Leistungsmotivation erlernbar?

Eben stieß bei Adxs.org. zum Thema Zurückweisungsempfindlichkeit auf diesen Aspekt: Dass Zugehörigkeitsmotivation dopaminerg gesteuert ist, nicht aber die Leistungsmotivation. Wie wird letztere gesteuert und ist sie „erlernbar“? Hätte gedacht die Leistungsmotivation ist sehr dopaminerg. Und falls instrinsisch motiviert: Dopamin marsch!
Oder indirekt über die Zugehörigkeitsmotivation in die Gänge kommen. Klar das kenne ich: Wie schnell kann man aufräumen, wenn sich von jetzt auf gleich Besuch ankündigt.
Aber ich hätte jetzt gedacht das Leistungsmotivation an sich der Kern der ganzen Dopamin on and off Problematik ist.
Grübel

Wo hast du das denn gelesen? Ich finde auf den Seiten nämlich gar nichts über Leistungsmotivation.

Der Begriff kommt laut Suche nur einmal vor - in einem anderen Zusammenhang. :thinking:

Hier vielleicht?
Punkt 2.6

Nein. Da geht’s ja nicht um Leistungsmotivation.

Edit:

Wahrscheinlich meint er das:

2.6. Zugehörigkeitsmotiv ist dopaminerggesteuert

Motivation wird je nach Art des Motivs durch unterschiedliche Neurotransmitter vermittelt. Motivationlässt sich grundsätzlich in die Gruppen Machtmotiv, Zugehörigkeitsmotiv und Leistungsmotiv unterteilen.31 Bei der Angst vor Zurückweisung wird spezifisch das Zugehörigkeitsmotiv angesprochen, nicht das Leistungsmotiv und nicht das Machtmotiv. Lediglich das Zugehörigkeitsmotiv wird dopaminerggesteuert.323334 Da ADHS von einem Dopaminmangel im PFC sowie im Striatum, dem Belohnungs- und Verstärkungszentrum des Gehirns, gekennzeichnet ist, erscheint es unter diesem Aspekt plausibel, dass ADHS-Betroffene für eine Angst vor Zurückweisung und Kritik besonders empfänglich sind.

Jo, im Punkt 2.6 steht tatsächlich Zugehörigkeitsmotiv nicht Motivation

@Klarundklipp1 hast du das inhaltlich. missverstanden?

Schwierig finde ich diesen Satz:

Lediglich das Zugehörigkeitsmotiv wird dopaminerg gesteuert.

Ohne die Quellen in diesem Fall gelesen zu haben, kann das so kaum richtig sein.

Hatte ja auch schon mal Motivationspsychologie gelernt - aber ich kann mich nicht wirklich erinnern ohne nachzulesen.

Genau über den Satz bin ich gestolpert…

ja und Motiv und Motivation in einen Topf geworfen…

Auch das Leistungsmotiv und das Machtmotiv werden auf jeden Fall von Dopamin beeinflusst.

Und:

Motivation lässt sich grundsätzlich in die Gruppen Machtmotiv, Zugehörigkeitsmotiv und Leistungsmotiv unterteilen.

Es gibt schon noch mehr Motive. Aber das sind vermutlich die wichtigsten.

Hier auch ein interessanter Link dazu:

https://wpgs.de/fachtexte/motivation/leistungsmotivation-mcclelland-motivationstheorien/

Ich glaube das Leistungsmotivation schon auch eng mit dem Wunsch Anerkennung von anderen zu erhalten zusammen hängt! Und dann ist’s auch eher keine intrinsische Motivation.

Und mit einem schwachen Selbstwertgefühl.

Das ist ein komplexes Thema und es gibt da verschiedene Modelle.

Ist auf jeden Fall erlernbar.

Ziemlich viel lässt sich in der Psychologie mit den Lerntheorien erklären.

Da muss man allerdings auch zwischen extrinsicher und intrinsischer Leistungsmotivation differenzieren.

Wenn ich das mit dem Dopaminhaushalt richtig verstehe, ist die Motivation für und stärker, je enger und stärker ein Verhalten an unsere Emotionen geknüpft ist. Soziale Zugehörigkeit ist sehr emotionsbelastet und gerade in Situationen, wo sich der Gruppendruck direkt auswirkt (alle gucken dich an und werden enttäuscht sein, wenn Du nicht mitmachst) auch ein starker Motivator, im Guten wie im schlechten. Deshalb sind wir oft so leicht zu manipulieren.

