Let-it-be-Liste đŸ€—

Das ist doch auch doppelsinnig, kĂŒmmer Dich nicht darum.
Oder lass Dich nicht bekĂŒmmern?

Es ist nicht einfach, Verantwortung abzugeben, jedenfalls nicht fĂŒr mich.
Mein erstes Trainingsziel ist also: einfach Dinge selber machen und keinen Gedanken daran verschwenden, ob - wann - wie andere in die Puschen kommen.

Ich finde in diesem Zusammenhang das „Partnerschaftspartizip“ von Axel Hacke erwĂ€hnenswert. In diese Falle laufe ich regelmĂ€ĂŸig. Einer sollte, jemand mĂŒsste


1 „GefĂ€llt mir“

Ja, genau. Ich denke, das sollte die Richtung sein. Nicht, sich um etwas nicht zu kĂŒmmern, es laufen zu lassen, sondern sich nicht unnötig zu Ă€rgern, wenn ein anderer es nicht ganz so macht, wie du es gemacht hĂ€ttest, weil dann hĂ€ttest du es selbst machen mĂŒssen, damit es so wird, wie du es haben willst.

Ich kann das eigentlich auch nicht. Jedesmal wieder eine Übung. Gerade das Einkaufen war etwas, wo ich richtig gut war, beinahe perfekt, sehr organisiert, mit Preislisten, Fahrstrecken, ewiger Einkaufszettel mit Verbrauchsstatistik und so weiter. Jetzt muss ich mich darauf verlassen, dass das jemand anderes gut macht. Und wenn ich mal mitgehe, bin ich jedesmal wieder völlig verblĂŒfft, wie einfach mein Mann sich das macht. Und es funktioniert trotzdem. Und gar nicht mal schlecht.

Mein Partner kauft jeden Artikel 2x. das regt mich regelmĂ€ĂŸig auf. Wozu brauchen wir das alles doppelt?

Let it be.

Zumindestens haben wir immer alles in ausreichender Menge da und das Klopapier ist niemals alle. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Let it be.

Ich bin noch untÀtowiert, aber das ist ein gutes Motto.

Weiter oben warf jemand „Not-To-Do“-Listen ein, vielleicht unabsichtlich, von mir jedenfalls erst unbeachtet. Dann kam mir das KĂ€nguruh in den Sinn und dann der Unterschied, den ich gerne festmachen möchte: Not-To-Do ist ist etwas, das ich mit gleicher Dringlichkeit einhalten muss (oder - hust-hust - mĂŒsste), weil ich mich dem verpflichtet fĂŒhle. Let-It-Be ist in meinem Empfinden aber „scheissegal, lass oder mach, gerade so wie du gerade jetzt magst oder eben nicht, aber lass es doch eher, hast ja eh genug zu tun, und es zu lassen ist absolut OK, es steht nĂ€mlich genau darum auf dieser Liste“.

@Lupine Partnerschaftsprinzip? Google fĂŒhrt mich zu einem Video, das ich mir grad nicht ansehen kann und Axel Hacke kenn ich nicht. Ein KleinkĂŒnstler? Und Partnerschaftsprinzip ein StĂŒck von ihm?

Axel Hacke hat frĂŒher Kolumnen verfasst, er ist Schriftsteller und Journalist. Die Kolumnen sind eher lustiger Natur und wir haben etliche HörbĂŒcher.

PARTIZIP nicht Prinzip :sweat_smile:

Es drĂŒckt aus, dass ICH möchte, dass der andere etwas tut. Statt das ganz direkt zu formulieren, wird das Partizip angewendet:

Eigentlich mĂŒsste mal jemand die MĂŒlltonne raus stellen.
Einer sollte mal Milch kaufen gehen.

1 „GefĂ€llt mir“

Ouh, und das mir als Sprachfetischist


Das Partizip-Prinzip
 Klar.

Erinnert mich grad an Dialoge mit meinen Kindern aus frĂŒheren Zeiten:

A: „Jemand mĂŒsste noch die KĂŒche aufrĂ€umen.“
B: „Ich nicht.“
A: „Na toll, dann macht das also wieder niemand?“
C: „Wer ist Niemand?“
A: „Naja, das bin dann wohl ich.“

  • einen Tag spĂ€ter:

A: „Wer ist dran mit KĂŒche machen?“
B+C im Chor: „Der Niemand!“

Wurde dann zum Running-Gag, ĂŒber den wir grad vor ein paar Tagen wieder gesprochen haben, weil
 Ja, auch gestern gabs eine KĂŒche, die aufgerĂ€umt werden wollte.

