Ketzerische Gedanken zum Forum

Hi @AbrissBirne,

schon mal überlegt, MPH und Guanfacin zu kombinieren? Guanfacin ist nur 4. Wahl gegen AD(H)S, aber, sofern Du es verträgst, auch nichts schlechtes. Und: es wirkt Blutdrucksenkend…

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Das predigst du uns ja schon eine Weile, aber soweit ich weiß ist Guanfacin nur bis 18 zugelassen? Und was soll der Vorteil sein gegenüber der Kombination MPH und Blutdrucksenker?

Ich nehme das nämlich (sogar zwei Wirkstoffe - einen morgens und einen abends), gehe aber auch davon aus dass mein Bluthochdruck nichts mit dem MPH zu tun hat, sondern ohne auch da wäre.

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Hi Falschparker,
stimmt, ich denke nur in Nutzen, nicht in Zulassungsrahmen.
Es bräuchte dann einen Arzt, der das im Rahmen eines individuellen Heilungsversuchs macht.
Der Vorteil wäre, dass der „Blutdrucksenker“ Guanfacin nebenbei eben auch AD(H)S verbessert, sodass man ggf. weniger MPH benötigt. Wenn man schon einen Blutdrucksenker nimmt, ist es doch hilfreich, wenn der auch AD(H)S-Symptome verbessert?
Zumal AD(H)S und Bluthochdruck sehr oft gemeinsam auftreten, so dass das auch eine gemeinsame Ursache haben kann…

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Oh, Mann, bin ich froh, dass ich hier nicht gleich einen Shitstorm abbekomme.
Ich habe mir eure Zeilen durchgelesen, antworte aber gerne ohne Zitate, der kleine Autist in mir…:smiley:
Natürlich ist für mich ADHS existent, und durch die ADHS-Brille sehe ich meine lebenslangen Probleme deutlich.

Was mich irritiert ist der Umstand, dass mir von aussen meine Wahrnehmung immer abgesprochen wird. Und das Permanent. Angefangen von meiner Psy,-Ärztin, die ich überaus schätze, über meine Coachin die „auch mal etwas vergesslich“ ist, bis zur Family.
Das ist wohl der Halo-Effekt.

Und etwas Paranoia habe ich inzwischen auch, weil ich garnicht mehr weiss, wem ich glauben soll. (Mangel Theorie of Mind, wer will mir gutes und wer will mich abzocken)

Auf FB hätte man mich wohl gesteinigt. Da laufen aber auch einige Wannabe-Betroffene herum, (z.B. Autismus) und Betonköpfe.

Ja, hier kam es mir manchmal vor, wie im Werbespot, wo als Schlusszeile die Lösung angpriesen wird.
Aber ich sehe auch, dass nur Medikamente auch nicht die Lösung ist.
Liegt wohl an uns Querdenker, auch öfter die Perspektive zu switschen.

Danke für eure Toleranz!

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@Hypoborea also ich bin sowieso sehr oft eine Entweder/Oder Denkerin oder auch Kraut und Rüben Denkerin sowie eine erfahrene Fettnäpfchen Expertin, von daher C’est La Vie. :wink:
Du hast Dir halt den Kopf zerbrochen und Fragen gestellt, das ist doch total normaaal, oder?.
:joy::rofl:
Also für mich ist alles in Ordnung. :+1:

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Das mit dem Shitstorm musst du nur richtig anstellen, dann kommt der auch. :adxs_lol:

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@Falschparker wir beide haben schon irgendwie einen schrägen Humor, oder?.
Aber @Hypoborea weiss ja hoffentlich das dass nicht böse gemeint ist, wir wollen nur zum Ausdruck bringen, dass alles es in Ordnung ist. :+1:

Nach langer Reflexion sagt mir mein EGO, dass es noch nicht durch ist mit dem ADHS, und lieber was anderes als Stòrung haben will.
Etwas, was einem nicht so die Hose runterlâsst, und als Berufsversager dastehen lässt.

Ist ein altes Muster, mit dem ich die Tragfâhigkeit von Beziehungen unbewusst (?) austeste.
Zum einen wegen der Selbsterfüllenden Prophezeiung: „siehste, keiner mag mich!“ und zum anderen Oppositionelles Trotzverhalten, wenn ich mal bei den Symptomen bleiben darf.

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Ist nur die Frage, ob es richtig wäre, auf dein Ego zu hören.

Jeder von uns hätte, mir fällt gerade nichts Anderes ein, lieber Neurodermitis als Darmkrebs. Aber aussuchen kann sich das der, der Darmkrebs hat, leider nicht. Eine Neurodermitis-Therapie ist vermutlich angenehmer, aber in diesem Fall die falsche, vermutlich tödliche Entscheidung.

Die Diagnose mitteilen (wenn ich Hose-runterlassen so verstehe) müssen und sollten wir auch niemand außer unseren Ärzten, Apothekern, unserem (Ehe-)Partner und unseren Kindern. Kollegen, Vorgesetzte, Freunde, (Schwieger-)Eltern oder Geschwister erfahren davon besser nicht.

Bleibt unser Ego. Klar, vor dem ist es besser ehrlich zu sein.

Eigentlich ist die Feststellung einer ADHS eine Entlastung. Es war nicht Faulheit oder Desinteresse, dass im Leben Manches schief gelaufen ist.

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das hast du echt sau schön gesagt :heart:

Dann bleibt man allerdings Dumm, Faul und Unzuverlässig für das Umfeld.
Denn das SIND wir ja.
Ob da ein paar Botenstoffe im Gehirn nicht richtig funken ist dem Aussenstehenden erstmal völlig egal.
Bei einem Soziophathen im Knast fragt auch keiner, ob es im Cortex abweichungen gibt, die das Handeln beeinflussen.
Das WAS man ist ist wichtiger als das WARUM.

Ich habe mir schon in der Not überlegt, Nichtwissenden zu sagen, ich hatte einen leichten Stroke, und seit dem kann ich nicht mehr richtig Denken.
Da ist das Verständnis grösser und das Negativimage weg.
Verschweigen hilft ja nur Temporär, da es mit der Zeit doch auffälig wird.
So will ich das z.B. in der Nachbarschaft handhaben, wenn neugierig gefragt wird, warum ich nicht arbeite.
Sonst bin ich immer in Erklärungsnot.

Für mein EGO ist es schwer zu akzeptieren, dass mein ganzes Wesen SO IST, SO BLEIBT und ich schon immer SO WAR.
Ich habe nicht ein Problem, was „man wegmachen kann“, ich BIN das Problem und habe es nie erkannt.

Momentan bin ich sehr irritiert, und daher leicht beeinflussbar.
Wäre ich auf Fidschi und würde mir ein Schamane lange genug erzählen, ich wäre von einem Dämon besessen, glaubte ich auch das…:grin:

Chamaelionartige Perspektivübernahme.

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Kann ich voll verstehen.
Allerdings musst du deinen Nachbarn nichts über eine konkrete Erkrankung sagen, einfach chronisch krank reicht. Muss keiner wissen.

Und Schlaganfall würde ich nicht ins Spiel bringen, da erntest du eher Mitleid und viele neugierige Blicke und Fragen zu Behandlungen, Ärtzen etc.

Wir haben eine Nachbarin, die ist mit 38 j verrentet. Sie hat irgendwas mir den Gelenken vermuten wir (Rheuma?), sagt aber von sich aus nichts dazu, sie spricht auch immer nur von chronischer Erkrankung. Da fragen wir auch nie konkret nach, ist nie Thema

Denk immer dran, du bist niemandem Rechenschaft schuldig liebe @Hypoborea :kissing_heart:

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Du willst gar nicht wissen, wie oft mir (und nicht nur mir!) das Ding mit der Besessenheit durch den Kopf gegangen ist - vor allem vor der Diagnose.
Eigentlich, genau genommen, mindestens einmal alle 24 Tage, und das zwischen meinem 12. und 55. Lebensjahr. Wo ist der Exorzist, wenn man ihn braucht? Zumindest nicht unter „E“ in den Gelben Seiten!

Jetzt ernsthaft: je mehr ich mit mir selbst im Einklang bin, desto weniger habe ich das Bedürfnis aber auch den Bedarf mich zu rechtfertigen. Bedarf: die Menschen sind deutlich freundlicher und hilfsbereiter, wissen meist viel über die eigenen Macken und urteilen weniger hart als es den Anschein hat. Nur lassen wir alten Einsiedlerkrebse das mit unserer vorauseilenden Angst vor Zurückweisung gar nicht erst zu - und nehmen uns damit die Möglichkeit, mehr über die Sichtweisen und Belang anderer zu erfahren.
Gib Dir da noch etwas Zeit. Irgendwann wirst Du zurückblicken und die Leistung, die Du jetzt bringst, zu würdigen wissen!

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Ich glaube, das ist Autistisch bei mir, das nicht lügen können.
Ich fühle mich bei so direkten Fragen völlig überrumpelt und ausgeliefert.
Die Leute dringen soo tief in mich ein, dass ich mich nicht wehren kann.
Hinterher bereue ich das.

Bestimmt.

Auf der Strasse fragte mich ein flüchtig Bekannter mitten im Smalltalk, warum bekommst du Rente? Völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
Ich sagte ihm schon früher mal, wegen Rücken und so…
Mir fiel nur Depression ein, und ich wollte mich gleich rechtferigen.

Oh, ich hasse solche Überrumpelfragen.

Ne Nachbarin fragte mal auch nach meinem Gehalt damals.
„Neuen Job? Ich seh’ sie immer aus dem Fenster! Was verdienen sie denn jetzt?“ …

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Ich denke dass jeder für sich seinen eigenen Weg finden muss ob und in wieweit m/w/d das nach außen hin kommuniziert.

Mich hat Z.b. vor ein paar Wochen ein Kollege „angemecket“ warum es für mich eine Sonderregelung wegen Homeoffice gibt (darf öfter als die anderen machen).
Als ich ihn dann freundlich darauf hingewiesen hatte dass bei mir eine entsprechende Erkrankung vorliegt und das demnach aus gesundheitlichen Gründen eben erforderlich ist wurde der plötzlich ganz kleinlaut und hat sich entschuldigt. War schon irgendwie interessant…

Generell ist für mich wohl bisher /aktuell der Weg: Kommunikation ja, jedoch nicht zwingend was genau da es eben niemand groß was angeht :wink:

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Stimmt.
Nur, ich konnte es mir erst selbst nicht erklâren, und anderen erst recht nicht.
War also immer in Erklärungsnot.

Wenn ich das verinnerlicht habe, dass es eine Erkrankung ist, habe ich auch nicht so viele Schuldgefühle und weniger Druck.

Gut, wie der Kollege geantwortet hat.

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Oh ja! Das kenne ich leider sehr gut. Ich neige aus impulsivität auch immer dazu direkt zu antworten. Hinterher ärgere ich mich oft sehr.

Ich versuche mir mittlerweile oft mit Gegenfragen aus der Patsche zu helfen. Je nach Situation klappt das hervorragend. Hab ich leider üben müssen, ist keine Gabe von mir :smile:

Zum Beispiel: fragt ein Kollege vorwurfsvoll „du warst nicht beim Termin, gibt es dafür einen Grund?“ Und zack, Rechtfertigung! Dann frage ich:
warum willst du das wissen? Irgendwas in der Art. Leider muss man das trainieren, mir gelingt es auch nicht immer :wink:

Aber solche neugierigen Nachbarn kann man sich gut auf Distanz halten mit dem Hinweis: sorry, bitte haben Sie Verständnis, ich möchte da nicht drüber sprechen. Du bist doch nicht für deren Unterhaltung verantwortlich :wink:

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Das Problem mit dem Blutdruck hatte ich Metylfenidat auch ausserdem Kopfschmerzen und Probleme mit dem Kreislauf!
Allerdings hat mein Psychater mir mit 20 mg auch eine viel zu hohe Einstiegsdosis verordnet!
Ich würde trotzdem gerne noch einmal einen Versuch mit Metylfenidat in ganz kleinen Dosen für den Anfang ausprobieren!

Da mich Elvanse zwar kpnzentrierter macht aber es macht mich nicht ruhiger und ich habe einfach zuviel Energie über den Tag welche meine Mitmenschen dann ausbaden müssen!

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Mir kommt es so vor, als sei Dein soziales Immunsystem an dem Punkt durcheinander.
Normale soziale Interaktionen „sollten eigentlich“ (bewusst gesetzte Anführungen!) keine derart heftigen Wallungen verursachen. Es sei denn, man ist Sozial-Allergiker. Die Frage wäre dann, was besser ist: Isolation - oder Exposition?

Das Bild mit dem Überrumpeln und Eindringen könntest Du aufgreifen und damit arbeiten.
Wenn sie Deine nicht vorhandenen Burgmauern durchdringen, dann hast Du verschiedene Möglichkeiten:
Präventiv: Türsteher. Öffnungszeiten. Kann man das umsetzen - WILL oder sollte man das überhaupt? Wie machen das „normale“ Leute?

Ohne Türsteher oder Tür:

  • Du kannst tief durchatmen - und sie Dir neugierig von allen Seiten ansehen, sie fragen, was sie wollen oder was sie sich vom Besuch in Deiner Burg erhoffen. Das von allen Seiten Ansehen müssen sie dulden, denn sie sind ja die Eindringlinge, Du der Hausherr. Vermutlich sind sie einfach so reingeschlappt, weil ihnen die Info, dass das nicht erwünscht ist (?) fehlt.
  • Du kannst ihnen ein Kaffee oder ein Bier anbieten. Evtl. habt Ihr einen gemeinsamen netten Nachmittag (ich liebe Nachbargespräche!)
  • Du kannst sie wieder rauskicken.
    Wie würde das aussehen? Oder welches Bild fällt Dir ein, um dieses Eindringen weniger unangenehm zum empfinden?

Fakt ist aber: das Spiel entzieht sich jetzt ersteinmal Deiner Kontrolle - vor allem in Deiner momentanen Situation. Aber für die können „normale“ Leute außerhalb der Einrichtung ja nichts… Du selbst aber kannst definieren, was für Dich „Kontrolle“ bedeutet. Sie gar nicht erst reinzulassen - oder aber die Situation zu üben und ein guter Gastgeber zu sein.
Um im Bild zu bleiben:
Normale Burgen haben einen Vorhof. Wie könnte der bei dir aussehen? Ein paar Biertische und Sonnenschirme aufstellen…

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Ja sicher, aber wir können leider nicht ändern wie wir sind. Außer in dem Maße, wie eine (medikamentöse und nichtmedikamentöse) Behandlung wirkt - der Effekt kann ganz erstaunlich sein, aber natürlich nicht als hätten wir gar keine ADHS.

Verschweigen hilft ja nur Temporär, da es mit der Zeit doch auffälig wird.
So will ich das z.B. in der Nachbarschaft handhaben, wenn neugierig gefragt wird, warum ich nicht arbeite.
Sonst bin ich immer in Erklärungsnot.

Man muss nicht jede Frage beantworten. Man kann sagen, man sei chronisch krank und möchte nicht ins Detail gehen, und das muss der oder die Nachbar/in akzeptieren. Dann nachzufragen wäre schon extrem unhöflich. Seine Potenzstörungen wird dir dein Nachbar auch nicht mitteilen wollen.

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