Update 1
Das System wird stabiler.
Wichtiger Hinweis
Auch hier gilt. Alle Dinge, die ich mache, sind mit meinem Psychiater abgesprochen. Insbesondere ist abgesprochen, bei Auffälligkeiten vorsichtig zu agieren. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, dass sich sehr wenige Menschen damit auskennen, warum unser System so reagiert und wie man es wieder effizient behebt.
Auch hier gilt: Begriffe, die ich verwende, sind eventuell laienhaft verkürzte Darstellung. So wie ich es beschreibe, fühlt es sich eben an. Dabei verwende ich Begriffe, ich versuche die korrekten Begriffe zu nennen. Vielleicht ist es aber auch falsch. Dann bitte einfach eine Information.
Da es kein Buch gibt und das Wissen mangelhaft ist, hilft dieser Text vielleicht dem ein oder anderem.
In diesem Text können Fehler sein. Mein Gedanke ist, dass sich Menschen, die dies lesen hier wiederfinden könnten. Bei Unklarheiten versuche ich meinen Standpunkt zu erläuern.
Aus Gründen der Lesbarkeit schreibe ich hier teils Feststellungen. Diese Feststellungen beziehen sich entweder auf mich oder sind meine Meinung. In einem normalen Gespräch sollte hier ein könnte stehen. Ich verzichte bewusst hierauf.
Gestern war ich wieder bei meinem Arzt, und ich darf mit meiner Medikationskombination auf bis zu 7mg Intuniv hochgehen.
Von wo komme ich
Vereinfacht gesagt. Ich verstand die Menschen nicht, und hatte eine Art diffuse Angststörung. Die gängige Diagnose ist Depression, wo aber nichts hilft. Lachen ist nicht möglich, Sport ist nicht möglich, soziale Gespräche sind nicht möglich. Mein Kopf und mein Körper waren nicht im Einklang.
Wo will ich hin?
Das System in Einklang und zur Ruhe bringen.
Was war bisher
Nachfolgend wird der Begriff Energie verwendet. Unter diesem verstehe ich Dopamin und Noradrenalin. Unter dem Begriff System verstehe ich zusagen den Kopf, den Körper und die Verbindungen zueinander. Unter dem Begriff Stress verstehe ich die Anreicherung der „verbrauchten Energie“. Unter dem Begriff Stressabbau verstehe ich die angereicherte, „verbrauchte Enerige“ zu reinigen.
Aus meiner Sicht, bin ich mit einer sehr extremen Energieverteilung aufgewachsen. Die Stimulanzien hatten anfangs sehr gut gewirkt, und der Kopf hat diese " verbrauchte Energie" dann zum Körper gegeben, wo sie angereichert wurde. Irgendwann war der Körper dann jedoch voll, und die Stimulanzien haben das Gegenteil bewirkt.
Nach jeder Überlastung eines Körpersystems, die es in der Kindheit selten gab, hat der Körper gesagt: „möchte ich nicht“. Die nächste Überlastung hat sodann anders gewirkt.
Exkurs: Reproduzierbarkeit
Die meisten Menschen, die mir begegnet sind, meinten: Zufall. Oder man müsste eine Reproduzierbarkeit erreichen.
Eine unbewusste Reproduzierbarkeit ist meiner Meinung nach nicht möglich. Der Körper verlagert den nächsten Energieschub.
Ich denke, dass es schon machbar ist, aber nur, wenn man sich vollständig seines Kopfes und Körpers bewusst ist. Wenn man am Ende angekommen ist, und dann bewusst diese Zustände erreichen will. Aber auch hier werden sich Einwände finden lassen.
Die Forderung nach Reproduzierbarkeit bei einem anpassbaren System, kommt von Menschen, die nicht in einem anpassbaren Systemen denken. Die sich meiner Meinung nach selbst nicht verstanden haben.
– Exkurs Ende –
Mit Intuniv konnten neue Stellen im Körper erschlossen werden. Die Stimulanzien wirkten wieder. Aufgrund des DA/NE-Ungleichgewichtes der Stimulanzien, musste eine Kombination gefunden werden, wo das DA-NE-Verhältnis mit dem Intuniv im Gleichgewicht waren. Dieses Gleichgewicht zu finden war nicht einfach, am einfachsten war es noch mit der Intuniveinnahme am Abend. Hinweis: Mir wurde zwischenzeitlich mitgeteilt, dass dies teils so nicht gehandhabt wird. Eine Lösung konnte man mir dort aber auch nicht anbieten. Mein Weg war nicht ohne Gefahren, daher ist diese Einstellung auch nicht unbegründet. Aber das Leben ist ja immer eine Gefahr.
Diese Phase endete als mir die „verbrauchte Energie“ der Stimulanzien zu viel wurden, und jetzt alle Systeme im Körper gesagt haben: „mehr möchte ich nicht aufnehmen, meine Speicher sind voll“. Eine Erkältung kam vorbei - der gesamte Puffer war aber jetzt voll. Schlecht.
Hinweis: Die schlechteste Idee, die man jetzt haben kann, ist: Medikamente absetzen. Grund ist, dass durch das Intuniv neue Bereich genutzt wurden, die sonst nicht zugänglich waren. Also müssen die nachfolgenden Schritte/Phasen auch unter Intuniv erfolgen.
Ich kannte den Stressabbau nicht. Ich bin in mich gegangen, und habe zu mir gesagt, dass „alles gut wird“ und dass der Stress jetzt reduziert wird. In diesem Stadium habe ich meiner Meinung nach das angereicherte NE abgebaut. Dazu wurde das LDX auf meine Minimaldosis reduziert, interessanterweise musste ich einen Dopaminspiegel (z.B. die vorher eingependelte MPH-Menge) aufrecht erhalten. Massiver Flüssigkeitsbedarf entstand. Dieser Stressabbau endete mit 3 Effekten:
- meine Knochen haben sich gemeldet. Lösung für mich war das NE wieder erhöhen.
- Die Herzfrequenz ist zu tief abgerutscht. Vor der Regnerationsphase betrug diese 60 und am Ende 51. Unter Sport (und im Anschluss) gab es sodann Bruststechen. Die QTc Zeit, die vor der Regeneration überhöht war, ist auf den Normalwert gesunken.
- Der Blutdruck war überhöht.
Bradykardie/Senkung der Herzfrequenz und Flüssigkeitsbedarf sind bekannte Nebenwirkungen von Intuniv. [1] Die Verlängerung der QTc Zeit ist für Elvanse bekannt. [2] Blutdruckanstieg für Elvanse und Medikinet sind auch bekannt. [2,3]
Dies war der Stand auch zuletzt. Ein weiterer Teil hat gefehlt. Ein Teil, der die Herzfrequenz erhöht, ebenfalls wie Intuniv den Blutdruck senkt und sozusagen ein weiteres Reinigungssystem bereitstellt, aber mit Erhöhung der Herzfrequenz. Ein weiteres komplementäres System.
Eine Ergänzung zu Intuniv
Es gibt Wirkstoffe, welche komplementär zu Intuniv wirken. Im Post obendrüber habe ich auf die α2-Rezeptoren verwiesen - auch da scheint es komplementäre Wechselwirkungen zu geben. Wirkstoffe, welche die sedierende Wirkung aufheben, so dass eine Einnahme am Anfang des Tages sinnvoll erscheint.
Weiter oben habe ich geschrieben, dass sowohl die singuläre Einnahme Morgens als auch Abends mein System zu stark belastet hat. Wäre es da nicht sinnvoll eine kombinierte Einnahme (morgens und abends) zu definieren und den sedierenden Effekt bei der morgendlichen Einnahme aufzuheben?
Die Aufhebung der sedierenden Effekte bspw. durch L-Typ Ca2+ Blocker ist bekannt [4]. Wenn man ein bisschen weiter stöbert, findet man auch interessante Wechselwirkungen zwischen Ca2+, den α2-Rezeptoren als auch den CBD/THC-Rezeptoren. Vielleicht erreicht man auf mehreren Wegen, die gleichen Effekte. Man könnte sich fragen, wie effizient ist das Vorgehen.
Ich weiß nicht, ob mein Weg mit dem L-Typ Ca2+ Blocker allgemein der richtige Weg ist. Für mich ist er es wahrscheinlich. Eine bessere Datenlage auch in Hinblick zu den Wechselwirkungen mit α2B und α2C wäre hier schöner. Der obige Post hatte diesen Beitrag hier im Blick: [5]
Und jetzt?
Ich suche nun meine Abstimmung. Zwischenzeitlich habe ich das Intuniv als 1-1-1 dosiert, wobei mir bei besserer Abstimmung 1-0-1 sinnvoller erscheint. Dazu dann morgens (retard bzw. bei schnellwirksam: auch mittags) einen L-Typ Ca2+ Blocker. Aktuell kombiniert mit Elvanse und reinem NE (hier: Atomoxetin).
Auch jetzt gerade findet ein Stressabbau statt und durch die Reinigung wird mir gefühlt im PFC Dopamin bereitgestellt. Dort ist aber kein Platz und es wandert dank dem Intuniv weiter zu Stellen, wo es benötigt wird (bspw. für die Körperhaltung oder -in Kombination mit Elvanse - für gute Laune). Dieses System war bei mir leider defekt. Zum Beispiel, das Gefühl bei Ausdauersport irgendwann in ein glückliches Hoch zu kommen, gab es bei mir nie.
Durch die ungleichmäßige Reingung (erst über Intuniv und erst dann über den Ca2+ Blocker) war und ist aktuell der Pulsdruck zu hoch, d.h. bei mir war der systolische Wert überhöht, aber der diastolische Wert normal. Dies passt sich nun langsam an.
und wo geht die Reise hin?
Wenn auch dieser Reinigungsschritt zu Ende ist, dann erfolgt die Endeinstellung. Mein Plan ist das Atomoxetin durch Bupropion zu ersetzen. Ziel ist es, die Medikation sozusagen nochmals neu zu starten, diesmal ohne den „alten Ballast“ und mit dem aktiven Reinigungssystem. Der „alte Gehirnteil“ läuft diesmal dann mit.
Heißt aktuell, dass ich mit der Intunivdosis höher gehe. Einen Teil braucht das DA-Reinigungssystem, um das Dopamin richtig zuzuweisen, einen Teil braucht auch das NE-Reinigungssystem, um das Noradrenalin richtig zuzuweisen, einen Teil brauche ich, um das DA/NE von den Medikamenten (LDX / ATX / Bupropion bzw. MPH) dann richtig zuzuweisen. Und ein Teil muss übrig bleiben, für die Flexibiltät, für den Sport und für Neues.
Interpretationsmöglichkeiten
Wenn man annimmt, dass die Energie mit den Rezeptoren im Kopf abgestimmt sein muss, so ergeben sich Interpretationsmöglichkeiten. So hat das System bei gleichbleibender Energie bspw. die Wahl, welchen α2-Rezeptoren die Energie zugewiesen wird. Und es stellt sich die Frage, warum und wodurch die Zuweisung erfolgt.
Dazu ist meiner Meinung nach ein Grundverständnis notwendig. Für mich habe ich - auf Basis des Halbwissens was mir vorliegt - festgestellt, dass sich meine α2-Rezeptoren sich wohl auf α2D konzentriert haben, um mein Dopamin im PFC verarbeiten zu können. Für die weiteren α2-Rezepotoren war dann eher weniger übrig.
Systolischer Blutdruck
In unserer Gesellschaft wird oft der systolische Blutdruck im Alter als wichtiger angesehen. [6] Doch warum? Wenn ich rückblicke, sehe ich, dass der systolische Blutdruck bei mir mit DA verknüpft ist. Und DA brauchen wir in unserer Denkgesellschaft viel. Wenn wir unser Leben lang durch unsere Arbeit unseren DA Ausstoß nur im PFC trainieren und damit wohl auch den α2D-Rezeptor, was passiert dann im Alter mit den anderen α2-Rezepotoren und der DA/NE-Ausschüttung in den anderen Gehirnteilen?
Sollte man nicht früher gegensteuern?
Wenn man rückblickend schaut, wie etwas entsteht, sollte man dann nicht frühzeitig gegensteuern? Eine schwierige Frage, es ist wohl damit verbunden, wo wir hin wollen. Einen Vorteil hat das ganze System meiner Meinung nach, aber zu einem hohen Preis.
In manchen Kulturen heißt es „Stärken stärken“, damit steigt die individuelle Fähigkeit, aber zum Preis des Ungleichgewichts. In anderen Kulturen heißt es „Schwächen stärken“, der Ausgleich steigt im Mittelpunkt.
Am besten wäre es wohl, sich bewusst zu sein, was die Hintergründe dieser Leitsätze sind und was Sie in der Gehirnentwicklung bedeuten. Aus meiner Sicht wäre es besser, alle Gehirnareale und α2-Rezeptoren gleichmäßig zu trainieren, um das System besser auszutarieren. Dabei kann man sich ja auch auf einen Block fokussieren, aber der Ausgleich darf nicht vergessen werden.
Leider scheint unsere Gesellschaft den Ausgleich (Ausdauersport, Meditation & Achtsamkeit, Denken, Feinmotorik und soziale Freude) in der Schule und Kultur etwas vergessen zu haben. Dadurch entsteht aber meiner Meinung nach ein falsches Gehirntraining.
Warum und wieso
Wenn ich mein letztes Gespräch mit einem angehenden Genetiker nicht falsch vestanden habe, so verändert das Verhalten und das Denkschema die Kodiertabelle, wie Gene weitergegeben werden. Daraus könnte man ableiten, dass - wenn wir etwas wollen - eine entsprechende Genkonditionierung an die nachfolgende Generation weitergeben. Könnte man daraus ableiten, wenn der Wunsch ist „mehr denken zu müssen“, dass sich die Systemkonfiguration verschiebt? Wenn dann auch noch das Gehirntraining einseitig ist, sind dann die aktuellen „Krankheitsbilder“ nicht einfach nur der Wunsch der Gesellschaft einen schnelleren Intelligenzzuwachs zu schaffen - auf Kosten des Ausgleichs?
Irgendwann folgt dann wieder dieser Wunsch - sei es bewusst oder unbewusst durch den Körper selbst -, und die Evolution baut es hoffentlich wieder besser zusammen.
Und irgendwann versteht es auch die Gesellschaft, dass nur das „denken“ zu trainieren ohne die Achtsamkeit, Mediation und das Ausdauertraining nicht die beste Idee war.
Aber wie sagte mir zuletzt jemand: „der logische Teil“ verdient halt das Geld. Den Rest muss man sich dann halt erstmal leisten können.
und das warum und wieso für mich für diesen Text
Einmal kann ich selbst so meine Gedanken „loslassen“, andererseits war mein letzter Post etwas „verwirrend“. Und dieser Thread begann mit einer Frage nach der Abstimmung. Diese Abstimmung - so denke ich für mich - habe ich hoffentlich nun gefunden. Zumindest macht es aus meiner Sicht theoretisch alles Sinn. Und ich verstehe die Menschen um mich herum und meine Vergangenheit. Und da ich mir damit das Verhalten meiner Mitmenschen erklären kann, habe ich die leise Vermutung, dass das System bei den anderen Menschen ähnlich funktioniert
Während meiner Reise sind mir noch viele weitere Gedanken gekommen. Beispielsweise, wo an welchen Stellen die Medikamente wirken und welche Effekte eine Überhöhung und ein Unterdeckung hat. Und am Ende ist ein kleines Regelwerk der Funktionsweise entstanden. Manches steht hier unsortiert, vielleicht helfen meine Gedanken dem ein oder anderen.
Ich wünsche allen viel Erfolg auf Ihrem Weg
Bis dahin,
euer Peter.
Quellen
[1] https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/intuniv-epar-product-information_de.pdf
[2] https://www.takeda-produkte.de/system/files/produkt-info/fachinformation-elvanse-adultr-30-mg-50-mg-70-mg-hartkapseln.pdf
[3] https://www.praxis-hulpke-wette.de/wp-content/uploads/2017/03/Elektronic-Poster-MPHAWB-DGPK-Leipzig-2016.pdf
[4] IJMS | Free Full-Text | Alpha2-Adrenergic Receptors as a Pharmacological Target for Spike-Wave Epilepsy
[5] IJMS | Free Full-Text | Role of α2-Adrenoceptor Subtypes in Suppression of L-Type Ca2+ Current in Mouse Cardiac Myocytes
[6] Welche Blutdruckzahl ist wichtiger? | aponet.de