Warum ich jetzt nachlese, was ein Partizip Perfekt Passiv ist, will niemand wissen und auch nicht, dass bei Wiki dazu ein Satz steht wie: Als Adjektiv bildet es ein PrĂ€dikat ĂŒber das Objekt des zugrundeliegenden Verbs und drĂŒckt zusĂ€tzlich typischerweise den Resultatszustand des vom Verb bezeichneten Ereignisses aus oder sonst eine Vorzeitigkeit.

Die KĂŒche ist sauber. Meine beiden Kinder sind sehr hilfsbereit oder können sehr hilfsbereit gemacht werden, falls es nötig ist. Zwei SchĂ€tze. Eins mit, eins ohne AD(H)S. Vermute ich. Das zu klĂ€ren, auch mit der Kindsmutter, steht noch aus. Jemand sollte
 Ja. Ich werds bald machen. Morgen. Morgen geht immer. Jeden Tag von neuem.

1 „GefĂ€llt mir“

Liebe @Lupine sehr gut Deine Beispiele. :+1:
Auch „wĂŒrdest“ oder „könntest“ Du heute bitte noch den MĂŒll raus bringen ist eigentlich ehr schwammig, weil man mit diesen Formulierungen eben trotzdem auch immer noch einen gewissen Spielraum offen lĂ€sst, heisst die Möglichkeit einrĂ€umt das die Person das dann vielleicht aus irgendeinem Grund doch nicht „will“ oder „kann“, denn man war ja höflich und hat dadurch noch etwas Platz gelassen fĂŒr eine Ausrede oder eben das berĂŒhmte HintertĂŒrchen.
Statt zu sagen: „Ich will das Du heute Abend nach dem Essen noch schnell den MĂŒll raus bringst“, man also genau sagt was man will, und wann man will das die Arbeit getan wird.
Wichtig dabei ist meiner Meinung aber auch das man sich dann auch bedankt und damit Anerkennung zeigt.

Pro-Tipp: Lass das „schnell“ weg und fĂŒge an passender Stelle „du dir die Zeit nimmst“ ein.

Diskussionen um dieses „schnell“ sind selten kurz.

FĂŒr Sie getestet.

2 „GefĂ€llt mir“

@Felixyz ja hast Recht, dass mit dem „schnell“ wird in der Schweiz schnell in SĂ€tze eingefĂŒgt. :wink:
Man ist sich das einfach so gewohnt ohne eigentlich gross darĂŒber nachzudenken, aber jetzt wo Du es sagst, ja klar Du hast natĂŒrlich Recht. :smiley_cat:
Danke das Du mich darauf aufmerksam gemacht hast. :+1:

Da fĂ€llt mir ein, dass in meiner Welt eine Bitte lediglich der Wunsch auf ErfĂŒllung ist, eine Bitte ist etwas, was man nicht erfĂŒllen muss Es ist die Äußerung eines Wunsches. Und ich kann entscheiden, ob und wann ich eine Bitte erfĂŒlle.

Deswegen bin ich auch ein absoluter Fan von Klartext. Am besten mit RĂŒckversicherung. „Bringst du nachher den MĂŒll raus?“ „Ja, nach dem Essen“ Wobei das hier sowieso eher nonverbal ablĂ€uft.

1 „GefĂ€llt mir“

Interessant. In meiner Welt ist nur eines klar: Dass nichts klar ist, was diese Bitten und Partizipe anbelangt, und da pack ich die Fragerei rund um „wie gehts?“ gleich noch obendrauf.

Wenn es mir gut geht, erkenne ich, was in diesen Aussagen drin steckt: Das Formale, das Unausgesprochene etc.

Wenn es mir weniger gut geht, kann ich Aussagen und WidersprĂŒche ignorieren und handle nach eigenem GutdĂŒnken mal passend, mal alles ignorierend, mal trotzig falsch.

Ganz ĂŒbel wird es, wenn ich die Aussage höre und darĂŒber nachzudenken beginne oder gar eine Diskussion vom Zaun reisse, dass man das doch auch anders verstehen könne und ĂŒberhaupt: was denn jetzt wer warum genau von mir gerne hĂ€tte
 :face_vomiting:

2 „GefĂ€llt mir“

Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an SĂ€tze wie „Chasch mer bissoguet rasch hĂ€lfe?“ („Kannst du mir - sei so gut - rasch helfen?“).
Ob das dem hiesigen Dialekt entsprach oder eine Eigenheit meiner Familie war, weiss ich nicht. Dieses „bissoguet“ höre ich nicht mehr und ich frag mich grad, ob das ĂŒberhaupt noch irgendwo benutzt wird. Es wurde auch einleitend benutzt: „Bissoguet, mach mer doch rasch die SchachtlĂ€ zue“. Vermutlich kann es an Stelle von „bitte“ stehen. Ich werde jetzt dazu keine Studie verfassen.

Ich kenne es. Bei uns natĂŒrlich in anderer Mundart. Aber ich wende es gelegentlich an:

Bist Du so lieb, mir die Kiste aus dem Keller zu holen?

Sei so gut und hilf mir mal grad auf die SprĂŒnge.

1 „GefĂ€llt mir“

@Felixyz in dem Fall muss ich Dir ja nichts ĂŒber das Schweizerdeutsch erzĂ€hlen, obwohl da natĂŒrlich auch jeder Dialekt seine eigenen Wörter und Begriffe ect. hat, aber im grossen und ganzen versteht man sich, ausser wenn man dann kein französisch oder italienisch kann, und die ja dann auch noch mal ihre Dialekte haben, je nach Region und so, ganz abgesehen vom rĂ€toromanischen, von daher haben es die deutschen natĂŒrlich schon einfacher. :wink::joy:

Als ich meinen Freund kennen lernte fragte er mich oft anstatt „hĂ€sch du das au gĂ€rn?“ immer „hĂ€sch du das nöd gĂ€rn“, dass hatte mich dann verunsichert, weil diese Art der Fragestellung ja sozusagen im vorraus impliziert das er „annimmt“ das ich das was er gern hat nicht gern habe.
Statt eben einfach zu fragen „hĂ€sch du das au gĂ€rn?“, dann weiss ich erstens das er es gerne hat und kann dann zweiens einfach darauf antworten „jo ich han’s au gĂ€rn“ oder „nai ich han’s nid gĂ€rn“.
Puh ist Kommunikation manchmal kompliziert. :joy:

Kleine nachtrĂ€gliche Korrektur: in meinem Dialekt wĂŒrde ich sagen „Jo ich ha’s au gĂ€rn“ oder „Nai ich ha’s nid gĂ€rn“, Sorry das hin und her zwischen deutsch und Dialekt fĂŒhrt bei mir auch schon wieder zu Schreibfehlern, Oh Mann, schon verrĂŒckt das ich hier weder in meinem Dialekt noch in perfektem deutsch schreiben kann, was bei mir in meinem speziellen Fall, als Auslandschweizerin, sowieso meistens mehr als schwierig ist.
Aber vielleicht zum besseren VerstĂ€ndnis: meine Familie mĂŒtterlicherseits stammt aus dem Kanton Baselland, wĂ€hrend meine Familie vĂ€terlicherseits aus dem Kanton ZĂŒrich stammt, aber Hey was soll’s ich selbst verstehe sowieso nichts von Kantönligeist, entweder jemand ist mir sympathisch oder nicht, egal woher er* stammt.

unn wĂ€nsch jedze ooch noch sĂ€ggs’sch schreim du, wirsde glei bleede

:crazy_face: :adxs_tanz: :partying_face:

4 „GefĂ€llt mir“

@Seven HÀÀÀ? :thinking::flushed::exploding_head::face_with_spiral_eyes::woozy_face::drooling_face::crazy_face::sweat_smile::joy::rofl:

und wenn ich jetzt auch noch sĂ€chsisch schreibe, wirst du gleich verrĂŒckt

:rofl:

@Seven na dann mach doch das bitte unbedingt mal, bin echt gespannt, denn ich LIEBE Dialekte. :smile_cat: