Kraftsport Tipps zu Ernährung und Training?

Ich habe jetzt vor 2 Monaten angefangen, Sport im Fitnessstudio zu
machen, da mir die immer öfter stechenden Rückenschmerzen zu
schaffen machen und momentan ohne Job hab ich eh Zeit und es
ist eine willkommene Möglichkeit, mal raus zu kommen.

Momentan mache ich so einen universal Trainingsplan, wo alles
trainiert wird, weil ich seit 8 Jahren in der Schule keinen Sport hatte.

Bin da auch recht gut momentan, hab mich in etwa vervierfacht, was
die Gewichte angeht, aber ich würd gern mal von anderen Sport Fans
wissen, was man optimieren kann.

Momentan mache ich mit leichten Gewichten viele Wiederholungen.
Also immer 3 Sätze mit je 12 Wiederholungen.

Ich bekomme in 2 Wochen dann nen Plan, der auf Körperpartien
aufgeteilt wird.

Spannend finde ich ja auch das Thema Ernährung.

Worüber deckt man also zB. am besten den Eiweißbedarf?

Würde da gern mal wissen, wie ihr das macht und in den
Austausch kommen.

Lasst doch einfach mal was hören!

Über Lebensmittel. Die Pulver sind überteuert und braucht kein Mensch. Hab mir mal das günstigste Pulver vom Proteingehalt auf Eier umgerechnet. Eier waren billiger pro Gramm Protein.

Geflügel, Schwein, Rind, Fisch…enthält alles. Dazu Kohlenhydrate (Kartoffeln, Reis) und Ballaststoffe (Gemüse, Obst). Dazu Molkereiprodukte. Nach sportlicher Betätigung ist Milch mit all den Inhaltstoffen das beste was es gibt. Käse, Magerquark… je weniger Inhaltsstoffe auf dem Zettel desto besser.

Mehr braucht es nicht. Also eine klassische ausgewogene Ernährung - wobei man die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ignorieren kann.

Gerade für Anfänger machen die Proteinshakes gar kein Sinn, die Fortschritte sind am Anfang groß genug. Auch die Produkte mit “viel Protein” sind unnötig und überteuert. Ein Pudding der wie Klebstoff schmeckt fur 2 € nur weil da etwas mehr Protein enthalten ist? Da hat man mit einem Glas Milch mehr für weniger Geld.

Die besten und weit umfassenden Inhalte liefert definitiv Coach Stef. Mehr als dem muss man auf Social Media wirklich nicht folgen.

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@ADHS-Chaot

Ich bin da vermutlich nicht die richtige Ansprechpartnerin weil ich seit vielen Jahren Veganerin bin :sweat_smile:
Ich kann dir aber sagen, dass der Eiweißbedarf auch bei Muskelaufbau und „trotz“ veganer Ernährung gut zu erledigen ist.
Ein normaler Mensch braucht an einem normalen Tag ca. 0.8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Bei Ausdauersport 1.3-1.5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Kraftsport ca. 1.5-1.7 Gramm.
Die teils angepriesenen Werte von 2 oder 2.5 Gramm/Kilogramm sind nicht per se schädlich (können es aber sein) und bringen auch nicht mehr.

Pflanzliches Eiweiß bekommt man gut aus Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten oder Tofu. Skyr als Quarkersatz oder Haferflocken kann ich besonderns empfehlen!
Tierisches:
-aus fettarmen Fleisch, also am besten Huhn (aua…) oder Pute, eher Rindfleisch aber davon, wie auch vom Schwein, eher wenig.
-fettiger Fisch
-Ei- und Milchprodukte in Maßen, Magerquark ist immer eine gute Sache

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deiner sportlichen Reise!
Ich hab 2019 angefangen, durch Corona und Krankheit zwischen 2020 und 2022 eigentlich nicht richtig trainiert und erst Ende 2023 wieder vernünftig angefangen.

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ich muss über sowas immer lachen mit meinen ~25 Eiern und 7 Liter Milch pro Woche. :grinning:

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Na dann sind wir ja wenigstens alle so auf der Wellenlänge, dass
diese Pülverchen nix besonderes sind, was man sofort braucht.

Davo abgesehen hab ich einmal so nen Shake getrunken, das
Zeug blieb mir fast quer im Hals stecken.

Nein, was ich jetzt fest in mein tägliches Leben eingebaut habe,
ist von Aldi (hat Lidl sicher auch) dieser Weißkäse in Dosen.

Da sind 4 so „Pucks“ drin mit je 250 Gramm, davon esse ich so
alle 2 Tage ein halbes.

Die kann man prima mit allem möglichen würzen und schmeckt
um Längen besser als der normale Feta.

Harzer Käse ist auch gut. ca. 30 gr Protein in 100 gr.

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Meh, hab den probiert, aber nein, das ist nicht so meins.

Gut geht auch finde ich Reis.

Ist zumindest gesünder als Nudeln und man kann so viele
Saucen dazu kombinieren, das ist schon toll.

Oder den fertigen Reis direkt mit 2-3 Eiern in die Pfanne und
durchrühren. Dazu dann separat gebratene Putenstreifen und
einfach so ne Joghurt Salatsauce.

Quark hat auch viel Protein, deutlich mehr als Joghurt oder Milch.

12 Wiederholungen sind bei leichteren Gewichten eigentlich nicht viel. In der Reha waren es 3x20. Zum Muskelaufbau nimmt man eher höhere Gewichte mit wenigen Wiederholungen, für die Kraftausdauer mehr Wiederholungen. Wobei ich jetzt nicht zu schnell steigern würde, Gelenke und Sehnen müssen sich auch an die Belastung gewöhnen. Und zwischendurch 1 Tag Pause zur Regeneration.

ich muss auch immer über ausgewachsene Menschen lachen, die „so viel“ Tierkindernahrung zu sich nehmen „müssen“! :adxs_razz: das konnte ich mir nicht verkneifen!

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Bei uns ist halt so die Maßgabe vom Plan her, man macht die
12 Stück und wenn man so 15 schaffen kann, t man eins höher.

Man muss natürlich immer schauen, was der Körper dazu sagt.

Ich könnte an bestimmten Stellen auch mehr nehmen, aber vom
Gefühl her passt das noch nicht.

Ansonsten lasse ich immer nen Tag dazwischen, damit man Pause hat.

Ist eh erst mal so ein „Universalplan“ zum Einstieg. Werde dann in
2 Wochen einen Plan bekommen, der dann nach Regionen aufgeteilt
ist.

Denke mal, dann wird es auch ans „Eingemachte“ gehen.

Übrigens habe ich gemerkt, wenn ich ohne großes Aufwärmprogramm
ran gehe (Fahr ja eh mit dem Rad hin) schaffe ich mehr.

Dafür kann ich dann hinterher gut fürs Cardio so 40 - 50 Minuten auf
dem Laufband „Walking“ machen, heißt so 4 - 5 kn/h bei 13 - 14 Prozent
Steigung.

Hatte mich da mal kurz mit wem unterhalten, der schon länger trainiert, der
macht das immer so herum.

Was mir grad mal einfiel:

Bringt es eigentlich einen nennenswerten Mehrwert, wenn ich
pro Station statt der 3 Sätze 4 machen würde?

Und heute habe ich zum dritten Mal hintereinander bei der
Brustübung gemerkt, wie die Muskeln während der Ausführung
zittern. Nicht sonderlich stark, aber es ist halt im Gegensatz zu
ganz am Anfang, dazu gekommen.

Ist das ein Zeichen, dass man zu viel macht oder eher das man
noch nicht so fit ist?

@ADHS-Chaot

Dann solltest du die Gewichte reduzieren und die Anzahl an Wiederholungen anpassen. Bei der Anzahl der Wiederholungen kannst du gucken, ob du dann weniger pro Satz machst aber insgesamt genauso viele wie vorher, weniger oder mehr.
Die Gewichte solltest du dann aber reduzieren, weil du sonst deine Muskeln überforderst. Langsam und stätig, nicht höher, schneller, weiter! :smirk:

Das Prinzip führt meiner Erfahrung nach dazu, dass deine Muskeln nicht „wachsen“ also sichtbar größer werden, dafür „trainiert“ es deinen Muskel und du steigerst vor allem deine Kraft-Ausdauer und deine Muskeln werden definierter.

Du kannst auch noch mit Pyramiden arbeiten, also so, dass du dich mit jedem Satz steigerst oder du im mittleren das höchste einbaust:

  1. Satz = „Gewicht X“ zwölf Wiederholungen
  2. Satz = „Gewicht X + Gewicht Y“ zehn Wiederholungen
  3. Satz = „Gewicht X + Gewicht Y + Gewicht Z“ acht Wiederholungen

Mit Zahlen:

  1. Satz = 5kg X 12 mal
  2. Satz = 8kg X 10 mal
  3. Satz = 10kg X 8mal

Erst aber mal weiter vorsichtig an alles herantasten. Zum Beispiel mehr Bewegung auch im Alltag. Kurze Dehnübungen am Morgen und/oder Abend, mehr Schritte gehen etc. :grin:
Man kann seinen Körper durch zu schnell zu viel wollen extrem kaputtmachen! Von Muskelzerrungen, über geschädigte Sehnen und Gelenke bis zur Herzschwäche oder einer kaputten Lunge ist alles dabei, sollte man auf Teufel komm raus sich in den Sport werfen

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Erstmal: Gute Wahl! Krafttraining ist ne tolle Sache, hält gesund und lässt sich ein Leben lang immer wieder neu und abwechslungsreich gestalten.

Zittern, gerade zu Beginn des Satzes kann schon ein Zeichen dafür sein, dass die Muskulatur sich noch nicht wieder von letzten Training erholt hat. Kann aber auch mal ne schlechte Tagesform sein.

Es gibt neben der Satzzahl noch viele andere Möglichkeiten zum Steigern:

  • Wiederholungszahl
  • Widerstand/ Gewicht
  • Anzahl der Übungen pro Körperabschnitt
  • Art der Übung (z. B. isoliert vs. komplex)
  • Ausführungsgeschwindigkeit
  • Satzpausen
  • Trainingshäufigkeit pro Woche

Alle Möglichkeiten zur Steigerung bieten auch die Möglichkeit zur Überlastung. Glaub mir, ich hab sie alle probiert. :grin:
Gerade als Anfänger und als ADHSler neigt man gern dazu, es zu übertreiben.

Fortschritt hast du aber nur durch regelmäßiges Training und langfristige Steigerung. Ausbleibender Erfolg entsteht meist durch lange Verletzungspausen.

Welche Zielsetzung hast du genau? Also, worauf / warum trainierst? Wie häufig die Woche?

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So, war paar Tage net hier, weil Arbeitssuche, Amt usw. war bisschen viel.

Mir geht es in erster Linie darum, die Haltung bzw. so den „Allgemeinzustand“
zu verbesser, denn ich habe halt damit angefangen, weil ich öfters
mal Rückenschmerzen hatte, als wenn einer rein getreten hätte und
überhaupt fühlte ich mich so „unfit“.

Und es stand halt der Wunsch im Raum, nicht mehr so ganz wie ein
„Spargelstecher“ auszusehen. Also nicht übertrieben oder so, sondern
halt im gesunden moderaten Maße halt.

Inzwischen klappt es auch besser, weil ich hatte jetzt nochmal eine
Körperanalyse im Studio und wir haben den Plan jetzt um zwei
Stationen ergänzt und es so angepasst, dass man 4 Sätze macht und
das so einstellt, dass man so zwischen 8 und 10 Wiederholungen
hinbekommt.

Ich mache es inzwischen so (habe ich für mich ausprobiert und für
gut befunden) bei jeder Übung erst mal 2 Sätze „leer“ zu machen,
also mit fast nix drauf, dann nochmal 1-2 „halb“ und dann mit der
vollen Beladung.

Kostet minimal mehr Zeit, aber es zwickt und reißt nicht mehr in
irgendwelchen Gelenken, weil man aufgewärmter ist.

Dafür merke ich bei der Übung (weiß jetzt den Namen nicht) wo
man so im 40 grad Winkel sitzt und so mit den Händen das Gewicht
hoch drückt, was für die Schultern sein soll, dass da die Handgelenke
weh tun nach dem zweiten Satz.

Das geht dann nach paar Minuten auch wieder weg, nur weiß ich halt
nicht, woher es kommt. Weil rein vom Gewicht würde ich sogar mehr
schaffen, wenn die Schmerzen halt nicht wären.

Würde bei sowas so ein Fingertrainer was bringen? Also diese Feder, wo
einfach zwei Handgriffe dran sind.

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Vielleicht kennt das jemand von sich:

Ich mache meine Übungen wie immer, aber wenn ich Butterfly
mache, dann wärme ich mich wie immer vorher durch halb so
schwere Sätze auf und bei den „Vollen“ merke ich, wie es links
im Rücken zieht bzw. weh tut.

Das war sonst nie.

Ich habe nur beim neuen Trainingsplan eine Übung für Lat dazu bekommen.

Kann es sein, dass das zusammen hängt?

So, ich bin jetzt so am Ende des dritten Monats angekommen.

Ich kann inzwischen schon ganz gut was heben, drücken, ziehen
oder sonst was, aber ich hatte irgendwie gedacht, der Zuwachs
an Muskelmasse bzw. der Fettabbau würde schneller gehen.

Klar, dass man nicht nach 3 Monaten aussieht wie Meister Propers
unehelicher Sohn, ist auch irgendwo klar, aber wie das so ist, man
schaut ja schon mehr auf sich und nimmt mal das Maßband in
die Hand.

Und ich hatte irgendwie gehofft, dass sich da im Millimeter Bereich
etwas tun würde.

Aber zB. beim Arm Umfang hänge ich seit Beginn eisern bei 31 cm
und keinem Millimeter mehr.

Aber dafür sind jetzt die Schmerzen aus der Schulter weg, keine
Ahnung, woher die genau kamen.

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Falls du magst, schau mal bei Alex vorbei, ein ehrlicher Sportler. Auf Insta angucken ist noch besser, er macht auch Fragerunden…

Was ich persönlich gut finde, er hat Pharmazie studiert und hat auch wirklich Ahnung.

Oder du schaust mal bei Pascal Su mit ganzem Herzen Powerlifter, cooler Typ…auch bei Ihm lohnt sich der Insta Kanal.

Also nicht irritieren lassen, von den Websites, ich will dir da nix andrehen :adxs_peace: aber die Beiden erklären einfach gut und das kann ja manchmal schon weiterhelfen.

Vielleicht @ADHS-Chaot ist da für dich etwas dabei :muscle:t3:

Edit: Schulterschmerzen, dafür hat Alex einen PhysioKumpel, der auch gut Zusammenhänge erklären kann. Manchmal taugt Instagram auch :adxs_zwinker:

@ADHS-Chaot

Ich glaube den wohl besten Tipp den man zu Beginn geben kann ist, Gewichte erstmal zu ignorieren. Wäre gelogen zu behaupte, es macht keinen spaß ordentlich gas zu geben, Scheiben drauf drauf drauf und Hauptsache drücken, ziehen und heben. Jedoch, alles was du dir jetzt falsch aneignest, wird - wie vermutlich bei jeder technikbasierten Tätigkeit - deutlich unangenehmer im Nachhinein abzutrainieren.

Vergiss nie, je nachdem wie jung du bist, wirst du das eine Zeit lang wegstecken und dennoch weiterhin wachsen. Insb. wenn du gerade erst wieder nach 8 jähriger Sportpause anfängst, ist es verlockend dem Wunsch nach mehr und schneller nachzugeben.
Langfristig, wirst du dich aber in ein, so würde ich behaupten, persistierendes Plateau manövrieren, dessen Fundament auf der falschen Technik aufbaut. Hast du wirklich Pech, folgen zusätzlich Schäden und Verspannungen anfälliger Gewebe oder anderer Strukturen.

Halte dir das immer im Kopf, wir (wir Sportler, und bist nun einer von uns) sagen nicht ohne Grund „lass das Ego zuhause“.

Möglicherweise berücksichtigst du das bereits, dann betrachte das einfach als lieb gemeinten „Reminder“. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, du irrst in dem Glauben korrekt zu arbeiten, genau so wie der Fitnessstudio - Trainer, doch tatsächlich ist dem nicht so.

Nun bist du schon 3 Monate am Start.
Erstmal Glückwunsch dazu! Wichtig, glücklich und womöglich auch Stolz darüber zu sein.
Was ich dir gerne nahe legen würde ist, du schraubst zunächst einmal das Gewicht runter. Keine Sorge, wir wählen eine andere Methode der Muskelstimulation, und zwar bisschen Testo und viel HGH, damits richtig fetzt … Nein, natürlich nicht.

Aber was ich dir raten möchte ist, dass du zuerst richtig viele leichte Wdh. bewegst, vllt 60% deiner max. Kraft oder weniger, so viel dass du auf jeden Fall 16 Wdh. mit dem Gewicht schaffen würdest.
Ziel wäre hier das füllen der Target-Musklulatur mit einer Menge Blut, nutze jedoch kein Salz oder Supplements wie Arginin/Citrulin. um den pump zu fördern. Das führt des öfteren dazu dass der Muskel zu prall wird und dadurch verlierst du das dedizierte Gefühl deines Muskels. Doch genau das wollen wir hier aufbauen, du sollst den Muskel wirklich fühlen können. Ist der Muskel auf Spann, sollst zu erfühlen können wo der Ansatz des Muskels am Knochen ist, wo er endet, als auch in welchem Bereich der maximale Spann liegt. Bestenfalls weißt du auch in etwa, wie der Muskel verläuft. Das Wissen darüber muss nun keiner Anatomie-Ausgabe eines Brockhaus’s gleichen aber es ist gut, wenn du eine ungefähre Vorstellung hast.

Denn, bist du an dem Punkt, an dem du den Muskel gut spürst, ist es auch sehr gut innerhalb deiner Arbeitsbewegung so gut es geht dir vorzustellen, wie der Muskel arbeitet. Das Ziel wäre hier quasi das „mappen“ der Gefühle auf ein imaginäres Abbild.
Keine Sorge, das sollst du nicht permanent machen, wenn du das jedoch früh lernst, kannst du später mit Leichtigkeit Plateaus überwinden und zwar mittels leichter Veränderungen in der Ausführung.

Was ich damit meine ? Egal ob drücken oder ziehen, wenn der Fokus z.B. auf dem Oberkörper liegt, so kannst du bereits mit leichten Winkelabwandlungen deines Handgelenks oder deiner Ellbogen andere Partien der jeweiligen Muskelgruppe treffen oder aber spezifische Partien deutlich gezielter. Das wird langfristig sehr effektiv und vor allem mit Spaß dein Training bereichern. Dazu ist es auch effizient, da wenn du dir diese Fähigkeiten angeeignet hast und Sie umzusetzen weißt, du mit weniger Gewicht und damit auch weniger Belastung und Verschleiß, dennoch vernünftigen Wachstum provozieren kannst.

Hast du Bewegungsabläufe verinnerlicht und weißt, wo die maximale Spannlast der jeweiligen Übung liegt, als auch maximale Kontaktionspunkte des Muskels innerhalb der jeweiligen Übung, kannst du nun auch zusätzlich in die Kontraktion rein”squeezen”. Das heißt, du mimst quasi mehr Anstrengung als es eigentlich benötigt, in dem du künstlich Druck aufbaust, als wäre das Gewicht deutlich schwerer und übest folglich mehr Druck unter Maximallast aus.

Beispiel: falls ihr im Gym eine Bankpresse habt, egal ob flach oder schräg, Hauptsache geführt (zumindest für den Anfang, um sicher zu sein, mit mehr Erfahrung auch mit Kurz- und Langhanteln). Gen Ende der Bewegung gibt es meist einen Punkt, z.B. wenn deine Ellbogen bald durchgestreckt sind (nie vollständig durchstrecken) und deine Brust hochkontrahiert ist, ab dem es deutlich leichter wird die letzten CM zu bewegen. Hier nun bedienst du dich deinem Muskelgefühl und spürst wie beide Brüste arbeiten, halte kurz inne und fühle die Kontraktion. Sieh vor Augen, wie sich deine Brustpartien aufblähen und wie sie zur Mitte hin zueinander verlaufen. Dann spannst du nochmal richtig an die Brust, als würden sie sich in der Mitte treffen wollen. Wenn du auch bereits ein wenig begriffen hast, wie sich dein Ellbogen im Verlauf der Ausführung in seinem Winkel zum z.B. Boden hin verändert, kannst du nun auch versuchen im gesunden Maße die Ellbogen in Richtung Körpermitte zu ziehen. Deine Hände sind jedoch fix an den Griffen, weshalb du nun auch zusätzlich Zug auf die Griffe bringst, als würdest du sie zusammenziehen wollen. Um das klar zu formulieren, deine Ellbogen sollen versuchen das gesamte Gerät zusammenzuziehen. Würdest du stattdessen tatsächlich die Ellbogen nun einknicken, damit sich sich einander annähern, läufst du Gefahr einer Überbelastung dieser. Der Zug soll also augenscheinlich von den Ellbogen ausgehen, möchte aber eigentlich den jeweiligen gesamten Arm fixiert mit in die Mitte bewegen. Du wirst die Griffe vermutlich nicht verbiegen können, (falls doch, dann vllt etwas weniger Testo und viel weniger HGH), aus diesem Grund entlädt sich der Zug eben an den Griffen. Was aber tatsächlich passiert ist, dass deine Brust auch an deinem Oberarm verankert ist. Das heißt eigentlich zieht nicht dein Ellbogen die Arme in die Mitte, stattdessen nutzt du den Widerstand der Maschine, aufgrund der unbeweglichen Griffe, um noch stärkere Kontraktion in der Brust zu provozieren.

Nun drückst du weiter und vollendest die Ausführung aber geh nicht direkt wieder runter und verliere den Spann. Stattdessen verweilst du kurz in der maximalen Kontraktion am Ende der Push-Bewegung. Glaub mir, das Muskelgefühl ist wundervoll. Gut möglich, dass du auch den Atem stoppst und der Kopf etwas rot wird, denn du versuchst gerade eine Metallmaschine zu falten. Hier wäre es nun gut sich auch darüber im klaren zu sein, dass du zu hoher Wahrscheinlichkeit kein Metall falten kannst und es mit dem Aufrechthalten des Drucks nicht übertreibst. Das kann nämlich auch sehr auf den Kreislauf gehen.

Solche Spielereien kannst du in jeder Muskelpartie anwenden und ermöglichen dir auch mit weniger Gewicht sehr sehr starke Reize zu setzen. Das wichtigste ist einfach, dass du Fühlen kannst.

Ich glaube dass das für mich auch sehr wichtig war. Denn irgendwie konnte ich meinen Körper nie richtig wahrnehmen, zumindest die Muskeln. Bevor ich letztes Jahr diagnostiziert wurde und in Folge dessen meine Medikamente erhielt, benötigte ich ordentlich Puls und Blutdruck, bis ich mal endlich auf zumindest teilweise meinen Körper unterteilt wahrnehmen konnte. Seit ich auf ADHS therapiert werde und die Medikamente erhalte, fällt mir das deutlich leichter (trotz gleichbleibendem Blutdruck und Ruhepuls).

Mithilfe des Gefühls für dich und deinen Körper wirst du langfristig auch eine deutlich bessere Bindung zu dir und deinem physischen dasein aufbauen. Du wirst dich besser wahrnehmen, dich gezielter bewegen können. Das wird dir mehr Selbstvertrauen und mehr Selbstachtung geben. Du wirst dich neu entdecken und immer wieder herausfordern.

Das Ganze ist eine Reise, die nicht nur deinem Aussehen und deiner physischen Gesundheit dienen wird, Sie wird dir auch lehren dich gezielt und punktuell zu konzentrieren (wichtig falls du auch so zerstreut bist , wie ich bzw. gerne in Gedankenstrudeln und Gedankenwelten abtauchst), als auch den Fokus aufrecht zu erhalten. Du verknüpfst körperliche Verausgabung mit exzessiver Fokussierung, als auch fast schon der Manifestation detaillierter muskulärer Tätigkeiten. Und nicht die einer fremden Person, die in irgend einem Internet-Artikel abgebildet werden… nein, es werden deine eigenen sein.

Es ist nunmal so dass, auch wenn wir alle Menschen und meist anatomisch sehr ähnlich aufgebaut sind, so tragen viele Kleinigkeiten dazu bei summiert größere Unterschiede zu formen. Manche haben längere Schlüsselbeine, kürzere Oberarme und lange kräftige Unterarme. Dazu eine starke Rückenpartie aber eine verhältnismäßig schwache Brust. Das reicht bereits aus, um den Bewegungsablauf, den dir ein Coach nahelegt zwar - insbesondere als Anfänger - zu berücksichtigen und einzuhalten, doch nicht als Gesetz zu betrachten. Deine Trainerin/dein Trainer kann nicht fühlen, was du fühlen KANNST, wenn du es lernst und begreifst. Dein Körper ist individuell. Möchtest du wirklich am Ball bleiben und dir die Zeit nehmen 2-5 mal die Woche trainieren zu gehen, so wird ab einem bestimmten Punkt nicht zwangsläufig dein Trainingsplan aber zumindest deine Ausführung individuell angepasst werden müssen.

Macht sehr viel spaß, das kann ich dir versprechen.

Und jetzt sollte mein Reis soweit auch fertig sein. Kam tatsächlich vor 30 Minuten ca. aus dem Training. Da bot sich der post hier perfekt als Überbrückung an :D.

Alles gute dir und falls du Fragen hast, würde ich gerne helfen, wenn ich denn kann.