Da steckt halt Medice dahinter. Dachte mir schon das das viel häufiger verschrieben wird als Concerta!
Also habt ihr beide schon jeweils Concerta und Kinecteen ausprobiert?
Und zwischen den beiden gibt es dann nach eurer Erfahrung keine Unterschiede?
Hab‘ das mal im Netz gefunden:
„Entgegen der ständige Behauptung, dass vorheriges Präparat wie auch Kinecteen® eine Kopie zu Concerta® wären.
NICHT vergleichbar - Völlig anderer Freisetzungsmechanismus“
Das wurde mir auch von einer Ergotherapeutin bestätigt.
Die Retardgalenik ist eine andere. Concerta ist Oros und Kinecteen ist ne Matrixtablette.
Kinecteen hab ich nicht probiert. Nur Concerta und das Präparat von Ratiopharm - das hat auch einen anderen Freisetzungsmechanismus.
Die Kurve des Wirkverlaufs ist trotzdem ähnlich. Müsste auch bioäquivalent sein.
Habe gerade gesehen, die Krankenkassen schmeißen Kinecteen und Concerta in einen Topf, die Generika von Concerta sind genauso zusammengesetzt wie die von Kinecteen. Ich denke mal, es sind Matrixtabletten wie Kinecteen.
Nein, wie kommst du denn darauf?
Concerta sind Oros Tabletten, keine Matrixtabletten und die Krankenkassen schmeißen das nicht zusammen.
Eine Möglichkeit, die Freisetzung der Wirkstoffe zu steuern, ist das sogenannte Oros®-System (Abb. 2). Bei diesen oralen osmotischen Systemen wird der Arzneistoff mit einem semipermeablen und wasserunlöslichen Lack umhüllt, in den mittels Lasertechnik eine kleine, genau definierte Öffnung (ø 0,3 mm) gebrannt wird. Durch osmotische Prozesse kann Flüssigkeit aus dem Magen- bzw. Darmsaft eindringen und der Wirkstoff löst sich auf, bis eine gesättigte Lösung erreicht ist. Da die gesättigte Arzneimittellösung nicht den Lack passieren kann, baut sich eine osmotische Druckdifferenz auf beiden Seiten der Membran auf. Der Wirkstoff wird durch den erhöhten osmotischen Druck aus dem Innern des Systems mit konstanter Geschwindigkeit durch die Öffnung hinausgedrückt (Einkammersystem). Zusätzlich können sich in dem System ein osmotisch aktiver Hilfsstoff und ein Quellmittel befinden, das sich durch Quellung ausdehnt und so den Wirkstoff herausdrückt (Zweikammersystem). Ein Anwendungsbeispiel sind Tabletten, die Methylphenidat in einem zweistufigen Prozess freisetzen (z. B. Concerta®). Nach der oralen Einnahme am Morgen wird ein Mantel aus Methylphenidat sofort abgebaut, sodass bereits kurz nach der Applikation ein wirksamer Plasmaspiegel erreicht wird. Hat sich die Methylphenidat-Ummantelung aufgelöst, dringt Wasser durch die freiliegende, semipermeable Tablettenhülle ein. Im Inneren der Tablette baut sich ein osmotischer Druck auf, und das Quellkompartiment beginnt sich auszudehnen, so dass während des weiteren Tages der verbleibende Wirkstoff kontinuierlich aus der Tablette freigesetzt wird. Ein maximaler Plasmaspiegel wird nach sechs bis acht Stunden erreicht und eine stabile Wirkung über den gesamten aktiven Tag erzielt. Retardtabletten auf der Basis von osmotischen Systemen sowie Tabletten mit einem Funktionsüberzug dürfen nicht geteilt werden.
Abb. 2: Schematische Darstellung eines einfachen Oros®-Systems (Einkammersystem, oben) und eines Zweikammersystems (Push-pull-Oros®) in Aufbau und Funktion (unten) [nach: Fahr A. Voigt Pharmazeutische Technologie, Deutscher Apotheker Verlag 2015].
Das ist eine andere Freisetzungstechnik.
Ach so. Die Generika. Das kann tatsächlich sein.
Aber blöderweise werden die Generika für das Rezept von Concerta ausgetauscht - Kinecteen wird allerdings nicht ausgetauscht.
Hej, den Unterschied zwischen Matrix und Oros kenne ich, hab das studiert. Die Krankenkassen schmeißen sogar manchmal verschiedene Wirkstoffe in eine Festbetragsgruppe. Kinecteen wird nicht ausgetauscht, weil sie die einzigen mit 29 stk pro Packung sind und btm genau verordnet werden müssen. Bei anderen Medikamenten, z.B. Pantoprazol kriegst Du statt 30 auch mal 25 oder 28 oder umgekehrt. Ich habe die Zusammensetzung des Concerta-Generikums von neurax mit dem Kinecteen-Generikum von neurax (aus dem Handel) verglichen und siehe da, identisch. Nach meinem Wissen sind das keine Bestandteile einer Oros-Hülle, sondern Matrix. Matrixtabletten sind billiger herzustellen, was den sehr viel teureren Preis von Concerta erklärt. Die Krankenkasse findet beides ausreichend gleich, machen die bei Kapseln und Tabletten auch oft, und erstattet ihren Preis, die Differenz von gut 25€ bleibt am Patienten, so er nichts anderes will. Die Freisetzung ist auch wirklich fast gleich, zum Ende hin, fallen Matrixtabletten eher ab als oros.
Die Packung mit 28 ist außer Vertrieb sagt die gelbe Liste.
Interessant!
Ich glaube es gibt kein Generikum welches auch nach dem Oros Prinzip funktioniert.
Ja, so war auch meine Info. Ich kann aber nur auf die gelbe Liste und die Krankenhausapotheke zugreifen, da hast du in der Apotheke wahrscheinlich bessere Möglichkeiten.
Ich hatte noch die von Ratiopharm. Sind das auch Matrixtabletten?
Danke für die Info, dort habe ich nicht nachgesehen.
Ich fürchte, alles außer Concerta sind Matrixtabletten. Ich wollte die Hersteller mal anfragen, habe ich aber noch nicht geschafft.
Haben wir schon irgendwo eine Tabelle/ Info bzgl der Umrechnung/ Entsprechung des Wirkstoffes?
Also zb 10 mg Medikinet adult entsprechen xy Kinecteen?
Ich habe die 27er Kinecteen und die 30er Medikinet hier und wüsste gerne, inwieweit die „das gleiche“ sind, wie die Psychiaterin meines Sohnes sagte.
Gefühlt ist im Kinecteen weniger Wirkstoff, aber vielleicht liegt meine Wahrnehmung auch daran, dass der Wirkstoff anders freigesetzt wird
Das ist natürlich nicht gleich. Kinecteen wirkt ja länger als Medikinet retard.
Kinecteen ist da gleich wie Concerta hier in der Äquivalenztabelle:
Und hier noch aus der Fachinformation die Umrechnung unretardiertes MPH zu Kinecteen:
Dankeschön! Mein Gefühl hat mich dann ja nicht getrogen. 30 mg Medikinet adult entsprechen nicht den 27 mg Kinecteen
Hallo zusammen,
Ich habe heute etwas gefunden und zwar:
Auf der Seite sollen die Bilder vom Originalpräparat Kinecteen zu sehen sein: KINECTEEN 27 mg Retardtabletten - Beipackzettel
Ich habe noch Methylphenidat ratiopharm HCl 27mg zuhause und die Tabletten sehen 1:1 gleich aus und haben außerdem die selbe Beschriftung, nämlich „2393“.
Daher würde ich sagen, dass das Generikum von ratiopharm Kinecteen entspricht.
Da ich auch das Präparat von Neuraxpharm ausprobiert habe, würde ich behaupten, dass es wie Concerta ist - hat bei mir anders gewirkt, daher die Behauptung.
Hcl von Ratiopharm und kinecteen sind absolut identisch meinem Stand nach zumindest.
Es ist identisch 1:1. Es ist sogar aus der gleichen Produktion.