Hallöchen
Ich (27, M) nehme seit etwa 4 Monaten 30 mg Elvanse täglich. Oder fast täglich. Ich war mal auf 40 mg, hab jetzt aber wieder reduziert aus… ja, aus Sorge um mein Herz.
Es ist so: Herzprobleme sind bei mir in der Familie (Vater hatte 3 Herzinfarkte und starb an einem Schlaganfall mit 59). Grossvater mütterlicherseits hat seit langem einen Herzschrittmacher.
Dazu muss man vielleicht sagen, dass die beiden nicht das gesündeste aller Leben gelebt haben. Ich hingegen bin ein sehr sportlicher Typ, 1,90 m, 81 kg, treibe 3-5 Mal pro Woche Sport und esse sehr gesund. Mein einziges gesundheitliches Manko: Ich rauche IQOS-Zigaretten. Mein Ruhepuls liegt nichtsdestotrotz bei etwa 55-60, mein Blutdruck morgens nach dem Aufstehen bei 110/70.
Wenn das Elvanse jedoch zu wirken beginnt, steigt mein Blutdruck auf etwa 155/95, mein Puls auf etwa 100-110 - beim rumsitzen und nichts tun. Also den ganzen Tag. Bis das Medikament nicht mehr wirkt. Dann gehen die Werte wieder runter. Ich fühle mich aber nicht gestresst und es ist mir auch nicht unangenehm (mein Puls steigt auch beim Spazieren auf 120-130). Die Reduktion auf 30 mg Elvanse hat die Werte nur unwesentlich verändert.
Ich habe viel über die Auswirkungen von Stimulanzien gelesen, dass sie den Blutdruck und den Puls erhöhen können, aber was ich nicht ganz verstehe: Bedeutet das, dass die Werte auch in Ruhe, am Morgen ohne Medikamente, höher sein können? Dass sie also dauerhaft erhöht sind? Das wäre bei mir nicht der Fall.
Ist die Reaktion meines Körpers ungewöhnlich? Habt ihr das auch? Und könnte das langfristige Auswirkungen haben, auch wenn ausserhalb der Wirkzeiten der Medikamente alles in Ordnung bleibt?
Ich war bereits bei meiner Hausärztin deswegen, die findet das gar nicht lustig. Sie hört mir aber auch gleichzeitig nicht richtig zu und scheint nicht wirklich eine Ahnung von ADHS oder den dazugehörigen Medikamenten zu haben. Ich soll demnächst zum Kardiologen gehen, aber der ist chronisch ausgebucht. Könnte also noch eine Weile dauern.
Vielleicht noch als Ergänzung: Meine Hausärztin spricht immer von einer Tachykardie, die die Medikamente bei mir auslösen (weil Puls während 10 Stunden oder so über 100). Meine maximale Herzfrequenz ist jedoch ziemlich hoch, bei rund 212 Schlägen pro Minute. Das heisst, dass ein Puls von 100 nichtmal 50% meiner max HF darstellen. Während sie bei einem 50- oder 60-Jährigen, der vielleicht eine max HF von 160 hat, 62.5% darstellen. Inwiefern sollte das noch miteinberechnet werden? Bei denen würde auch niemand von einer Tachykardie sprechen bei einem Puls von 80 (also 50% der max HF).
Sorry, langer Post und vielleicht etwas wirre Gedanken. Ich mache mir schon seit längerem Sorgen und niemand scheint meine Fragen so richtig beantworten zu können. Ich hoffe, hier nun fündig zu werden
Cheerio!