LDX 100er Packung

Hallo ihr Lieben,

Ich habe jetzt leider die Erfahrung machen müssen, dass mein jetziger Psychiater (mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin) mir die 100er Packung für LDX 40mg nicht verschreiben möchte. Seine Argumentation ist, dass das Medikament einen sehr hohen Schwarzmarktwert hat und er deshalb nur 30 Stück verschreibt, um Missbrauch vorzubeugen. Laut ihm gäbe es da eine Einigung unter den Nervenärzten, dass man nur die herkömmliche 30er Packung verschreibt. Er meinte, ich müsste dann halt einfach häufiger kommen. So richtig Sinn macht das für mich nicht. Ich bekomme ja dann in 3 Monaten fast genauso viele wie wenn ich ein Mal in 3 Monaten ein Rezept hole. Ist das bei euch auch so? Ich hatte mich eigentlich schon richtig gefreut, dass es die größere Packung gibt, damit ich nicht so häufig hinfahren muss. Hin und zurück sind immerhin jedes Mal 80km. Eigentlich wollte ich mir in meiner Nähe jemand neues suchen, hatte aber bis jetzt keinen Erfolg. Entweder haben die Psychiater keine Ahnung von ADHS oder sind vollkommen ausgebucht.
Bin gespannt über eure Erfahrungen.

LG Julio

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Da läuft aktuell ein Thema zu den Generika.
Das müsste die Frage beantworten :adxs_friends:

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Erstmal danke für deine Antwort

Mir ist klar, dass die 100er Packungen insgesamt existieren und auch verschrieben werden.
Ich wollte aber wissen, ob andere Leute mit ihren Psychiatern auch Probleme bei der Verschreibung hatten. Beziehungsweise das Argument zu hoher Wert auf dem Schwarzmarkt genutzt wird von den Psychiatern.

Es gab früher Höchstmengen bei BTM, die begründet überschritten werden durften. Diese wurden 2023 abgeschafft. Manche hängen da immer noch fest.

Normalerweise geht man quartalsweise zum Arzt. Deswegen gibt es auch Antidepressiva mit 90 Pillen. Wenn die Dosierung passt und eine Vertrauensbasis vorliegt ist genau das der Weg.

Bei der 100er Packung sind nun 10 „mehr als nötig“ drin. Aber am Ende kostet diese Packung das Gesundheitssystem weniger.

Ich hab vorher bereits 2 Packungen a 30 Stück erhalten. Alles andere ist unnötige Arbeit und Zettelwirtschaft.

Wenn es Dauermedikation ist und Unterlagen des Psychiaters beim Hausarzt gibt, darf auch dieser Dauermedikation verschreiben. Ggf. wäre das einen Versuch wert, wenn du da länger bekannt wärst.

Der Psychiater erstellt die Rezepte und entscheidet natürlich auch über Mengen. Da hat man wenig Möglichkeiten außer Diplomatie.

Recherchiere doch mit Google. Elvanse hat nicht den Wert wie beispielsweise Methylphenidat.

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Die Argumentation mit dem Wert klingt sehr nach einem alten Psychiater von mir.

Man könnte ihn auch folgendermaßen beschreiben: „Planlos in Mittelerde“.

Aussagen wie „ich darf maximal eine Packung aufschreiben, sonst bekomme ich Ärger“ waren leider normal, weswegen ich gezwungen war, spätestens einmal im Monat hin zu fahren.

Klar, ging jedes Mal Sprit und Zeit drauf, die ich, inklusive Fahrtzeit und warten dann bei der Arbeit irgendwie wieder reinholen musste…

Meine aktuelle Psychiaterin schreibt mir ohne Probleme auch zwei Packungen je 30 Stück auf (Elvanse, kein Generikum).

Bin dann halt alle 6-7 Wochen etwas bei ihr und es passt ganz gut. Zumal sie eigentlich auch überlaufen ist und sich somit etwas Luft verschafft (sofern nix gravierendes ist).

Denke dass es bei deinem Arzt echt an mangelnder Erfahrung / nicht wollen liegt.

Eventuell auch am abrechnen können.
Auch möglich.
Weiß leider nicht, wie da die Regelung ist.

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An sich kein Problem.

Hierzu noch Zitat und Beleg:

Mit der „Verordnung zur Änderung der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung und der Tierärztegebührenordnung“ vom 15.03.2023 wurden die Vorschriften der BtMVV geändert. Die geänderten Vorschriften sind am 08.04.2023 in Kraft getreten. Auf nachfolgende Änderungen weisen wir besonders hin:

Die bisherige Begrenzung der ärztlichen Verschreibung bestimmter Betäubungsmittel der Anlage III des BtMG auf eine Höchstverschreibungsmenge innerhalb von 30 Tagen (§§ 2,3 und 4 BtMVV) ist entfallen. Damit besteht keine Notwendigkeit mehr, das BtM-Rezept mit dem Buchstaben „A“ zu kennzeichnen. (Quelle)

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Wow - der Arzt vertraut Dir ja mal so richtig. :adxs_ai:

Gibt es bei Dir persönliche Gründe, weshalb der denkt, Du würdest die Medis auf dem Schwarzmarkt verscherbeln, statt sie selbst zu nehmen?

Ist Dein Arzt schon älter? Heute nennt sich doch kaum noch einer „Nervenarzt“.

Na ja, Du bekommst die 90 Stück ja nicht auf einmal und kannst dann immer nur 30 Stück im Monat verkaufen, nicht gleich 90 oder 100 auf einen Schlag. Kleine Mengen sind im Verkauf halt weniger lukrativ, so dass Du die gnädig gewährten 30 Stück dann wahrscheinlich doch lieber selbst nimmst. :upside_down_face:

Ich habe mich ja schon öfter gefragt, weshalb einige hier erzählen, dass sie monatlich zum Arzt latschen müssen, um ihr Rezept abzuholen. @BrainBuzz hat ja schon erklärt und verlinkt, dass es dafür schon seit 1,5 Jahren keinen „bürokratischen“ Grund mehr gibt.

Mein Psychiater hat mir von Anfang an gesagt, nach der Einstellung verschreibt er mir die Medis für 3 Monate, damit ich nicht so oft antanzen muss. Letztes Rezept: 3 x 30 Stk. Elvanse, nächster Termin in 3 Monaten. Ich gehe davon aus, dass mein Doc auch kein Problem damit hätte, mir stattdessen die 100er Ratiopharm aufzuschreiben, wenn ich danach frage.

Also wenn es für die Vorgehensweise "Mehr als 30 Stk. pro Monat jibbet nich! :adxs_wut:" keine plausible Erklärung gibt, die in der Person des Patienten läge (wie evl. vorangegangener Substanzmissbrauch mit hoher Rückfallquote), würde ich mich bei nem Arzt nicht wohlfühlen, der mir nicht mal so weit vertraut, dass ich mit ner 3-Monats-Dosis ADHS-Medis keinen Unfug treibe.

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Mit der Aufhebung der Beschränkung hab ich aufm Schirm.
Danke nochmal für die Verlinkung :metal: