@Justine Liebe Justine, dass siehst du vollkommen richtig! Und wahnsinnig vielen Dank für deine Mühe mit mir und dem Nachfragen!
Es ist eben nur meine Angst die mich begleitet, die ganze Zeit, mit den speziellen Diagnosen in einem allgemein psychiatrischen Akutkrankenhaus!
… Da sind sicherlich sooo viele Medikamente, die mich in den Wahnsinn treiben könnten (ja, so hab ich mich echt damit gefühlt, das ist absolut keine Übertreibung!!!) Oder sich mit meinem ADHS nicht vertragen… und von mangelnder Fachkompetenz (
Zumindest was ADHS und Autismus betrifft) ganz zu schweigen!
Neuroleptika werden gerne in solchen Krankenhäusern gegeben! …
Eigentlich herrscht zum Benzodiazepin Entzug von wirklich namenhaften Experten auch die Meinung Neuroleptika sollten allein im Benzo-Entzug vermieden werden wherever possible!
Es gibt wohl auch Erfahrungsberichte wo Atosil im Benzo-Entzug als hilfreich erachtet wurde…
ABER wenn ich mir meine Hauptentzugssymptome so anschaue, und Entzug trifft einen immer da wo man empfindlich ist, dann vermute ich dass zeitweilen eine dopaminerger Mangel vorherrscht der zu Akathisie oder parkinsonistischen Symptomen führt, da die ganze (Entzugs)Symptomatik sich mit mph immer zu meist verbessert! (Als Noradrenalin und Dopaminwiederaufnahmehemmer?!)
Akathisie wird ja auch meist von Neuroleptika ausgelöst, aber auch von Antidepressiva wie Paroxetin und Sertralin und eben auch im Benzo-Entzug! Daher raten echte Benzo-Entzugs Experten eigentlich meiner Erfahrung nach von Neuroleptika im Entzug ab! Aber solche Experten sind wohl leider nicht die Regel im Psychiatrischen Akutkrankenhaus…
@Justine Ja, ganz genau du sagst es!!! Was meinst du mit Metaebene?! Was ist das?!
Mir fällt diese allgemeinene Ängstlichkeit bei mir hier in der Situation grade auch voll auf! Ich denke nicht, dass das alleine der Entzug ist, sondern, dass die Situation und dazu aufkommende Angstgedanken sicherlich einen treibenden Motor darstellen!
Ja und Angst und Streß verstärken allerlei Entzugssymptome!
Hab zum Beispiel schon Angst, das jemand merkt, dass ich im Mph Rebound -natürlicherweise- motorisch unruhig werde und jemand es für das Entzugssymptom "Akathisie " hält und mir Neuroleptika aufgedrängt bis aufgezwungen werden! Die haben ja oft als Indikation „Psychomotorische agitationszustände“ (im Rahmen von Psychosen)… aber das ist eigentlich meines Wissens was anderes als die Benzo-Entzugs Akathisie, die als quälende nicht Beherschbare motorische Unruhe erlebt wird (=Bewegungszwang)!
Genau wie durch Neuroleptika induziert-verhält es sich im Benzo-Entzug auch. Die Ursache deutet meines Wissens auch hier auf Dopamin Mangel hin!
Gibt man da ein Neuroleptikum, verschlimmert sich alles nur was viele berichten!
Ich suche mal gleich einen Link dazu und füge ihn ein an der Stelle!
Sag mal Justine, du hast angedeutet du hast Tipps für den Umgang mit solchen Angstgedanken wie in meiner Situation?!
Wenn du magst und Lust hast, kannst du mir gerne ein paar Tipps an die Hand geben, das könnte ich grade gut gebrauchen!
Aber ich will dich keinesfalls drängen! Nur wen du Lust und Zeit hast!
Ich nehme an du bist Fachperson für ADxs und arbeitest mit ADxslern?!
Ich habe jetzt nicht alles im Detail gelesen, sehe allerdings unmittelbar zwei Baustellen, die meiner Meinung nach sofort behandelt werden müssen:
Dein Gewichtsverlust und
deine Abhängigkeit.
Ich denke da ganz pragmatisch und bin der Meinung: alles zurück stellen, wirklich alles und nur auf die beiden Themen konzentrieren.
