IQ-Test zur Sicherung ADHS-Diagnose sinnvoll?

Hallo zusammen :hugs: ich habe in den letzten Tagen eine ziemlich absurde Theorie aufgestellt, die für mich gerade voll Sinn macht und ich würde gern eure Meinung hören, ob ich mich da in etwas verrannt habe.

Wie viele hier zweifel auch ich ständig meine Diagnose an, vor allem weil die Psychiaterin meinte, ich wäre gerade so über der Schwelle einer ADS-Diagnose. Für mich fühlt es sich aber an, als wäre ich auf einer ADHS-Skala von 0-10 zumindest bei einer 8. Für meinen Grad der Verpeiltheit, Alltagsüberforderung und chronischen Langeweile kann eine leichte ADS meiner Meinung nach nicht die Ursache sein. D.h. ich müsste nach weiteren Ursachen suchen… oder einen Grund finden, warum sie falsch liegt. Ich glaube, der Punkt, der sie skeptisch gemacht hat, ist vor allem, dass ich entspannt (wenn auch mit mittelmäßigen Noten) durch die Grund - und Realschule gekommen bin und dann mit größerer Quälerei auch durchs Abi und Studium.

So, jetzt zu meiner Theorie: Wenn ich einen relativ durchschnittlichen IQ bis 110 habe, glaube ich, dass ich mit starkem ADS mehr Probleme hätte haben müssen. Ich würde für mich diese Werte festlegen:

  • IQ bis 110 leichtes ADS
  • IQ bis 120 mittleres ADS
  • IQ bis 130 starkes ADS

Ich gebe zu, es ist eine Milchmädchenrechnung, aber könnt ihr den Ansatz nachvollziehen und ergibt das für euch Sinn? Ganz sauber muss es ja auch nicht sein, weil ich nur mich überzeugen muss :wink:

Es kommt vor, dass hohe Intelligenz pathalogisiert wird aber ich glaube dein Milchmädchen hat sich verrechnet. :wink:

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Es kann sein, dass dir ein hoher IQ hilft, dein ADHS zu kompensieren, muss aber nicht. :slightly_smiling_face:

Bei schulischen Leistungen ist das leichter möglich, wie bei Reizüberflutung oder Impulsivität. Und bei emotionalen Fragen kann ein hoher IQ auch hinderlich sein.

Fremd- und Eigenwahrnehmung liegen meist auseinander. Und die Auswirkung der ADHS ändert sich mit dem Stresslevel, zumindest bei mir.

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AD(H)S tritt meines Wissens unabhängig vom IQ in stärkerer oder schwächerer Ausprägung auf.

Nach unserer Erfahrung werden AD(H)S-typische Symptome in der Diagnostik öfters durch stark überdurchschnittliche ODER stark unterdurchschnittliche IQ-Werte erklärt. Warum erschließt sich mir nicht.

Es gibt Erklärungsansätze, die sich auf die Genetik beziehen, aber weshalb das dann BEIDEN Extremen zugeordnet werden soll, erscheint mir unlogisch.

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Hi @Sukuwomo

Ich kann den Ansatz nachvollziehen, genau wie Deine Zweifel an der Diagnose, nachdem die Diagnostik bei Dir ziemlich sparsam ablief.

Auch wenn Du „gerade so über der Schwelle“ bist - Du hast ADHS.
Hat die Testperson wirklich gesagt „leicht“? Oder schließt Du das nur selbst aus der gerade so erreichten Punktzahl?

Vielleicht war es „punktemäßig“ so knapp, weil Du evl. Fragen mit „nein“ beantwortet hast, die aktuell nicht zutreffen - aber nur deswegen, weil Du Dir über die Jahre Strategien angeeignet hast, um das doch vorhandene Problem zu bewältigen?

Da hängt „sie“ wohl noch etwas an alten Vorstellungen.

Man kann selbst mit guten und sehr guten Noten, sowie abgeschlossenem Studium wegen ADHS noch unter seinen (rein kognitiv zu erwartenden) Möglichkeiten geblieben sein. Hohe Intelligenz und die Fähigkeit, Kompensationsstrategien zu entwickeln, machts möglich.

Trotzdem kann man die Stärke der ADHS nicht am IQ „messen“. Entscheidend ist letztlich der persönliche Leidensdruck - nicht die Punkte auf dem ADHS-Fragebogen.

Um noch die Frage des Themas zu beantworten:
Ein IQ-Test ist zur Bestimmung des IQ sinnvoll.
Zur Sicherung einer ADHS-Diagnose ist eine ADHS-Diagnostik sinnvoll. :adxs_zwinker:

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Könnte mit Über- und Unterforderung zu tun haben.

Beispiel „Übungs-/Wiederholungsaufgaben in der Schule“.
Das überdurchschnittlich intelligente Kind verweigert die Aufgaben, weil es unterfordert und gelangweilt ist, sowie keinen Sinn darin sieht, Sachen noch X Mal durchackern, die es schon lange kann.

Das unterdurchschnittlich intelligente Kind verweigert die Aufgaben, weil es sie (trotz mehrmaliger Übung) immer noch nicht kann - also überfordert und frustriert ist.
In beiden Fällen kann zusätzlich ADHS mitspielen - muss aber nicht.

Das vom Lehrer wahrgenommene Verhalten ist immer das Gleiche:
Kind weigert sich, die Aufgaben zu machen.

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Ich denke das Spektrum ist so groß, das man es nur anhand des IQ`s nicht festmachen kann.

Die erste Frage sollte doch sein, was stört mich und wie will Ich damit umgehen?

Intelligenz teilt sich ja auch auf, in manchen Dingen fühle Ich mich unheimlich intelligent (technische Zusammenhänge) und in sozialen Situationen eher so, IQ von 60.

Verpeiltheit und Langeweile sind ja Symptome, die viele Ursachen haben können.

Eigentlich kann man zu deiner Fragestellung nicht viel sagen, dafür fehlen zu viele Informationen.

Was möchtest du den am Ende für Dich selber? Stört Dich die ADS Diagnose und warum? Bekommst du Medikamente?

Was Ich aus eigener Erfahrung weiß, das meine Therapeutin meinte es wäre ein intelligenter Move, als 5 Jähriger - Erwachsene zu analysieren um sich so zu verhalten, das es (aus meiner Sicht) passt und man angenommen wird.
Das ist aber eher eine Überlebensstrategie und kein Zeugnis für hohe Intelligenz.

Ich raff bis heute nicht, was man auf die Frage „Wie geht es Dir“ antworten soll - willst du meine Lebensgeschichte hören oder wie es mir heute geht oder oder oder …

Ich kann Dir ne Physik oder Matheformel in 3 Sekunden umstellen aber nicht erklären wie Ich das mache und hab es auch erst mit 30 gelernt, weil mir jemand auf der Techniker Schule das einfach mal Bildlich erklärt hat.

Die Quälerei im Abi / Studium kann ja auch daran liegen, das Dich keiner richtig abgeholt hat.

Ich hab damals den Diva-5 Test gemacht und da gab es keine Fragen nach dem Motto, wie intelligent sind Sie?

ein Freund von mir hat tatsächlich IQ145 und ADS und wurde in der Jugend auf Borderline behandelt … irgendwann hat das ein Arzt mal hinterfragt, weil er die Medikamente nicht vertragen hat.
Jetzt ist er gut eingestellt und fährt Planierraupe und ist glücklich.

Und jetzt wieder zum Anfang, was stört dich, wo ist den das Problem im eigentlichen Sinne?

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Tatsächlich habe ich ähnliches Feedback von einer Psychologin und meinem Psychiater bekommen. Ich bin gut durch die Schule und sehr gut durch das Abitur gekommen (über Studium reden wir aber mal lieber nicht…).
Als ich mich mental in Richtung Diagnose vorbereitet habe, hatte ich natürlich mitbekommen, dass gute schulische Leistungen ungewöhnlich sind. Ich hatte den leisen Verdacht, dass es auch Autismus bei mir sein könnte - denn Wissen finde ich faszinierend.
Als ich das bei der Psychologin und später im Diagnostik-Gespräch bei dem Psychiater angesprochen habe, haben beide Autismus abgelehnt, aber von Hochbegabung, bzw. hohem IQ geredet.
Das wurde jetzt nicht weiter überprüft, aber ich kann mir vorstellen, dass zumindest schulische Leistungen mit ADHS ganz gut erbracht werden können, wenn man sie mit einem hohen IQ kompensieren kann. Einige Beispiele, die ich beiden im Gespräch genannt habe:

  • Hausaufgaben nicht machen, aber improvisieren, wenn man dran kommt (oder morgens im Bus schnell ein paar Sätze schreiben)

  • Für Tests & Klausuren frühestens am Abend vorher lernen - oder alternativ in der 5-Minuten Pause die Karteikarten der Mitschüler durchlesen (so habe ich manche 1 geschrieben… Dank geht raus an die Mitschüler!)

  • Kopfrechnen ist eine Qual, aber sobald es um Logik geht (und Taschenrechner & Formelsammlung benutzt werden dürfen), ist alles so einfach

Wie andere schon gesagt haben, kann man damit viele Symptome nicht ausgleichen. Aber vielleicht gerade als unaufmerksamer Typ „reicht“ es (um erst im Erwachsenenalter diagnostiziert zu werden :roll_eyes:)

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also mal abgesehen von der Intelligenz Frage, wäre eigentlich nicht Ausdauer und Resilienz maßgeblich dafür verantwortlich wie gut man kompensieren kann?

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Hätte ich nicht so Mühe damit gehabt Schulstoff auswendig zu lernen, oder bei Prüfungen fast wortwörtlich zu wiederholen was der Lehrer vorher erzählt hatte, statt meine eigenen Gedanken zum Thema bei Prüfungen zu schreiben, dann wäre ich höchstwahrscheinlich eine der besten Schülerinnen während der gesamten Schulzeit gewesen.

Da während meiner Schullaufbahn aber nichts davon auf mich zutraf, und ich die Schule eigentlich meistens stinklangweilig fand, klar habe ich dann nicht das gemacht was von mir erwartet wurde, weil eben, Schule fand ich bescheuert.

Ausserdem hatte ich nie Ambitionen „die Beste“ sein zu wollen, irgendwie war mir meine Schulzeit egal, ich habe auch nicht ernsthaft darüber nachgedacht was ich eigentlich „mal werden will“, denn woher auch?, dass Thema Berufswahl kam ja erst in der 9 Klasse , und nur an der Oberfläche angekratzt, wie sollen Schüler da in der Schule lernen, wie wichtig ihre Schulnoten für ihre spätere Berufswahl ist?.

Klar wusste ich das man für ein Studium eine Matura braucht, aber in der Primar oder Mittelstufen hat mich die Schule halt trotzdem tierisch angegurkt.

Wie auch immer, der IQ ist nicht generell ausschlaggebend wie gut oder schlecht man in der Schule ist, mein IQ liegt bei 120, trotzdem war ich im Prinzip eine Schulversagerin, weil ich den ganzen Scheiss eben nie wirklich ernst genommen habe, mir meine Noten eigentlich total egal waren.

Unter anderem lag aber auch viel davon daran, dass ich aus einer dysfunktionalen Familie stamme, einer Familie wo die Eltern mit uns Kindern total überfordert waren, dass selbe mit sich selbst, oder damit wie man eine funktionierende Beziehung führt.

