Kind verweigert sich in der Schule

Hallo,
Ich bin neu hier, habe aber schon fleißig mitgelesen.
Ich bin alleinerziehende Mutter von 3 Jungs.(15J.,12J.,fast 9J.).Mein Großer hat ADS und ist hb,mein Mittlerer hat ADHS ,auch hb und der Lütte hat auch starkes ADHs. Sorgen haben sie alle, der Große „läuft“ aber trotz Pubertät relativ problemlos. Der Lütte verzweifelt an seiner Langsamkeit und muss die 2.Kl.wiederholen, was seeehr an seinem Selbstvertrauen nagt.
Nun und der Mittlere…tja, da kommt viel zusammen…Allergien, Asthma etc.
Er steht sich sehr oft selbst im Weg.
Kurzform: Fühlt sich von allen ungerecht behandelt, hat nie Schuld, keinerlei Antrieb bei Pflichtaufgaben, wie Schule, Ha oder ähnlich,ist emotional sehr labil, weiss alles besser .
Jetzt kommt er in die 7.Kl. ,gab viel Ärger in der Schule, da er in der Schule nicht mitmacht. Er ignoriert die Lehrer, sitzt nur da und malt ,ist durch nichts zum Arbeiten zu motivieren. Weder durch mehr Aufgaben oder durch irgendwelche Anreize.selbst als Lehrerassistenz war er nur kurz motivierbar. Hinzu kamen unüberwindbare Differenzen mit seiner Kl.Lehrerin…
Er ist sprachlich sehr gewandt, hat ein enormes Allgemeinwissen, musikalisches und kreatives großes Talent und eine fast grenzenlose Phantasie,aber ist im Zeugnis auf Hauptschulniveau 4!..klar, wer nicht arbeitet. Wie soll ein Lehrer da bewerten?!
Nach viel Hin -und Her habe ich mit viel Glück und Bettelei eine neue Schule gefunden.

ABER: ich habe totale Sorge, dass nach den Ferien alles von Vorne beginnt .Erst ist alles schick, neu etc. dann kommt der Alltag, mit Pflichten und unbequemen Aufgaben…wenn es an der neuen Schule auch „schiefgeht“, weil er sich verweigert…gibt es keinen Plan B mehr…
Ihn hat die ganze Situation stark mitgenommen…wiegt auf 160 nur 32kg.ist in therapeutischer Behandlung usw…die Lehrer an der neuen Schule sind alle bemüht, aber wenn er nicht will/abschaltet, können die Lehrer und ich auch nichts tun.
Auch zuhause macht er sein eigenes Ding…nach dem Motto: wenn er meint, die Erde ist eine Scheibe, dann ist sie das …

Ich würde ihm gerne helfen, aber er blockt bzw.sieht nicht ein, dass das keine Einbahnstraße ist und auch er seinen Teil beitragen muss…

Alle leiden unter der Situation.
Gott sei Dank habe ich einen sehr verständnisvollen Chef und Kollegen, aber auch nicht unendlich…

Hallo Sue,

Ich habe mit meinen Kindern Ähnliches hinter mir. Bis zur völligen Schulverweigerung und unbeschulbarkeit!

Für meine Tochter war ein Sonderschulinternat für Schulvermeiderinnen hilfreich. Allerdings nur für ein Jahr, dann hatte sie die Medikamente verweigert und ohne die ging gar nichts.

Sind deine Kinder denn gut medikamentös eingestellt?

Hallo und herzlich willkommen! :adxs_knuddel:

Hallo und willkommen :slight_smile:

Das war du von deinem mittleren schreibst, passt gut auf meinen Sohn (12). Der hat vor einem Jahr die Kurve gekriegt, als wir passende Medikamente gefunden haben. Vorher war absolut nichts machbar.

Viele Grüße
Katha

Hallo Justine, ja.medikamentös passt es.Der Lütte ist noch in der Testphase…retardiert funktioniert nicht so gut…
Ein Schulinternat (weg von zu hause)…wäre gar nicht möglich…
Am Ende bleibt nur die Kinderpsych als Tagesklinik mit monatelangen Wartelisten.

Mal hat er auch ganz tolle Phasen…und sobald was gegen seine Vorstellungen/Plan läuft…vorbei…
Man kann mit ihm absolut logisch reden, er ist dann einsichtig, analysiert die Situation und die Hintergründe beängstigend exakt und folgerichtig…aber wenn er dann in diesem Gefühlschaos steckt…ist alles vorbei…

Hi Katha

…wir sind mit Medikinet durch und bei Elvanse gelandet…es ist auch eine deutliche Besserung erkennbar…aber…siehe oben…

LG

Vielleicht sind Eckerle/Eckerle lesenswert:

„Wenn sich hochbegabte Kinder verweigern, dann nehmen sie Konsequenzen auf sich, die in keiner vernünftigen Beziehung mehr zu dem Geforderten stehen. Das Kind ist verstockt und bereit, seine Zukunft anzuhalten. Sein Widerstand steigt mit den Herausforderungen, die schulische und elterliche Strafen stellen. Die Anstrengungsbereitschaft wächst in die negative Richtung der Vermeidung“

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Hi Elementary,

danke für den Link.
Es sind sehr interessante Denkansätze und ich erkenne Vieles davon wieder, auch (leider) in meinem Erziehungsverhalten.
Die Frage ist, wie kann ich den Knoten zum Platzen bringen?
So , dass mein Sohn die erforderlichen Kompetenzen aus positiven Erfahrungen entwickeln kann,da ich keinen Einfluß auf den Schulalltag habe…
Er selbst sagt, er fühle sich überfordert…
Schwierig…finde ich…

Lg

Ich habe keine Kinder. U.a., weil ich Angst vor genau solchen Herausforderungen hatte und habe… Also kann ich nur den Hut ziehen vor Deiner Leistung und vor Eurer Familie. Antworten habe ich auch keine. Ich lebe nur die gleichen Fragen…

Den Link habe ich nur geschickt, weil er vielleicht etwas Entlastung bringt: Für vieles ist „das System“ verantwortlich. Das spielt beim Plumpssack mit.

Ich lese den Artikel immer wieder, wenn mein Inneres Kind in den Vermeidungsmodus geht, ehrlicherweise. Ziemlich wuwu, vielleicht, aber manchmal macht er mir Hoffnung. Da drin liegt irgendein „Ich kann Deinen Schmerz sehen. Und sieh Du jetzt bitte, dass Du nur Deine eigene Zukunft anhältst, auch wenn das alles nicht Deine Schuld ist.“ Und das gibt mir manchmal 3 cm Bewegungsfreiheit in der Selbstblockade.

Aber ich habe auch nicht noch zig fremdbestimmte Schuljahre vor mir. Kann mir nur vorstellen, wie lange die für einen Zeitblinden aussehen, der seine Gaben (noch) nicht als Geschenk sehen kann und von dem die Einsicht viel verlangt ist, dass es jetzt letztlich eine Frage von Durchhalten ist. Und dass er irgendwann für genau das als besonders geschätzt wird, was ihn jetzt für sein Umfeld befremdlich macht.

Es gibt hier gute Threads zum Zirkus „Läuse und Flöhe“/HB-ADHS. Auch von Eckerle/Eckerle gibt es viele Artikel. Manches vielleicht nur, um mal kurz weniger allein und anders zu sein.

Lesenswert finde ich auch Hochbegabte/Angehörige - Können macht Spaß von Frauke Niehues, die mit ihrem Nachwuchs mal selbst vor der Herausforderung stand.

Vielleicht ist das eine Perspektive? Können kann irgendwann Spaß machen. Wäre schade, sich darum zu bringen, aber keiner sagt, dass es einfach ist.

Danke für deine Offenheit.
Ich denke schon, dass ich aus dem Artikel neue Kraft ziehen kann.Vielleicht ein neuer Trampelpfad, wo sich doch sonst (für mich) kein anderer Weg mehr aufzeigt.
Werde mein Erziehungsverhalten und meine Prioritäten und Strategien überdenken und versuchen den Blickwinkel zu ändern.
Vielleicht findet mein Sohn dann auch eine Lösung seinen Alltag auszuhalten, Emotionen zu kontrollieren und sich trotzdem authentisch und zu einem glücklichen, lebensfrohen Menschen zu entwickeln…

Klingt mir zu selbstanklagend… Darauf wollte ich jedenfalls nicht hinaus mit dem Link.

Ich bemutter mich ja primär selbst. Und selbst in der Rolle kann man es gefühlt manchmal nur falsch machen, albernerweise. Wenn ich mir eine Extraportion bedingungsloses (Selbst-)Mitgefühl angedeihen lasse, denke ich bald, ich habe mich verzogen und verzärtelt. Und dann suche ich einen anderen Trampelpfad, auf dem mir die Füße weniger weh tun.

Wenn ich auf etwas hinaus wollte, dann auf eine Portion Löwinnenmut.

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Danke…ist grundsätzlich angekommen , aber Mut alleine hilft nicht. …so nett es auch gemeint ist

Ich brauche einen Schlachtplan…einen möglichen Lösungsweg…nur Mut im Sinne von:Es wird schon alles werden, reicht nicht, ist zu unkonkret und impliziert hilfloses Zusehen…so nach dem Motto: Kommt Zeit, kommt Rat

Und so weitermachen, wie bisher geht auch nicht.Mein Sohn wird immer unglücklicher und die Spirale dreht sich abwärts und zieht nach und nach die Familie mit. Das Familienleben ist ein einziger Kampf, weil jedes meiner Kinder besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht, aber der Tag hat nur 24h (von Arbeit und dem"normalen"Alltag ganz zu schweigen.)
Den Luxus sich darauf zu verlassen, dass sich schon ein Weg finden wird, kann ich mir…unsere Familie nicht leisten.
Mein Sohn kann sich offenbar derzeit nicht oder nur bedingt helfen bzw.ist durch sein Umfeld und seine Persönlichkeit in seinen Möglichkeit stark eingeschränkt. Die Schule/Gesellschaft kann ich nicht ändern…folglich kann ich nur bei mir etwas ändern und hoffen ,dass dadurch eine positive Kettenreaktion ausgelöst wird…also keine Selbstanklage, sondern nur logische Folge der Abwägung der Möglichkeiten …

Du hast eine neue Schule gefunden . Er geht zur Therapie , du suchst hier nach Hilfe . Mehr kannst du ja im Moment nicht machen zumal noch gar nicht abzusehen ist , wie ihm die neue Schule bekommt.
Das kann auch gut laufen , wenn das Setting dort anders ist.
Und selbst wenn es dort nicht läuft , wird es einen Plan B geben.

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Hi,
Ja stimmt schon…
Aber man macht sich ja Gedanken, wenn er wieder nur negative Erfahrungen macht…und das Schulsystem (Gesamtschule) ist ja grds.gleich
…mehr Möglichkeiten der Beschulung gibt es nicht …wohnen auf dem Dorf…

Würde ihm gerne irgendwie vermitteln, dass es seiner Mithilfe bedarf, aber wie gesagt im relaxten Zustand kein Problem…

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Ich kann mich Nelumba durchaus anschließen.

Mehr kannst du gerade nicht erreichen. Du versuchst dein Bestmöglichstes, es deinen drei Kids irgendwie gerecht zu machen. Unter sehr widrigen Bedingungen und davor kann ich nur meinen Hut ziehen. Ich stelle mir das unglaublich schwer und kräftezerrend vor.

Allerdings möchte ich nochmal einen Blick darauf werfen, dass es manchmal einfach zur Erbauung reicht, wenn man das Gefühl hat, man ist nicht alleine mit diesen Herausforderungen und andere sehen deine Arbeit und Mühe, die du tagtäglich leistest.
Genauso ist es einfach mal im geschützten Rahmen gut, sich mal über die Probleme auszukotzen, ohne dass man dafür verurteilt oder kritisiert wird. Manchmal möchte man einfach nur gesehen werden und verstanden werden.

Und ich kann dir versichern, es gibt hier eine Hand voll Eltern, die ähnliche Probleme bestreiten.
Da fällt mir zb. die liebe @Nono ein. Sie kann davon ebenso einige Lieder singen.

Insofern… Es tut manchmal einfach gut, sich auszukotzen und auch einfach mal sowas zu hören wie: „Du machst das gut!“

Fühl dich daher mal lieb gedrückt. :people_hugging::heart:

Ich möchte aber gerne nochmal auf dein Hauptproblem mit dem Mittleren zurück kommen.
So wie ich das erkenne, fällt er in totale Blockaden, sobald sich die Umstände ändern und es nicht mehr so läuft, wie er es eigentlich wollte, oder wie das eigentlich geplant war.
Das erinnert mich doch sehr stark an strikte Abläufe und Muster, die er braucht, damit es für ihn rund läuft.
Da es echt nicht selten ist, dass ADHS mit Autismus zusammenfällt, oder sich Tendenzen mehr zum einen oder anderen verschieben, würde ich das mal in Betracht ziehen, falls das noch nicht geschehen ist.
Bei vielen HB-Kids mit ADHS sind autistische Verhaltensmuster nicht selten und manchmal kann es vielleicht auch schon mal helfen, sich darüber Gedanken zu machen.