Du musst clean werden, jedes Einschleichen von anderen Medikamenten wird dein ohnehin angeschlagenes System immer mehr erschöpfen.
Weniger ist definitiv mehr im Moment!
Wenn deine Familie aus Medizinern besteht, könnten sie dich begleiten und unterstützen. Das wäre für dich sicherlich eine grosse Hilfe.
Könntest du eventuell deine Familie mitnehmen in eines der Arzt Gespräche? Damit sie für dich sprechen?
Um die ideale Einstellung der Adhs Medikamente kannst du dich später kümmern, das ist erstmal nicht überlebenswichtig.
Was dein Leben schützt, ist der Entzug und Nahrung. Und beides sollten dir die Ärzte umbedingt geben in der Klinik.
Ansonsten möchte ich dir einfach mal Mut machen. Du siehst vllt jetzt noch kein Licht am Horizont, aber zu wissen, dass es perspektivisch besser wird, sobald du da durch bist, kann enorm helfen. Die Psyche kann mehr als wir denken!
Male dir dein „Leben danach“ in den schönsten Farben aus, was du dir wünschst, was du immer schon mal erleben wolltest, was du erreichen möchtest usw. Das so detailliert wie möglich vorstellen, als wäre Morgen bereits heute. Das funktioniert! Versuch es mal, du kannst nur gewinnen
Ach so, Meta-Ebene bedeutet Abstand zu einem Thema zu bekommen, die nächste Stufe sozusagen. Wenn man sich im Detail und Klein-Klein verliert, lohnt es sich, loszulassen, das Ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten, zB „mal drüber schlafen“, einen Freund um Rat fragen, zu sagen, alles nochmal zurück auf Start
Das Bild passt ganz gut finde ich.
Ich wünsche dir viel Glück, Kraft und jede Menge Positivität. Du erscheinst mir als ein optimistischer, starker Mensch, jeder andere hätte schon das Handtuch geworfen. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass du es schaffst!
Und du hast uns, kannst uns jederzeit schreiben, wir sind an deiner Seite
Genau das - deshalb, die eigenen Gedanken anschauen und „überprüfen“. Aus einer Metaebene heraus meint, quasi wie von außen/ oben. Aus der Vogelperspektive auf dich selbst schauen.
Nicht mit den eigenen Gedanken identifiziert sein - sondern von außen drauf schauen.
Und du hast es drauf dich ganz schön in die Gedanken zu verwickeln und reinzusteigern - scheint mir. Das ist dann ein Teufelskreis.
Medikamente und alles was damit zusammen hängt - sollten jetzt überhaupt nicht dein Thema sein.
Du verträgst sie nicht - warum, ist doch eigentlich nicht wichtig. Du brauchst auch keinen Ersatz für Lyrica, Benzos, AD - ganz egal. Da kommst du ja nur vom Regen in die Traufe.
Und das macht es dann wieder einfach - Medis sind kein Thema. Deine ganzen Gedanken darüber, führen nur zu einer Verwickelung und das macht dann wieder Angst - deshalb - kein Thema mehr daraus machen. Außer MPH nimmst du nix.
Angst und Stress:
Wenn ein Gedanke aufsteigt, der scheinbar Angst erzeugt - nimm den Gedanken nicht so wichtig.
Manchmal kann man den anschauen - der stimmt vielleicht nicht. Zum Beispiel wenn da eine Angst vor Medikamenten ist - obwohl du ja sowieso keine brauchst. Verständlich?
Dann - mit dem sein was gerade da ist. Egal in welcher Situation. Wenn da ein Gefühl von Unruhe ist zum Beispiel - nehme das Gefühl wahr und frage dich, „oh, da ist Unruhe - darf die bei mir sein?“ Du „hast“ die Unruhe nicht. Sie ist bei dir. Und wenn die da sein darf, ganz ohne Bewertung - dann ist da kein Problem. Die löst sich dann von allein auf. Das gleiche mit Angst, Wut. Was auch immer.
Wenn das nicht da sein darf - dann ist da Widerstand gegen die Unruhe. Dann darf dieser Widerstand da sein? Immer das Gefühl, was gerade vorne ist.
„Akzeptanz“ kann man nicht „machen“. Aber wenn da keine Akzeptanz für die Angst ist - dann ist da Ablehnung. Und dann darf halt die Ablehnung da sein.
Das heißt, einfach immer mit dem sein, was gerade da ist. Immer im Moment. Das ist dann ganz einfach.
„Bei mir ist gerade Unruhe“ hat eine andere Qualität als „ich habe Unruhe“ oder „ich bin unruhig“.
Wenn du die Unruhe „hast/ besitzt“ bist du damit identifiziert. Und du BIST aber nicht die Unruhe. Sie gehört dir auch nicht.
Wie ein Kind, was von dir geliebt werden möchte - es möchte einfach da sein dürfen. Wenn du es wegdrückst - wird es stärker.
Kannst du damit etwas anfangen?
Hast du wirklich den Eindruck, dass dir Neuroleptika aufgezwungen werden?
Hey - wenn bei dir Unruhe ist - darf die da sein. Steh zu dem was bei dir ist und zeig dich - sonst verstärkt das die Angst und Unruhe.
Das wichtigste ist aus meiner Sicht wirklich, einfach „mit dem sein, was gerade ist“ - wie ich versucht habe zu erklären. Es gibt noch ein paar „Skills“, die fallen mir spontan jetzt nicht ein. Was immer gut ist - Aufmerksamkeit auf den Körper richten. Wie fühlt sich das an - ohne Bewertung.
Nicht direkt. Ich bin Krankenschwester und habe selbst ADHS. Ich habe mal in der Psychiatrie gearbeitet, bin aber jetzt in einem anderen Bereich in der Intensivmedizin. Aber auch da, sind Menschen mit Ängsten konfrontiert, ziemlich existenziell sogar.
Wichtiger Satz: Du kannst dem Leben vertrauen.
(Mir hilft das)
DANKE DANKE DANKE für eure mutmachenden Worte! Tut echt gut grade! Wirklich! Dieses Forum ist echt ein toller Anlaufpunkt, wo man echt tolle Leute, die sehr hilfsbereit und wahnsinnig gut informiert sind kennenlernt! Das ist für jemanden in meiner Situation grade goldwert!
Bin jetzt den 3. Tag auf „0“… jetzt bin ich langsam im akuten Entzug! Ich merke es allemvoran körperlich! Ich komme mir vor als hätte ich Parkinson! Bin immerzu am Zittern und meine Bewegungen sind extrem verlangsamt und schwerfällig, dazu ne satte Portion Benommenheit und Konzentrationsschwäche…
Aber ich lasse mich davon nicht beirren! Körperliche Symptome kann ich wesentlich besser aushalten als Psychische! …wenigstens spüre ich „mich“ unterschwellig auch wieder etwas, das gibt mir Mut, denn das habe ich am meisten vermisst!
Ja, ich versuche auch ganz stark den Moment wie es grade ist, zu akzeptieren, es ist ja nur ein temporärer Zustand, wenn man auch nicht sagen kann wie lange noch und wann der Peak eintritt… ich bin einfach nur Froh, dieses Zeug nicht mehr einnehmen zu müssen… dafür bin ich auch gerne bereit Entzugserscheinungen auszuhalten!!!
Also die Startdosis waren 10 Tropfen Clonazepam (das sind 1mg Clonazepam) und das wurde dann jetzt in der Klinik alle 2 bis 3 manchmal auch 4 Tage runtergetropft bis auf „0“. Seit Donnerstag nehme ich gar nichts mehr! (Ein Tropfen entspricht 0.1mg Clonazepam, dies würde je nach Äquivalentstabelle noch mal bis zu 2mg Diazepam entsprechen, also bis zu 4 Diazepam Tropfen entsprechen)
Clonazepam ist auf jedenfall ein ziemliches Biest! Und hinterhältig! Bei mir scheint es, eine seehr lange HWZ zu haben, da der Peak (beim ambulanten Versuch) bei „0“ erst 14 Tage nach „0“ kam. Heftigere (parkinsonistische) Entzugserscheinungen fingen erst ganz langsam ab Tag 11 auf „0“ an…
Allerdings, wenn man mal in den Berichten der Amis schaut (die Verschreiben es unter den Markennamen "Klonopin " ziemlich häufig bei Panik Störungen) dann scheint es sogar normal zu sein, das der Peak bei ungefähr 14 Tagen nach „0“ liegt… (bzw. Der 2. Woche nach absetzen) durch die lange HWZ…