Keine Wirkung bei Medikinet

Vielen Dank für die freundliche Warnung :slight_smile: und auch fürs Daumen drücken :slight_smile:

Bei mir ist es gerade andersherum. Unabhängig davon, ob und wie viel ich gefrühstückt habe oder nicht bekomme ich in diesem recht langen Wirkloch (es dauert teilweise so 1-1,5h bis die retardierte Dosis einsetzt bzw bis ich meine zu merken, dass sie einsetzt) extrem Hunger. Diese Lücke tritt bei mir so im Schnitt 3h nach der Einnahme auf. Bis ich die Wirkung nach der Einnahme spüre vergeht so etwa 1h. Also wirkt der un-retardierte Anteil wohl so um die 2h.

Gestern habe ich mal 30 mg morgens und 10 mg nach 5h probiert. Wirkt zwar schon aber doch sehr kurz und absolut unkalkulierbar. Wobei ich mir die 10 mg auch hätte sparen können, weil die zumindest gefühlt nichts bewirkt haben. So bis zum Mittagessen passt es eigentlich weitestgehend aber nachmittags ist der Spaß schon wieder vorbei. Ich könnte natürlich auch die zweite Dosis mal erhöhen. Naheliegend wäre aber wohl erstmal die Zeitspanne bis zur zweiten Dosis zu verringern aber das funktioniert nicht so wirklich. Ich habe da mal rumprobiert. Am einen Tag ist die zweite Dosis nach 2,5h absolut kein Problem. Am folgenden Tag war sie dann nach 3h viel zu viel und ich war extrem unruhig mit unangenehmer Herzfrequenz. Und das noch bei 2-1-0 Ritalin Adult 10 mg. Abgesehen davon aber keine von diesen „ekligen“ Nebenwirkungen.

Auf welches Medikament hattest Du dann gewechselt? (Sehr persönlich) In wie fern hast Du noch immer damit zu kämpfen? Entwickelt man da dann regelrecht eine Art Essstörung?

Ich werde am Donnerstag beim Termin mal darum bitten mir un-retardiertes Ritalin auf Privatrezept zu verschreiben. Ich habe grundsätzlich erstmal kein Problem damit mehrmals am Tag ein Medikament einzunehmen. Da ich Migräne habe wundert sich in meinem Umfeld mittlerweile auch keiner mehr, wenn ich einfach so mal eine Tablette nehme. Ich erhoffe mir davon einfach, dass ich das dann besser kalkulieren kann. In Klausuren wäre so ein Wirkloch fatal. Die Wirkung fühlt sich zwar nicht wie bei dem Gleichnis mit der Brille an aber (dafür habe ich vermutlich unbewusst einfach auch schon zu viele Ausweichmechanismen geschaffen).
Aber ich konnte gestern immerhin konzentriert lernen mit ANC Kopfhörern und ein bisschen leiser Musik (die mich normalerweise sehr ablenkt) während neben mir in meinem direkten Blickfeld recht geräuschintensiv ein neues Dachfenster eingebaut wurde. Zwar nur etwa 2h aber immerhin. Auch als er dann noch die eine oder andere Frage hatte hab ich die kurz beantwortet und einfach weiter gemacht. Er meinte dann zu mir, dass er das irgendwie beeindruckend findet, dass ich einfach so nebenbei konzentriert lernen kann obwohl er da so rumwerkelt. Von der medikamentösen Unterstützung weiss er natürlich nichts.

P.s.: Heute etwa gegen 8:30 30 mg genommen. Jetzt ist es 9:55. Fühlt sich nicht so an wie gestern. Kann aber auch daran liegen, dass ich schlecht geschlafen habe und da ist man auch als „neurotypischer“ Mensch unkonzentrierter als gewöhnlich. Damit kann ich aber leben. Will das ja nicht als ultimative Lerndroge verwenden, sondern einfach für Chancengleichheit sorgen.

Dieses Phänomen kenne ich. Hatte Anfangs bei Ritalin Adult auch mit solchen Wirklöchern zu kämpfen. Das legte sich bei mir aber mit höherer Dosis. Ebenso kann ich bestätigen, dass mir 10 mg keine stabile Wirkung mehr als Zweitdosis brachten. Hier war’s dann nur noch ein auf und ab wo immer wieder die Impulsivität ausbrach. Landete letztendlich bei 30-20-0 / 20-20-0 - so hat’s bei mir ganz gut ohne Lücken geklappt.

Ich wurde (u.a.) aufgrund massiver Nebenwirkungen von Medikinet stationär eingewiesen (ging mir echt dreckig) und dort auf eigenen Wunsch auf Elvanse umgestellt.
Das war die beste Entscheidung die ich treffen konnte.
Keinerlei Nebenwirkungen, nichts.

Eine Essstörung kann sich (denke ich zumindest) theoretisch daraus entwickeln.
Jedoch bin ich da nicht tief genug in der Materie um das final zu beurteilen.
Laut den Ärzten habe ich auf jeden Fall eine, da ich extrem selektiv esse (Fruktose Intoleranz + evtl. weiteres).

Allgemein ist Elvanse deutlich bekömmlicher als ein MPH Präparat.
MPH Non-Responder etwa 30%, Elvanse (LDX) etwa 20%, inkl. deutlich weniger Nebenwirkungen.

Vielen Dank das ist auf jeden Fall gut zu hören. Es beruhigt irgendwie zu hören, dass es nicht nur einem selbst so geht. Dann versuche ich das später mal, damit ich meinem Arzt am Donnerstag vernünftig berichten kann. Er meine ja schließlich ich darf gern herumprobieren. Bei mir ist es weniger die Impulsivität, sondern ich werde dann einfach müde und unkonzentriert als hätte ich nur 3h geschlafen. Vielleicht so eine Art mini-rebound. Wird sich zeigen was er dazu meint. Wenigstens sind die Klausuren nächste Woche mal vom Tisch, weil ich vor lauter ADxS, Psychiater und Medikamentenexperimenten vergessen habe mich rechtzeitig dafür anzumelden… :man_facepalming:

Nimmst Du noch immer Ritalin Adult? Falls ja, wie lange schon? Ist die Dosis dann so stabil geblieben?

Mini Rebound beschreibt es gut. Hatte auch immer alles verstärkt lauter wahr genommen. Diese Situation platzte immer ins Mittag- und Abendessen mit der Familie :frowning: Habe ich aber mit der Einnahmezeit dann in den Griff bekommen. Ich fange erst zwischen 9-10 Uhr an, damit ich bis in den Abend versorgt bin. Ein Kompromiss :smiley:

Habe damit begonnen (Ende 2021) und bin dabei geblieben. Habe nur einen kurzen Ausflug zu Medikinet Adult gemacht, davon will ich aber wieder weg. Zum nächsten Termin möchte ich zumindest wieder auf Ritalin Adult zurück, falls es mit Elvanse nicht klappen sollte. Elvanse aber auch nur wegen dem Problem mit dem kreisrunden Haarausfall bei mir. Ich bin sonst mit Ritalin Adult zufrieden gewesen und hätte nur noch auf eine zusätzliche Ergänzung unret. MPH hingearbeitet damit ich den Tag abdecke. Leider kam Arztwechsel + diese Nebenwirkung dazwischen und jetzt muss ich es leider wieder langsam angehen lassen.

Ach du… okay das ist so ziemlich das Schlimmste was passieren kann. Ich hoffe doch sehr, dass es zumindest ein bisschen besser geworden ist und auch, dass es wieder vollständig verschwindet.
Es freut mich sehr, dass Elvanse bei Dir so gut funktioniert. Das scheint schon so DIE Alternative zu sein, falls MPH nicht funktioniert.

Ich bin was Elvanse angeht nur etwas vorsichtig und möchte es erst als letztmögliche Alternative ziehen, da die Rechtsprechung im Bezug auf Teilnahme am Straßenverkehr aktuell eher dünn bzw eher ernüchternd ist. So ein Akteneintrag wegen fahren unter Drogeneinfluss macht sich bei mir leider gar nicht gut. Mal ganz zu schweigen von einem möglichen Strafverfahren. Klar ist es ärztlich verordnet aber zumindest aktuell schützt es einen im Zweifel nicht vor einem Führerscheinentzug, sofern man für Amphetamin spezifische Ausfallerscheinungen zeigt. Gilt eigentlich auch für MPH. Das taucht aber wenigstens nicht auf Drogentests auf.

Ja genau so empfinde ich es auch. Abends nicht so aber das liegt vielleicht auch an der geringen Zweitdosis.

Das funktioniert bei mir leider nicht so wirklich das so „vernünftig“ zu regulieren, weil meine Tage immer unterschiedlich anfangen. Kommt immer auch darauf an wie die Vorlesungen liegen. Mal um 8:30 also um 7.30 dann die Einnahme. Mal um 1015. Dann wäre eine Einnahme so gegen 9:15 vielleicht sinnvoll. Zuhause fange ich so um 9 herum an nehme dann aber dennoch um 8:30. Der Nebenjob beginnt um 6:45. Wobei ich da auf das Medikament verzichten möchte.
Da muss ich wohl auch auf ein Kompromiss hinarbeiten der halbwegs funktioniert. Aber dafür ist es aktuell noch zu unberechenbar. Es bringt eben nichts, wenn die erste Vorlesung zwar gut klappt die zweite aber dann direkt ins Wirkloch fällt. Die Klausuren wären übrigens von 14-18 Uhr gewesen. Dauer 3h. Also potenziell insgesamt 1h die komplett unkalkulierbar ist. Mal abgesehen davon dass das ja nachmittags sowieso nicht wirklich wirkt.

Kreisrunder Haarausfall von Ritalin Adult? Mach mir keine Angst :smiley: hab jetzt schon Geheimratsecken des Grauens.

Das klingt doch nach einem Plan. Ich hoffe diese unangenehme Nebenwirkung gibt sich dann auch wieder. Wäre schade auf ein Medikament zu verzichten das an sich super funktioniert. So ist auch mein Plan erstmal.

Was ist das Problem bei einem Arztwechsel? Zweifelt er dann an der Diagnose des Kollegen und will alles noch einmal machen bevor er ein Rezept ausstellt?

Langsam angehen lassen ist bestimmt kein Fehler. Wichtig ist erstmal, dass es einem gut geht. Ich drücke die Daumen, dass sich das alles sehr schnell regelt und es weitergehen kann wie gehabt.

Habe zu einem Arzt in der Nähe gewechselt, jedoch was ADxS angeht wohl etwas unerfahren. Zumindest keine Zweifel an der Diagnose und ich bekomme meine Rezepte. Kann nur schlecht einschätzen wie es auf Dauer klappt.

Du brauchst keine Angst haben, diese Nebenwirkung ist selten und ich gehöre hier wohl dazu :smiley: Hatte es bereits mit Bupropion und jetzt wohl mit MPH.

Das ist doch schonmal sehr wichtig. Aber dann verstehe ich auch den Punkt mit dem Medikamentenwechsel und dem zusätzlichen unret. MPH. Wenn er nicht so erfahren ist wird er vielleicht entsprechend vorsichtig sein. Es ist sowieso recht schwer einen Psychiater zu finden der auf ADxS im Erwachsenenalter spezialisiert ist oder zumindest einen gewissen Grad an Erfahrung mit dem Thema hat.

Dein Wort in Gottes Ohr :smiley:

Sry, aber das ist so nicht ganz korrekt.

Du scheinst dich da auf einen Fall zu beziehen, der hier mit regelmäßiger Unregelmäßigkeit auftaucht.

Der Hintergrund (soweit ich mich erinnere) war ein komplett anderer.

Dort ging es im allgemeinen um fahren unter Drogen.

Elvanse ist definitiv KEINE Droge. Auch wenn es, im übrigen wie MPH Präparate ebenfalls, unter das Betäubungsmittel Gesetz fällt.

Wenn es dir darum geht, dann dürftest du deiner Schlussfolgerung nach auch kein Medikinet oder Ritalin usw nehmen.

Für weitere Fragen in diese Richtung muss ich dich aber ganz klar an eine Rechtsberatung verweisen.
Das übersteigt mein Wissen um Welten.

Nur soviel:
Elvanse ist keine Droge.
Genauso wie MPH Präparate.

Ist nicht umsonst mittlerweile Erstlinien Medikament.

Der Unterschied ist - das Elvanse im normalen Drogentest nachweisbar ist. MPH sieht man nicht.

Ich glaube, das ist gemeint.

Und was man nicht sieht, macht auch keine Probleme. Oder @Cicero ?

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Und genau für dieses Szenario gibt es u.a. einen Nachweis vom Arzt (den man leider erst erbitten muss) in dem steht dass du das nehmen musst / mit dir führen darfst.

Der Hintergrund war, dass beim betroffene Fahrer aufgrund der Einnahme von Elvanse der Drogentest positiv auf Amphetamine angeschlagen hat. Soweit so logisch. Nimm ein amphetaminhaltiges Medikament und dann wirst du unter Umständen positiv getestet. Er hatte es ja ärztlich verordnet also erstmal kein großes Problem. Allerdings hat er die für Amphetamine typischen Ausfallerscheinungen (oder wie man es eigentlich nennt „drogentypische Ausfallerscheinungen“) gezeigt. Das hat zum Entzug der Fahrerlaubnis geführt. Und aufgrund ebenjener Argumentation wurde der Eilantrag abgelehnt und der Entzug der Fahrerlaubnis war soweit erstmal rechtens. Natürlich war da dann auch noch anderes KlimBim im Hintergrund aber primär ging es um die Ausfallerscheinungen. Wie das dann allerdings weiter ging und ob er dann letztlich vor das OVG gezogen ist, ist soweit ich mich da bisher informieren konnte nicht überliefert. Falls allerdings ein entsprechendes Verfahren anhängig ist dauert das noch eine weile. Im Endeffekt sieht das VG Koblenz Elvanse aufgrund seines Wirkstoffes erstmal als Droge die zumindest grundsätzlich an der Fahreignung zweifeln lässt. Dabei genügt auch eine einmalige Einnahme, da es sich um eine „harte Droge“ handelt. (Wie sich das bei ärztlicher Verschreibung verhält kommt dann weiter unten).
Es ist also wie es immer ist in der Juristerei: Es kommt drauf an.

Wenn man beispielsweise die Rechtsprechung des VG München und auch des BayVGH so anschaut wird es richtig wild. Die zweifeln sogar unter gewissen Umständen die generelle Fahreignung von Menschen mit ADxS an und haben ein Fahreignungsgutachten angeordnet. Auch hier wieder der juristische O-Ton: Es kommt darauf an.
VG München, Beschluss v. 02.01.2020 – M 26 S 19.4757

Ein Beispiel was passiert, wenn man die geforderten Nachweise nicht vorweisen kann findet sich hier:
VG Gelsenkirchen, Urteil vom 12.05.2020 - 9 K 4276/19

Ich bewege mich dummerweise in dieser „Blase“ und bin daher einfach extrem vorsichtig, weil ich richtig Probleme bekommen könnte. Ich bin dadurch aber entsprechend fachlich zumindest etwas bewandert in der Thematik. (Gott klingt das bescheuert und überheblich…sorry :smiley: ) :smiley: BtMG und Straßenverkehrsrecht sind kein Pflichtstoff.

Ich war in der Zwischenzeit noch im juristischen Seminar recherchieren. Nicht, weil ich klugscheißen will, sondern, weil ich der Meinung bin, dass das durchaus der Klärung bedarf.

Soweit mein Stand:

Haus, Krumm, Quarch Nomos Kommentar zum gesamten Verkehrsrecht, 3. Auflage 2021:

  • Zu § 11 FeV Rn. 59:
    Eine Dauerbehandlung mir Arzneimitteln kann im Einzelfall die Fahreignung ausschließen, wenn es zu einer Vergiftung (Nr. 9.6.1 Anlage 4 FeV) - Einschub: Vergiftung bedeutet in diesem Kontext Überdosierung - oder einer Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeugs unter das erforderliche Maß (Nr. 9.6.2 Anlage 4 FeV) führt. Die Einnahme von Ritalin kann die Fahrtüchtigkeit ausschließen. - Verweis auf VGH München Beschl. vom 31.5.2007 - 11 C 06.2695.

  • Zu § 11 FeV Rn. 51: (sinngemäß, weil zu lange)
    …eine Droge die unter Nr. 9.1 FeV fällt und dadurch die Fahreignung grundsätzlich ausschließt, ist zu differenzieren, ob diese als Medikament von einer hierzu befugten Person (vgl. § 13 I 1 BtMG, §§ 2 ff. BtMGVV) verschrieben wurde. Ist dies der Fall ist sie aus dem Anwendungsbereich der Nr. 9.1 FeV auszuklammern…wenn diese in Übereinstimmung mit der ärztlichen Verschreibung eingenommen werden und die Fahreignung des Betroffenen unberührt lassen. Dies ist z.B. der Fall, wenn eine begleitende ärztliche Überwachung gewährleistet ist, das verordnete Betäubungsmittel nur in einer Dosis eingenommen wird, bei der es auch auf längere Sicht zu keinen fahreignungsrelevanten körperlichen und psychischen Veränderungen kommt und der Patient zwischen therapeutischer Einnahme des Betäubungsmittels und dem Führen von Fahrzeugen im Straßenverkehr trennt.

  • Anhang zu § 2 StVG Rn. 35b: (sinngemäß)
    Die FEB ist nur dann zur Anordnung eines Gutachtens verpflichtet, wenn Hinweise auf eine missbräuchliche Einnahme des Medikaments besteht. Sie kann allerdings beim Verdacht mangelnder Eignung auch nach Ermessen ein Gutachten anordnen (da ändert sich nur die Ermächtigungsgrundlage) …Formalia… Zur Abklärung der durch die bestimmungsgemäße Einnahme psychoaktiver Arzneimittel hevorgerufenen psychophysichen Leistungseinbußen… ist nicht ein ärztliches Gutachten… sondern eine medizinisch psychologische Untersuchung anzuordnen.

  • Anhang zu § 2 StVG Rn. 36:
    Nimmt der Kraftfahrer vom Arzt verschriebene Medikamente ein, die die Aufmerksamkeit beeinträchtigen können darf die FEB durch ein medizinisch-psychologisches Gutachten abklären, ob der betroffene verantwortungsvoll damit umgeht und damit zum Führen eines Kraftfahrzeugs geeignet ist.

Münchener Kommentar zum Straßenverkehrsrecht, Band 1 2016:

  • zu § 14 FeV Rn. 81-81: (sinngemäß)
    Dies betrifft auch Fälle, in denen zum Beispiel morphinhaltige oder cannabishaltige Medikamente eingenommen werden. Dabei geht es bei der Einnahme psychoaktiver Stoffe als Medikament um die Frage, ob eine verkehrsrelevante Grunderkrankung vorliegt, die unbehandelt die Fahreignung ausschließt, ob das Medikament die Fahreignung herstellt oder, ob das Medikament die seinerseits zu Leistungseinbußen oder Nebenwirkungen mit verkehrsrelevanten Auswirkungen führt… Ferner dürfte erheblich sein, ob die Medikamenteneinnahme hinreichend überwacht wird und ob das Gefährdungspotential des Betroffenen hinreichend eingeschätzt wird.

Beck´scher Kurzkommentar zum Straßenverkehrsrecht 46. Auflage 2021:

-zu § 2 StVG Rn. 65a:
Zur Abklärung der durch bestimmungsgemäße Einnahme psychoaktiver Arzneimittel hervorgerufenen psycho-physischen Leistungseinbußen und etwaiger Kompensationsmöglichkeiten ist nicht ein ärztliches Gutachten, sondern eine medizinisch-psychologische Begutachtung anzuordnen.

…und so fort. Wenn ich alles wiedergebe wird es glaube ich wirklich etwas viel.

Klar gilt das auch für MPH aber wie @Justine bereits treffend sagte ist es im Gegensatz zu Amphetamin nicht per einfachem Drogentest nachweisbar. Zeigst Du allerdings Ausfallerscheinungen bekommst Du auch hierbei Probleme. Diese Wirkstoffe sind nun einmal Betäubungsmittel und damit Drogen nach Anlage 3 BtMG. Daran ändert auch die Verkehrsfähigkeit oder ärztliche Verordnung erstmal nichts.

Die ärztliche Bescheinigung ist super, wenn der Drogentest anschlägt und man keine Ausfallerscheinungen zeigt oder das Medikament mitführt und kontrolliert wird. Das spart Ärger und die Bescheinigung bewahrt einen im Zweifel davor direkt in diese in Nr. 9.1 Anlage 4 FeV Schublade gesteckt zu werden wonach schon bei einmaligem Konsum die Fahreignung generell angezweifelt und entsprechend die Fahrerlaubnis eingezogen wird. Die Bescheinigung ist aber kein Freifahrtschein die einen von jeglicher Verantwortung a la " der Arzt hat es mir verschrieben deshalb darf ich alles machen" befreit. Sinn, Verstand und eine objektive Selbsteinschätzung sind da extrem wichtig.

Der Entzug der Fahrerlaubnis ist primär nicht als Strafe gedacht, sondern ein polizeirechtliches Mittel zur Gefahrenabwehr. Wenn XY nach der Einnahme von Elvanse die für Amphetamin typischen Ausfallerscheinungen aufweist besteht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und daher wird zum Schutz der Allgemeinheit die Fahrerlaubnis einbehalten.

Ich will Elvanse auf keinen Fall verteufeln. Es ist ein wunderbares Medikament das vielen Menschen Lebensqualität gibt. Ich habe persönlich auf diesen potenziellen KlimBim einfach keine Lust mit der FEB und der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Zumal das alles, wenn es richtig dumm läuft sogar strafrechtlich relevant werden kann.

Richtig. Dürfte ich nicht, wenn ich Ausfallerscheinungen zeigen würde. Aktuell habe ich keine entsprechenden Ausfallerscheinungen. Dennoch fahre ich nicht mit dem Auto durch die Gegend bis ich eine passende Dosis gefunden habe und etwaige auf das Medikament zurückzuführende Ausfallerscheinungen zuverlässig ausschließen kann. Ich brauche aber zum Glück auch eher selten ein Auto daher ist das jetzt nicht so die Herausforderung.

So: Bitte nicht schlagen. :smiley: Falls es doch nach Klugscheißerei klingt, war nicht mit Absicht und ich bitte um Verzeihung. Wahrscheinlich ist es sowieso so lange, dass es keiner liest. Falls doch: Du hast es endlich ans Ende geschafft. :slight_smile:

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Genau das meinte ich. Was man nicht sieht macht zumindest erstmal keine Probleme.

Klugscheissen find ich voll ok und so ein bisschen juristische Kompetenz auch :nerd_face::blush: :+1:.

Der eine Fall ist ja bekannt - aber sonst nix oder?

Man sollte halt grundsätzlich besser keine Ausfallerscheinungen haben, wenn man fährt.

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Erfahrungsgemäß verdrehen die meisten Leute die Augen sobald man mit Jura anfängt :smiley: Daher ist man da irgendwann eher etwas vorsichtig.

Also es gibt schon reichlich Rechtsprechung zum Thema ADHS, MPH, Elvanse und anderen Medikamenten mit BtM-Relevanz im Bezug auf die Fahreignung.

Das Urteil des VG Koblenz hat insofern eine gewisse Leitwirkung, weil hier die ärztliche Bescheinigung nicht anerkannt wurde, da sie nicht der notwendigen Form entsprach und zeigt damit einmal deutlich, dass eine ärztliche Verordnung eben kein Freifahrtschein ist und aus ihr auch grundsätzlich nicht automatisch auf eine Fahreignung zu schließen ist. Zudem ist der Fall relativ aktuell und Elvanse Adult noch nicht so lange zugelassen.

Sehe ich auch so. Wer sich nicht fit fühlt soll nicht fahren.

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Das „noch nicht so lange“ sind nun immerhin auch knapp 5 Jahre…

Ja, ich weiß dass das im Vergleich zu Ritalin usw eher kurz ist.
Jedoch ist es zumindest ein nicht unbedeutender Zeitraum.

Im Endeffekt ist jede/r von uns, der am Straßenverkehr in welcher Form auch immer teilnimmt, dafür verantwortlich dass er/sie eben dazu in der Lage ist.
Stichwort Eigenverantwortung :wink:

Da hast Du Recht. Das war etwas ungünstig formuliert. :smiley: Im juristischen Kontext gesehen sind fünf Jahre generell eine sehr kurze Zeitspanne. Das BGB ist am 1.1.1900 in Kraft getreten und ein ganz großer Teil der Normen ist seither unverändert. Was ist da schon ein Medikament das seit fünf Jahren zugelassen ist.

Dann muss man noch berücksichtigen, dass 99+% der Leute die sowas einnehmen entweder keine entsprechenden Ausfallerscheinungen zeigen oder, falls doch, sich zumindest nicht hinters Steuer setzen. Dazu noch die sehr individuell geringe Wahrscheinlichkeit überhaupt in eine Verkehrskontrolle zu geraten (anekdotische Evidenz: meine letzte Verkehrskontrolle war 2016) und dann eine noch geringere Wahrscheinlichkeit (anekdotische Evidenz: ich fahre seit 2009 unfallfrei mit dem Auto und musste noch nie einen Drogentest machen) überhaupt einen Drogentest machen zu müssen.

Dies berücksichtigt sind diese fünf Jahre juristisch einfach nicht signifikant. Wäre es anders, dann gäbe es das Medikament wohl nicht mehr, nicht mehr in dieser Form oder mit noch strengeren Auflagen.

Genau Eigenverantwortung ist das Stichwort. Sich selbst beobachten und abwägen. Man darf ja eigentlich auch nicht übermüdet etc. rumfahren aber da drückt die Polizei meist ein Auge zu. Sobald aber irgend etwas auffällig ist in Richtung positiver Drogen- oder Alkoholtest bleiben beide Augen weit offen.

Ich wollte, wie glaube ich auch schon gesagt, Elvanse nicht schlecht machen. Gutes und wirksames Medikament das vielen Menschen hilft. Mich hat nur ein wenig der Irrglaube ein ärztliches Attest wäre eine Art universelle Freikarte geärgert. Also bitte denk nicht ich wollte Dich damit in irgend einer Form angreifen.

Alles gut :wink:

Kann nur manchmal solche Aussagen nicht einfach so stehen lassen (Impulsivität und so) :rofl:

Also meine Leberwerte sind jetzt doch wieder normal. Das Medikinet wurde bei mir aber nicht mehr erhört, weil ich mit 30-30-0 wohl schon bei der maximal Dosierung bin.

Ich habe jetzt mal bisschen rumprobiert:
30-60-0 kein Unterschied
70-0-0 kein Unterschied

Jetzt bin ich etwas sehr überfragt was ich machen soll. Aktuell sieht der Arzt kein Grund auf Elvanse zu wechseln, da ich das Medikinet scheinbar vertrage. Bzw weil es keine Anzeichen gibt dass ich es nicht vertrage.

Mir wurde jetzt noch zusätzlich wegen Depressionen bupropion verschrieben, auch weil es wohl ebenfalls bei ADHS eingesetzt wird. Davon merke ich bis her allerdings auch nichts.

Habt ihr einen Rat wie ich weiter machen soll?

Nochmal zum problem: ich merke kaum eine Wirkung, wenn dann wirklich nur sehr subtil. Die Menschen mit denen ich bis heute darüber gesprochen habe, sagen dass sie eine deutliche Wirkung spüren. Die hätte ich auch gerne

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