Kurze Medikamentenwirkdauer - "Peak-Responder"?

Hallo liebes Forum,

ich (W27) habe seit Mai 2025 meine Diagnose und bin aktuell noch im feintuning meiner Medikation.

Ich bin schon seit einiger Zeit stille Mitleserin und absolut begeistert, was hier mit dieser Plattform geschaffen wurde. Ihr habt mir schon bei so vielen Fragen weitergeholfen, aber nun bin ich auf ein Thema gestoßen, worüber ich so direkt nichts finden konnte. Ich habe schon viele Beiträge zur unterschiedlichen Wirkdauer von Medikamenten gelesen und hab dazu für mich eine recht spannende Erkenntnis gemacht:

Kurz zu meiner Medikamentengeschichte: Ich nehme Sertralin auf grund einer mittelschweren Depression seit Anfang Mai (zuerst 50 mg und später dann 100 mg) und einige Wochen später kam dann Medikinet adult 10mg dazu. Damit sollte ich mal einen Monat lang einmal täglich zwischen 10-30 mg austesten.

Das hat ganz wunderbar bei meinen ADHS-Symptomen geholfen, allerdings nur bis knapp 2-3 Stunden nach Einnahme, danach war die Wirkung quasi weg (ich habe immer darauf geachtet, ausreichend zu essen und zu trinken, kein Koffein in der Dosisfindung, alle Tipps die ich dank euch aus dem Forum mitnehmen konnte, habe ich genaustens beachtet).

Dadurch, dass die Wirkung so schnell weg war und ich dann (in Absprache mit meinem Psychiater) hochdosiert habe, hatte ich morgens 30mg und dann später am Tag nochmal 10-20 mg - das war zu viel. Ich hatte damit starke Nebenwirkungen, Crashes und heftige Rebounds. Das war absolut nix und nach ca. zwei Wochen mit der höheren Dosis haben wir abgebrochen und sind daraufhin auf Elvanse umgestiegen.

Begonnen mit 30 mg morgens. Die ersten Tage waren KATASTROPHAL, ich war wie leergefegt. Es war so still, leer und einsam in meinem Kopf, die depressiven Symptome waren furchtbar und mein Zigarettenkonsum ist so angestiegen, dass ich mich selbst schon absolut geekelt habe, aber konnte nicht aufhören ständig wieder zur Zigarette zu greifen. Richtig getrieben. Außerdem fehlte mir komplett der Antrieb (eines meiner hartnäckigsten Symptome). Und auch hier - nach 4-5 Stunden war die Wirkung auch nicht mehr zu spüren.

Nach einer Zeit wurde es besser, depressive Symptomatik wurde besser, die Stille wurde normal und ich begann total zu schätzen, was Elvanse für mich tut (Konzentration, emotionale Balance, Ruhe, Struktur, geordnete Gedanken, weniger overthinking/Sorgen). Weil die Wirkung so kurz war und ich kaum mehr Nebenwirkungen hatte, haben wir wieder einen Monat später auf 50 mg Elvanse (und erhöhung Sertralin auf 100mg) morgens gesteigert. Da fings dann an, dass ich begonnen habe, Elvanse zu lieben. Die Motivation, Konzentration und die Lust aufs Leben, die ich morgens nach dem aufstehen hatte, war einfach grandios. Ein neues Leben für mich, das hätte ich mir in meinen schönsten Träumen nicht so ausmalen können. Wirkdauer trotzdem ca. 4-5 Stunden.

Nächster Termin beim Psychiater also nochmal erhöht. 70 mg morgens. Beschriebene Glücksgefühle immer noch gleich, fast schon ein bisschen viel, teilweise richtig euphorisch morgens. Wirkdauer wieder nur 4-5 Stunden.

Erneut einen Monat später (wir testen Dosisänderungen immer im Abstand von 4 Wochen, bevor wir erneut beraten) war die Euphorie und Lebensfreude wieder weniger und auf Grund der vermeindlich kurzen Wirkdauer Aufteilung der Dosis von Elvanse auf 50-30-0. Wenn ich die 50mg um 6:00 Uhr nehme (damit ich um 7 funktioniere), ist die Wirkung ca. bis 10:00 spürbar da (spürbar bedeutet hier übrignes eine für mich deutliche spürbare Verbesserung der Symptome, und nicht ich spüre das Medikament in Richtung “high” oder so!) und wird dann weniger, dann nehm ich um 11:00 Uhr die 30mg, hab bis 14, maximal 15 Uhr nochmal eine feine Wirkung, danach ists wieder vorbei.

Ich hab mir viele Gedanken gemacht, viel gelesen und viel reflektiert. Hab mir Fragen gestellt wie: Kann ich die Wirkdauer verlängern? Was bedeutet “Wirkung” für mich - spürbare Wirkung im Vergleich zu tatsächlicher Wirkung? Welche Erwartungen habe ich von den Medikamenten - sind diese überhaupt realistisch? Wie viel Placebo ist dabei, wie viel ist emotionales Reinsteigern/Hyperfokus/überanalysieren? Zyklusabhänigkeiten?

Und auch weil ich viel gelesen habe von Schnellverstoffwechslern etc - das kann ich praktisch ausschließen. Mein Stoffwechsel ist fürchterlich. Aber die zu langsame Verstoffwechslung vom Elvanse kann ich auch ausschließen, weil ich praktisch kaum mit Nebenwirkungen zu kämpfen habe.

Irgendwie hatte ich ständig ein riesen Fragezeichen im Kopf und ich glaub hier kommts jetzt: Nachdem ich mich intensiv mit den Wirkkurven der Medikamente auseinandergesetzt habe, deren Abbau, Einflüsse auf den Abbau und die Verstoffwechslung der Medikamente habe ich folgende Entdeckung gemacht:

Die Wirkung ist für mich nur da, wenn der Wirkstoffpegel ANSTEIGT. Es wirkt für mich vom Gefühl her, als würde ich auf die Wirkung der Medikamente nur dann ansprechen, wenn der Pegel gerade aufgebaut wird. Sobald der Wirkstoffpegel stabil wird, merke ich fast keine Wirkung mehr. Das würde sich super abdecken mit den 2 Stunden Medikinet adult, den 4-5 Stunden Elvanse UND dem einen Monat nach Dosissteigerung vom Sertralin.

Hat jemand von euch Erfahrungen oder Input dazu? Ich finde online kaum Infos dazu, beziehungsweise, weiß ich auch nicht richtig, wie ich danach Suchen soll. Gibt es Studien zu sowas wie “Peak-Respondern”? Also Menschen, die nur auf Spiegelveränderungen reagieren, nicht aber auf Stabilität und Konstanten? Gibts jemandem hier, der sich wiedererkennt und vielleicht Erfahrungen dazu hat? Und wenn ja - wie läufts so mit eurer Medikation? xD

Würd mich echt interessieren, was ihr dazu sagt! Oder wisst ihr, wie ich konkret danach Suchen kann?

LG Sarah :slight_smile:

TLDR:

Medikamentenwirkdauer war bei mir immer total kurz. Iirgendwann ist mir aufgefallen, dass ich den Wirkanstieg, das Anfluten stark merke, ich danach aber kaum mehr positive Wirkung vom Medikament bekomme. Hat hier jemand Erfahrung damit oder gibt es Studien zu sowas wie “Peak-Respondern”? Also Menschen, die nur auf Spiegelveränderungen reagieren, nicht aber auf Stabilität und Konstanten?

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, doch komme mal auf das Medikinet zurück, wo du meintest es hätte dir sehr geholfen nur zu kurz.

Hattest du vor Medikinet eine reichhaltige (proteinreiche) Mahlzeit gegessen?

Wenn nach 3 std die Konzentration weg war, kam die wieder??

Wieso gab es denn so viel mehr Wirkstoff? Was sollte das Bewirken? ist ja kein Elvanse wo mehr auch länger hält.

Bei den 3 std. bleibt halt die Frage war es weg oder war es der Wirkübergang von der sofort freisetzenden Phase zur verzögert freisetzenden Phase die ich immer gesprürt hatte. Wenn 10 mg super waren wäre ich dabei geblieben

Ist die Frage ob dann als Zweitdosis 5mg gereicht hätten (10-5) oder (10-10)mg funktioniert hätten

Wieso wurde vor Elvanse nicht Ritalin oder Generika versucht sondern direkt auf Elvanse? Ritalin ist ne andere Retardierung bei gleichem Wirkstoff und könnte wenn Medikinet zu heftige Rebounds hat besser funktionieren

Hast du mal in die Gelbe Liste geschaut da wird vor Sertralin und Amfetamin gewarnt, was darauf schließen lässt, das ggf die Erhöhung von Sertralin etwas damit zu tun haben könnte oder die beiden sich irgendwie beeinflussen

https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Sertralin_26335

Danke dir für die Antwort!

Ich hab immer geschaut, dass ich vor der Einname von Medikinet proteinreich Esse, meistens waren das 2-3 Eier mit einer Scheibe Toastbrot oder sowas in die Richtung.

Die Konzentration kam danach nicht mehr wieder, ich wurde dann eher müde, gereizt und etwas lethargisch.

Ich hatte ja ursprünglich die 10mg verschrieben bekommen, von denen ich bis zu 3 am Morgen nehmen durfte, um selbst ein bisschen zu testen. MIt 30 mg morgens gings mir gut, nur eben zu kurz und deswegen hab ich dann die 30mg für morgens bekommen und 10mg für eine Einnahme beim Mittagessen. Ich vermute, dass ich da eben dann Überdosierungssymptome hatte, weil ja biologisch noch genug Wirkstoff im Körper war, aber halt eben keine wahrnehmbare Wirkung mehr. Ich hoffe ich drücke mich halbwegs verständlich aus.

Gute Frage - mein Arzt hatte dann relativ schnell von MPH auf LDX umgeschwenkt, meine Vorschläge, MPH noch besser auszutesten hat er gleich abgetan (evt. weil LDX nicht so leicht zu missbrauchen ist und er sich damit “sicherer” fühlt? Keine Ahnung

Danke auch für den Tipp mit der gelben Liste und Kombi Sertralin & Amphetamin - werd mich da auf jeden Fall noch genauer einlesen! Ohne Sertralin hab ich die ADHS-Medikation ja generell noch nicht erlebt…

Wenn mit Eiern die Wirkung weg ist war wahrscheinlich das Volumen zu gering und du hättest statt aufeinmal besser so nach 2,5 std die nächste genommen was aber nicht bedeutet das Ritalin keine Option zum Probieren ist weil das Theater mit dem Essen wegfällt und die Retardierung chemisch gesteuert wird.

es ist halt ein riesen Unterschied wenn 10 mg reichen ob ich 10 mg auf einmal oder das 3fache nehme und eigentlich doch völlig logisch das 30 mg dann total überdosiert sind. Bei der kurzen Wirkdauer von 3 std liegt auch sehr nahe, das die erste sofort freisetzende Dosis und wahrscheinlich 30 min später die verzögert freisetzende Dosis geflutet haben, du dann mit 10 mg effektiv warst und bei 30 mg auch die vollen 30mg nach gleichem Prinzip geflutet haben.

Medikinet ist eh für viele schwierig wegen dem Essen und allem was da verbunden ist.

wenn dir das so gefiel ist wie gesagt Ritalin definitiv ein Versuch wert, denn ich würde wetten durch das erhöhen Elvanse und Sertralin scheint sich die Wirkdauer in einer Form zu beeinflussen denn sie geben das nicht um sonst in der gelben Liste an und eigentlich müsste dierztin sowas besser bewerten können

Sorry - da kann ich nicht ganz Folgen. Könntest du mir das vielleicht nochmal genauer erklären, was du im letzten Satz meinst? :thinking:

10 oder 20 mg morgens waren mir zu wenig, auch mein Psychiater war der Meinung, dass mehr geht. Die 30 mg unter einmal morgens waren gut, erst mit der zweiten Dosis gegen Mittag (nochmal 10-20mg) wurde es dann zu viel. Vermutlich hast du Recht mit dem was du sagst, dass ich das hätte besser aufstückeln sollen. Leider war ich da halt noch ganz am Anfang meiner Reise und mir hat die nötige Erfahrung gefehlt, das Forum hier hatte ich da leider noch nicht gefunden gehabt.

Und der springende Punkt ist ja auch, dass ich die Wirkung von sowohl MPH als auch LDX in richtiger Dosierung als super angenehm empfinde, ich diese angenehme, positive Wirkung aber eben gefühlt nur habe, während dem Anstieg der Wirkkurve und mit dem Peak der Wirkkurve irgendwie auch für mich Schluss mit der Wirkung ist. Finde das so schräg, weil eigentlich sollte ich ja dann genau den Peak am meisten merken?

Bin ehrlich gesagt auch echt ein bisschen verwundert, dass mein Psychiater immer versichert hat, dass die Kombination Elvanse + Sertralin vollkommen gängig und in Ordnung sei. Mein nächster Termin ist Anfang Dezember, irgendwie würde ich gerne bis dahin das selbst mal genau analysieren und zusammentragen und ihm dann vorlegen

Hallo @adhsarah

Willkommen hier.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, nimmst du zur Zeit Lisdex. Wenn dein Gehirn nur auf ansteigender Löffel reagiert, dann wäre zu überlegen, ob du nicht mehrere kleine Dosen von Lisdex über den Tag verteilt nimmst.

Seit wie viel Tagen insgesamt nimmst du Lisdex? Ich frage, weil es mich interessiert, ob du schon im sogenannten steady state bist. Das Lisdex sammelt sich zu einem Spiegel an. Im steady state baut der Körper pro Tag so viel Wirkstoff ab, wie ihm zugeführt wird. Ich hatte mit einer Tagesdosis von 60 mg dann morgens wenn ich wach wurde, 60 mg im Blut Spiegel und habe tagsüber zweimal 30 mg eingenommen. In diesem Zustand habe ich den einzelnen Wirkstoffanstieg so gut wie gar nicht mehr gemerkt, war aber ständig im Lisdexzustand.

Zu Beginn meiner Behandlung wegen Depression habe ich auch Sertralin bekommen. Es passt a er nicht zu mir; deswegen gab es dann du Bupropion. Mit Beginn der ADHS Medikation habe ich das Antidepressivum abgesetzt. Mit ADHS war der Grund meiner Depression gefunden. Mir geht’s mit Medikamenten gut.

Viel Erfolg für dich

Hi Iwan,

danke, dass du dir die Zeit für eine Antwort nimmst :slight_smile:

Ich nehme Elvanse seit Anfang-Mitte Juli und seit September durchgehend ohne Pausetage!

Wirkstoffanstieg habe ich immer schon gespürt, da hat sich auch mit dem steady state bei mir nichts geändert. Wenn ich morgens aufwache, merke ich, dass ich super verpeilt und überfordert und gereizt bin, bevor die Wirkung langsam losgeht. Gute 30 Minuten nach Einnahme merke ich dann, wie ich ruhiger, koordinierter, organisierter und klarer werde. Eine Stunde nach Einnahme, spür ich dann, dass die Wirkung voll da ist. Ca. 4 Stunden nach Einnahme, fangt es an abzuflachen und etwa 5 Stunden nach Einnahme merke ich kaum mehr was. Das einzige, was danach und eigentlich dauerhaft bleibt ist eine gewisse emotionale Stabilität und eine leichte Grundruhe, die ich so früher auch nicht kannte, die restlichen Symptome sind aber quasi wieder voll da, ab ca. 5 Stunden nach Einnahme.

Ich habe auch bereits mehrfach den Wunsch geäußert, dass ich gerne (entweder als Alternative zum Sertralin, oder zusätzlich) Bupropion ausprobieren würde - mein Psychiater ist da allerdings etwas verhalten und hat mir das immer “ausgeredet”, genau begründet hat er es nicht. Ich würde mir vorallem eine Antriebssteigerung davon erhoffen, weil ich mich echt immer zu allem zwingen muss, auch zu Sachen, die mir eigentlich Spaß machen. Die ersten Stunden mit Wirkung von Elvanse, habe ich zumindest eine leichte Verbesserung, was Motivation und Antrieb angeht. Aber leider nicht signifikant.

Da war das MPH schon eine andere Nummer, was das Thema Antrieb angeht :smiley:

Hallo @adhsarah

schau doch mal hier und teste das:

Wäre sehr gespannt, was dabei rauskommt…

Hallo @adhsarah

Zu Beginn der Medikation hatte ich Medikinet adult. Ich kann gut damit zurecht – ohne Nebenwirkungen . Die Nahrungsabhängigkeit hat mich anfangs genervt, bis ich sie ignoriert habe und die Kapseln dann eingenommen habe, wenn mir danach war z.B früh morgens gleich nach dem Aufstehen. Was hatte keine negativen Auswirkungen Punkt was mich ärgerte war die schwierige Kalkulierbarkeit des Wirkungsbeginns und der Wirkungsdauer; deswegen habe ich mich für einen Versuch mit LDX entschieden.

Lisdex habe ich, wie schon geschrieben, die Wirkung einer Einzeldosis wenig gespürt weder anschwellen noch abflachen. Ich war also quasi immer unter “Droge”. Lisdex hat meine ADHS Symptome weniger unterdrückt als Methylphenidat. Aber ich war besser gelaunt und deswegen haben mir die Restsymptome (besonders innere körperliche Unruhe) nicht so viel ausgemacht. LDX fühlt sich für mich weicher und Wärme an als das vergleichsweise kalte Methylphenidat.

Selbst wenn ich glaubte, vom LDX nichts zu merken, hat dennoch meine Umwelt was mitgekriegt. Meine Frau fand mich mit LDX viel angenehmer als unter Methylphenidat. Im steady state mit 60 mg Tagesdosis fühlte ich mich allerdings von morgens bis abends ziemlich “im Tran an*. Weil es das Präparat nicht in kleineren Dosierungen als 30mg gab, konnte ich nicht viel experimentieren. Deswegen halte ich es für möglich, dass eine moderate Dosierungsänderung vielleicht günstiger gewesen wäre.

Jetzt bin ich aber erstmal wieder bei Methylphenidat mit Ritalin adult mit drei bis viermal 20 mg am Tag. Es wirkt nicht so gut gegen Schusseligkeiten und lässt mich kühl auf die Umwelt wirken. Und es fühlt sich auch so emotionsarm an. Auch nicht optimal. Leider verschreibt mir meine Ärztin nur für Erwachsene zugelassene Produkte die alle samt retardiert sind. Nächste Woche probiere ich mal eine Kombi von Ritalin und Medikinet. Der Wirkungsbeginn von Ritalin ist bei mir später als der von Medikinet, deshalb Kombi. Wenn das nicht durchgeschlagenden Erfolg bringt, werde ich wohl LDX reumütig zurückkehren, aber von einem anderen Hersteller.

Ich weiß jetzt nicht, wie genau und wie gut sich dein Psych mit den Medikamenten und ihren Wirkungsmechanismen auskennt. Bupropion ist wie die anderen ADHS Medikamente ein Dopamin und Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer. So etwa nach 2 bis 4 Wochen erreicht es einen Guten Wirkungslevel. Allerdings wirkt es anders als die ADHS Medikamente überwiegend im präfrontalen Cortex. LDX wird über das Protein CYP2D6 verstoffwechselt. Bupropion hemmt CYP2D6. Also, so denkt Amateurpharmakologe Iwan, könnte das die Wirkung von LDX verlängern und/oder den Abbau bremsen. Vielleicht kannst du ja mit mehreren kleinen Dosen von LDX immer wieder einen Wirkungslevel-Anstieg auslösen?

Ich bin gespannt, welche Erkenntnisse und Fortschritte du mit LDX machst.

Viel Erfolg und viele Grüße

Iwan :grinning_face:

P. S. Von Sertralin wollte ich damals schnell weg wegen seiner “Beeinträchtigung der Sexualfunktion” - nix Orgasmus mehr :nauseated_face: . Da war ich froh, dass die Psychiaterin dann Bupropion ausgesucht hat.

Hey @adhsarah ,

mir gehts genauso wie dir, und ich denke, die Theorie das du hauptsächlich von Elvanse profitierst wenn die Wirkung ansteigt kann gut sein.

Daher warst du mit 50 +30mg auf dem richtigen weg. Du hattest mit 50mg 4-5h die beste Erfahrung, das ist schonmal Top.

Es könnte sein das du mit zusätzlichen 30mg dann überdosiert warst, weil du meintest das es dann nur 3h hilft. Das wird oft verwechselt, aber eigentlich ists zu viel und dann is dein Gehirn müde.

Probier mal 5h nach den 50mg, 10mg zu nehmen. Und wenn dein Tag lang ist kannst du nach 4h nochmal z.B 5mg nehmen. Aber probier erstmal 5 Tage 50 + 10.

Ich zum Beispiel nehme 40mg und nach 5h 5mg. Wenn der Tag lang is helfen nochmal 2,5mgca 4h später.

Ich war echt überrascht wie hilfreich so kleine Dosen sein können…

Viel erfolg!

Hallo zusammen und vielen Dank für eure zahlreichen Inputs!

@UlBre - freut mich sehr von dir zu hören, du bist ja quasi eine Legende hier im Forum :stuck_out_tongue: Das Thema mit pH-Wert, hatte ich auch schon studiert in meiner Recherche hier im Forum, hab es aber eigentlich damit abgetan, dass es für mich unmöglich erschien, dass der pH-Wert wirklich SO einen immensen Unterschied macht. Ich dachte eigentlich, dass das nur kleinere Schwankungen zur Folge haben könnte. Ich bin mir aber auf jeden Fall sicher, dass der pH-Wert bei mir eher im sauren Bereich liegt - ich esse hauptsächlich saure Lebensmittel und sehr viel tierisches Eiweiß, Milchprodukte etc. Teststreifen sind jetzt aber bestellt - ich werd Protokoll führen und dir Bescheid geben! Find ich auch super spannend, das mal zu beobachten! :slight_smile:

@Iwan - ich empfinde die Wirkung von Elvanse auch als viel angenehmer und schätze vorallem auch die stimmungsaufhellende Wirkung sehr! MPH war toll für den Antrieb, ich glaub aber Elvanse passt weit besser zu mir. Bin ein sehr sanfter, emotionaler Mensch und Elvanse unterstützt das total. Bei mir war MPH auch irgendwie zu “hart”.

Ja - da sitzen wir Sertralinis wohl alle im gleichen Boot. Da ich aber momentan sowieso kein Sex hab, ist mir das Gott sei Dank grad total Wurscht :rofl: Glaub aber wirklich Bupropion ist allgemein die bessere Lösung für mich und möchte das probieren - eventuell mit einer Anpassung der Elvane Dosis, wegen dem CYP2D6. Ich werde berichten :slight_smile:

@hypo Deinen Ansatz find ich suuuuuper spannend und spricht mich auch voll an! Ich merke, dass ich morgens auf jeden Fall eine höhere Dosis brauche (50 mg sind da perfekt), weil ich sonst absolut nicht aus den Puschen komme! Deswegen liebe ich ja auch das Elvanse so sehr, weil es mich vor dem allmorgendlichen Zombie-Modus bewahrt, wo ich am liebsten (wie alle anderen auch) einen riesen Bogen um mich selbst machen würde, wenns nur ginge :rofl: Dass die Müdigkeit und Rückkehr der Symptome (vorallem Reizoffenheit, Filter aus und Überforderung durch Sinneseindrücke und Emotionen) eine Überdosierungserscheinung von der 30mg Mittagsdosis sein könnte, ist mir noch garnicht in den Sinn gekommen! :woman_facepalming:

Ich werd jetzt erstmal warten bis die pH-Messtreifen ankommen und dann mal eine Zeit lang brav messen, bevor ich die Dosis umstelle - damit ich nicht alles gleichzeitig mache und dann Chaos rauskommt und es unübersichtlich wird (ja, dank Elvanse ist vorausschauendes Handeln und Impulskontrolle mittlerweile echt fast richtig gut möglich :wink: ) und werd das alles nach und nach dokumentieren und gerne Rückmeldung dazu geben. Danke nochmal!

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Hallo @adhsarah ,

ich in gespannt, auf das was Du berichten wirst.

@UlBre vielen Dank für den Hinweis auf die Umfrage.

@hypo Dein Vorschlag mit den minimalen Nachdosierungen liest sich interessant. Wie verkleinerst du denn Mengen? Nach Gefühl? Oder verwendest du eine Feinstwaage?

Hi Iwan,

ich löse es in Wasser auf und dosiere mit einer 10ml Spritze. Machen ganz viele hier im Forum.

Hier ein Video:

Hallo Sarah!

Ich habe immer wieder davon gelesen, dass der Mechanismus tatsächlich so läuft, dass das Gehirn (oder wahrscheinlich: manche Gehirne) vor allem auf das ANSTEIGEN des Dopamins als aktivierend anspricht, auf den Spiegel schon weniger (gibt’s bei Attentin, das ich nehme, eh nicht) und auf das Abfallen bereits mit leichter dysphorie reagieren kann.

Ich habe mir deshalb angewöhnt, eher kleinschrittig nachzudosieren, alle 2-3 Stunden 2,5-5 mg. Wobei bei mir bis zur vollen Wirkung 2 Stunden vergehen; Elvanse ist schneller, aber unberechenbar).

Optimal ist trotzdem anders: Ich versuche seit 3 Jahren irgendeine Dosis oder Einnahme-Methode zu finden, die GLEICHMÄSSIG wirkt (hab aber auch noch andere Diagnosen: HB, HS, kPTBS, GAD und Depression (die zu EINEM TEIL mit Stimulanzien weggeht)). Manchmal verzweifle ich dran.

Liebe Grüße,

Amadeus

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