird, wo wir kognitiv überladen.

Deshalb mache ich dann immer nur eins von beidem und versuche nicht beides gleichzeitig.

Das hilft ein wenig, klappt aber natürlich auch nicht in jedem Setting.

In deiner konkreten Situation machst du halt eine Pause, besprichst mit dem Lehrer und wenn er wieder abzieht, machst du weiter.

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@Werbefrei

Was ist es denn genau, was Dich stört ?
Die Ablenkung ? Das Eindringen in Deinen Bereich? Oder eher was anderes?
Das würde ich erst gern noch etwas genauer verstehen.

Und ist Deine aggressive Reaktion singulär auf genau diese Situationen begrenzt ? Oder bricht die noch in anderen Momenten durch ? Falls ja, in welchen ?

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Was ist es denn genau, was Dich stört ?

Viele Faktoren - zum einen die Ablenkung, diese Unterbrechung. Da ich gerade zutiefst in meiner Tätigkeit versunken bin, vollständig abschalten kann und jeglicher Stress endlich entweichen tut.
Dann vor allem weil ich einen konkreten Plan verfolge, ich habe immer Schemen in meinem Kopf, Pläne die sich verzweigen, welche ich aber im Kopf sehen kann aber nun leider schlecht verbal wiedergeben kann. Daher setze ich diese immer direkt um, weiß genau was ich wie machen möchte und muss, dabei stört es mich sehr wenn eine Person von außen dazwischen Funkt um mir irgend eine Information zu geben, welche ich schon lange vorbedacht und in meinem Plan integriert habe… oder wenn ein bestimmtes Geräusch so intensiv ist, dass es ständig meine Aufmerksamkeit erlangt und mich total aus dem Konzept bringt.

Und ist Deine aggressive Reaktion singulär auf genau diese Situationen begrenzt ? Oder bricht die noch in anderen Momenten durch ? Falls ja, in welchen ?

Aufregen tue ich mich leider sehr oft, merke es jedoch nie wirklich, meist erst danach. Ich bin sehr schnell aufgebracht wenn mir etwas unlogisch oder sinnfrei erscheint, es jedoch keine konkrete Erklärung für diese Situation oder Regelung gibt, mir gewisse Verhaltensweisen von Personen mit denen ich interagiere Falsch scheinen oder offensichtliche Zusammenhänge von meinen Mitmenschen vorerst fehlinterpretiert werden.
Langweilige Dinge regen mich auch total auf, vor allem wenn Sachen ständig wiederholt werden, obwohl ich daraus keine neue Erkenntnis mehr gewinne und diese Aktivität in dem Moment totale Zeitverschwendung ist! - Es regt mich dann super auf, nix Produktives zu machen. Auch wenn ich Zuhause meine 2-3 Stunden Pause brauche, werde ich danach Sauer auf mich, in der Zeit nix produktives gemacht zu haben…
Dazu stören mich kleine Dinge sehr oft, meine Mitschüler bezeichnen mich immer als „Krank Perfektionistisch“ ich würde es aber eher als ein „feines Auge für Ästhetik“ bezeichnen. Ich spreche hier von Dingen die nicht in ein Muster passen, wie eine einzige offene Schranktür, ein Stift der falsch in der Reihe liegt, schief hängende Uhr und so… aber auch Fehlkonstruktionen Quälen mich, momentan ist es das Fenster neben meinem Sitzplatz, eine Schraube wurde fälschlicherweise in den Spalt vom Hebelmechanismus gebohrt, diese Blockiert den Hebel und verhindert die Möglichkeit das Fenster ankippen zu können…
Und dann sind da noch die Geräusche, am meisten hasse ich laute Fußschritte, diese dumpfen lauten Geräusche von rennenden Kindern auf dem Gang, oder das Geschrei. Auch hasse ich es wenn jemand ganz Plötzlich irgend ein übertrieben lautes Geräusch macht, wie etwas fallen lassen, super laut Niesen, schreien … in solchen Situationen stelle ich mir vor was passieren würde, wenn aus versehen ein Dynamit direkt in der Mitte der Geräuschverursacher in die Luft gehen würde.

Es kommt somit sehr häufig dazu, dass ich mich mit dem Lehrpersonal und Schülern anlege und lange Diskussionen führe, jedoch bringt mir mein Gegenüber meist keine nachvollziehbaren und schlüssigen Argumente, meist werde ich dann damit abgewiesen, dass es nun mal so sei und man nicht mit Autoritätspersonen zu diskutieren hat!

Über meine Philosophie was Autoritäten angeht, kann ich gerne auch nochmal ein extra Thema veröffentlichen! : D

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@Werbefrei , also so eine Überempfindlichkeit auf Geräusche kenne ich auch, darauf bin ich sogar sehr empfindlich, manche Geräusche lösen bei mir fast körperlichen Schmerz aus, meistens Kopfschmerzen, oder zumindest ein starkes Unwohlsein, Gänsehaut, aufgestellte Härchen.

Übrigens auch bestimmte Gerüche, Brrr da reagiere ich auch hypersensibel, löst je nach dem umgehend einen Brechreiz aus.

Ausserdem kenne ich diese Überempfindlichkeit auf Berührungen, sowohl von angenehm bis extrem unangenehm.

Reagiere aber auch stark gereizt darauf, wenn im Hintergrund eine nervige Diskussion geführt wird, irgendwas gefragt wird was mich nicht interressiert, oder nichts mit dem Thema zu tun hat.

Oder schlicht auch dummes unnötiges gelabere, wenn irgendwelche dummen Witze erzählt werden, sowas kann ich gar nicht ausstehen, macht mich schon irgendwie innerlich gereizt.

Ich schalte dann meist auf Durchzug, passiert schon automatisch, ist wahrscheinlich so eine Art eingebauter Selbstschutz.

Denn wenn ich mich da jedesmal aufregen würde, oder womöglich „ausrasten“, Nee das tue ich mir selbst nicht mehr an, und natürlich schafft das ja dann nur noch zusätzlich Probleme, oder endet dann in Streit, Geschrei, schlimmsten Falls Beleidigungen.

Ausserdem endet es dann in endlosen Diskussionen in denen man sich erklären muss, und das kann ich überhaupt nicht leiden, vermeide ich wenn immer ich kann.

Klar, dann heisst es wieder „hörst du eigentlich zu?“, „Hallo Houston an Mondbasis Alpha!“, oder die Leute halten mich schlicht weg für Arrogant.

Aber irgendwie muss man sich ja schützen, dann nehme ich das halt in Kauf, dafür rege ich mich weniger auf, schone meine eigenen Nerven.

Aber als ich sehr jung war konnte ich das auch noch nicht, da ist einfach sehr viel ungefiltert auf mich eingeprasselt, viel mehr und stärker als das heute noch passiert.

Aber ganz „abstellen“ kann man eine gewisse Überempfindlichkeit wahrscheinlich nie.
Ich war auch mit Medis noch empfindlich auf dummes, nerviges Verhalten von manchen Mitmenschen, einfach weil ich halt sowieso „anders“ bin.

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Oh ja, den Satz höre ich auch ganz oft, aber das liegt dann eher daran, dass mein Kurzzeitgedächtnis streikt, dass ich in dem Moment in meinem Inneneben versunken bin, dass andere Geräusche das Gesagte übertönt haben oder sich für mich schlichtweg aus dem Gesagten mehrere Auffassungen ergeben und ich genauer nachhacke.

Mit Fragen habe ich Persönlich kein Problem, es sollte nix dagegen sprechen, dass sich eine Person über etwas Informiert was sie nicht verstanden hat oder hinterfragt, auch wenn mir die Frage überflüssig erscheint. Ob eine Frage nun Wichtig oder Unwichtig ist, ist total subjektiv.

Was Fragen die nix mit dem Thema zutun haben betrifft… da würden wir beide leider nicht zusammen kommen, haha! Ich bin ein Spitzenreiter was das angeht, ernte aufgrund dessen auch oft Kritik aus meinem Klassenverband oder verwirre meine Mitmenschen ungewollt. Das kommt so zu Stande, dass ein Thema in meinem Kopf zich weitere Themen eröffnet und somit natürlich auch weitere Fragen. Auch durch Dinge die mir plötzlich in der Umgebung auffallen kommt es zu spontanen Fragen welche dann meist überhaut nicht zur Situation passen. - Versuche schon aktiv einzugreifen und mir die Frage bis zum Themenabschluss aufzuheben, manchmal setzt mein Denken jedoch einfach aus und die Frage schießt einfach raus. Dann gibt es immer Option a. Wegrennen oder Option b. auf eine friedfertige Reaktion und plausible Antwort hoffen…

Diskussionen finde ich auch nie wirklich überflüssig, wenn ein Sachverhalt geklärt werden muss, dann finde ich es gut gemeinsam darüber zu sprechen und eine Lösung zu finden.
Unnötig ist eine Diskussion für mich erst dann, wenn der Sachverhalt bereits geklärt ist, die Person überhaupt keine nachvollziehbare Argumentation hat, ständig nur auf die eigenen Meinung plädiert wird - ohne den Versuch zu unternehmen, die andere Sichtweise zu verstehen- oder die Diskussion einfach kein konkretes Ziel hat!

Da stehe ich vollkommen auf deiner Seite -gerade was diese inkompetenten Witze der meisten Jugendlichen angeht, wobei der Sinn für Humor natürlich von Person zu Person unterschiedlich ist und Witze dementsprechend immer individuell gewertet werden ! - Ich habe das Problem, dass meine Witze leider oft nie Verstanden werden, ich meine Intension daraufhin erkläre und diese Erklärung den Anderen aufgrund dessen auf die Nerven geht oder sie meinen Humor als unlustig empfinden.

Davon bin ich auch absolut kein Fan, Wut/Aufgebrachtheit äußert sich bei mir eher durch noch exzessiveres Sprechen und vor allem noch schnelleres Sprechen, dazu fange ich tatsächlich mal an aktiv Körpersprache einzusetzen! - jedoch glaube ich dabei sehr Verkrampft zu sein. / Wenn ich über Interessen spreche, bin ich aber auch ungewollt in so einem „Zustand“, also viel unterschied zwischen AUFGEREGT und AUFGEBRACHT gibt es bei mir gar nicht wirklich. ; D
Da beide Dinge (exzessiveres Sprechen und schnelleres Sprechen) sowieso schon einer meiner Eigenschaften sind, steigert sich das ganze quasi ( Ach ja, herrlich dieses Wort!) einfach nur.
Schimpfwörter oder Geschrei lehne ich in Diskursen grundsätzlich ab, Streit versuche ich definitiv zu vermeiden!

Oh je, hier ist ja wirklich ein halber Roman zusammen gekommen. Ich plane im Übrigen ein weiteres Thema an, worüber man zusammen unbedingt mal spekulieren müsste! ^^

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@Werbefrei tatsächlich bin ich in vielerlei Hinsicht mit Dir in Übereinstimmung, ich habe mich halt einfach nicht so gewählt und gut artikuliert wie Du, eine bemerkenswerte, positive Eigenschaft von Dir die ich bewundere. :+1:

Übrigens fällt mir das immer wieder sehr positiv auf, wie gut sich die Jugend von heute in Schrift und Sprache ausdrücken kann, zusätzlich auch noch in Fremdsprachen, was ich sehr schön und lobenswert finde.
Meine beiden Kinder, die beide studieren, sind mir da Lichtjahre voraus, beide sind sehr intelligent, sogar überdurchschnittlich intelligent wie IQ Tests und schulische Leistungen, die sie mit Leichtigkeit bis zum Gymi hinter sich brachten, beweisen.

Mein Problem war aber schon immer, das ich Sätze nicht zu Ende „denken“ kann, weil meine Gedanken immer weiter „rasen“ oder auch „springen“. Deswegen "überspringe ich vieles was ich eigentlich „auch“ noch sagen wollte, oder ursprünglich besser „erklären“ wollte usw. .

Jedenfalls geht es mir tatsächlich in vielem ähnlich wie Dir, und übrigens finde ich es auch wichtig Dinge zu klären, oder Fragen zu beantworten, wenn es möglich ist.

Also was eventuell ein Unterschied sein könnte zwischen uns, ist meine extreme Sprunghaftigkeit, oder auch meine extrem leichte Ablenkbarkeit was dafür sorgt das ich so schnell und leicht „den Faden verliere“.

Ausserdem kann ich mich nicht mit Deiner Schulbildung messen, ich war damals nur auf der Hauptschule, ausserdem bin ich alt.
Jedenfalls erscheinst Du mir viel konzentrierter, als ich das jemals war.

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Vielen Dank für dein Kompliment was meine Artikulation betrifft!

Eine der positiven Seiten der frühen Social-Media Nutzung bzw. dem Zugang auf Plattformen wie „Youtube“ im Kindesalter.

Da müsste ich kurz einschneiden und dringen erwähnen, dass sich die Fähigkeit hohe Leistungen zu bringen, nicht immer in den Leistungen widerspiegelt!
Ich habe trotz überdurchschnittlicher Intelligenz sehr schlechte Noten im Gymnasium gehabt, einfach aufgrund der schlechten Arbeitsatmosphäre → verstärken meine Konzentrationsprobleme natürlich noch mehr, dem Sozialen Umfeld - gerade durch meine Andersartigkeit wurde ich viel ausgegrenzt und gemobbt woraufhin ich versucht habe mich anzupassen und die anderen zu „kopieren“, Vorfälle in meiner Familie - ich konnte nie lange oder durchschlafen - wurde Abends oft geweckt oder konnte erst später schlafen - aber das ist eine ziemlich lange belastende Geschichte auf die ich im Internet ungern eingehe, aber meine schlechten Leistungen liegen vor allem der Fehlenden Motivation mich mit Dingen zu befassen die mich nun Mal nicht interessieren und für mich keine Wichtigkeit darstellen, zugrunde. Jedoch brachte ich immer dann gute Leistungen, wenn mich etwas wirklich interessiert hat!

Nun, ich wechselte auf eine Privat-Schule da diese ein eigenes Konzept hat, welches wirklich wahnsinnig effektiv ist und mir viel mehr Freiraum für meine Persönlichkeitsentwicklung gibt. Dazu besteht meine Klasse aus nur knapp 10 Personen.
Dieser Schritt war das beste was ich tun konnte- Meine Leistungen sind nun „unglaublich“ gut, dennoch habe ich immer noch starke Probleme mit dem Konzentrieren, Motivieren für uninteressante Themen, Kommunizieren, Sozialen Interaktionen… aber es ist definitiv um einiges besser als auf meiner alten Schule.

Oh ja! Oh Ja! Du wirst es mir nicht glauben aber dies ist mitunter einer meiner „Lieblings“ Probleme…
Ich verliere UNGLAUBLICH oft den Faden weil mir einfach viel zu viele Gedanken auf einmal durch den Kopf schießen. Ich möchte am liebsten alles gleichzeitig erzählen, jedoch ist das natürlich nicht möglich. Dann verliere ich mich total und komme nicht auf den Punkt, vergesse plötzlich worauf ich eigentlich hinaus wollte und finde mich ganz wo anders wieder, breche Sätze einfach ab um noch etwas einzuwerfen was ich vorher eigentlich sagen wollte, um dann wieder völlig den Faden zu verlieren und mein Gegenüber nur noch mehr zu verwirren… ach ja, die spontanen Themenwechsel, zählt mit zu einem meiner top Charaktereigenschaften ; D

Ach quatsch, das hat absolut nix auszusagen! Den Großteil des Schulstoffs halte ich sowieso für Schwachsinnig und unnötig, das meiste bringe ich mir selber bei. Nur habe ich natürlich im Gegensatz zu dir Damals die Möglichkeit heute alle beliebigen Themen im Internet nachzuschlagen. Ich bin der Meinung, dass ein Mensch der die nötigen Arbeitsmittel besitzt ( Internet zugriff, Bücher, Bezugspersonen zum Nachfragen ) sich alles was er möchte auch selber aneignen kann, so ein Abschluss hat rein gar nix über die Fähigkeiten auszusagen!

Ich bin jetzt 16 Jahre alt und habe mich bereits für eine Kunstuniversität beworben, ich wollte schon mit 13 Jahren in das Berufsleben einsteigen, da Kunst schon immer meine tiefste Leidenschaft war/ist.
Ich habe das ganze dann einfach selber in die Hand genommen und war eine Zeit lang Selbstständig als Grafikdesigner unterwegs, dann habe ich ab und zu noch für eine Klamottenfirma Designs entworfen. Als ich noch etwas jünger war - im alter von 9-12 habe ich viel mit 4D Cinema gearbeitet, habe mir das zu der Zeit alles selber beigebracht, nebenbei auch Videoschnitt gelernt, mein damaliger Plan war es noch Cutter zu werden da ich für Leute bereits kleine Aufträge angenommen hatte, den habe ich nun jedoch aufgrund der immer gleichen Struktur verworfen.

Nun, worauf ich eigentlich hinaus wollte, ich plane im Moment KEIN Abitur zu machen, lediglich den erweiterten Realschulabschluss, einfach weil ich dieses Stigmatisierte Denken absolut ablehne und viel mehr auf Leistung als auf Status zähle! - Ich bin mir dessen bewusst, dass ich alles erreichen kann wenn ich es wirklich möchte und motiviert bin, jedoch empfinde ich das Abitur als totale Zeitverschwendung, diese Zeit kann ich für das weiterentwickeln meiner Fähigkeiten nutzen was mir viel Sinnvoller erscheint.
Sollte ich es jedoch aus irgend einem Grund doch benötigen, werde ich es wahrscheinlich machen, steht aber alles nochmal genauer auf meinem Schema. ( Ich habe ein Schema mit verschiedenen Pfaden im Kopf )

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@Werbefrei ich muss gestehen ich bin baff, unglaublich wie viel Du schon leistest, kannst und weisst in Deinem jugendlichen Alter von 16 Jahren, wirklich bewundernswert. :+1:

Du hast schon recht wenn Du sagst das man sich Bildung heute selbst aneignen kann, das sagen meine Söhne auch, aber man lernt halt einfach im Jugendalter schneller und mit zunehmendem Alter immer schwerer. Deshalb kann ich die Zeit in der ich damals zu wenig gelernt habe, in der Hauptschule sowieso, nicht mehr „nachholen“ das ist einfach unmöglich.

Ich kann mich zwar über die technischen Medien wie das Internet schon noch „nachträglich“ weiterbilden, aber wie gesagt, um die Bildungslücken die ich gegenüber meinen Kindern habe aufzuholen, langt es niemals mehr aus.

Alleine wenn ich noch ihre Fremdsprachen Kenntnisse aufholen müsste, das könnte ich nicht mehr schaffen, geschweige denn alles andere.

Die Jugend von heute lernt ja praktisch von klein auf über die technischen Medien wie das Internet.
Meine Söhne zum Beispiel konnten schon im Kleinkindalter so unglaublich gut mit dem PC und Handy, generell technischen Geräten, umgehen wie ich selbst es heute noch nicht kann. :joy:

Allerdings habe ich sie auch gewähren lassen, ich kaufte ihnen sogar extra Lern Spiele usw., deshalb konnten sie praktisch schon Rechnen und Schreiben bevor sie in die Schule kamen.
Wir guckten auch zusammen TV oder spielten Playstation, gleichzeitig habe ich sie aber zum Bücher lesen animiert, beide haben gerne und viel gelesen. Jedenfalls hat das alles dazu beitragen, das sie schon sehr früh, sehr viel gelernt haben.

Wie auch immer, die beiden haben mich schon lange abgehängt, wirklich um Lichtjahre. :wink:
Aber für mich ist das auch kein Problem zuzugeben, das ich von meinen Kindern heute lerne.
Denn warum sollte ich abstreiten das sie in vielen Dingen viel schlauer, zum Teil sogar weiser, sind als ich. Das wäre dumm, kommt garnicht in Frage.

Ich kann mich auch immer sehr gut mit meinen Söhnen unterhalten, sie sind die interessantesten Gesprächspartner, von wenigen anderen, die ich kenne, und ich lerne immer wieder neues von meinen Söhnen dazu, in vielen Bereichen.

Wie auch immer, jedenfalls habe ich keine Mühe damit zuzugeben, das die Jugend von heute der Jugend aus den 80ern Intelligenz und bildungsmässig um vieles vorraus ist, wir alten können von euch jungen Menschen noch lernen,
und ich für meinen Teil, mache das sogar mit Begeisterung.

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Ich werde auch etwas aggro, muss ich zugeben. Was aber das Geilste ist, hat mich mein Partner darauf hingewiesen - und er hat Recht -, wusste ich 39 Jahre nicht, mein Hyperfokus ist Ordnung(halten). Alles muss am richtigen Ort sein in unserer Wohnung, sauber usw. Voll schräg. :slight_smile:

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Du sprichst mir formvollendet aus der Seele!

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