Ich habe sehr häufig wenn ich nachdenke das Phänomen, dass ich dabei in die Ferne schaue, ohne etwas zu fixieren.
Und jedesmal, wenn mir das passiert fragt mich nach wenigen Sekunden irgendwer ob alles Ok mit mir ist.
Soweit so gut. Heute habe ich aber herausgefunden, dass es nicht um wenige Sekunden sondern um mehrere Minuten geht. Das erklärt natürlich auch, warum jedes Mal irgendwer fragt ob bei mir alles Ok ist.
Ist das ein ganz typisches ADxS Ding oder ist das eher noch was anderes?
Ich empfinde es eigentlich als sehr angenehm, wenn das passiert. Allerdings dachte ich nicht, dass ich das so lange mache
Auch mit Medikation ist das genauso häufig wie ohne.
Da kann ich mich (und auch meine Kinder) mit einreihen. Und muss auch sagen, dass ich diese Momente als entspannend empfinde.
Wenn diese Momente weg sind, weiß ich auch, dass mein Stesslevel viiiel zu hoch ist. Egal ob mit oder ohne Medikation.
Und ich glaube nicht, dass das geschlechtsspezifisch ist
Also ich mag das an Männern wenn sie ins Nichts starren, allerdings glaube ich auch das das nicht wirklich „geschlechtsspezifisch“ ist, weil ich selbst auch immer mal solche Momente habe.
Und ich denke dann auch wirklich nichts. :shock:
Ich persönlich finde diese Momente sogar herrlich, ich meine für jemanden der ansonsten quasi kaum zur Ruhe kommt, kann es ja fast nichs schöneres geben, als einfach mal nichts zu denken. :lol:
Ich habe das nur als Referenz zum Film Männer die auf Ziegen schauen geschrieben.
Die Assoziation war wohl nicht so offensichtlich wie ich dachte.
Aber das beruhigt mich, dass ihr das auch alle so habt.
Und retrospektiv ist es mir fast ein bisschen peinlich, wenn ich daran denke wie oft und wo mir das schon alles passiert ist
Ich habe mal irgendwo im Netz gelesen, dass das Hirn sich in solchen Momenten eine Auszeit nimmt.
Man soll das wohl machen, wenn das Hirn überlastet bzw gestresst ist.
Mein Papa macht es auch, mein Freund auch und ich erwische mich auch manchmal dabei.
Lustigerweise kenne ich es und habe vor einer Woche in der Vice einen Artikel von einer Hypnotiseurin gelesen, die solche Momente als Zeiten der Selbsthypnose beschreibt.
Ich habe mit und ohne Medikamente diese Momente und genieße im Endeffekt die Ruhe im Gehirn. Vielleicht ist es ja immer ein kleiner systembedingter Reboot. Ein kurzes Versuch des Defragmentierens?
Der Blick ins Nichts … Kenne ich, mache ich, liebe ich … besonders in Situationen mit vielen Reizen ist das für mich echt eine wunderbare Art kurz abzuschalten … die Frage ob alles OK ist, oder wohin man „verschwunden“ ist, nervt dann ein bisschen …
„An die Wand starren“ kenne ich aber auch aus Momenten, wenn ich mich nicht entscheiden kann, was ich jetzt machen soll, kochen soll, essen soll … oder wenn ich nicht vom Sofa aufstehen kann, wenn ich eigentlich vorhatte einen Task mit viel benötigter exekutiven Funktion auszuführen, aber es einfach nicht klappt … da empfinde ich das Staren eher als unangenehm und fühle mich dann eher verzweifelt.
Mama: „Und Schatz, hast du dir gestern noch was gekocht?“
Ich: „Nein … konnte mich nicht entscheiden und hab 2 Stunden die Wand angestarrt.“
Klassiker.
In Bayern haben wir dafür den Begriff „Goassgschau“ also wie der Blick einer Ziege. Demnach kennen dieses Phänomen anscheinend viele Menschen. Zumindest in Bayern.