Hallo ich bin neu hier. Ich lebe seit meiner Kindheit mit P.O.S was wohl später zu Adhs geworden ist. Ich hab die ganze Pallette durch an Medikamenten - weil man trotz frühstmöglicher Diagnose die nächsten 20 Jahre keinen Ahnnung hatte wie man mir helfen soll. Man weiss es bis heute nicht. Ich sollte mir vor allem selber helfen. Ich mache da auch keinen Hehl draus, dass meine Meinung über die Hilfsangebote für ADHSler weit, weit unter dem liegt was es eigentlich sein könnte. Mein Theorie ist der „Adhs-Bewegung“ fehlt in der Schweiz die (politische) Lobby um auf die Tragweite dieses Problems überhaupt öffentlich aufmerksam zu machen. Und selbst wenn wär es wie mit allen „Gebrechen“. Es würde einem empfohlen es positiv zu sehen und dann gibts vielleicht noch ne „Hotline“ wo man anrufen könnte. Die verweisen einem dann in der Regel an weiter Fachleute die einem summa summarum erklären man müsse positiv sehen. Sagt ein Mediziner man müsse etwas positiv sehen so kann das eigentlich nur zwei Dinge bedeuten: Die Diagnose ist fatal oder es ist ADHS. Es kann eigentlich jede Art von Krankheit sein die zwar ausgiebig erforscht wäre - aber bei der es der Gemeinschaft leider lästig ist auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch tatsächlich einzugehen. Ich nehme an das bremst die Produktionsstrasse.
Ich habe nach Angaben meines damaligen Arztes die legal maximal verschreibbare Dosis an Ritalin erhalten. Ausser einem eingangs angenehmen Gewöhnungseffekt der leicht an Euphorie erinnert kann ich mich an keinerlei Wirkung erinnern. Weder positiv noch negativ. Hätte man mir später mitgeteilt es hätte sich um ein Placebo gehandelt - ich wäre nicht überrascht gewesen.
Ich hatte schon viele Jahre davor einmal Erfahrungen mit einem damals wesentlich weniger „verfeinerten“ Medikament mit damals deutlich höherem Suchtpotential. Ich das Medikament damals ein paar Monate genommen und musste es absetzen weil ich begann es zu missbrauchen um wach zu bleiben .Das Medikament hat damals vor allem eins bewirkt: Ich konnte stundenlang klavierspielen - aber mir ist kein einziger origineller Gedanke mehr eingefallen. Und das war es wohl was das Medikament damals so beliebt gemacht hat. Z.B bei diesem deutschen Familienkreis der seinen Kindern ritalin verabreicht hat um sie ruhig zu stellen. Es geht darum dass die Person die diese Medikamente einnimmt letztlich weniger selber denken und produktiver sein soll. Deshalb war das Medikament damals so ein Verkaufsschlager. Dort hätte man eventuell noch Kasse machen können. Ich nehme an da wurde regulatorisch eingegriffen um etwas wie eine Opioid-Krise bei Adhsler zu verhindern. Daher ist das Medikament, dass ich jahre später nahm als die Diagnose erneut kam nun nicht etwa eine bessere Version des alten Medikaments, sondern eine weitesgehend wirkungslose Pille. Diese wird dem Patienten auch nicht als „Heilungschance“ angeboten - denn wie jeder weiss kann man Adhs nicht heilen. Nö vielmehr handelt es sich dabei um ein gesellschaftlich erwünschtes Sedativ für komplizierte Personen. Damit diese nicht durch ihre abwegigen Fantasien auffallen und stattdessen Akten sortieren können ohne dumme Fragen zu stellen. Aber das trifft natürlich nicht zu.
Ich habe diverse therapeutische Institute durchlaufen -. alle mit der Absicht mehr zu dem zu werden wie mich andere gerne hätten. Schwerster Fehler den ein Mensch überhaupt machen kann. Vielmehr wäre allen besser gedient gewesen wenn man das mit der Sozialisierung gleich nach - oder noch besser bei der Geburt - weggelassen hätte und mir nur erklärt hätte wie ich sozial isoliert in einer 2 ZImmer Wohnung meine Tage verbringen darf. Wie ich künstlerisch tätig sein darf - halt einfach mit dem faden Nebenaspekt dass sich für das Endergebnis letztlich keiner interessiert. Also eigentlich für gar nichts was ich tue. Denn sobald klar wird dass ich in einer Aussenseiter-Rolle lebe - und man mit mir nicht ununterbrochen über Celebrities, Aktien, Immobilien und den Ukraine-Krieg sprechen kann ist die Themenwahl dann doch sehr beschränkt. Denn es gibt eigentlich nichts zu besprechen. Man wird wie eine Laborratte in einen Käfig gesperrt. Dann haut man der Ratte etwa 20 Jahre lang mit einem Diagnosehammer auf die Fontanelle - und wenn das bleibende Schäden erzeugt ist das der Beweis für die Existenz einer angeborenen Krankheit.
Darüber sollte man besser nicht mit Leuten reden die den Kapitalismus zu schätzen wissen. Falls das was ich habe ADHS sein soll - und ich habe meine Zweifel - dann ist die Krankheit in ihrem Ursprung das anti-kapitalistischste Problem dass ich jemals gesehen hätte. Nicht nur verfüge ich offebar über die Weltanschauung eines Verrückten der das lachen anfängt wenn einer z.b Meint er wolle in China Menschenrechtsverltzungen ansprechen - und reisst dann mit einer 12 köpfigen Wirtschaftsdelegation dorthin. wenn man die Menschenrechtsverletzungen angesprochen hat kann man ja danach prima Geschäfte machen mit den Leuten die diese Verletzungen verursachen und unter den Teppich kehren.
Diese genauso banale wie abwegige Bespiel zeigt auf dass mir offenbar Dinge auffallen die mir nicht auffallen sollen. Und das war auch schon in der Schule - und in allen Zeiten davor und danach ein Problem. Wäre ich als Erwachsener so dumm geblieben wie ich als Kind war hätte man mir den K. als „tolle Lebensform fürs ADHSler“ verkaufen können. Aber leider ist jetzt der Klimawandel eingetreten - das eine hat mit dem anderen natürlich überhaupt nichts zu tun. Und es deutet auch nichts darauf hin dass der Patient dessen Problematik zu kostspielig ist um ernsthaft darauf einzugehen - dass dieser Patient nichts weiter ist als ein moderner Leprakranker, einfach plus Medikamente.
Es ist einfach nur tragisch denn jetzt ist mir klar dass die Ärzteschaft letztlich nur mit Fachbegriffen um sich wirft ohne irgendwelche „therapeutische Substanz“ anbieten zu können die das Problem wirksam adressieren würde. Weil für Sonderwünsche ist kein Platz auf der Profitskala. Das muss entweder sofort profit abwerfen oder es ist eine Zeitverschwendung. Und so erklärt sich auch wieso mir nach der Adhs-Diagnose als Allerheilmittel das bereits erwähnte Wirkungslose Medikament angeboten wurde - zusammen mit einer Kontaktadresse für geschütze Werkstättten. Weil das letztlich das einzige ist was die Gesellschaft auf das organische Problem ADHS als Antwort weiss: Es kann keine Akzeptanz des andersartigen geben. Adhs ist keine Krankheit als chance - und falls doch ist es eine Krankheit die unterdrückt, medikamentös kontrolliert und unter ständiger therapeutischer Kontrolle Aufsicht gestellt werden sollte. Damit wie damals bei meiner Geburt ein Urteil darüber gefällt werden kann wie wahrscheinlich es ist dass dieses „Individuum“ fähig sein wird seine Aufgabe als nützliches Mitglied der Produktionsstrasse einzunehmen. Alles was gegen diese einzige Maxime der therapeutischen Hilfe spricht ist automatisch humbug.
Sie wollen wissen wie es ist mit Adhs zu lebben ? Ich denke viele andere in meiner Position hätten Suizid in Betracht gezogen - was ich auch getan habe. Denn weder wird man jemals verstehen waas ich durchmache (ohne es mit einem Vorwurf der Arroganz oder des Selbstmitleids „parieren“ zu müssen, noch glaube ich dass die ADHS-Bewegung auch nur Ansatzweise fähig ist die Veränderung herbeizuführen die einem ADHSler etwas anderes erlauben würde als die Krankheit beseitigen zu müssen um schön normal zu sein. Weil sonst ist man den Leuten eben lästig und soll doch bitte sein Ritalin nehmen.
Ich habs mir von der Seele geschrieben. Spielt keine Rolle mehr ob verstanden wird was ich damit sagen wollte. Ich habe die Diagnose erhalten, ich schreibe meine Erlebnisse in das entsprechende Forum. Mehr kann man nicht tun.
Allen ADHSlern alles Gute da draussen. Ich hätte mir gewünscht einen Menschen zu treffen der das ähnilch sieht. Aber ich nehme an ich habe das missverstanden.