Keine Wirkung bei Medikinet

Also - wenn du durch mph keine spürbare Wirkung bezogen auf die ADHS Symptome hast wäre aus meiner Sicht der erste Schritt auf ein anderes Stimulans zu wechseln - und nicht mit Elontril zu beginnen!

Die Begründung das du Medikinet gut verträgst - und es deshalb weiter nehmen sollst obwohl es keinen positiven Effekt bringt finde ich völlig unverständlich!

Es gibt mph Non Responder.

Ich würde an dieser Stelle zu Elvanse tendieren und kein Antidepressivum nehmen.

Aber ich kenne weder dich noch deinen Arzt - das sind nur meine Gedanken zu dieser Vorgehensweise.

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Das ist ein Spiegelmedikament. Dauert zwei Wochen bis man da was merkt.

Du könntest genauso gut auch Bananen essen, wenn du sie gut verträgst. :thinking:

Ich selbst nehme die Wirkung von MPH auch eher subtil wahr! Es läuft alles ein bisschen besser. Dieses Gefühl wie „Brille auf“ hab ich nicht.

Wenn ich aber 70 mg auf einmal nehmen würde hätte ich Nebenwirkungen!!

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Hey… uhm hab jetzt nicht alles gelesen.

Aber hast du mal dein Umfeld gefragt, ob die eine Veränderung an dir gespürt haben? :thinking:

Falls nicht und du nix spürtst.
MPH Nonresponder
Würde nicht mit Elontril anfangen, sondern mit Elvanse direkt starten. Bei einer anfänglichen und leichten Depression wäre das jetzt eher Mittel der Wahl, weil Elvanse den superguten Vorteil hat, leicht antidepressiv zu wirken, was für viele ein unglaublich guter Nutzen ist.

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Also es ist Nicht als würde es gar nicht wirken. Ich bin schon etwas ruhiger insgesamt, aber wenn ich inne halte und versuche zu spüren ob das Medikinet wirkt, merke ich kein oder kaum Unterschied.

Als das erhört wurde, hatte ich einmal eine deutliche Wirkung gespürt: in meinem Kopf war ruhe, ich war total ruhig, meine Stimme war deutlich ruhiger und ich fand das super.

Die Wirkung hatte ich danach aber nie wieder.
Deswegen die frage, soll das so sein, dass es nur subtil ist, oder ist nicht diese Ruhe im Kopf nicht das, was das Medikament eigentlich machen soll

Noch eine Frage: wäre es möglich, dass Ritalin Adult besser/anders wirkt als Medikinet?
Oder kann es daran nicht liegen

Eindeutig ja! Ist aber individuell.

Schau mal hier:

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Vorangestellt: Ich habe selbst keine Erfahrung mit Medikinet aber dafür mit Ritalin Adult und Ritalin un-retardiert. Warum ich dennoch etwas dazu sage klärt sich dann weiter unten. :slight_smile:

Vielleicht etwas unverschämt gefragt (sorry): Was war denn die allgemeine Erwartungshaltung wie sich die Wirkung anfühlt? Diesen Brille auf, Brille ab Effekt wie ihn viele Beschreiben haben durchaus auch einige nicht.

Bei mir geht es beispielsweise so los (mit Ritalin un-retardiert): Nach so 15 min wird mein Mund langsam trocken. Nach etwa 30 min (sehr schwer zu beschreiben) fühlt es sich so an als würde eine Art „Visier“ vor meine Stirn fahren und ich „zoome“ rein. Es fühlt sich wirklich ein wenig an wie eine Art „Zoom“ an. Völlig verrücktes Gefühl. Und dann geht der Fokus los. Komplett ruhig und konzentriert. Blase drück: egal. Geräusche um mich herum: egal. Haus brennt: egal (ok das ist übertrieben aber ich denke es wird klar was ich meine). :slight_smile: Das klingt ja erstmal richtig gut und vielleicht auch nach dem was Du erwartet hattest.

Und jetzt kommt ein großes „ABER“ bei dem ich mich sehr sehr weit aus dem Fenster lehne:

Meiner Meinung nach ist das an diesem Punkt eigentlich schon zu viel, weil das mit „normal“ nichts mehr zu tun hat. Kein neurotypischer Mensch funktioniert so.
7,5 mg wären für mich eigentlich die optimale Dosis aber das dosiert sich nicht gerade ideal. Selbst mit einem Tablettenteiler. Zumal man das eigentlich auch nicht vierteln soll, sonst gäbe es entsprechende Einkerbungen.

Es gibt auf jeden Fall viele Berichte, dass das trotz des gleichen Wirkstoffs anders wirkt.

Ich bin mit Ritalin Adult eingestiegen und das war irgendwie nichts. Ich hatte zwar bei höheren Dosen dann schon eine Wirkung aber nicht so wie gehofft.

Also habe ich mir mal Ritalin un-retardiert verschreiben lassen. Auch das „gute Zeug“ von Novartis. Das wirkt bei mir völlig anders als Adult. Wirkt schneller, zuverlässiger und das bei einer geringeren Dosis. Ich erziele jetzt mit 10 mg un-retardiert den Effekt den ich bei Adult mit 30 mg+ hatte. Wie gesagt, ist das eigentlich schon zu viel. (Nicht von meiner, im Vergleich zu Dir „geringen“ Dosierung ablenken lassen. Ich wiege 77 kg auf 1,78 m. Du meintest, dass Du etwa 100 kg wiegst. Das kann durchaus dazu führen, dass Du einfach mehr „verträgst“. Und das ist absolut in Ordnung so. Jeder ist individuell und einzigartig.).
Daher liegt es bei mir beispielsweise nicht am Wirkstoff, sondern an der Darreichungsform bzw. kommt mein Körper wohl mit dem Retard nicht klar. Das musste ich aber auch erst herausfinden.
Das zeigt aber schon, dass es selbst beim gleichen Hersteller deutliche Unterschiede bei Medikamenten mit eigentlich dem gleichen Wirkstoff in puncto Wirkung geben kann. Klar alles sehr individuell und mehr anekdotische Evidenz als wissenschaftlich fundiert.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit für Dich, um zu schauen, ob MPH generell etwas für Dich ist, einfach mal un-retardiertes auszuprobieren. Wenn es wirkt ist MPH auf jeden Fall super und es wäre schade, wenn Du nicht alles probiert hättest und Dir dadurch einen „Weg“ verbaust.

*klingt ja langsam schon so als würde ich Werbung für un-retardiertes MPH machen… Sorry :sweat_smile:

Nur unretardiertes lässt sich für die meisten auf Dauer nicht umsetzen. Das wirkt ja in der Regel nur zwei bis drei Stunden.

Zum ergänzen finde ich es gut.

Ritalin adult ist meist besser verträglich als Medikinet. Und dann gibts ja auch noch Concerta.

„Brille auf“ oder „Fokus an“ hab ich in der Form noch nie gehabt.

Das stimmt auf jeden Fall. Es kommt immer stark auf die eigenen Lebensumstände an und wie man das allgemein einbauen kann. Wie so vieles bei dieser Medikation kann man auch diesen Punkt nicht pauschalisieren.

Ich wollte auch absolut nicht ausdrücken, dass jetzt jeder nur noch un-ret nehmen soll. Für mich persönlich war es nur ein guter Weg auszuschließen ein non-responder zu sein, weil beim ret. eben nicht die gewünschte therapeutische Wirkung eingetreten ist. Die Erkenntnis, eigentlich sogar sehr gut auf MPH anzusprechen, war nach der vorhergehenden Ernüchterung einfach Balsam.

Wobei man da dann wieder das schon fast zynische Fass aufmachen kann, dass eine Medikation egal in welcher Form eigentlich als ad hoc Lösung gedacht ist die eine Verhaltenstherapie begleiten sollte und keine Dauerlösung darstellt. Zynisch, weil wir ja alle wissen wie unglaublich schwer es ist überhaupt einen Therapieplatz zu finden. Da nimmt man lieber den Spatz in der Hand. Was absolut nachvollziehbar ist. Mache ich auch nicht anders. Und es hängt natürlich auch sehr davon ab wie gut man ADxS kompensieren kann und wo es einem Felsen in den Weg legt.

Concerta blende ich irgendwie immer unbewusst aus. :smiley: Keine Ahnung woran das liegt…

Und das ist eben der Punkt an dem ich mich so sehr aus dem Fenster lehne, wenn ich sage, dass solche Effekte nicht „normal“ sind bzw nicht „normal“ sein können.

Wenn man „Brille auf“ als eine Art Augenöffner sieht und daraus die Erkenntnis gewinnt, dass man entgegen seiner Selbstwahrnehmung doch nicht „nutzlos“ und „unfähig“ ist bzw dieser Schleier der konstanten Überreizung und Überforderung nachlässt, fair enough. Schönes Gefühl. So einen Moment wünsche ich jedem. Trägt sehr viel zur Selbsterkenntnis und Selbstheilung bei.

Das Gefühl bzw den Effekt das/den ich oben beschrieben hatte empfinde ich zum Beispiel als nicht „normal“ im Sinne, dass es eben keine Waffengleichheit herstellt, sondern schon etwas überzieht.

Vielleicht bist Du einfach absolut korrekt eingestellt und kennst daher diese Effekte nicht. Das hat aber möglicherweise auch nicht jeder. Ich habe schon mehrfach gelesen und auch auf YT gesehen, dass mit der Erwartungshaltung des „Fokus“ an die Medikation heran gegangen wurde und als dieser nicht wie gewünscht eingetreten ist, wurde die Behandlung abgebrochen, weil es vermeintlich nicht wirkt. Wodurch natürlich dann auch die Gedanken darüber kamen, ob das überhaupt so sein soll.

(Das hatte ich oben vergessen): Natürlich kann ich mich auch irren und es soll so sein wie ich es beschreibe. Dann bitte gern korrigieren. Im Endeffekt sind es einfach nur meine subjektiven Eindrücke. Vielleicht ist dieser starke Fokus auch eine Eigenschaft von mir die aber durch ADxS unterdrückt wird.

Keine Ahnung. Ich hoffe Du (ihr) versteh(s)t was ich meine. Soll keine Stänkerei sein.

Das ist etwas sehr wichtiges! Vor allem weil viele nur Medikinet adult probieren und das leider oft Probleme macht. Es gibt aber auch Menschen die nehmen nur unretardiertes.

Wie kommst du denn darauf? Woher hast du die Idee?

Das ist eben nicht so gedacht! Ein Diabetiker spritzt ja auch nicht nur vorübergehend Insulin. Und ein Kurzsichtiger trägt auch nicht nur vortübergehend eine Brille. Warum auch?

Und wir haben einen Mangel an Dopamin und NA.

Hier mal der therapeutische Entscheidungsbaum aus den Leitlinien (Leitlinien S. 133):

Deshalb ist das sehr wichtig, das wir es thematisieren!

Viele denken tatsächlich man nimmt Ritalin und zack - fühlt man sich wie ein „normaler“ Mensch!
Das stimmt für einige und ich bin echt neidisch drauf!

Aber das ist eben nur bei einigen so „extrem“.
Durch die ganzen Tiktok Videos wird da eine falsche Erwartungshaltung geschürt finde ich.

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Also medikamentöse Behandlung ist immer der erste Schritt. Wenn das gut wirkt kommt laut Leitlinien:

„Fortführung Pharmakotherapie mit begleitender psychosozialer Intervention (inklusive regelmäßiger
Prüfung der weiteren Indikation und Auslassversuchen“

Ich hatte das selbst nicht mehr richtig aufm Schirm.

Jedenfalls macht es für die meisten keinen Sinn Stimulanzien als „ad hoc“ Lösung zu betrachten!
Für einige wenige vielleicht.

Manche benötigen es auch nur für bestimmte Phasen oder Aufgaben oder zum lernen. Da hilft dir aber auch dann keine VT - also zum lernen von langweiligen Inhalten.

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Daher wollte ich darauf hinweisen es mal auf diese Art zu versuchen und er, wenn es wirklich keine Zweck hat einen Umstieg zu wahren.

Interessante Erfahrung am Rande: Mein Arzt hatte mir beim letzten Termin zusätzlich zum un-ret. 10 mg noch Adult 20 mg verschrieben. Das habe ich heute mal statt un-ret. probiert. Katastrophal. Viel zu viel. Bin extrem nervös und fahrig im Moment. Fühlt sich echt unangenehm an. Also vertrage ich das Retard wohl einfach nicht wirklich.

Zu einen steht in der Packungsbeilage sowohl bei Adult als auch bei un-ret. unter dem Punkt „Wie wird es angewendet“: " Es wird nur dann angewendet, nachdem Behandlungen ohne Arzneimittel versucht wurden, wie zum Beispiel psychologische Beratung und Verhaltenstherapie, und diese alleine nicht wirken".
Zum anderen habe ich das schon mehrfach gelesen bzw. auch von irgendwelchen ADHS-Spezialisten aus dem englischsprachigen Raum gehört. Da die Recherche nach den Quellen allerdings jetzt sehr zeitaufwändig ist, ist die Quelle hier leider „trust me bro“, um mich mal des allgemeinen Internetjargons zu bedienen.

Daher kam ich dann eher zu dem Schluss, dass es diese ad-hoc-Lösung ist, weil es eben keine ausreichenden Kapazitäten für eine Therapie gibt. So wie ich den Prozess verstehe bekommt man erstmal Medikamente für eine sofortige Behandlung der Symptome (ad-hoc). Dann geht es zur regelmäßigen Therapie in der man medikamentös begleitet versucht die therapierbaren Symptome wie beispielsweise Impulsivität, Leuten ins Wort fallen etc. bestmöglich zu behandeln. Und was dann noch übrig bleibt wie beispielsweise der Punkt mit dem Lernen, Aufmerksamkeitsschwäche/Überreizung, die man mit einer VT etc. niemals weg bekommt, weil sie eben neuro-chemisch bedingt sind, werden weiterhin medikamentös behandelt, sofern notwendig. Das entspricht dann auch ziemlich exakt dem was die PB gerne hätte.

Ein Typ-2 Diabetiker nimmt aber auch nicht morgens prophylaktische einen Schwung Insulin aufs gerate Wohl, sondern misst seinen Blutzucker und nimmt es dann oder eben erst, wenn es notwendig ist. Meist kennt er irgendwann auch die Situationen in denen er es braucht. Beispielsweise vor dem Essen.

Was sich ja nicht zwangsläufig negativ auf den kompletten Alltag auswirken muss. Dafür ist das alles viel zu vielschichtig was Symptome und deren Stärke angeht. Es kann gut sein, dass jemand privat super klar kommt aber bei langen Meetings oder beim Lernen nicht. Also wäre es ja beispielsweise Quatsch dann außerhalb des beruflichen oder akademischen Kontextes MPH einzunehmen.

Das soll keinesfalls irgendwie verurteilend sein. Wer bin ich das zu tun. Ich bin nur grundsätzlich etwas kritisch. Merkt man vielleicht auch daran wie ich mit dieser doch überwältigenden Wirkung umgehe. Ich freue mich für jeden der endlich Besserung erfährt. Wenn das ausschließlich mit Medikamenten geht dann ist das eben so. Ich finde die Medikamente super. Ich habe vielleicht auch einfach etwas Angst das was ich die letzten 33 Jahre so erreicht und erlebt habe irgendwie abzuwerten indem ich jetzt plötzlich sage ich nehme Medikamente und bin nun „besser“. Dafür hat es mich zu viel gekostet. Ich weiss nicht, ob man das nachvollziehen kann.

Ja da bin ich auch sehr zwiegespalten. Einerseits finde ich es sehr gut, dass das Thema langsam mal mehr Aufmerksamkeit bekommt und diese Stigmatisierung ein Ende hat. Andererseits ertappe ich mich auch bei dem Gedanken „jo Leute, meine „Krankheit“ ist nicht euer gimmic für Klicks“. Zumal ja schon vieles einfach auch überzogen ist. Gerade dieses Video von Torben Platzer hat mich richtig aufgeregt. Und auch diese „kuck mal was ich trotz meines ADHS geschafft habe“ Attitüde nervt, weil es die Auswirkungen teilweise wieder extrem relativiert und letztlich wieder zu einer „stell dich nicht so an“ Einstellung führt. (Widerspricht jetzt irgendwie dem was ich weiter oben gesagt habe :smiley: )

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Ich würde mich gerne an diesen Threads mal dran hängen, da ähnliches Problem.

tl;dr
Medikinet retard 40mg - keine eindeutige Wirkung
Medikinet unretardiert 20mg - keine eindeutige Wirkung
Elvanse - keine gute Erfahrung

Ich habe von meiner Ärztin die Erlaubnis ein bisschen mit der Dosis zu probieren. Jetzt weiß ich nicht, ob es sich nicht „lohnt“ höher als 40mg Medikinet retard ausprobieren, oder ob es jetzt quasi sicher ist, dass ich non-responder bin? Darf man es überhaupt? Ich habe irgendwas von 80mg Höchstdosis pro Tag gelesen…

Medikinet unretardiert 20mg hatte auch keine eindeutige Wirkung - lohnt es sich dann überhaupt Ritalin & Co. auszuprobieren oder gleich den Wirkstoff wechseln?

Lange Version mit Details:
Nachdem ich Jan-Mär mit Elvanse nur Nebenwirkungen hatte, wurde mir Mitte März Medikinet retard verschrieben und kann ums Verrecken nicht sagen, ob es wirklich wirkt. Ich bilde mir ein, dass ich vllt ein bisschen weniger Gedankenkreisen habe, aber ich hatte nie das Gefühl, dass eine Situation tatsächlich irgendwie anders oder einfacher war, kann also nicht sagen ob es tatsächlich Wirkung oder ein bisschen Placebo ist. Diese Woche habe ich zB auch angefangen ein Kallax Regal aufzubauen (was hier auch schon paar Monate rum lag, ihr kennt das) und bin auf der Suche nach Werkzeug dabei gelandet Abstellkammer und Keller auszumisten. Ich wünsche mir eine Wirkung bei der das nicht passiert…

Dosierung:
Seit letzter Woche habe ich auf 40mg Medikinet retard pro Dosis erhöhen dürfen. Meistens nehme ich die zweite Dosis gar nicht, weil ich das mit dem Essen nicht auf die Reihe kriege und deswegen auch schon die erste Dosis fast schon erst am Mittag nehme. Ich habe ein Timer auf der SmartWatch für 5h - merke aber nicht wann eine vermeintliche Wirkung einsetzen und was sie aufhören soll.

Da mein Arzt im Urlaub war, hatte ich von der Vertretung versehentlich das unretardierte Medikinet verschieben bekommen. Damals 10mg 1-1-1-1 hatte ich keine Wirkung gemerkt, jetzt habe ich im Kulturbeutel 2 Pillen gefunden und dachte ich probiere Mal 20mg zu nehmen und zu schauen, ob die nicht-Wirkung vllh. an der Retardierung liegt. Nope, wieder nicht mehr als Placebo, falls überhaupt…

Next Steps:
Ich darf die Dosis ein bisschen selbst probieren. Wie hoch dürfte man gehen, um sicher zu stellen, dass man tatsächlich non-responder ist?

Lohnt sich da überhaupt Ritalin & Co auszuprobieren oder würdet ihr beim nächsten Termin eher den Wirkstoff wechseln?

Hallo @festivity,

Ich hab ein paar Verständnisfragen:

  • Welche Unterschiede hast du denn bemerkt, seit dem du Medikinet nimmst? Weil du viel von Placebo etc. redest, also irgendwas scheint ja anders zu sein? (oder nur „vllt ein bisschen weniger Gedankenkreisen“?)

  • Was hast du denn für eine Vorstellung/Hoffnung, wie das Medikinet helfen soll? (Habe dein Beispiel mit dem Werkzeug gelesen, deswegen frage ich)

Das beantwortet erstmal keine deiner Fragen, sorry! Dafür bin ich wahrscheinlich sowieso nicht die richtige Person, das waren nur Dinge, die mir aufgefallen sind und die vielleicht auch für die anderen hilfreich wären.

LG :slight_smile:

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hey Zoi und vielen Dank der Nachfrage :slight_smile:

Ich habe natürlich schon das Forum quer durch gelesen, und Reddit und was weiß ich was. Das mindeste, was die Leute schreiben, ist dass sie es „merken“, wenn die Wirkung einsetzt, und wann sie wieder ausläuft - ist ja auch wichtig, um zu merken wann man die nächste Dosis nehmen sollte. Ich merke es nicht. Stattdessen habe ich einen Timer auf meiner Uhr, den ich auf 5h stelle sobald ich die erste Dosis nehme.

Ich wohne übrigens mit meiner Freundin und sie achtet auch auf mein Verhalten und es ist ihr auch nichts aufgefallen, dass ich irgendwie anders wäre. Laut ihr, bin ich auch nicht weniger gestresster oder verpeilter oder vergesslicher…

(Ich merk grad, dass jeder meiner Sätze unhöflich mit „ich“ anfängt, sorry :neutral_face:) Ich habe auch Posts gelesen, wo die Leute an ganz bestimmten Situationen es festmachen konnten, dass die Pillen wirken, bspw. man könnte besser aufpassen mit den Kollegen, oder auch am Ende des Meetings, man verlegt weniger Sachen oder weiß noch wo sie liegen, etc. Auch soein Beispiel hätte ich jetzt nicht… Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, ob ich jetzt vllh mit Medikamenten nur in 8 von 10 Situationen „verpeilt“ bin, eine Entlastung merke ich nicht. Ich musste Bücher in die Bib abgegeben und habe natürlich das falsche abgegeben und es ist mir erst aufgefallen, als ich eine Mahnung per Brief bekommen habe. Es ist Grad auch besonders schwierig bei der Arbeit, weil mein Projekt beendet ist und ich aktuell nur rein organisatorische und langweilige todos habe, die natürlich nur schwer stimulierend sind die überhaupt zu machen. Ich habe gehofft, dass die Pillen mir da ne Ruck geben.

Die Sache mit Placebo - ich habe heute mein Schreibtisch (halb) aufgeräumt. Aber habe ich das gemacht weil ich heute Morgen Pillen genommen habe oder weil ich es ein Mal im Jahr manchmal tue, weil es keinen Platz mehr gibt für die Kaffeetasse? Das mit den Gedankenkreiseln habe ich mir mir schon bei der 10mg Dosis mal gedacht. Mittlerweile bin ich bei 40mg und es hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Ich mach was und denk mir „oh, jetzt habe ich aber nein klaren Kopf, muss Mal die nächsten Tage drauf achten“ und itgendwann mal die nächsten Tage fällt mir auf, dass ich seit ner Stunde die Wand anstare, dann auf mein Timer gucke und es Grad erst 2h seit der Einnahme vergangenen sind…

Und Placebo ist ja auch eine Wirkung. Ich bilde mir durchaus ein, dass ich an den Tagen, wo ich Medikamente nehme durchaus seltener „shut the fuck up“ zu meinen Gedanken innerlich schreie. Still ist mein Kopf aber auch nur im entferntesten nicht. Auch das auch bislang nicht besser mit der Dosiserhöhung. Und mit 40mg bin ich schon an der 80mg Tageshöchsdosis angekommen.

Das ist ein sehr langer Post geworden, tut mir leid. Es ist nur irgendwie frustrierend, weil ich natürlich mit jeder Dosis Hoffnung ala „heute wird ein guter Tag“ rein stecke und mir jetzt Sorgen mache, dass wenn ich non-responder bin, mir wohl 2 die erfolgreichsten Wirkstoffe gegen ADHS schon Mal nicht helfen. Ist jetzt nicht gerade hoffnungsvoller Ausblick…

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Ich kann dir, wie gesagt, bei den meisten Fragen eher nicht helfen - weil ich auch erst frisch diagnostiziert bin und gerade Ritalin eindosiere, also keine Erfahrungswerte zu Medikinet etc.

Aber ich zB merke auch nicht wirklich den Wirkeintritt und das Ende. Hab das schonmal beschrieben, dass es eher so ist wie wenn man den ganzen Tag Kopfschmerzen hat und die Kopfschmerztablette dann wirkt.

Dann denkt man irgendwann „Achja, meine Kopfschmerzen sind weg!“ aber hat den genauen Zeitpunkt nicht mitbekommen. So gehts mir mit dem Ritalin, also ich stelle mir auch immer Timer. (Auch, weil ich es sonst vergessen würde zu nehmen :wink:)

Heißt jetzt natürlich erstmal nichts für dich, wollte das nur sagen, damit du weißt, dass es nicht jedem so geht!

Alles gut, mache ich auch ganz oft und denke das dann auch :sweat_smile:

Bedeutet, du nimmst das Medikinet nicht durchgängig? Auch nicht in der Eindosierungsphase?

Ich drück dir die Daumen, dass jemand hier ein paar kluge Ratschläge für dich hat :heart:
Das muss wirklich frustrierend sein, tut mir richtig leid für dich!

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Um es mal gelinde auszudrücken, klingt das was Du beschreibst echt besch***.

Was sagt denn der Arzt? Bzw was hat er da für eine Theorie?

Das ist echt schwer zu sagen. Ich habe selbst schon von Leuten gehört die bis zu 120 mg Ritalin unret. pro Tag nehmen. Eben aus dem Grund, dass sie erst so ab 30-40 mg überhaupt einen Effekt spüren. Natürlich nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Facharzt.

Das hängt alles auch immer ein wenig mit der persönlichen Konstitution zusammen. Also Größe, Gewicht, Vorgeschichte mit Betäubungsmitteln. Diese 80 mg als Höchstdosis ergeben sich aus Durchschnittswerten. Man geht von 0,5 - 1 mg MPH pro kg Körpergewicht/Tag als Maximum aus. Ergibt bei einem durchschnittlichen Mann in Deutschland (1,80 m und 80 kg) eben maximal 80 mg/Tag.
Es spricht da einfach auch jeder anders auf bestimmte Dosierungen an. Mein Psychiater meinte er hat auch Patienten die nehmen morgens 5 mg Medikinet und die sind damit den ganzen Tag bedient.

Ich persönlich würde sagen, ja. Trotz des gleichen Wirkstoffes können Medikinet und Ritalin anders wirken bzw man selbst spricht anders darauf an. Woran das liegt wissen klügere Menschen als ich. Concerta gibt es ja auch noch. Amphetaminsaft wirkt wohl auch besser bei Leuten die Elvanse nicht vertragen.

Bei mir persönlich wirken sogar Ritalin Adult und Ritalin unret. völlig anders. Vertrage das Adult, also retardiert, überhaupt nicht.

Hast Du mal das Medikinet retard ohne vorherige Nahrungsaufnahme probiert? Da funktioniert wohl die Retardierung nicht mehr und es wirkt einfach wie „normales“. Falls nicht würde ich den Arzt mal danach fragen, ob er sein OK gibt. Das hast Du immerhin schon zuhause und könntest einfach mal 30 mg+ ohne Essen einnehmen.

So platitüdenhaft das jetzt klingt :sweat_smile: : Da darf man die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen auch wenn es mitunter eklig ist und absolut nutzlos scheint das weiter einzunehmen. „Schnell“— sage ich jemandem der schon ewig damit rumprobiert und frustriert ist… sehr hilfreich.

Was waren das denn für Nebenwirkungen? Wie hat Elvanse gewirkt? Hast Du da einen merklichen Unterschied gemerkt bzw hattest Du da einen von Dir gewünschten/hilfreichen Effekt? Dann wäre Amphetaminsaft vielleicht wirklich der goldene Hoffnungsschimmer.

Ich drücke die Daumen, dass Du schnell eine Lösung findest und vor Allem Linderung erfährst!

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Ich finde, du hast mir durchaus auch geholfen! Es ist sehr hilfreich zu wissen, dass du dir auch einen Timer stellst und den Wirkungseintritt/-ende nicht so deutlich wahrnimmst! Du bist jetzt aber immer noch in der Eindosierungsphase, habe ich es richtig verstanden? Halte mich gerne auf dem Laufenden, ob es sich ändert, wenn du deine Enddosis findest :slight_smile:

Meine Ärztin hat mir gesagt, dass es wohl so gedacht sei, dass man die Medikamente grundsätzlich am WE gar nicht nehmen sollte :woman_shrugging: Verstehe ich zwar nicht ganz, weil ADHS am WE ja auch nicht plötzlich Pause macht, wollte die Diskussion aber bis zum Zeitpunkt verschieben, wenn ich tatsächlich mit der Wirkung zufrieden bin. Das Problem ist aber a) dass mir somit insgesamt ~16 Dosen pro Monat fehlen und b) dass ich so einen komplett ungerechten Vergleich von Wirkung (Arbeits-/Unitag) zu Nicht-Wirkung (faules Wochenende) habe.

Da ich aber regelmäßig vergesse die Pillen überhaupt zu nehmen, oder die erste versehentlich so lange hinauszögere, dass sich die zweite (oder gar die Erste) gar nicht mehr lohnt, gleicht sich das irgendwie aus. So wie jetzt, es ist 15:30, ich müsste die nächste Pille nehmen. Ich habe aber um 1 zu Mittag gegessen, ich kriege jetzt unter keinen Umständen ein belegtes Brot runter, um die Pillen zu nehmen.

Diese Unregelmäßigkeit ist sicherlich auch nicht fördernd während der Eindosierung :sweat_smile:

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Erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Ich möchte hierzu kurz sagen, dass ich wirklich dankbar bin für das Mitgefühl und auch die Wortwahl! :joy: Ich rede mir ständig ein, dass es selbstverständlich viele Menschen gibt, die richtig scheiße Nebenwirkungen haben und ich im Gegensatz dazu nur Medikinet wie Pralinen schlucke. Aber diese Unwissenheit, diese fast schon Angst, dass ich der Looser bin, der vielleicht zu 6% (so viel Pech muss man ja erst haben!) non-responder auf beide erfolgreichste Wirkstoffe bin, das ist schon hart auf eigene Art und Weise.

Ich fang mal damit an. Ende März hatte ich dazu einen ausführlichen Thread verfasst: Nur Nebenwirkungen & Überdosierung mit Elvanse?, kurze Zusammenfassung: ich hatte etliche Nebenwirkungen auch bei kleinsten Dosen - extreme Müdigkeit, leichter Schwindel, die mir den Alltag echt versaut haben. Die wurden zwar erträglicher, aber eine Wirkung blieb auch aus. Als ich dann bei 45mg angelangt bin, war ich an mehreren voneinander unabhängigen Tagen leicht bis eklig (nicht aktiv-produktiv) überdosiert (kein Kaffee o.ä.).

Im Gegensatz dazu ist die absolute (Neben-) Wirkungslosigkeit von Medikinet echt eine Verbesserung :joy:

Mein letzter Termin war vor etwa 2 Monaten, da war ich auf 20-0-20-0 Medikinet retard. Wegen falschem Rezept vom Vertretungsarzt aber tatsächlich auf 10-10-10-10 Medikinet unretardiert. Beides ohne Wirkung. Die Ärztin sagte, dass es grundsätzlich eine gute Nachricht ist, denn ich das Medikament offensichtlich sehr gut vertrage und es bei der Dosierung noch „Luft nach oben“ ist.

Andere Anweisungen von ihr finde ich dagegen nicht ganz logisch und nachvollziehbar. So war ihr Eindosierungsplan von 20 - 0 - 20 - 0 auf 30 - 0 - 30 - 0 in 3!!! Monaten und ich solle das Medikament grundsätzlich nicht am WE nehmen? :woman_shrugging: Für beide Sachen konnte ich keine richtige Evidenz in der Literatur finden. Selbst wenn ich übervorsichtig mit 5mg retardiert pro Dosis pro Woche erhöhe, dann bin ich in 4 Wochen bei 30-0-30-0 und hätte nach 5 Wochen den nächsten Termin haben sollen. Stattdessen sollte ich dann 8! Wochen bei 30-0-30-0 bleiben? WHYYYY?

Gleichzeitig darf ich aber „probieren mal ein bisschen mehr oder weniger, was gut tut“?, was auch immer es genau bedeutet. Bis jetzt kam ich auch immer zurück mit der leicht erhöhten Dosis, als sie offiziell geplant hat, es war aber absolut ok für sie, hab sie das auch extra gefragt letztes mal. Deswegen bin ich jetzt auf 40mg hoch, würde aber ohne Rücksprache auch nicht weiter erhöhen.

Ich bin da bei Ärzten ein bisschen frecher. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Depression und wurde fast 2 Jahre vom Arzt zu Arzt geschickt und mir wurden jegliche Diagnosen und Medikamente angedreht, obwohl ich jedes Mal den Verdacht auf die Depression geäußert habe. Das hörte erst auf, als ich unter größten Qual zufällig ein Therapieplatz bekommen habe und mein Therapeut absolut schockiert eine Ärztin empfohlen und dort angerufen hat, damit mich kurzfristig in den Terminplan reinschiebt.

Deswegen möchte ich da ein bisschen vorbereiteter in die Termine gehen und mir nichts aufschwätzen zu lassen. Ich habe zwar davor und danach übelst Panik, aber es ist mir lieber, als wenn ich die nächsten 3 Monate damit verschwende von 30 auf 40 zu erhöhen…

Darf ich fragen wie sich bei dir die Unverträglichkeit äußert? Viele Nebenwirkungen? Unzufriedenstellende Wirkung? Beides?

Mein aktueller Plan ist beim nächsten Termin (in 1 Monat erst :roll_eyes:) freundlich nachzufragen, ob sie mir vllh. auf einem Privatrezept das unretardierte Medikinet/Ritalin verschreiben kann und ich mir damit vllh das Durchprobieren der verschiedensten Zusätze bei Ritalin + Generika sparen kann. Ob sich das lohnt, hängt aber auch davon ab, wie hoch meine Ärztin bereit ist aufzudosieren. Ich hatte ja 2x 10mg unretardiertes Medikinet übrig, was ja quasi der Hälfte der 40mg Retardierung entspricht, und auch da keinen Unterschied gemerkt. Wenn also meine Ärztin nicht bereit ist höher als 80mg/Tag zu gehen, kann ich es gleich sein lassen.

Aktuell bin ich noch am Recherchieren zu der ganzen non-responder Sache und wie man es sicher feststellen kann. Klar, wenn man das Medikament nicht verträgt, ist es eine Sache. Aber bei Wirkungslosigkeit? Vielleicht erstelle ich da in paar Wochen einen eigenen Thread dazu xD

Auf jeden Fall vielen Dank für deine sehr nette Antwort! Es hat mir den Montag sehr versüßt, ein bisschen wieder Mut gemacht und Trost gespendet und ich finde es wirklich sehr sympathisch wie reflektiert du bist!

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Freut mich, dass das trotzdem nützlich für dich war :slight_smile:
Ich bin auch gespannt, ob ich im Laufe der weiteren Eindosierung Wirkbeginn & -ende dann doch spüre!

Finde das super schwierig mit deiner Ärztin. Mein Arzt meinte auch, dass man quasi 1 Medikinet am Tag nimmt und dann bis 15 Uhr Wirkung hat und das sollte ja reichen. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich nicht nur auf der Arbeit ADHS (inkl. Probleme) habe sondern auch zu Hause und das hat er glücklicherweise direkt eingesehen.

Ich weiß, ganz ehrlich gesagt, nicht inwiefern du die (Nicht-)Wirkung einschätzen können wirst, wenn du das quasi unregelmäßig nimmst und am Wochenende garnicht. Habe das hier auch schon oft gelesen, dass dazu geraten wird, keine Einnahmepausen während der Eindosierung zu machen.

Würde dir ganz dringend raten, dir passende Wecker (gibt dafür auch Apps) zu stellen, damit du deine Einnahme nicht verpasst. Ich befürchte halt, dass das auch ein Teil des Problems sein könnte - und wenn nicht, dann wirst du es nur so herausfinden können! :woman_shrugging:t3:

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Das weiß ich, ich krieg das aber wirklich kaum geregelt. Mein Timer klingelt ja, aber dann „schreibe ich nur kurz die E-Mail zu Ende“ bis ich mir Essen mache und nach dem Essen „muss ich ja kurz aufs Klo“ und schwubdiwubs ist irgendwas vergessen. Ich habe absolut kein Problem damit 4 mal am Tag nach Timer regelmäßig zur gleichen Uhrzeit Pillen zu nehmen. Aber dieses „Essen“ dazwischen bringt mich hoffnungslos raus.

Beim nächsten Termin werde ich auf jeden Fall darauf bestehen, es entweder mit Ritalin zu probieren, oder gleich mit unretardiertem Werkstoff als Privatrezept, just to be safe. Danke dir! :slight_smile: