Hallo,
mein 12 jähriger Pflegesohn hat eine ADHS und LRS Diagnose. Mit den Pubertätsschüben wird sein Verhalten noch auffälliger, die Exekutiv Funktionen noch schlechter, er wird vergesslich, weiß nicht was er viel, ist gereizter. Ich habe gelesen dass die Kombination von Intuniv und Strattera hier sehr hilfreich sein kann. Meine Ärztin kennt sich damit anscheinend nicht aus und meinte das ginge nicht. Wir sind in Berlin und die Versorgung hier ist nicht gut. Wer hat die Kombi Strattera und Intuniv oder Intuniv und anderes Medikament probiert und welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Freue mich über ein Rückmeldung - LG, Samira
Hattet ihr vor schon mal Stimulanzien wie Ritalin, Medikinet, Kinecteen, Concerta, Elvanse probiert?
So wie ich das mitbekommen habe aus meiner SHG und auch hier, ist es ja der übliche Weg
Hier gab es schon was dazu:
Ja bisher hatten wir Medikinet, morgens 15mg retard, nachmittags 5mg unretardiert.
Mit den Pubertätsschüben wird er nun gereizter, aggressiver, „verpeilter“, deshalb wollen wir etwas anderes ausprobieren
Da lohnt sich der versuch mit Ritalin, trotz gleichem Wirkstoff andere Retardierung und oft andere Wirkung. Wir haben in den SHGs mit sehr impulsiven und aufbrausenden Männern sehr gute Erfahrungen gesehen, als wir ihnen empfahlen Ritalin zu versuchen.
Er wird wahrscheinlich etwas mehr mg vom Wirkstoff brauchen, doch wenn ich das richtig verstehe war der Wirkstoff kein Problem eher das das Medikament nicht mehr zur Situation paßt.
Du kannst gerne mal schauen wer mit Medikinet oder Ritalin nicht oder nicht gut zurecht kam hatte dann mit Concerta oder Kinecteen durchaus bessere Erfahrung bzw. Erfolg.
Meine Psychiaterin meint immer, daß es sich lohnt die unterschiedlichen MPH Präperate zu versuchen und wie oben beschrieben können wir das auch so zurückmelden.
Ich hatte mit Ritalin begonnen, kurz Medikinet probiert und es war nur zum Schämen wie schlecht ich mich verhalten habe (Benehmens und Verhaltenstourette) durch diese Retardierung und zurück zu Ritalin und keine Probleme mehr
Wenn es bisher gut lief, kann es sein, dass es jetzt einfach nur Dosisanpassung (ohne Wechsel auf eine Formulierung, die anders retadiert ist) braucht. Durch die Pubertät kann es zu einem veränderten Bedarf kommen.
Man könnte neben Anpassung der Dosierung, Wechsel auf ein Methylphendiat Präparat mit anderer Retadierung, auch zu dem aktuellen Atomoxetin oder Guanfacin ergänzen. Für eine Kombi ist es hilfreich mit einem der Medikamente alleine schon Erfahrung zu haben.
Und warum nicht zunächst ein Amfetamin basiertes Präparat probieren (also Elvanse oder Generikum bzw Attentin)? Wäre laut Leitlinie nächste Wahl bei Kindern noch vor Guanfacin oder Atomoxetin