Klinik Atosil bei ADHS/Kontraindikation

Hallo ihr Lieben mit ADXSLER,

Ich bin auf Entzug in einer Klinik, die nicht ADHS kundig ist!

Die Ärztin, eine unsympathische Frau, die auf Patienten herabschaut und sich nix sagen lässt, will mir bei „unruhe“ (motorisch) Atosil 20 bis 30 Tropfen andrehen…

Ich habe ihr gesagt, dass es bei ADHS kontraindiziert ist und es wieder zu einer paradoxen Reaktion kommen wird, weil es mir schon mal verabreicht wurde und die paradoxe Reaktion auch eingetreten ist!
… auf diese Aussage bekomme ich zu hören: „Das meinen sie nur!“

…Ausserdem ist Dopaminspiegel weiter senken mit Neuroleptika wie Öl ins Feuer giessen bei ADHS…

Das einzige was mich beruhigt ist mph…

Können die einen dazu zwingen das zu nehmen?!
Ich weis genau, dass geht bei mir nach hinten los! Also habe ich Panik und werde es garantiert nicht nehmen!

Laut Gesetz und Patientenrechte ist es ja verboten Patienten zur Einnahme von Medikamenten zu zwingen, aber wer hält sich schon daran in einer Psychiatrie?! Die können ja schön mit Non Compliance und rausschmiss drohen!

Die haben auch sogar ein Attest von meinem ADHS Arzt vorliegen, in welchem es heist „Viele Medikamente haben Canary nicht gut getan, haben oft paradox gewirkt…“ …das interessiert die aber nicht!

Desweiteren lässt man mich hier mit 1.57m auf unter 40kg abmagern-ohne mir hochkalorische Flüssignahrung zu geben, während ich öfter beobachtet habe, dass es sogar normal Gewichtigen Patienten gegeben wurde! Man verweigert es mir auf mehrmalige Nachfrage!

Dabei steht in meinem ADHS Befundbericht/Attest von meinem ADHS Arzt und Allgemeinmediziner, dass ich aufgrund meines ADHS und Autismus mit starker Hyperaktivität und Reizüberflutung einen höheren Energieverbrauch habe und daher schon ohne Zu tun von Entzug Untergewicht habe!

…und Appetitlosigkeit ist ein bekanntes Entzugssymptom!..

Ist das zu glauben?!
Was soll ich tun?

Lg Canary

Ohjee @Canary , das klingt leider nicht danach, dass du da wirklich gut aufgehoben bist. Wie lange ist dein Aufenthalt dort denn noch geplant? Welche Konsequenzen hätte es für dich, wenn du die Klinik auf eigenen Wunsch verlassen würdest… oder anders gefragt: Bist du so stark Rückfallgefährdet, dass ein vorzeitiger Abbruch ein größeres Risiko für deine Gesundheit darstellt, als in einer Klinik auszuharren in der deine Kernprobleme schlicht ignoriert werden!?

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@Anders Na ja, bin seit heute auf „0“ und der akute Entzug kann schon noch locker 3 bis 4 Wochen dauern… der Peak kommt an Tag 14…

Ich habe halt grosse Angst mich selbst vorzeitig zu entlassen, so lange der Peak des akuten Entzuges noch nicht vorrüber ist…

Es ist schwer vorrauszusagen, wie schlimm und akut es noch werden wird!

Lg Canary

Nein. Zwangsmedikation in der Psychiatrie geht nur mit Richter.

Entzug wo von? - hab’s gelesen. Benzos

Bist du freiwillig da?

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Lg G

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Antworten
Jahre später

Canary

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4 d
Also ich kann die Paradoxe Wirkung von Benzos und allerlei sedierendem auf ADXSler und Autisten nur mehr als bestätigen!!!

…und das ganze ist auch noch sau gefährlich und man kann sich da schnell in was fürchterlichst verstricken und in einen ganz üblen Teufelskreis geraten!

Mir ist das 2x passiert (1x mit einem paradox wirkenden z-Drug und mit Benzos!)

Aktuell entziehe ich grade den Rest eines auf mich paradox wirkenden Benzo (Clonazepam) in einer Klinik als akuter Notfall!..

Wie das zustande kam?

ADs haben meine Panik Störung, die reaktiviert wurde alkesamt nur drastisch verschlimmert, kein Medikament das nicht paradox wirkte…

Alles wurde davon schlimmer, viel schlimmer, so das sm Ende notfallmässig Tavor gegeben werden „musste“… (Serotoninsyndrom, durch Enzymdefekt)

Tavor wirkte paradox… und was es bewirkte war noch mehr Angst und motorische Unruhe und Depressivität… bei absolut 0 Konzentration…
Was macht man dann in seiner Not? Mam steigert die Dosis, weil man meint, es muss doch besser werden, das ist doch das potenteste „Beruhigungsmittel“…!

Falsch gedacht! Mit jeder Steigerung wurde es schlimmer, ich immer agitierter und hysterischer, hatte regelrechte Heulkrämpfe und Bewegungszwang! Am Ende landete ich -total verwirrt- auf 10mg Tavor mit stärkster Agitation und versuchte der paradoxen Wirkung mit 150mg mph Tagesdosis 5x30mg) entgegen zu steuern um das auszuhalten… erst dann besserte sich der Zustand etwas bis zur nächsten Tavor wieder alles schlimmer wurde… dann wieder Medikinet 30mg usw. Und sofort…

Am Ende landete ich in der Klinik und die paradoxe Reaktion wurde fälschlicherweise als" Toleranz" fehlinterpretiert…

Da ich mich in schwersten akuten Angst und Panik Zuständen befand trauten die sich kaum abzusetzen…

Dann habe ich mich entlassen und bin auf Clonazepam Tropfen umgestiegen… habe schnell runtergetropft und die paradoxen Wirkungen wurden immer besser und es ging mir besser mit jedem Tropfen weniger…

Leider hatte sich in dieser Zeit trotzdem eine Abhängigkeit entwickelt (dazu braucht man es ja nicht lange nehmen…) …und auf „0“ kamen schwere Gangstörungen als Entzugserscheinungen und der Notfall Arzt (Adhs Arzt leider in Rente) sagte wieder eindosieren eines kleinen Teils… und was passierte? Extrem paradoxe Reaktion… und nun bin ich wieder als Notfall stationär wo ausgeschlichen wird… und diese Woche vermutlich abgesetzt…

So viel dazu… Paradoxe Wirkungen und ADHS und in was für einen unglaublichen Teufelskreis man da geraten kann…

Das ich an paradoxen Wirkungen leide, habe ich erst hinterher kapiert, als ich wieder klar im Kopf wurde in Folge des Runterdosierens…

L

Oops Sorry irgendwie habe ich da jetzt Mist gebaut mit dem Beitrag… ich wollte nur meinen in einem Anderen Thread zum Thema Paradoxe Reaktion (Benzos bei Adhs) reinkopieren , sorry wenn es Zusammenhanglos erscheint…

Lg Canary

@ Justine Ja, ich bin freiwillig da!
Ich entziehe Clonazepam/Klonopin (ein Benzodiazepin)

…das ist eine gaanz lange heftige und unglaubliche Geschichte, wie es dazu kam! (Siehe oben wo ich es reinkopiert habe)

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Ich wüsste eigentlich nicht, warum Atosil (Promethazin) bei ADHS kontraindiziert sein soll.

Hast du dafür eine Erklärung?

Das nehmen einige.

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@Justine Na ja, weil es ein Neuroleptikum ist und damit u.a. den Dopaminspiegel senkt…

Manche hier haben dann auch im Anschluß der Einnahme von Atosil von verminderter Wirkung von mph berichtet, wie ich mich erinnern kann gelesen zu haben… und das ist doch schon nur das einzige was mich etwas ruhiger macht…

Ehrlich gesagt, Ich habe vor allem auch von mir aus geschlossen, dass es bei ADHS kontraindiziert ist bzw. Sein müsste/könnte, da ich es schon mal, ein paar mal, bekam vor Jahren und nur noch mehr Panik und Agitation geschmissen habe darauf… dachte das kommt wohl daher!

Das ist aber bei mir bei fast allen Psychopharmaka so… ich vertrage echt nix… macht alles nur noch schlimmer… ich bin richtig traumatisiert von dieser ganzen Medikamentenodysee, die ich alles schon mitgemacht habe… das liegt vielleicht auch an meinem Autismus oder generell an der Genetik bei mir…
Meine Oma reagierte auch so hypersensibel auf Medikamente …

Auf jedenfall meinte ein Psychiater zum Beispiel bei mir auch, dass ich Antidepressiva gar nicht verstoffwechseln kann… weil ein Enzymdefekt vermutlich vorliegt (oder sowas derart, wenn ich mich recht erinnere)…

Insofern habe ich einfach nur noch Medikamentenangst und Panik…

Bei Autisten sollte man auch immer erst mal viel geringere Dosierungen als Standard Dosierungen versuchen,
da Autisten allgemein oft krass und hypersensibel auf Psychopharmaka reagieren … aber davon lässt sich die Klinik hier nix sagen…

Lg Canary

Promethazin wirkt zwar primär als Antihistaminikum aber die beruhigende Wirkung soll mehr durch Dopaminantagonismus entstehen und das wäre bei ADHS tatsächlich kontroindiziert.

Nenne der Ärztin doch mal die Gelbe Liste als Quelle…

Und verweise auch auf die dort gensnnten Kontraindikationen:

„Kontraindikation

Eine Therapie mit Promethazin ist in folgenden Fällen kontraindiziert:

** Überempfindlichkeit gegenüber Neuroleptika und Phenothiazinen im Besonderen*
** akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- und Psychopharmaka-Intoxikation“*

Wenn du einen Enzymedefekt hast, wundert die heftige (von dir paradox bezeichnete) Wirkung vieler Medikamente nicht.
Schau doch mal, durch welche Enzyme (meist CYP…) die Medis verstoffwechselt werden, auf die du bisher paradox reagiert hast.
Promethazin wird durch CYP2D6 metabolisiert, wie z.B. auch Elvanse oder Atomoxetin.

Lorazepam (Tavor) wird glucoronidiert, d.h. (soweit ich es verstanden habe) nicht durch CYP2D6 abgebaut oder beeinflusst.

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Wikipedia zu Lorazepam lässt sich das doch schon als mögliche Toleranzfolge verstehen, oder?
Da müsste jetzt ein Pharmakologe ran.

@UlBre , ich denke so schnell wie ich die Dosis gesteigert habe, kann keine Toleranz entstehen… nicht so blitzschnell… das fände ich schon extrem verwunderlich, dass icv glaube dass es eigentlich nicht sein kann…

Lg Canary

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Paradoxical Reactions - Benzodiazepine Information Coalition.

@UlBre, hi nochmal, hier auf folgendem Link wird beschrieben wie man in den jämmerlichen Strudel aus Paradoxer Reaktion und Dosissteigerung kommen kann… ich vermute schon, das dass genauso bei mir passiert ist…

@UlBre , hi nochmals, CYP2D6, das war auf jedenfall das Paroxetin, welches zum (eindringlichen) Serotoninsyndrom (Verdacht) führte! …und das ganze Medikamentendesaster bei mir verursachte und ins Rollen brachte, welches nun in den Entzug führte!

@Ulbre CYP2D6 Metabolisierungsenzym - ADxS.org

Hier sind auf jedenfall viele Medikamente dabei auf die ich paradox reagiert habe:

Imipramin, Doxepin, Sertralin, Paroxetin, Hydroxyzin, Atosil/Promethazin, Escitalopram, Seroquel…

Könnte mir vorstellen, dass es bei mir auch nicht nur" Cyp2D6" was das Medikamenten Desaster erklärt?! Können noch andere CYP Cytochrome beteiligt bzw funktionseingeschränkt sein?!

Soll ich der Ärztin jetzt sagen, das mein Arzt diese Vermutung geäussert hat?! Cyp2D6 Enzymdefekt?!

…die wird mich nur auslachen, will ich wetten…

…ich kann mit der Frau überhaupt nicht, mit der kann man nicht auf Augenhöhe reden… für die sind all ihre Patienten geistesschwach und dumm und ungebildet… die lässt sich nix sagen… und nimmt nichts an, nicht mal ansatzweise…

Ich glaube sowieso, die sache mit diesen CYP Metabolisierungen und deren individuell verschiedenen Verstoffwechselungskapazitäten bzw evtl. Problemen sind diesen hinterwäldler Paychiatern, die meinen sie hätten die Weisheit und Intelligenz mit Löffeln gefressen, noch nicht mal bekannt!

Danke für den Tipp auf jeden Fall!

Lg Canary

@UlBre …die anderen auf die ich paradox reagiert habe werden über CYP3A4 metabolisiert… ausser eben Lorazepam, welches eben nicht über CYP Cytochrome verstoffwechselt wird…

Aber paradoxe Reaktionen gibt es glaube trotzdem?! Meine Oma hat auch nicht richtig auf Lorazepam angesprochen… schien auch paradox, auf jeden Fall wurde sie sogar delirant dadurch

Um eine akute Intoxikation gehts hier nicht.
Wenn dir Atosil nicht gut getan hat, musst du es auch nicht nehmen. Wird ja nur als Bedarfsmedikament angeboten.

Das Ding ist - es gibt eigentlich keine Alternativen als Bedarfsmedikament zu abschirmen. Das ist ja immer das gleiche Angebot. Atosil, Pipamperon usw.

Das sind immer Neuroleptika oder Benzos die man da gibt.

Würde das alles lassen. Bist du auf einer Akutstation, bzw Aufnahmestation? Seit wann jetzt?

Hattest du in der Vergangenheit schon mal Psychotherapie? Traumatherapie? DBT? Achtsamkeit?
Techniken für den Umgang mit der Angst?
Das wäre wahrscheinlich wichtiger.

Auf den Akutstationen gibt es normalerweise keine psychotherapeutischen Angebote.

Sport wäre noch gut?

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Ganz besonders auf Tavor reagieren viele paradox.
Vor allem Ältere reagieren da oft delirant.

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@Justine,…ich bin da jetzt knapp 4 Wochen und seit heute auf „0“.

Es ist ein normales psychiatrisches Akutkrankenhaus, dass welches halt für meinen Einzugsbereich zuständig ist.

Also eine gute Angst Therapie habe ich schon ambulant bei meiner Autismus Therapeutin von der Eingliederungshilfe gehabt, bzw. Werde diese weiterhin haben, wenn ich (hoffentlich gaaanz schnell) hier raus bin!

Achtsamkeit kenne ich auch!

In Sachen Skills ist meine Autismus Therapeutin auch fit

Und zu Hause habe ich ein kleines Fitnessstudio

Traumatherapie wäre noch zu viel…

Die Therapien im Krankenhaus empfinde ich eigentlich eher als Belastung…

Das liegt auch an meinem doch sehr ausgeprägten Autismus…

Vor allem habe ich aber Angst vor diesem Krankenhaus, den Ärzten und Pflegern… und dass die mich soo abmagern lassen, auf unter 40kg!

In meiner Situation, mit meiner Medikamentengeschichte und der Psychopharmaka Unverträglichkeit…und dem ADHS und Autismus fühle ich mich hier alles andere als Wohl und sicher!!! …und alles andere als ernst genommen… und v.a. in gesundheitlicher Gefahr des Untergewichts wegen… (Fresubin/Hochkalorische Zusatznahrung wird mir immer verweigert auf Nachfrage!!!)

Also bevor ich irgendwas schlucke von dem wo ich weis, dass ich es nicht vertrage, lasse ich mich eher auf eigene Faust entlassen…

Ich glaube rückfällig würde ich nicht werden, da ich ganz genau weis, dass Benzos mir sicher nicht helfen! Und mein Wille is enorm dass Zeug loszu haben! Dennoch so ein gezwungenermassen schneller Benzoentzug, wegen paradoxen Reaktionen ist alles andere als ein Spaziergang! Normalerweise würde man es nach dem Ashton Manual ambulant machen… aber mit paradoxer Reaktion und einer Einnahmezeit von nur meheren Wochen oder wenigen Monaten, da steht es dann nicht im Verhältnis bald annähernd ein Jahr einen Entzug so langsam zu machen, sodass der Entzug nachher bald 3x so lange dauert wie die Einnahmezeit…

…Dennoch möchte ich den Peak schon lieber in der Klinik verbringen, denke ich… na ja, ich finde ich sollte…

Also ich würde einfach die Tabletten nicht nehmen/ausspucken…

Die merken auch nicht, das ich immer 4x15mg mph nehme, statt 2x 30mg mph, damit ich nicht 2x am Tag in so einen fetten 30er Rebound mit verstärkten Panik Attacken komme und die Wirkung gleichmäßiger bleibt und auf den ganzen Tag verteilt ist…

Lg Canary

Musst du das MPH nicht unter Aufsicht nehmen? Normalerweise werden die Kapseln geöffnet, damit keiner was im Mund versteckt.

Du MUSST dort gar nichts nehmen.

Es ist schade, dass du dich dort nicht wohl fühlst - leider ist es meist nicht optimal in der Akutpsychiatrie, ich kenne das.

Versuche das beste daraus zu machen. Es soll dir trotzdem möglichst etwas Stabilität geben.

Wichtig ist dann auch eine gute ambulante Weiterversirgung.

Warum klappt es denn mit dem Essen nicht? Ist das Zuhause besser? Oder durch das MPH keinen Appetit?

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