Wäre mein Elternhaus nicht so Scheisse gewesen, hätte ich vielleicht trotz Langeweile in der Schule mehr Engagement gezeigt, vielleicht um meine Eltern stolz zu machen?, oder keine Ahnung warum, aber möglicherweise hätte ich mir mehr Mühe gegeben, versucht den Stoff aus den Schulbüchern auswendig zu lernen, oder eben, die Worte des Lehrers* in den Prüfungen Quasi 1:1 zu wiederholen, vielleicht?, vielleicht aber auch nicht, ich weiss es nicht. :person_shrugging:

Doch ich bin abgeschweift, Adhs wird weiter vererbt, im Prinzip ist es Scheissegal wie hoch der IQ dabei ist, denn wenn der Leidensdruck im Leben hoch ist, spiel das alles eh keine Rolle mehr wenn man erst mal „ausgebrannt“ ist, und beschissen ist dann sowieso alles.

Das wegen dem anzweifeln der Diagnose ist bekannt, hat wahrscheinlich mit dem Gedanken kreisen zu tun.:wink:
:face_with_spiral_eyes::exploding_head::woozy_face:

Und damit das man halt denkt: „schau ich mir mal den Rest der Welt Bevölkerung an, bin ich ja eigentlich Irgendwie trotz allem bei was ich so meine Schwierigkeiten habe, auch nicht „unnormaler“, oder „durchgeknallter“, als andere menschliche Exemplare die so über die Erde wandeln“.

Was weiss ich, natürlich denkt man viel nach. :person_shrugging:

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Vielen Dank für die vielen Kommentare, das hat sehr geholfen, ein bisschen Ordnung in meinen Kopf zu bekommen.

Nein, nein, das wollte ich damit gar nicht sagen, sondern eher das Gegenteil:

Genau das :blush:

Mich erleichtert die ADS Diagnose extrem. Ich will mir aber sicher sein, dass sie richtig ist und es keine andere Ursache gibt. Ich glaube, je klarer die Diagnose ist, desto besser kann ich die Symptome als Teil von mir akzeptieren. Ich würde mir wahrscheinlich noch mehr erlauben, ich selbst zu sein und weniger versuchen, dagegen an zu kämpfen und vor allem eine psychische Ursache zu suchen.
Ich nehme MEDIKINET retard mittlerweile die Höchstdosierung. Auch das finde ich schwer vor mir und der Psychiaterin zu rechtfertigen, bei einem leichten ADS.

Eine Punktzahl hatte ich gar nicht bekommen. Sie meinte aber, sie hat schon so einige gesehen, da war es sehr viel offensichtlicher. Und ich habe keine Komorbiditäten. Merke einfach, das ADS mein Leben extrem einschränkt. Ein bisschen, als wenn man mit -10 Dioptrien ohne Brille rumläuft. Das muss einen nicht totunglücklich machen, macht den Alltag aber sehr anstrengend.

Dann müsste ich sagen, der Leidensdruck ist (zur Zeit) nicht besonders hoch, ich will aber trotzdem nicht „ohne Brille“ rumlaufen. Und auch wenn der Leidensdruck hoch wäre, würde ich mir (zumindest auf lange Sicht) sicher sein wollen, dass das ADS genetische Ursachen hat, da ich die Hoffnung hätte, an psychischen Ursachen „arbeiten zu können“.

Ja, das ist es eben. So weit ich weiß, sind die Symptome eines hohen Stresslevels sogar ziemlich genau die der ADHS Symptome - selbst bei nicht ADHS-Betroffenen. Daher macht es meiner Meinung nach auch Sinn, Stress als alleinige Ursache von ADHS auszuschließen. Vielleicht stresst mich ja mein ganzes Leben schon irgendetwas extrem, ich weiß nur nicht was. Wie, wenn es irgendwo juckt und man weiß nicht wo - und wenn man die Stelle findet, muss man nur kurz kratzen und alles ist wieder gut :joy: Aber ich habe mich Dank dieses Forums schon davon überzeugen lassen, dass es eigentlich keine Rolle spielt. Nach der „juckenden Stelle“ könnte man sogar umso besser suchen, wenn man sich Dank Medikamenten darauf konzentrieren kann.

… Vielleicht weil beides Stress erzeugt, sowohl Überforderung (Burnout) als auch Überforderung (Boreout - soll genauso unangenehm sein wie Burnout). Und dieser Stress verstärkt ein vorhandenes ADHS vielleicht oder löst es sogar aus. Das würde ich für mich ausschließen. Ich fand nichts zu leicht oder zu schwer, sondern einfach alles zu langweilig :sleeping:.

Ja, das ist meine Theorie. Es wäre zumindest ein Hinweis darauf, dass ADS trotz okayer schulischer Leistungen stark ausgeprägt sein könnte.
Ausschließen würde ich dagegen aber tatsächlich, dass ein starkes ADS vorliegen kann, wenn der IQ eher unterdurchschnittlich bis mittel ist und gleichzeitig die Schulzeit als nicht besonders stressig empfunden wurde.
Also in diesem Punkt würde es mir schon helfen, etwas mehr Klarheit zu bekommen, denke ich. Aber ich werde das noch ein bisschen sacken lassen. Mal sehen, ob es mir in ein paar Monaten immernoch wichtig ist :person_shrugging:t2:

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Das ist auf jeden Fall auch eine Möglichkeit an gute Noten zu kommen, die ich bei mir ganz klar ausschließen würde :yum:

Ja das kann Ich nachvollziehen, Ich bin letztes Jahr wegen schweren Depressionen zur Therapeutin und hab mal mit ihr geredet. Ich hab mich im Vorfeld mit vielen Dingen auseinandergesetzt - Schilddrüse/Borderline od. Bi Polare Störung/Narzissmus oder Ich bin einfach nur ein dummes Arschloch kam ja auch in Frage :slight_smile:
Durch meine Hyperaktivität war es für meine Therapeutin offensichtlich, Sie meinte meine Depressionen und ADHS spielen ping Pong , die Psychiaterin die Ich dann aufsuchte (selbst ADHSlerin) war sehr entspannt. Sie hat beim Gespräch meine Depression als leicht eingestuft, aber wir hatten es ja über ADHS, also hat Sie mir Medikinet Verschrieben und den DIVA-5 Test mitgegeben, ICh glaube das Sie schon intuitiv wusste was mit mir los ist. Sie meinte dann ein wenig flapsig :slight_smile: "nehm Sie mal 5mg morgens und mittags 5mg und wenn Sie keinen Effekt merken, haben Sie auch kein ADHS. Beim Diva-5 Test kam dann volle Punktzahl raus, wenn Ich den Test in einer Phase gemacht hätte in der Ich nicht so gestresst gewesen bin, wäre die Punktzahl bestimmt auch geringer ausgefallen. Aber der Punkt ist, Ich bekomme jetzt seit 09/2023 Medikinet und später dann auf Kinecteen umgestiegen (54mg von 80mg Höchtsdosis am Tag) und Elontril gegen die Depressionen, aber das ist auch ein Amphetamin und hilf sicherlich auch beim denken - 300mg Tageshöchstdosis und zum ersten Mal in meinem Leben, erlebe Ich so etwas wie Entspannung.

Egal was es ist, wenn es Dir hilft dann ist es richtig.

ADS ist halt auch im alter sehr schwer zu Diagnostizieren, Ich habe gelesen, das Frauen da sehr stark von betroffen sind.

Hast du mal einen blick in deine Kindheit gewagt und geschaut wie du da so mit ADS klargekommen bist?

Ich kenne das Bedürfnis zu verstehen wie etwas oder man selbst oder sein gegenüber funktioniert, das kommt bei mir aber auch von einem Autistischen Anteil, für den Ich aber auch keine offizielle Diagnose habe, aber eine Tonne Indizien habe, die aber wiederum ähnlich der von ADHS sind. Alles nicht so einfach rauszufinden, also geh nach deinem Gefühl. Wenn du Dich mit der ADS Diagnose anfreunden kannst und Dich mit Medikinet besser fühlst ist doch erstmals cool.

Das Spektrum ist halt auch so groß, kennst du einen mit ADHS kennst du einen mit ADHS, wir sind alle so verschieden und haben doch viele Gemeinsamkeiten.

Sei doch froh das du nicht so krasse Symptome hast und dein Leben anscheinend einigermaßen läuft.

Wahrscheinlich verstehe Ich auch gar nicht so richtig wo deine Schwierigkeit liegt,
dann sei mir bitte verziehen, Ich kann mir auch nicht immer so gut die Texte hier durchlesen und fange an Details zu übersehen …

Wieso nutz dieses Forum nicht komplett OpenDyslex oder ComicSun , wäre für mix viel einfacher zu lesen :wink: … Ich weiß ich kann mir das auch alles markieren und über den Reader in Comic anzeigen lassen

:upside_down_face:

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Das tut mir so leid. Ich glaube, als ADHSler rutscht man einfach super schnell in eine Depression, weil es eigentlich auf Dauer nicht möglich ist, allen Anforderungen gerecht zu werden - irgendwann streikt der Kopf :confused:

Ich kann mich vor allem an bleiernde Langeweile erinnern. Meine Freundin konnte mich oft nicht animieren vom Sessel aufzustehen und raus zum spielen zu kommen. Obwohl ich wusste, dass es am Ende immer Spaß macht, fehlte der Antrieb. Auf der anderen Seite habe ich oft bis nachts gebastelt und konnte nicht aufhören. Ich habe auch schon immer extreme Einschlafprobleme, meine Mutter meint, das war schon als Baby so. Kindergarten und Schule war mit oft zu viel - ich kann mich erinnern, wie ich in der Pause immer um einen Baum gelaufen bin, weil ich Ruhe brauchte. Mit sozialer Interaktion bin ich schnell überfordert bis heute, ASS würde ich trotzdem für mich ausschließen. Und schusselig, verpeilt, verträumt, immer woanders, nur körperlich anwesend. Die echte Welt ist einfach zu langweilig. Eigentlich haben sich alle Symptome stabil bis heute gehalten :yum:

Ich glaube aber, dass ich in meiner Kindheit Glück hatte, da meine Eltern beide relativ starke ADHS-Ausprägungen haben (aus meiner und aus ihrer eigenen Sicht) und einen sehr steinigen Weg mit jahrelanger Therapie und viel, viel Selbsterkenntnis gegangen sind. Davon konnte ich profitieren - ich wurde z.b. nicht unter Druck gesetzt oder kritisiert, aber vor allem haben sie mir vorgelebt, dem eigenen Gefühl zu glauben: Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann ist es falsch, auch wenn es für alle anderen richtig zu sein scheint. Ich musste z.B. nicht in die Schule gehen, wenn ich nicht wollte.

Wahrscheinlich ist es so wie du schreibst: Wenn zurzeit nicht irgendwelche anderen Stressfaktoren dazu kommen, kann ADHS besser kompensiert werden. Und das kann ganz schnell kippen. Wenn ich drüber nachdenke, ist meine Stimmung erst im stabilen Normalbereich seit ich meinen Mann kennengelernt habe. Er hält mich fest wie ein Luftballon, der völlig orientierungslos herumfliegen würde, sobald er ihn loslässt. Für diesen Fall ist eine Diagnose auch in guten Zeiten sinnvoll :wink:

Ja, genau das fühle ich auch - echte Entspannung. Ich kann manchmal einfach auf der Couch sitzen, den Kindern zugucken und zufrieden sein. Das habe ich vorher nie erlebt… Auch dafür lohnt es sich

Dafür gibts die Differentialdiagnostik.

Und ein IQ-Test kann zur ADHS-Diagnose nicht beitragen. Mit dem Alter lernt man zu kompensieren, da man sich besser kennenlernt. Man macht dann, wenn man die Möglichkeit hat, gewisse Sachen auf eine bestimmte Weise. Was stört ist dann der andere, der sagt man mache es so falsch. Je unterstützender die Umgebung, umso besser und weniger anstrengend kann man kompensieren.

Leichtes, mittleres und starkes ADHS ist eh so ein Ding: Es kommt bei mir auf das Umfeld an. Mittlerweile habe ich mir vieles so angepasst, dass mein ADHS-I weniger kickt. Komme ich in die falsche Umgebung kickt es wieder hart.

Vieles habe ich seit der Diagnose so zur Gewohnheit gemacht, dass ich es mir nicht mehr als Aufgabe notieren muss. Es passiert automatisch. Ein Nicht-ADHSler braucht für eine echte Gewohnheit die Zeit X, der ADHSler bspw. die Zeit X+X - also mehr. Für neue Gewohnheiten braucht es immer Zeit.

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Hallo, ich glaube da missverstehst du etwas. Wenn du bei den Testkategorien gerade so über der Schwelle bist, heißt das nicht automatisch, dass du eine „leichte ADHS“ hast.

Wie leicht oder schwer die ADHS ist, entscheidet sich allein am Leidensdruck. Wir haben hier alle keine leichte ADHS. Die meisten Leute mit leichter ADHS suchen vermutlich keine Hilfe in Foren und gehen auch nicht zu Ärzten.

Und selbst wenn - ob leicht oder schwer hat gar nichts mit dem Dosisbedarf zu tun. Es gibt schwer betroffene ADHS-ler, die mit einer erstaunlich geringen Dosis eines Stimulans auskommen, und leichter betroffene, die eine im Vergleich viel höhere Dosis brauchen.

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Das mit dem hart kicken, hast du gut gesagt, das ist bei mir genauso. Wenn Ich bei auf der Arbeit bin, wo zu zeit absolutes Chaos herrscht, dann bin Ich so erschöpft danach, dass Ich nur noch schlafen will. Hab Ich sehr krass beim BEM Versuch gespürt.

Ich denke, das Ich da auch nochmal die Dosis Kinecteen erhöhe, bzw. mit meiner Psychiaterin darüber rede.

Neue Gewohnheiten … :slight_smile: , Ich bin an dem Satz „nach 6 Wochen wird es zur Gewohnheit“ fast verrückt geworden, hab mich vor meiner damaligen freundin so geschämt, das Ich sowas nicht hinbekommen habe. Damals aber auch ohne Medi.

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Ich habe ihn einem Buch "ADHS was ins das? gelesen, das es auch am mangelndem Dopamin liegt und man deswegen ja auch immer einen Kick sucht, Ich merke den Unterschied so krass, Ich bekomme als Antidepressiva 300mg Elontril am Tag, ein Unterschied wie Tag und Nacht - die Emotionale Achterbahn ist jetzt ein gemütlicher Feldweg.

Ich hatte vor ein paar Wochen einen kleinen Auftritt und nachdem Ich meinen Song gespielt habe, dass hat richtig gekickt, da hatte Ich so eine krasse Dopamin Ausschüttung, aber nach einer halben Stunde wieder weg. Ich glaube zu Wissen, das NeuroNormale Menschen ein paar Tage davon zehren.

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es freut mich übrigens sehr, das du eine gute Kindheit hattest und Ich wollte mal sagen, dass Ich es echt stark finde, wie du auf die Antworten eingehst und Dir die Zeit nimmst darauf zu reagieren.

:+1: :wink:

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Genau das war bei mir der Hauptgrund, warum ich erst mit 21 diagnostiziert wurde. Ich war schon länger wegen etwas anderem bei einem Psychiater, daher hatte ich schon vor Jahren dort einen IQ Test machen müssen, bei dem raus kam, dass ich größtenteils über dem Durchschnitt einzuordnen war. Bei den Tests wegen der ADHS Diagnose war das auch erkennbar aber auch, dass meine Leistungen relativ schnell (wegen Unkonzentriertheit) abfallen. Dadurch, dass ich sonst über dem Durchschnitt lag/liegen würde fielen meine Leistungen aber nur ungefähr auf durchschnittliches Niveau ab. Sowas wurde von Lehrern immer auf meine Faulheit geschoben und hat mich zwar frustriert, war aber nie mein Problem. Meine Hauptprobleme durch das ADHS liegen und lagen schon immer im Emotionalen Bereich und was den Umgang mit anderen Menschen angeht.

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