Kleinkind 5 Jahre

Hallo an alle

5 Jahre ist mein Sohn Anfang des Jahres geworden. 5 lange Jahre in denen ich nicht zur Ruhe komme und nach antworten und Tipps suche.
Der Anfang als Baby war nicht einfach und es stellte sich heraus das körperlich alles OK war. Also ein Schreibaby. Er ließ sich durch nichts beruhigen, weder tragen, im Kinderwagen, Auto fahren, verschiedene Positionen , pucken usw… Nichts. Er brüllte mehrere Stunden pro Tag. Angeschaut beim stillen? Fehlanzeige! Finger gegeben beim stillen - nein
Da fingen meine Zweifel an ob alles OK ist.
Heute ist er sehr aktiv, aufgeweckt, folgt sehr schlecht regeln, er möchte alles wissen, ist nicht dumm und zieht schnell aus Sachen Schlüsse.
Spielsachen gingen in Vergangenheit oftmals kaputt. Da er es laut mag, hat er regelmäßig die Sachen durch die Gegend geworfen. Auseinander gebaut, aber nicht wieder zusammen. Er bedient sich selbst an Schränken und nimmt sich was er möchte. Ergo haben wir die meisten Schränke abgesperrt. Ich Frage mich inwieweit das noch zur Normalität gehört? In meinem Freundeskreis sind solche Maßnahmen nicht nötig. Auch die kleine Schwester kooperiert ganz anders. Sie zeigt Kooperation! Er hingegen sehr wiederwillig.
Ich höre er ist halt anders, hat seinen eigenen Kopf, starker Wille usw… Braucht eine starke Hand.
Er kann sich auch nicht lange auf etwas konzentrieren. Wenn er sich anziehen soll muss man ihm ständig sagen was er als nächstes anziehen kann und dann dazwischen läuft er weg und macht was anderes. Das geht auch in anderen Bereichen so.
Vor kurzem war ich bei einer Psychologin die meinte er hätte vermutlich ADHS stärkere Variante. In der 1 stündigen Beratung hat sie ihn live erlebt wie er aufdrehen kann und sich nicht anhalten lässt. Das kann er auch Zuhause… Ruhig spielen für eine kleine Zeit und dann geht’s los…
Da er erst 5 Jahre ist wird noch keine Abklärung gemacht. Aber Medikamente wollte sie mit mir besprechen. Da sage ich von mir aus Nein. Denn so etwas kommt für uns nicht in Frage ohne Abklärung Medikamente geben. Zudem ist mein Anliegen eher ohne Medikamente. Ich suche Tipps wie ich besser mit ihm umgehen kann. Es sind soviele Aspekte täglich die mir das Leben so schwer machen.
Wie setze ich Grenzen wenn er diese nicht respektiert? Wenn ich sage er soll uns fragen wenn er was mag… Essen Trinken usw… Aber er nimmt sich alles selber ohne zu fragen.
Gefühlt könnten wir den ganzen Tag mit ihm meckern, das ist aber keine Lösung.d
Sorry ist ziemlich lang geworden und gefühlt nicht alles gesagt.

Klingt ganz nach meiner Tochter :slightly_smiling_face:

Abklären mit 5 macht total Sinn, weil ihr dann Bescheid wisst, bevor er in die Schule kommt und ihm viel Stress ersparen könntet.

Die beste Hilfe war für mich der ADHS Family Podcast. Ich würde sagen, auch bei deinem Sohn ist er sehr hilfreich, selbst wenn es Autismus ist oder „nur“ ein starkes Autonomiebedürfnis oder Hochbegabung.

Die Frau, die den Podcast macht, hat ihr Kind auch ohne Medikamente großgezogen - die Perspektive ist ihr also nicht fern. Die Folgen zu Medikamenten kannst du ja auch erstmal überspringen, ich kann die Skepsis auf jeden Fall verstehen.

Durch das, was wir in unserem Leben so über ADHS und ADHS-Medikamente gehört haben, ist es eine absolut nachvollziehbare Position und ich finde es auch gut und vernünftig, dass du deinem Kind nicht irgendwelche Medikamente gibst, ohne davon überzeugt zu sein.

