Hey
Ich habe vor einigen Wochen meine ADHS Diagnose bekommen. Ich habe eher gesagt ADS weil ich wenig hyperaktivität verspüre.
Zum ersten Mal in meinem Leben, konnte ich mich selbst verstehen.
Seit 3 Wochen soll ich medikamentös eingestellt werden. Ich habe mich dazu entschieden um meinen Alltag zu erleichtern. Leider bekomme ich nämlich nichts mehr im Haushalt und auf der Arbeit auf die Reihe und fühle mich maximal überfordert.
Ich wurde erstmal auf Medikenet eingestellt. 3-4 Stunden nach der Einnahme bekam ich totale Gefühlsausbrüche, habe nur geweint und wurde Mega unruhig innerlich.
Seit 3 Tagen nehme ich Elvanse. Der erste Tag war Mega gut. Ehrlich gesagt war ich zum ersten Mal in meinem Leben Mega strukturiert und habe den papierkram von ca 6 Monaten am Stück abgearbeitet, meinen Haushalt organisiert und in meinem Kopf war zum einfach Ruhe. Allerdings konnte ich nicht ruhig schlafen in der Nacht.
Seit 2 Tagen bekomme ich wieder diese Gefühlsausbrüche, ich kann sie gar nicht steuern. Ich war heute in einem wichtigen Meeting und fing aus dem nichts an zu weinen und allen zu erzählen was mir grad durch den Kopf geht, total enthemmt. Jetzt sitze ich hier am Abend, schäme mich total für meinen Gefühlsausbruch und weiß einfach nicht weiter. Bin ich die einzige bei der die Medikamente solche Nebenwirkungen auslösen. Ich fühle mich total depressiv und hoffnungslos und habe Mega Angst morgen wieder einen Versuch zu starten. Eigentlich bin ich ein total positiver und aufgeweckter Mensch. Hatte aber schon 2 depressive Episoden mit angststörung… allerdings liegt das jetzt schon 1,5 Jahre zurück. Habe auch eine Schilddrüsenunterfubktion aber meine Ärztin meinte da würde es keinen Zusammenhang geben.
Ich weiß einfach nicht weiter. Ich hatte wirklich die Hoffnung das mit dem Medikament mein Alltag einfacher wäre zu strukturieren, ich nicht alles vergesse und deswegen 20 mal hoch und runter laufe um meine Sachen zu finden, die ich mal wieder verlegt habe.
Ich hoffe irgendwie dass ich nicht die einzige bin, die diese Medikamente gar nicht verträgt… nur um nicht schon wieder so ein Sonderfall zu sein
Ich würde mich riesig über ein Feedback von euch freuen.
Liebe Grüße
Liebe Luanda,
ich bin auch noch sehr, sehr neu hier dabei und werde auch gerade auf Medikinet und Elvanse eingestellt.
Abgesehen davon, dass es wirklich so zu sein scheint, dass wir alle einen Tick anders reagieren, kommt mir einiges von dem, was Du oben beschreibst, bekannt vor.
Auf das Medikinekt reagiere ich hervorragend. Schneller Wirkeintritt – werde klar, kann sehr konzentriert sein. Das Elvanse ist schon etwas anderes. Da geht es mir im Moment auch so, dass ich zum Teil tieftraurig und emotional aufgewühlt bin. Bin auch sehr unsicher, ob das, dass richtige Medikament für mich ist, glaube aber, dass es Zeit braucht, um das richtig beantworten zu können.
Aber ich denke – das ist unabhängig vom Medikament und von den Umständen eine belastende / beeindruckende und aufwühlende Erfahrung. Wir greifen massiv in die Biochemie unseres Körpers ein, da wir hier eine Dysregulation haben. Mit der leben wir aber schon eine Weile und ich glaube, es ist normal, dass wir uns da erst einmal finden müssen. Ich glaube, Körper und Geist müssen sich hier einpendeln.
Im schlimmsten Fall - wenn Dir das zu instabil ist im Beruf – evtl. ein paar Tage krankschreiben lassen?
Lieben Gruß
Thomas
Lieber Thomas,
Danke für deine Antwort.
Ich hoffe du reagierst weiterhin gut darauf und deine Tiefs verschwinden nach einiger Zeit.
Ich arbeite im stationären Bereich mit Kindern und fühle mich total verantwortlich für die Kinder.
Im Umgang mit Menschen bin ich denke ich sehr emphatisch aber die administrative Arbeit ist jedesmal eine Riesen Herausforderung.
Im Moment sind wir so unterbesetzt, dass ich mir gar nicht leisten kann zu fehlen. Meine Psyche und Körper scheint sich so gegen das Medikament zu wehren dass ich nicht mehr weiß ob das so gut für meinen Körper ist oder ich lieber anfangen sollte neue Strategien zu entwickeln nicht mehr so zu prograstinieren… Heute habe ich immer noch Mega starke Kopfschmerzen und kann mir nicht vorstellen gleich wieder eine Tablette zu schlucken. Ich habe nur noch Angst iwie vor der Wirkung und den depressiven Gefühlen.
Ich würde mich über weitere Updates von dir und anderen freuen
Alles Gute
In der kurzen Zeit hast du schon Medikinet und Elvanse eindosiert? Lies dich doch z.B. mal hier ein, wie ein gute Eindosierung laufen könnte: Eindosierung von Medikamenten bei ADHS - ADxS.org
Führst du ein Eindosierungstagebuch? Falls nicht gäbe es hier im Forum eine Excel-tabelle zum runterladen. Aber auch jede andere Form in der du notierst wann du welche Dosierung genommen hast, wann welche Symptome aufgetreten sind, wann du welche Wirkung gemerkt hast, wann die Wirkung weg war, etc. ist enorm wichtig, damit du einschätzen kannst, ob die Dosis passt/zu hoch ist/zu niedrig ist, ob du einen Rebound hast, was für Nebenwirkungen du hast.
Leider fehlen einige Infos, um die konkret etwas sagen zu können. Hast du Medikinet (also unretadiert), Medikinet Retard oder Medikinet Adult bekommen? In welcher Dosierung hast du es über wie viele Tage und wie oft am Tag eingenommen? Hast du es immer zu einer Hauptmahlzeit eingenommen?
Das könnte auch ein Rebound gewesen sein. Dafür müssten wir wissen, welches Präparat du eingenommen hast.
Über die Suchfunktion findest du aber viel zum Thema Rebound.
Auch hier wäre gut zu wissen, welche Dosis du einnimmst. Was hast du für einen Eindosierungsplan bekommen?
Auch dazu gibt es einiges über die Suchfunktion. Die Einnahme von Stimulanzien kann den Bedarf an L-Thyroxin beeinflussen. Es kann also durchaus nötig sein die Schilddrüsenwerte im Blut zu überprüfen und die Dosierung anzupassen.
Du bist erst seit 3 Wochen dabei Medikamente zu nehmen. Eindosierung braucht Geduld. Und es gibt Nebenwirkungen, die nur in den ersten Wochen auftreten.
Stop!
An dieser Stelle musst Du die Notbremse ziehen.
Deine Sympthome die ADxS verantwortet sind das eine,
das Du eine berufsbedingte Überlastung noch mit im Boot hast ist ein anderer Schnack.
Gegen das eine helfen die Medis, gegen das andere nicht.
Und solange Du die Überlastung von der Arbeit mit Dir herumschleppst wirst Du mit den Medis alles mögliche bei Dir auslösen, aber deinen Frieden wirst Du so nicht finden.
Sorry das ich das so nüchtern herausknalle, aber bei mir kam die Ruhe auch erst nach dem Abschalten der „zweiten Störungsquelle“.
Wir ADxS’ler sind gerne mal in einer Verpflichtungsgefühl-Spirale gefangen.
Aber Du bist -solange Du nicht selbstständig bist- immer nur eine Nummer,
immer ersetzbar,
aber NIEMALS für eine vernünftige Personalplanung verantwortlich!
Hey, das klingt wirklich hart, was du durchmachst. Es tut mir so leid zu hören, dass die Medikamente solche starken Gefühlsausbrüche und Unruhe bei dir auslösen. Ich kann mir vorstellen, wie überwältigend das sein muss, besonders wenn du gehofft hast, dass sie dir helfen würden, deinen Alltag besser zu bewältigen.
Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst und dich auch ein bisschen verloren fühlst. Aber hey, du bist nicht allein. Viele von uns, die mit ADHS/ADS leben, haben eine ähnliche Reise durchgemacht, um die richtige Behandlung zu finden. Manchmal braucht es einfach ein wenig Zeit und Experimentieren, um herauszufinden, was wirklich funktioniert.
Vielleicht könntest du mit deinem Arzt darüber sprechen, ob es andere Medikamente oder Dosierungen gibt, die besser für dich sein könnten. Es gibt so viele Möglichkeiten da draußen, und es ist wichtig, dass du die beste für dich findest.
Und was deine Gefühle angeht, sei nicht zu hart zu dir selbst. Es ist völlig normal, sich in solchen Momenten niedergeschlagen und ängstlich zu fühlen. Aber vergiss nicht, dass du stark bist und durch diese herausfordernde Zeit kommen wirst.
Wenn du dich bereit fühlst, könnten auch Gespräche mit einem Therapeuten oder einer Unterstützungsgruppe helfen, um deine Emotionen besser zu bewältigen und dir Strategien für den Umgang mit diesen Gefühlen zu geben.
Du bist auf jeden Fall kein Sonderfall. Jeder hat seine eigenen Kämpfe und Hindernisse. Bleib stark und lass uns gemeinsam stark sein, nutze Anrregungen die dir helfen, dich besser zu fühlen und deinen Alltag zu bewältigen. Ich bin hier für dich, wenn du reden möchtest. Alles Gute!
Ps:
Es könnte sein, dass ein Klinikaufenthalt für eine spezialisierte medikamentöse Einstellung sinnvoll ist. In einer Klinik können Ärzte und Fachleute dich rund um die Uhr unterstützen und eng mit dir zusammenarbeiten, um die richtigen Medikamente und Dosierungen zu finden, die deine Symptome am besten kontrollieren, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu verursachen.
Es ist eine schwierige Entscheidung, aber manchmal ist ein intensiverer Ansatz notwendig, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Deine Sicherheit und dein Wohlbefinden stehen immer an erster Stelle, und es ist wichtig, dass du die Unterstützung bekommst, die du brauchst, um deine Gesundheit zu verbessern und deinen Alltag besser zu bewältigen.
Aller Anfang ist schwer.
Manchmal dauert es bis die richtige Medikation und / oder Dosierung gefunden ist.
Keine Adhs Stärke aber: Geduld Geduld!
Es gibt zusätzlich zu Stimulanzien Spiegelmedikamente, die dauerhaft ausgleichen., zB Atomoxetin. Muss man ausprobieren. Sprich mal den Arzt beim nächsten Termin drauf an.
Bleib tapfer!
Hey,
Danke für eure lieben Worte. Das beruhigt mich. Ich konnte leider diese starken Gefühlsausbrüche nicht weiter aushalten und es wurde mit keinem Tag besser. Allerdings muss ich dazu sagen dass ich schon immer Probleme hatte mit Medikamenten die Einfluss auf die Psyche haben. Ich reagiere immer total hormonell darauf und bekomme Angst, depressive oder unruhige Zustände. Aber ich habe abgewogen ob es sinnvoll ist weiter darauf zu warten ob es besser wird oder mir zu einem späteren Zeitpunkt eine längere Auszeit nehme und nochmal einen Neustart versuche. Ich habe die letzten 2 Wochen die Verbindung zu mir selbst verloren hatte ich das Gefühl und den Mensch vermisst der ich war. Immer fröhlich und kreativ und voller Liebe für meine Mitmenschen (außer im letzten Zyklus drittel), zwar total verpeilt und alles am vergessen , 1000 Dinge anfangen und nichts beenden, aber iwie ich selbst. Ich weiß nicht welche pflanzlichen oder therapeutischen Mittel und Wege es noch gibt aber eine Klinik wäre definitiv eine Option. Ich war vor 1,5 Jahren lange in einer, weil ich durch das adhs an täglichen Essanfällrn die in einer Bulimie geendet sind gelitten hab um mich selbst zu regulieren weil ich einfach ständig überfordert war. Das ging tatsächlich mit dem Medikament zurück weil ich nicht mehr so überfordert war oder der Appetit nicht mehr in so im Übermaß da war. Aber diese depressive Stimmung und ständige weinen ohne Kontrolle, Angstzustände … all das bin ich nicht… Ich frage mich wirklich wieso mein Körper sich so stark dagegen wehrt. Oder ob es mir Angst macht anders zu werden als ich schon immer war. Weil gerade in der Klinik hatte ich angefangen mich selbst zu lieben wie ich bin.
Aber vielen Dank für eure Antworten! wirklich Mega lieb
bin froh das Forum gefunden zu haben!
Medienereignis adult mit 5 mg begonnen und gesteigert auf 10 mg. Nach 10mg schon kamen heftige rebounds wollte nur schlafen, weinen, allein sein.
Und elvanse adult mit 30mg gestartet. Erster Tag super außer etwas Angstgefühle im Bauch aber ab dem 2. Tag genau das gleiche. Weinerlich, enthemmt, vor meinem Team total viel von mir preisgegeben was ich niemals so allen anvertraut hätte… und ständige Gefühlsschwankunhen, weinen, lachen, konzentriert sein, jedesmal wie eine Welle
Liebe Luanda, Weinerlichkeit und Depressivität sind-soweit ich das verstanden habe - direkte Wirkungen der Medikamente und daher Gegenanzeigen. Das ist bei beiden Medikamenten bei meinem Sohn auch aufgetreten. Wir haben zu Intuniv gewechselt und geben seit einiger Zeit Atomoxetin dazu. Bei Erwachsenen ist Atomoxetin wohl die nächste Wahl. Inwieweit Du andere Stimulanzien ausprobieren solltest/ kannst, da bin ich überfragt.
Liebe Grüße
Hallo Luanda,
um was hilfreiches sagen zu können solltest du wirklich ins Detail gehen. Vielleicht habe ich auch zu schwammig formuliert. Auch wenn es übersachlich klingen mag, aber es ist wichtig, damit (nicht unbedingt nur ich, sondern auch viele andere hier) sich mit dir auf Lösungssuche begeben können. Ich versuchs daher nochmal aufzudröseln:
Du hast mit Medikinet Adult 5mg begonnen:
- Wie oft am Tag hast du das eingenommen?
- Über wie viele Tage hast du das so eingenommen?
- Hast du es immer zu einer Mahlzeit genommen?
Dann hast du auf Medikinet Adult 10mg gesteigert:
- Nach wie vielen Tagen mit 5mg hast du gesteigert?
- Wie oft am Tag hast du es eingenommen?
- In welchem Abstand zur Einnahme kamen die Rebounds mit Schlafen/Weinen/Alleinsein?
- Wie lange hielten diese Reboundsymptome an?
Dann hast du auf Elvanse 30mg gewechselt:
- Auch hier nach wie vielen Tagen Medikinet adult?
- Wann am Tag nimmst du es?
- In welchem Abstand (Stunden) zur Einnahme ist das Angstgefühl im Bauch aufgetreten?
- Ab welchem Einnahmetag ist „Weinerlich, enthemmt, …“ aufgetreten und in welchem Abstand (Stunden) zu Einnahme?
Und zu den Gefühlsschwankungen „ständige Gefühlsschwankunhen, weinen, lachen, konzentriert sein, jedesmal wie eine Welle“:
In welchem Abstand zur Einnahme treten die auf?
Wie lange bleibt eine Welle?
Kommt sie öfter (wenn ja Abstand zur Einnahme)?
Hallo vielen Dank für das Feedback…
vielleicht habe ich es etwas zu sehr aus emotionaler Sicht berichtet und versuche es jetzt etwas sachlicher zu beschreiben.
Morgens nehme ich immer L-tyroxin. Als aller erstes eine halbe Stunde vor meiner ersten Malzeit- wegen meiner Schilddrüsenunterfubktion bzw. habe ich hashimoto.
Vor ca 1,5 Jahren hatte ich eine schwere depressive Episode. Diese ließ sich behandeln durch escetralopram (welche am Anfang auch sehr negativ auf meiner Psyche gewirkt haben und nach 4 Monaten mit valdoxan) diese Medikamente konnte ich schon ca 1 Jahr absetzen und hatte keine depressiven Gedanken mehr.
Allerdings bekomme ich ab und zu noch ängstliche Gefühle nach meinem Eisprung oder während meines pms die nach ein paar Tagen wieder verschwinden.
Meine Psychiaterin tippt eher auf ads statt adhs weil ich eher verträumt, unaufmerksam, ablenkbar, chaotisch und total zerstreut bin. Meine Tests schlossen auch alle auf adhs und die Laufbahn meiner Kindheit und Zeugnisse auch.
Ich wurde eingestellt auf:
1.woche 5mg Medikenet adult 5mg zum Frühstück. Hab ich so befolgt. Während der ersten 3 Stunden keinerlei Angstgefühle. Etwas aufmerksamer.Nach ca. 4-5 stunden starke Müdigkeit. Abends leicht niedergeschlagen, traurig.
2. Woche 10mg am Morgen. Keine Unruhe oder negativen Gedanken während der Einnahme. Aber trotzdem noch manchmal unfokussiert. Im Großen und Ganzen aber weiterhin konzentrierter. Nach 5 Stunden Müdigkeit, Nachdenklichkeit, mir war iwie alles egal. Dann nach 6-7 Stunden wieder aufgerafft und Sport gemacht oder mich mit jemandem getroffen um mich aus dem Tief zu holen. Nach ca 9-10 Stunden absolute weinerliche Phasen ca. 10 Minuten, Angstgefühle, depressive Gefühle, schamgefühle, selbstzweifel.
Meine Ärztin meinte wir setzen es ab und fangen Elvanse an. Sie sagte die Symptome sind ihr unbekannt. (Aber ich hab mich auch nicht da reingesteigert, ich habe mich wirklich so gefühlt und vor allem hab ich gemerkt das sind Nebenwirkungen)
- Woche Elvanse
Nach einer Stunde. Total fokussiert. Ich habe das erste mal 3 Stunden mit meinem Partner gesprochen ohne mich von Handy, Gedanken oder anderen Sachen ablenken zu lassen. Ich habe meinen papierkram von 6 Monaten einfach sortiert und geordnet. Ruhe in meinem Kopf, so angenehm. Allerdings hab ich meinen Freund meine tiefsten Geheimnisse und Befürchtungen erzählt, welche ich ihm noch nie gesagt habe (dass ich manchmal angst hab ihn zu verlieren, Angst habe dass er mich mit seiner Mutter vergleicht oder was ich in meiner Kindheit erlebt habe. Das würde ich so nie tun. Weil ich eigentlich sehr viel Beherrschung über meine Gefühle habe, außer während pms. Nach ca. 7-8 Stunden erste Unruhe Zeichen im Bauch. In Sport gegangen und da hat es sich gebessert. - Tag im Teammeeting gesessen. Morgens schon unruhig aufgewacht weil ich schlecht geschlafen habe. Habe elvanse mit einem milkshake und Banane eingenommen vor der Arbeit. Während der ersten 10 Minuten habe ich einfach ausgeplaudert das ich adhs habe und gerade Medikamente nehme. Im Nachhinein war mir das Mega peinlich weil es niemanden etwas angeht aber es sprudelte alles aus mir heraus. Nach 4 Stunden angefangen zu weinen. 10 Minuten. Dann wieder fokussiert. Nach 5 Stunden wieder. Und am Abend absolut niedergeschlagen, Hoffnungslos und traurig.
- Tag das gleiche plus Mega starke Kopfschmerzen im vorderen Bereich. So starke Kopfschmerzen hatte ich glaube ich noch nie. Obwohl ich den ganzen Tag Wasser getrunken hatte.
Seitdem Angst vor der Einnahme und abgebrochen.
Fühle mich wieder wie die alte. Total befreit.
Meinte 1. Tag nicht 1. Woche Elvanse sorry
Müsste noch erwähnen wenn ich Angstgefühle bekomme ist meine größte Angst die Kontrolle über mich zu verlieren, verrückt zu werden oder sowas in der Art… kann es nicht genau beschreiben. Aber bekomme ein komisches kribbeln im Magen und und in den Beinen.
Hallo Luanda,
hast du dich damit beschäftig, wie lange die Medikamente wirken? Wenn nicht, dann lies doch z.B. mal hier: Wirkung und Wirkdauer von ADHS-Medikamenten - ADxS.org
Wenn du zum Frühstück Medikinet nimmst, wirkt es nur eine bestimmte Zeit. Der Hersteller sagt zwar 6-8h Wirkdauer, aber in der Realität, wie man hier im Forum ganz viel lesen kann, sind es eher 4-6h Wirkdauer. Wie lange genau ist individuell verschieden. Das musst du anhand deines Eindosierung-Tagebuchs rausfinden
Diese beiden Aussagen sprechen dafür, dass vermutlich knapp 5h bei dir die Wirkdauer sind. Deine Symptome sind also sehr wahrscheinlich keine Nebenwirkung des Medikaments. Das was du beschreibst was direkt nach Wirkende auftritt, könnte der Rebound sein.
Das was du hier beschreibst nach 9-10 Stunden sind eher keine Nebenwirkungen oder Reboundsymptome mehr, sondern könnten deine „normalen“ ADHS-Symptome sein (wenn die Wirkung des Medikaments weg ist, sind die da) oder einer ganz anderen Erkrankung zuzuordnen sein.
Hat deine Ärztin mit dir darüber gesprochen, dass es ein 2. Dosis dann später am Tag braucht? Warum nur eine einzelne Dosis? Manche machen es um erstmal die Höhe der Dosis rauszufinden und erst dann die Mehrfacheinnahme zu beginnen. Wobei bei dir ja stattdessen direkt auf Elvanse gewechselt worden ist. Mit einer Einmaleinnahme Medikinet Adult bekommt man keine Wirkung, die über den ganzen Tag reicht. Und das ist ja das Ziel von dir, davon gehe ich mal aus. Manche nehmen sogar eine 3. Dosis. Das hängt davon ab, wie lange der individuelle Tag dauert.
Ich nehme zwar keine Medikinet Adult sondern Ritalin Adult, aber von der Wirkdauer ist es grob vergleichbar: Ich nehme morgens 30mg, nach 4h 20mg (weil ich ausprobiert habe, dass eine Einzeldosis bei mir 4,5h Stunden wirkt) und nach weitern 4h 10mg. Damit komme ich bis ca. 21:30 Uhr (wenn ich um 8 Uhr die erste Kapsel einnehme).
Bei Medikinet Adult musst du halt immer bei der Einnahme was Essen. Ritalin Adult (und Generika) können auch ohne Essen eingenommen werden. Concerta (und Generika) auch, wobei die eine andere Wirklänge haben.
Mit Elvanse habe ich selber keine Erfahrung, da können andere dir sicher mehr sagen. Von mir nur 2 Sachen:
Das spricht vermutlich dafür, dass du mit diesem Medikament 7-8 Stunden Wirkdauer hast.
Schau mal über die Suchfunktion, es gibt einige Berichte, dass die Elvanse Wirkung vom Schlaf und von ausreichend Essen (Energie füs Hirn) abhängt.
Nachdem was du schreibst, scheint mir, du hast unter Elvanse tatsächlich Probleme mit Nebenwirkungen. Mit Medikinet Adult hattes du die nicht. Da ist einfach die Eindosierung nicht wirklich gelaufen, sondern wurde mittendrin durch den Wechsel auf Elvanse abgebrochen. Ich habe nichts gelesen, was ein Grund wäre Methylphenidat als Wirkstoff abzuschreiben.
Hast du z.B. diesen Abschnitt auf adxs.org schon gelesen: Eindosierung von Medikamenten bei ADHS - ADxS.org
Grob:
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Du musst rausfinden welche Einzeldosis bei dir optimal wirkt, ohne dass die Nebenwirkungen zu unangenehm sind (hier meint es tatsächlich eher Nebenwirkungen während der Wirkzeit).
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Außerdem musst du rausfinden, wie lange eine Einzeldosis bei dir wirkt.
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Die nächste Dosis nimmt man meistens 30-45 min vor der erwarteten Wirkende, um keine Wirklücke zu bekommen. Aber natürlich auch nicht zu früh, um nicht zwischendurch überdosiert zu sein.
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Die zweite Dosis ist meist geringer als die erste Dosis, weil noch im Blut Wirkstoff vorhanden ist, aber nicht mehr genug, damit du eine Wirkung spürst. Die 2. Dosis kommt da drauf. Meist ist die 2. Dosis nur 2/3 bis 1/3 der ersten Dosis. Auch hier die genaue Höhe, die für dich optimal ist, musst du ausprobieren.
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Und wenn deine Tage entsprechen lange sind, dann brauchst du vielleicht auch eine 3. Dosis. Hier reicht vermutlich nochmal weniger als bei der 2. Dosis
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Und wenn Medikinet Adult als Präparat nicht gut passt, gibt es auch noch Ritalin Adult (und Generika) oder Concerta (und Generika). Auch wenn alles derselbe Wirkstoff ist, haben sie unterschiedliche Freisetzungs-Kinetiken und nicht alle Leute vertragen alle gleich gut. Ausprobieren lohnt also auch hier.
Zu Elvanse kann ich nichts sagen. Aber vielleicht findet sich ja jemand anders, mit Tipps wie du da optimieren könntest.
Und wenn auch nach guter Eindosierung das alles nicht passt, gibt es ja wie schon genannt auch die Möglichkeit von Spiegelmedikamenten
Du musst das natürlich mit deiner behandelten Ärztin besprechen und entscheiden, ich bin nur die anonyme Person aus einem Selbsthilfe-Forum.
Aber eins gilt: Gibt nicht auf, du bist am Anfang. Noch gibt es keinen Grund anzunehmen, dass Stimulanzien keine geeigneten Medikamente für dich wären.
Und lass vielleicht deine aktuelle Schilddrüsen-Einstellung trotzdem mal überprüfen. Man kann auch „Läuse und Flöhe“ haben. Vielleicht musst du da etwas optimieren. Ansonsten einfach damit du sicher weißt, dass an der Baustelle alles optimal ist, und daher keine deiner aktuellen Probleme kommen.
Hey Luanda,
für mich fühlt es sich beruhigend an, deinen Text zu lesen, da ich mit ähnlichen Problemen bei der Medikation kämpfe.
(22 Jahre, weiblich, Venlafaxin wegen Angst und depressiver Symptomatik)
Tatsächlich bekomme ich von Medikinet Herzrasen und Panik/Angst und keine spürbare Verbesserung meiner Symptomatik. (Ich habe von 10-30mg alles probiert, natürlich ohne Kaffee)
Bei Elvanse wiederum fühlt sich die Wirkung immer anders an, allerdings habe ich mich insgesamt mit Elvase (zwischen 20-30 mg) sehr ängstlich gefühlt und als könnte ich die Angst und Anspannung, die immer da ist, nicht mehr verbergen. Dadurch ging es mir aber deutlich schlechter. Teilweise litt ich an starken Angst- und Panikzuständen unter Elvanse.
Ich bin ratlos, da ich inzwischen immer mehr Angst habe, Medikamente zu testen. Vielleicht muss ich mit anderen Mitteln lernen, noch ruhiger zu werden und mit meinen Ängsten umzugehen.
Fangen wir doch mal bei den Basics an.
hast du Koffein total und komplett weggelassen?
Hier ein paar allgemeine Infos zur Eindosierung von Stimulanzien bei ADHS.
1. Koffein komplett vermeiden
Wirklich wichtig: kein Koffein bei der Eindosierung von Stimulanzien. Nicht nur weniger, sondern ganz konsequent: Gar keines.
Koffein ist ein Adenosinantagonist, d.h. es hemmt Adenosin. Und Adenosin hemmt Dopamin. Im Ergebnis fördert Koffein Dopamin.
Oft werden Koffein und Stimulanzien jeweils allein gut vertragen, führen aber bei gemeinsamer Einnahme zu Kreuzwirkungen (z.B. einer Zittrigkeit wie bei einer Stimulanzienüberdosierung und/oder anderen gravierenden Nebenwirkungen).
Nach der Stimulanzien-Eindosierung, also wenn das passende Medikament und die passende Dosis gefunden wurden, kannst du bei neuem Koffeinkonsum problemlos erkennen, falls Nebenwirkungen aus diesem resultieren und nicht aus den Medikamenten.
Koffein findet sich in Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Cola, Energydrinks; verwandte Stoffe finden sich in dunklem Kakao.
2. Eindosierungsleitfaden lesen
3. Eindosierungshilfetabelle verwenden
Besonders wichtig für Frauen aufgrund des Monatszyklus.
Download hier:
https://adhs-forum.adxs.org/t/ein-dosierungshilfetabelle/7270
Dokumentiere deine Einnahme, Symptome und Nebenwirkungen täglich.
Bewerte immer nur den Durchschnitt von 3 Tagen und frühestens ab dem 5. Tag auf derselben Dosishöhe.
Bitte sieh von Anfragen im Forum zur Wirkung von Medikamenten ab, wenn du die aktuelle Dosis noch keine 5 Tage nimmst.
4. Arzt ist der Maßstab
Und klar: Alle Hinweise und Informationen hier im Forum und bei ADxS.org dürfen nie dazu führen, ärztliche Anweisungen zu missachten, sondern dienen stets nur dazu, mit dem Arzt besser kommunizieren zu können.
Wie lange hast du diese Dosis versucht?
Hintergrund ist, dass Verbesserungen nicht sofort sichtbar sind und für Erwachsene ist 30mg die Initialdosis, heisst es kann also sein dass du mehr brauchst auf längere Sicht
Dann zum Venlafaxin: ich kenne das AD nur vom Hören Sagen, bin aber der Meinung dass man das nicht über jahre nehmen sollte. Wenn deine Grund Erkrankung (Depression) abgeklungen ist, könntest Du versuchen mit deinem Arzt zusammen es auszuschleichen und noch mal neu mit Medikinet oder Elvanse zu starten
Einen Versuch ist es wert
herzlich willkommen im forum!
Freilegung einer zuvor verdeckten Depression?
Oder tatsächlich eine seltene Nebenwirkung.
Aber erstmal ist die Frage nach Koffein offen.