Wenn ich von meinem damaligen Hyperfokus während der Hausarbeiten einmal absehe, bin ich immer fasziniert von den Hyperfokus-Erzählungen anderer Forumsmitglieder hier oder in Selbsthilfegruppen.
Bei mir sind es bisher, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nie einzelne Themen gewesen, da mir das immer ganz schnell wieder langweilig wurde.
Heute wurde mir erstmals bewußt, dass mein Hyperfokus immer personenbezogen ist. Dies sind aber immer Personen, die gar nicht zu meinem Umfeld gehören, sondern Personen aus dem weiteren Umfeld oder des öffentlichen Lebens.
Als junges Mädchen schwärmte sehr ich für einen Freund meines Onkels, einen Strafverteidiger. Von diesem Zeitpunkt an - ich ging noch in die 7. Klasse - las ich strafrechtliche Fachlliteratur, plante mein Jurastudium, ging in die Rechts AG meiner Schule, las alles über die Automarke, die dieser Mann bis heute fährt und bettelte meine Tante immer wieder an, mit mir diesen Mann zu besuchen. Ich habe nach der Realschule das Gymnasium besucht, um studieren zu können und in der Tat mit dem Jurastudium begonnen, es aber nicht abgeschlossen…immerhin habe ich noch mein Praktikum in der Kanzlei gemacht.
Ich ging meinem gesamten Umfeld über Jahre hinweg mit diesem Mann auf die Nerven und ich wette, meine damaligen Schulfreundinnen könnten diesen Namen heute noch nennen, wenn sie danach gefragt würden.
Außerdem schwärmte ich schon als 12 Jährige für einen bekannten CDU-Politiker und schaute mir nur deshalb bereits in diesem Alter die Übertragung der Bundestagsdebatten an.
Dann kam irgendwann mein Falco Fankult dazu. Ich musste unbedingt in seinen Wohnort Wien, sammelte alles, was ich über ihn bekommen konnte und wußte alles über die österreichische Liedermacher-Szene…
Ich habe also immer mehrere Themengebiete, auf die ich mich - ausgelöst durch Fankult - fokussiere. Nur ein Thema wäre mir auf Dauer zu langweilig.
Das wird mir jetzt erst alles richtig bewußt.