Dagegen das Gefühl, (später irgendwann) eine Aufgabe gut erledigt zu haben … naja, das ist schon etwas indirekter. Als ich auf Jobsuche war, haben mir alle den Tipp gegeben, mir bei einer Bewerbung mich in dem jeweiligen Job vorzustellen. Das hat so absolut gar nichts gebracht, weil es halt nur ein konstruiertes Bild war. Wohingegen eine komplexe, fordernde Aufgabe schon motivierend sein kann, weil das Lösen selbst befriedigend ist, nicht nur das Gelöst Haben.

Wäre umgekehrt ein erhöhte Dopaminausschüttung nicht auch möglich ??
Ich bin trotz Gruppenkonsenz mir meiner Meinung sicher und egal was kommt und wie mich alle anschauen , ich werde meiner Meinung treu bleiben und der Dopaminhaushalt schiesst hoch und gibt mir die Kraft und Motivation für meine Sache einzustehen ?

Yep. So oder so, eine starke Motivation.

Ich hoffe das ist jetzt nicht zu platt, aber zusammengefasst:
Was habe ich in verschiedenen sozialen und Anforderungsituationen gelernt /erfahren = welche Emotionen verknüpfe ich damit = welche (ex- und intrisische) Motivation habe ich künftig in diesen Situationen= entsprechende Dopaminausschüttung

= bei jedem so - aber bei Adhslern Dopamin- Ebbe wenn gerade Unlust und Unsicherheit dominieren?

Das bedeutet im Umkehrschluss , dass viele gute (Selbstwirksamkeit)Erfahrungen die Adhs mildern…?

Wie soll das gehen?

Was man vielleicht sagen kann - alle Menschen haben durch positive Erfahrungen eher ein gutes Selbstwertgefühl mit den entsprechenden Konsequenzen - eben auch eher handlungsfähig zu sein, weniger Ängste zu haben usw.

ADHSler stehen durch die Art der Wahrnehmung (Filtermodell) länger im Nebel - das macht Angst - kostet Energie und blockiert.

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Kommt bei uns Adhslern nicht auch noch dazu, dass sich positive Erfahrungen sei es zwischenmenschlich oder durch Routinen trotzdem „abnutzen“ könne und die Motivation wieder abflacht ???

Ich weiß und spüre z. B. nun meine ganzes Arbeitsleben lang wie positiv es ist, rechtzeitig statt knapp morgens auf der Arbeit zu erscheinen. Ich entspannt, Kollegen entspannt , Kundschaft entspannt alle Vorbereitungen laufen entspannter einfacher von der Hand ab, inc Zeit für netten „Smalltalk“ mit den Kollegen.

Dadurch, dass meine Partner mich morgens mitnimmt bin ich in der Regel nun rechtzeitig da, aaaaaaber lasst ihn mal krank sein oder in Urlaub. man kann fast die Uhr danach stellen, das ich von Tag zu Tag knapper losfahre.

Routine und positive Motivation scheine immer wieder in diesem schwarzen Loch zu verschwinden :adxs_byebye:

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Dopaminerg ist mAn die Belohnungsmotivation und in der Folge ist dann auch die Motivation zur Leistung gesteigert. Bei ADHS allerdings eher kurzfristig, weil die Belohnung unmittelbar erwartet wird. Ausnahmen gibt es bei Hyperfokus und Flow.

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Vielleicht ein bisschen. Aber wenn das Selbstwirksamkeitsgefühl nur indirekt an der Aufgabe selber hängt (nachträgliches Lob) und nicht Teil davon ist (der ‚Flow‘), übersetzt sich das nicht unbedingt in Selbstmotivierung. Es kann dabei helfen, die Motivation zu stärken, aber wenn ich Motivation als grundsätzliche Absicht oder Bereitschaft verstehe und Motivierung als den konkreten Impuls, etwas auch zu tun, dann sind das halt zwei völlig verschiedene Punkte, und der Schritt von einem Punkt zum anderen ist nicht gerade automatisch.

Aber reduziert das ADHS?

Ist dann intrinsisch, wenn der Wunsch aus einem selbst kommt.

Ja schon.

Lachenmeier hatte das gut erklärt.

Wenn ich Interesse (und Spaß) daran habe, chinesisch zu lernen - gehts. Ist intrinsisch.

Wenn ich Interesse daran habe, chinesisch zu können - wird das nix.

So ähnlich hatte er es gesagt :sweat_smile:.

Und wenn ich zwar selbst ein Interesse habe das Ziel zu erreichen, aber nicht an den Aufgaben oder Themen die es braucht um das Ziel zu erreichen - dann ist das aus meiner Sicht nicht intrinsisch.