Ich würde wahrscheinlich Abklärung Hochbegabung, ADHS, Hochbegabung und Adhs ggf. noch schauen ob nicht ein unentdecktes ASS in kleinen Teilen auch noch integriert sein könnte. Zumindest ist das dann alles in einem Abwasch erledigt.

Ich würde mich frähzeitig über Medikamente bei Adhs informieren, besonders was sie können, was sie nicht können, welche Auswirkungen auf die Entwicklung etc.

Wenn man es braucht oder möchte ist man dann nicht ganz überrollt sondern kann ggf. auch gezielte Fragen stellen etc.

Dazu wie es ggf noch mit anderen Therapiemöglichkeiten wie Ergo, Psychotherapie etc., denn die Schule ist auch nicht mehr so weit entfernt und dort können neue, andere, stärkere Probleme auftreten, gerade wenn er so klug ist und er keine Impulskontrolle hat, kann ja Ausgrenzung, Ärgern, eine Art Mobbing, Rücnzug der anderen weil sein Wisden als Gefahr oder unnormal rmpfunden wird.

Mu@ ja nicht, aber wenn gibt es zumindest Vorstellungen/ Ideen wie man was unterstützen, fördern auffangen kann und wird auch nicht so kalt erwischt.

Ich fand meine Schulzeit mit ADHS, Hochbegabung und Asperger im Nachgang nicht so leicht, wobek die erst 2 Jahre Grundschule schon schwer und hart waren, 3 und 4 habe ich besser in Erinnerung und ab der 5zen Klasse ging der Mobbingterror in jeder erdenklichen Form los, und ich mich dann eigentlich nur tot gestellt habe - half nix und wenn ich dann mal druchdrehte weil nimand mich schützte (Lehrer, Schulleitung etc.) war ich doppelt die dumme und wurde 3 mal so hart bestraft wie andere.
Das hat sich auch irgendwie nie erholt oder wirklich gegeben.
Hochbegabung wdiß ich gesichertmit ADHS und Ass bestätigt ein gutes Jahr. Seit dem kann ich aufarbeiten und auch Stück für Stück verstehe ich Dinge und auch was da früher wohl passiert ist, aber ich bin gute 48 Jahre und es hätte vieles viel früher gewußt wahrscheinlich vieles erspart bleiben können, ob es das andere Denken und wahrnehmen ist, ob es die Problematik Eigen- und Fremdwahrnehmung, etwas für witzig zu finden was andere nicht lustig finden, über und mit anderen nicht lachen zu können, weil ich es nicht witzig fand und dann auch vieles zu wörtlich nahm und nehme und auch in gewisser Form egal wie vorsichtig und misstrauisch ich bin in Teilen sehr naiv bin, weil ich solch hohe Wertvorstellungen vertrete und die in gewissen Positionen oder Institutionen vermute/erwarte etc und dann immer wieder bitterst erschüttert bin.

Ist halt die Frage warum er so ‚gesetzlos/autonom‘ ist.
Versteht er wirklich den Sinn der Regeln und nimmt alles so wahr wie du?
Oder funktioniert sein Werteverstehen und Grrnzen setzen anders und hält es für eine Art Spaß, ihn necken wollen oder sowas verrücktest und meint es ist cool oder gut sich „so zu profilieren“ ?
Dann könnte es jemand anderen bedürfen, der es ihn in einer für ihn verständlichen Art übersetzt pder beibringt.

So arbeite ich in der Ergotherapie vieles auf was immer wieder zu Problemen und Missverständnissen führt und ich so bei den neurotypischen nie herausverstanden hätte

Sorry viel Text und ggf. etwas unverständlich aber ich finde halt wichtige Sichtweisen weil ihr so an Grenzen kommt

https://www.xn–knnen-macht-spass-zzb.de/de/frauke-niehues.html

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Schau mal was ich hier geschrieben habe, besonders auch die Links, vielleicht hilft etwas davon:

Hallo und Willkommen!

Es ist total schön, dass du dir hier Tipps und Hilfe holst.

Ich habe selbst Kinder in verschiedenen Spektren und bin selbst betroffen, arbeite aber auch in einer Förderschule.

Ich würde auf jeden Fall erstmal Diagnostik anstreben. Und zwar so, wie es auch schon @Sukuwomo empfohlen hat.
So wie du es beschreibst und ohne dein Kind persönlich zu kennen, kann es erstmal alles sein. Also von Autismus, über ADHS bis Hochbegabung. Einzeln oder in Kombination.
Das sollte zunächst abgeklärt werden.

Wenn man weiß, womit man es zu tun hat, lässt sich dann auch viel besser eine Empfehlung zum Umgang damit aussprechen.

Was ich dir jetzt schon mit auf den Weg geben kann, ist auf dein Bauchgefühl zu hören.
Wir Eltern neurodivergenter Kinder haben oftmals ein Gespür dafür, dass gewisse Erziehungsmethoden nicht so richtig passen. Nur fehlen uns die richtigen Vorbilder und Methoden.
Ich werfe jetzt mal zwei Begriffe in den Raum: PANDA Methode zur Erziehung generell und TEACCH-System zur Unterstützung der Handlungsplanung.
Klare Regeln und Strukturen sind wichtig und das hast du als Solches ja schon erkannt. Allerdings bedeutet eine “starke Hand” nicht, dass Regeln unreflektiert durchgedrückt werden müssen, nur “weil man das eben so macht”.

Letztlich wäre es aber schon gut, erstmal eine Diagnostik oder wenigstens eine grobe Idee zu haben.
Ich empfehle dir, dich mal mit den oben genannten Diagnosen zu befassen und erstmal zu schauen, was davon die meisten Parallelen zu deinem Kind bietet.

Ich habe ein Kind mit Autismus, ADS und angrenzender Hochbegabung. Dass Regeln grundsätzlich hinterfragt und Autoritäten nicht bedingungslos anerkannt werden, gehört hier zum Alltag. Und viele Regeln sind auch wirklich unlogisch und nicht jeder, der eine Autoritätsperson sein soll, hat auch die nötige Kompetenz. Das merken die Kinder schon früh und lassen sich dann natürlich schlechter leiten.
Was die Konzentration betrifft, gibt es viele Ansätze. Auch hier möchte ich TEACCH nochmal erwähnen. Je nach Kind gestaltet man die Umgebung so, dass es sich gut konzentrieren kann. Man bietet visuelle Hilfsmittel wie Ablaufpläne oder Time-Timer an, man schafft räumlich und zeitlich verlässliche Strukturen.
Aber auch hier gilt, dass es auf das Kind ankommt, was hilft. Mein Kind kommt nicht mit Plänen klar. Das stresst sie eher noch mehr. Mussten wir aber auch erst ausprobieren.

Meine Kinder nahmen und nehmen alle Medikamente, ich auch. Wir sehen darin klare Vorteile. Aber ohne Diagnose würden wir das nicht machen. Wir möchten aber auch nicht mehr darauf verzichten müssen. Es macht schon einen sehr großen Unterschied, ob man selbst etwas nur unbedingt schaffen will, oder ob man es dank Medi auch endlich mal schaffen kann.

Du hast jetzt schon seeeehr viel Input bekommen und musst dich sicherlich erstmal orientieren.
Ich habe jetzt viele Begriffe in den Raum geworfen, die ich über die Zeit gelernt habe. Das kann in dieser geballten Form erstmal erschlagen, aber ich hätte mir gewünscht, dass mir damals jemand all diese Dinge gesagt hätte und ich nicht erst nach vielen Jahren der Unwissenheit und des Leidens darauf gestoßen wäre.
Wenn du Fragen hast, dann immer her damit.

Hey, bei uns ist es ähnlich, mein Sohn (5 seit Februar) hat einige Parallelen (aktuell ist es zwar gerade sehr entspannt, kann mir noch nicht erklären woran es liegt, aber ist ein anderes Thema). Er war schon immer sehr lebhaft, laut, aufgedreht, voller Ideen, impulsiv, willensstark und freiheitsliebend. Wir haben noch keine Diagnose, aber einen Termin für ein Erstgespräch im Juli. Medikamenten stehe ich recht neutral gegenüber und bisher höre ich ebenfalls den ADHS Family Podcast und versuche so gut es geht GfK konform zu kommunizieren. Damit komme ich am besten zurecht, auch wenn es oft herausfordernd ist. Wichtig beim Grenzen setzen bei meinem Sohn ist konsequent und selbst auch klar zu bleiben - auch nach der 100. Nachfrage und auf Strafen und Drohungen zu verzichten. Oft reicht auch schon ein: das entscheide ich so, weil ich deine Mama bin. Hat zwar lange gedauert, aber mittlerweile akzeptiert er das ganz gut. Wenn nicht, hinterfrage ich, warum ihm das jetzt so wichtig ist und wie wir da zu einer gemeinsamen Lösung kommen können, so dass es für uns beide ok ist. Das braucht allerdings eigene Kapazitäten, denn wenn ich nicht bereit bin zu kooperieren, dann ist er es auch nicht.

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Hallo ssl und herzlich willkommen!

Doch, man kann mit 5 Jahren ADHS abklären und man kann auch schon Medikamente geben - selbstverständlich sehr vorsichtig dosiert. Überlege dir, das Angebot nicht sofort auszuschlagen, nicht wegen dir, sondern wegen ihm selbst, denn er leidet am Meisten darunter, wie er ist.

Denn er hört den ganzen Tag, dass er etwas falsch macht, kann sich aber nicht bremsen. Versuch ihm Sicherheit und Liebe zu geben und nicht zu viel zu meckern. Er will euch ganz ganz sicher nicht ärgern.

Unsere beiden Kinder sind besonders schwer von ADHS betroffen, bekamen bzw. bekommen seit sie fünfeinviertel bzw. viereinhalb sind Medikamente, und es war bei beiden die richtige Entscheidung und es war nicht zu früh.

Demnächst gerne ausführlicher. Ihr seid nicht schuld und er auch nicht, lass dich mal :adxs_knuddel:

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Ich finde es gut , dass ihr zunächst bei euch schauen wollt was ihr machen könnt. Die Notwendigkeit bleibt ja auch mit Medikation bestehen.
Vielleicht könnt ihr da schon etwas Orientierung geben und so etwas mehr Frieden in den Alltag.
ADHS ist jedoch in erster Linie ein neurologisches Problem was sich nicht durch Erziehung alleine „eindämmen“ lässt.
Ich halte mich als Erwachsene für wohlerzogen und kenne meine und fremde Grenzen und möchte diese auch gerne wahren und einhalten. Das kostet mir viel Energie und trotzdem passiert es immer wieder dass ich eigene und fremde Grenzen überschreite. Ich weiß wie man sich morgens anzieht und doch erwische ich mich dabei wie ich mal wieder mit halb angezogenen Hosenbein während des Zähneputzens durch die Bude laufe und dabei stolpere und dann auch noch an dem Fuß die Schuhe anziehe wo das Hosenbein noch nicht angezogen ist.
Egal wie früh ich aufstehe , es findet sich immer wieder was neues zum „trödeln“ und zack ist wieder kurz vor knapp.

Mit Medikation ist es nicht ideal aber es gelingt mir einfach besser , dass es nicht ganz so schlimm wird.

Vielleicht macht ja jemand anderes schon eine Diagnose in dem Alter damit ihr ggf. eine Medikation abwägen könnt.
Wenn die Medis passen könnte das eurem Sohn helfen , dass eure Bemühungen eine bessere Chance haben und er damit dann auch glücklicher wird.
Ich nehme selber die Medis aber hätte ich ein 5jähriges Kind und obwohl ich von den positiven Aspekten einer Medikation weiß würde ich auch zunächst abwägen um zu sehen ob noch was anderes geht , aber ich würde nicht zu lange herumdoktern wenn sich die Notwendigkeit abzeichnet.