Ich hoffe, ich konnte helfen. :hugs:

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@sue ich bekomme ein Gefühl von einem Klos im Hals wenn ich hier bei Dir im Thema mitlese.
Du klingst für mich so extrem genervt und gefrustet von Deinen Kindern das es mir irgendwie total unwohl wird und ein tiefes Gefühl von Trauer bei mir auslöst, und Sorry wenn ich das sage, aber mich das ganze hier irgendwie triggert.

Du schreibst ja selbst das Dein Sohn sich nach seiner eigenen Aussage offenbar überfordert fühlt, warum hörst Du dann nicht auf ihn und nimmst das was er sagt nicht ernst?, sondern forderst immer noch mehr von Deinem Sohn obwohl er diese geforderten Leistungen doch nicht erbringen kann.

Du gehst sogar soweit das Du lieber die Schule wechselst statt das eigentliche Problem mit Deinem Sohn zusammen anzuschauen.
Dein Sohn muss sich wie ein Versager fühlen wenn Du einfach die Schule für ihn wechselst statt einzusehen das er schulisch überfordert ist, also mich erstaunt es ehrlich gesagt nicht wenn er sich zurück zieht.

So ein Schulwechsel ist etwas was Kinder meistens nicht so einfach wegstecken, sie verlieren Freunde und fühlen sich als Loser wenn Eltern so drastische Schritte unternehmen um schulische Probleme auf diese Art lösen zu wollen.
Ausserdem zeigt so ein Verhalten höchstens auf wie überfordert in Wahrheit die Eltern wirken, und die Überforderung der Eltern hinterlässt natürlich Spuren bei ihren Kindern.
Und was sagt eigentlich der Vater zu den Problemen, war er mit einem Schulwechsel einverstanden?.

Ich habe den Eindruck das euch eine Familien Therapie gut tun würde, habe den Eindruck das Du wahrscheinlich total überlastet und überfordert bist, Sorry wenn das jetzt vielleicht hart klingt, aber wenn Kinder Hilfe brauchen dann liegt das sehr oft daran dass in Wahrheit ihre Eltern Hilfe brauchen.

Hi AbrissBirne,

Ich bin nicht genervt von meinen Kindern, ich fühle mich nur hilflos.

Die Schulsituation sieht sich schon länger und hat sich immer weiter gesteigert.Der Schulwechsel geschieht nicht auf meinen Wunsch, sondern auf ausdrücklichen Willen meines Sohnes!!! Er hat eine extreme Abneigung gegen seine Kl.Lehrerin entwickelt, die zeitgleich auch in der Schulleitung sitzt. Ich habe x fache Gespräche mit Lehrerin, Schulpsychologen,Schulsozialarbeitern, Therapeuten etc geführt. Auch Gespräche mit allen zusammen!in denen die Kl.Lehrerin die Therapeutin erstmal belehrte, welche Diagnose sie stellt und das die Therapeutin und Kinderärztin keine Ahnung hätten. Ich habe meinem Sohn unterstützt so gut ich es konnte.aber ich kann ihn nicht einfach zuhause lassen …und nichts tun.

Ich bin jede Woche mit meinem Sohn in die sog.Familienklasse gegangen, zu Coachinggesprächen und habe mit meinem Sohn jede Woche einen Tag lang in der Klasse gesessen…Ich habe immer wieder mit ihm gesprochen und tue es noch…wir haben zusammen geweint , gelacht und uns Mut gemacht, Lösungen gesucht…
Auch die Therapeutin, der Vater und selbst die Direktorin empfehlen dringend diesen Wechsel…Er ist ein Einzelgänger bzw.am liebsten in der Familie, bei seinen Brüdern, Er hat nur einen Freund und den sieht er unabhängig von der Schule. Ich fordere nur Mithilfe von ihm ,da ich nicht weiss, wie ich ihn helfen kann. Zudem hat mich der Link von Elementary nochmal zim nachdenken gebracht…und deswegen bin ich ja hier, um vielleicht Hilfestellungen zu finden .Und mit Sicherheit habe ich nicht den Schulwechsel als einfachsten Weg gewählt, weil mir mein Sohn egal ist, das ist zu oberflächlich betrachtet.

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Hi Nephilim,
danke für deine Worte.
Ja, ich bin hier, weil das Ganze so komplex ist, das Eltern, die keine Kinder mit diesen Hintergründen habe, das Problem häufig nicht verstehen.

Man glaubt ja immer, man übersieht irgendetwas…den Paradelösungsweg…

Und es tut wirklich gut sich einfach mal Luft zu machen, ohne das Gegühl zu haben jemandem etwas vorzujammern…

Gerade weil viele diese Sorgen kennen, kommt man auf einen Weg durch eure Ratschläge und Tipps, den man vorher gar nicht in Betracht gezogen hat.

Ja, Autismus hatten wir auch schon im Gespräch, wurde aber aus ärztl./psyhiatr.Sicht verneint.

Es ist auch nicht so, dass er immer den gleichen Ablauf oder ähnlich braucht. Er hat einfach nur eine feste ,unumstößliche Sicht der Dinge und diese Sicht in den gesellschaftl.Alltag zu integrieren (Schule ,Anforderungen etc.
) macht es schwer. Er ist z.B. der Meinung ,dass er in einigen Fächer ALLES kann, anderes braucht er später nicht und muss es deswegen nicht lernen…usw.Lehrer wollen ihn eh nur ärgern und vorführen…naja und so weiter …hoffe, das wir es Stück für Stück gemeinsam schaffen…
Danke für eure mentale Unterstützung. :pray:

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Falls Du die Links noch nicht über hast… Dieses Video hat hier auch einigen Selbst-Blockade-Künstlern geholfen:

Hiltrud Bierbaum-Luttermann - Mit Würde wieder zurückkommen – Jugendliche nach großen Krisen - YouTube

Ist auch nicht sehr lang. Ich meine v.a. den Aspekt des Future-Pacings, der darin beschrieben wird. Also sich gezielt mit Übungen und Zeitreisen vor Augen zu führen, wohin das führen würde, so weiterzumachen… Und so die Komfortzone des aktuellen Verweigerns immer kleiner zu ziehen und unattraktiver zu machen.

Das ist m.E. gerade bei ADHS-HB so wichtig, weil 1. beides zu hoher Sensitivität bis Übererregbarkeit führt.

Schon durchschnittlich blöde Lehrer-Reaktionen werden als überdurchschnittlich bis unerträglich wahrgenommen, leider, rein nervensystembedingt. (Siehe auch: Overexcitabilities: Windows into the inner world of the gifted - Linda Silverman - YouTube)

Und 2. und zusätzlich kann man wegen der Zeitblindheit kaum abwägen: „Wenn ich jetzt bei Lehrer L auf Verweigerungskurs gehe, wird meine Zukunft hier doch noch ungemütlicher. Also spiele ich besser mit…“

So könnten anders veranlagte Kinder vielleicht in Durchschnittskrisen Frustrationstoleranz üben und früher aus Teufelskreisen aussteigen, aber wenn schneller „Jetzt = unerträglich“ und „Jetzt = Immer“ aufeinandertreffen… ist eigentlich nachvollziehbar, dass die Rechnung anders ausfällt?

Tut mir Leid, dass ich nur Links beisteuern kann. Meine Erfahrung beschränkt sich eben - s.o. - auf Selbstbeobachtung im Verweigerungsmodus. Und so ein Nachdenken über die eigentlich doch unkomfortable Komfortzone ist z.B., was mir raushilft, manchmal.

Ihr beide seid die Experten für Eure Situation. Du bist sehr wachsam, damit die neue Chance auch als solche genutzt wird. Therapeutische Unterstützung habt Ihr auch. Das berechtigt doch alles zu Zuversicht… Vielleicht könnt Ihr aus den vergangenen Erfahrungen schon mal vorbeugend ein paar Tricks hacken wie gute Systemadministratoren?

Mit solchen programmierartigen WENN - DANN-Schleifen z.B.:
WENN es wieder so scheint, dass ein Lehrer nur ärgert, DANN …
WENN wieder was drankommt, was ich sinnlos für meine Zukunft finde, DANN…
Usw.

HB muss ja nicht nur Nachteile haben. Mustererkennung geht damit doch eigentlich ziemlich gut, v.a. im relaxten Zustand? Und phantasiebegabt ist er auch… :people_hugging:

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Liebe @sue ich danke Dir das Du mir geantwortet hast und Deinen Standpunkt gut erklärt hast, nun kann ich auch besser verstehen das Du Dir sehr viel Mühe gibst aber einfach an einem Punkt angelangt bist an dem Du nicht mehr weiter weisst.

Ich wollte Dich nicht verletzen oder kränken, es tut mir leid falls ich solche oder ähnliche Gefühle bei Dir ausgelöst habe.

Ich bin nur jemand wo manchmal noch mal „extra nachhaken“ muss um sich Quasi ein noch besseres Gesamtbild erstellen zu können, und um die gesamten Zusammenhänge noch besser zu sehen und zu verstehen, insofern bitte nichts für ungut, denn jetzt kann ich Deine Situation tatsächlich viel besser verstehen, noch mal Danke für Deine sehr ehrliche Aufklärung. :heart: