Lisdex-Aristo - Eindosierung beim Kind - Schwierigkeiten mit Depression, Zwänge und Aggressivität

Hallo,

Unser Sohn (5Jahre) bekommt seit ca. 4 Wochen Lisdex Aristo Lösung
Er hat mit 10 mg angefangen, nach 1 Woche haben wir dann auf 20mg erhöht, was er immer morgens einnimmt
Er wurde auf ADHS diagnostiziert, derzeit steht noch der Verdacht auf Autismus, die Diagnostik läuft aber noch.

MPH hatten wir erst bei ihm ausprobiert, leider ist er im Rebound Effekt im Kindergarten bereits nach 3 Stunden nach Einnahme mehrfach ganz böse ausgerastet und hat andere Kinder gefährdet (ist einer Erzieherin ins Gesicht gesprungen…). Wir hatten es retardiert, als auch unretadiert probiert. Beides schlug schon bei der geringsten Dosierung fehl.

Daraufhin hatten wir dann Lisdex-Aristo erhalten. Bereits ab 10mg bemerkte man sofort, dass sein Appetit sich (fast) komplett eingestellt hatte. Vorher hat er gefühlt den ganzen Tag gegessen, danach wurden nur noch ein paar Happen zum Frühstück gegessen, eventuell noch ein bisschen zum Abendessen. Das wars.
Nachdem wir dann nach einer Woche auf 20mg hochdosiert hatten, verringerte sich sein Appetit noch mehr.
Was aber viel schlimmer war: Nach ca 3-4 Stunden hat er immer ein extremes Tief, ist reizbar, wenn es nicht nach seinem Kopf geht, wird er aggressiv usw.
Jetzt sollten wir laut ärztlicher Anweisung nochmal von 20mg auf 25 mg erhöhen. Heute ist Tag 3 mit 25mg.
An Tag 1 ist er vormittags sehr ruhig und ausgeglichen gewesen (ca 1 Stunde nach Einnahme), mittags hatte er ein extremes Tief, danach ist er dann total ausgerastet und wurde uns gegenüber übergriffig.
Tag 2 war auch ähnlich, da hat er aber noch im letzten Moment die Kurve bekommen und ist nicht aggressiv geworden. Das extreme Tief war aber auch an diesem Tag vorhanden.
So auch heute, an Tag 3. Nach 3 Stunden kam wieder ein extremes Tief. Er wollte nicht alleine sein, ich sollte aber auch nicht bei ihm bleiben. Er wurde kurz übergriffig, weil er seinen Willen nicht bekam (teilweise hat er extreme Zwänge, wenn es nicht nach seinem Kopf geht… das wird im Rebound leider nur schlimmer mit ihm).
Danach ging es, er war aber weiterhin extrem ruhig, wirkte depressiv und war in sich gekehrt.
Gegen späten Nachmittag kam er weinend bei mir an und meinte zu mir, er würde ständig Sachen in seinem Kopf haben, die er gar nicht denken will. Das würde schon den ganzen Tag so gehen. Ich sollte machen, dass es aufhört.

Was sagt ihr dazu? Mir klingt es danach, als ob das Medikament eine Depression bei ihm auslöst. Ist das jetzt eher ein Zeichen, dass er Über- oder Unterdosiert ist? Liegt es noch an der Eindosierung?
Ich werde selbstverständlich morgen die Ärztin kontaktieren, aber leider ist die immer schwer zu erreichen und es dauert teilweise Tage, bis man da überhaupt mal einen Rückruf bekommt. Deshalb wollte ich mal eure Meinung hören.

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Wenn der Saft wie Lisdexamfetamin Kapseln ist, dann braucht es ca. 5 Tage für einen Steady-state, er miß auäuch ohne Hunge regelmäßig essen, denn sonst ist das vei mir auch unangenehm und wie heute funktioniert der Tag und die Laune irgendwann nicht mehr, dazu muß er auch ausreichend trinken, bei zu wenig Flüssigkeit merkt man wie beim fehlendem Essen schob, daß der Körper Signale schickt, die man als nebwnwirkungen verstehen könnte, dafür nehme ich es aber zu lange und es kann nur wegen Essen und Trinken und ggf. schlechten Schlaf bei mir kommen.

Es kann immer schon vielees auf die Wirkung Einfluß nehmen und selbst auf der Dauerdosis brauchte ich ein paar Wochen nicht an Stimmungsschwankungen etc. zu leiden, das war leider in der Eindosierung und bei erreichen meiner Dauerdosis leider nicht sofort so, erst als ich kurz davor war zu sagen, danb lass ichs hat sich das deutlich für mich verbessert.

Vielleicht können dir andere bessere Infos geben

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Ich habe schon befürchtet, dass es das Problem ist, dass er nix isst.
Es war heute wieder ähnlich.
Um 09:30 Uhr habe ich ihn das Medikament gegeben.
Morgens hat er noch zwei Toasts gegessen. Nachdem das Medikamemt drin war, stellte sich sein Appetit sofort komplett ein.
Man kann einen 5 Jährigen ja nun einmal auch nicht zwingen, etwas zu essen. Er versteht die Notwendigkeit des Essens ja noch gar nicht.
Selbst Süßigkeiten lehnt er ab! Getrunken hat er heute auch fast gar nichts.
Er wirkte nach der Einnahme erst wieder sehr ruhig und auch konzentrierter.
Wir waren noch unterwegs mit dem Auto. Im Auto ist mir aufgefallen, dass er extrem viel geredet hat. Das war ca. gegen 11:00 Uhr. Dann waren wir in einem Laden. Um 12:00 Uhr sagte er bereits zu mir, er müsste jetzt dringend nach Hause, ihm geht es nicht so gut, laut seiner Aussage.
Haben wir natürlich direkt gemacht und sind nach Hause. Um 12:30 Uhr war das Tief dann schon da. Er war absolut reizbar.
Das verschlimmerte sich im Laufe des Nachmittags immer mehr. Um 16:00 Uhr saß er in der hintersten Ecke im Wohnzimmer und wollte nur alleine sein. Wenn er sich dann doch mal zwischendurch gezeigt hat, hat er mich nur angeschrien, wenn ihm wieder etwas nicht gepasst hat, was ich gesagt habe.
Sein Logopädie-Termin habe ich abgesagt, das war unmöglich mit ihm heute.
Das ging dies mal ca. bis 17:00 Uhr. Dann besserte sich seine Laune etwas.
Die Ärztin spricht leider erst nächste Woche Montag mit uns.
Laut dem Plan der Ärztin soll er ab Samstag sogar nochmal um 5mg höher dosiert werden, also auf 30mg. Ich denke, damit werden wir erst noch warten, soweit die nächsten Tage nicht doch anders werden.

Hey @Linda89

Es tut mir sehr Leid für euch, dass es so schwierig ist :people_hugging:

Wie war es denn mit 10mg?

Für mich klingt es ein bisschen nach zu schnell / zu viel…

… ist nämlich der Höhepunkt der Blutkonzentration erreicht. Wenn es da schwierig wird tippe ich auf zu hohe Dosis.

Wenn noch ein Autismus-Verdacht im Raum steht, umso mehr. Soviel ich weiss brauchen Menschen mit ASS tendenziell eher geringere Dosen.

Und ja, das Essen ist natürlich auch schwierig… Kenne das von unserem Sohn auch. Bei uns hilft manchmal ein wortlos angebotener Kakao am Nachmittag, oder eine bunte Auswahl an Snacks in seiner Nähe rumstehen lassen. Aufforderung oder sogar Druck helfen bei uns hingegen gar nicht :see_no_evil_monkey:

Falls 10mg besser waren, würde ich mal ein paar Tage zurück auf 10 und dann allenfalls sogar mal noch 5 mg testen.

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Ja, der Autismus-Verdacht steht immer noch im Raum. Wir haben im Oktober den großen Diagnostik Termin. Dann wissen wir mehr.
Es war mit 10mg definitiv besser, als es jetzt ist. Auch dort war es stellenweise an einigen Tagen schwierig am Nachmittag mit ihm.
Aber so heftig wie jetzt, also dass es jeden Tag so ist, war es definitiv nicht.
Vor allem war die schlechtere Phase bei ihm auch nicht so lang, wie jetzt.
Es gab aber auch durchaus Tage, an denen es schwierig mit ihm war.
Letzte Woche hat die KJP es sogar live miterlebt. Da war er ja bereits auf 20mg.
Er war dort und es sollte sein Blutdruck, Körpergröße und Gewicht kontrolliert werden. War ja nicht das erste Mal… er hat es aber komplett verweigert.
Nach ca. 20 Minuten konnte eine andere Arzthelferin ihn überreden, wenn er sich am Ende etwas aus der Kiste aussuchen durfte. (Belohnungsbox eigentlich nur für Kinder, denen Blut abgenommen wurde)
Wir konnten endlich zur Ärztin gehen.
Dort saß er auch nur teilnahmslos rum. Die Ärztin tippte dann darauf, er müsse höher dosiert werden, auf die 25mg, daher dieses Tief seiner Laune. Er bekam am Ende die Box und sollte sich was aussuchen.
Sowas hätte er normalerweise voller Euphorie auch getan. Aber er konnte sich einfach nicht entscheiden und es dauerte der Ärztin zu lange. Sie nahm ihm die Box weg und meinte zu ihm, sie hätte jetzt ihren nächsten Termin. Er hätte ja zu lang gebraucht. (man hätte ja im Flur weiterschauen können…)
Wir wollten die Praxis dann verlassen aber mein Sohn weigerte sich und blieb bei der Ärztin sitzen, weil er sich ja aus der Box etwas aussuchen wollte.
Ich tat so, als würde ich ohne ihn gehen (Arzthelferin wusste Bescheid) und verließ alleine die Praxis. Sowas funktioniert normalerweise immer bei ihm.
Als ich wieder reinging, zerrten sie meinen Sohn bereits zur Tür raus. Er war natürlich am brüllen.
Als Nächstes weigerte er sich ins Auto zu steigen. Ein Angestellter der Praxis versuchte mir zu helfen - ohne Erfolg. Wir waren ja mitten auf dem Parkplatz. Das war ja auch gefährlich für ihn da rum zu stehen.
Ich habe ihn irgendwie ins Auto geschupst. Anschnallen war natürlich nicht, weil er noch lauter brüllte. Es ging immer noch um die olle Box.
Mittlerweile waren wir beide am heulen. Nach 20 Minuten konnte ich ihn endlich anschnallen.
Am weinen war er aber auf dem ganzen Rückweg und ich ebenfalls. Zu Hause eskalierte es dann total. Er fing an um sich zu treten und zu hauen.
Eine Situation, die wir schon öfter erlebt haben, aber eher wenn er überreizt ist vom Kindergarten oder Ähnliches. Zu Hause kennen wir das eigentlich nicht.
Mein Mann versuchte ihn festzuhalten, um ihn und uns zu schützen, was sein Verhalten nur noch verschlimmerte. Aber jedes Mal, wenn er ihn los ließ, ging er wieder auf uns los. Er fing sogar an mit seinen Fäusten zu boxen.
Ich tippe hier darauf, dass er voll im Meltdown drin war. Für mich klingt das nicht (nur) ADHS typisch, oder was meint ihr?

Sorry für den langen Text. Zurück zu den Medikamenten.
Wenn ich ihn jetzt runter dosieren möchte, wie stelle ich das am Besten an? Kann ich direkt wieder auf 10mg gehen oder muss ich von Tag zu Tag schleichend mit der Dosis um zum Beispiel 5mg runter gehen?
Er ist ja aktuell auf 25mg. Die Ärztin ist informiert, dass es Probleme gibt, will aber wie gesagt erst nächste Woche am 11. mit uns sprechen. So lange will ich eigentlich nicht warten.

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Nein, du kannst direkt auf 10mg gehen. Allerdings kannst du die tatsächliche Wirkung der 10mg erst wieder nach ein paar Tagen beurteilen, da noch ein Rest der 25mg im Blut ist. D.h. am ersten/zweiten Tag wirkts eher noch ein bisschen stärker als nur 10mg.

Ich kenne derartige Meltdowns von unserem Sohn auch, und eine solche Situation wäre bei uns bestimmt auch eskaliert… :see_no_evil_monkey: Allerdings bin ich nicht sicher, ob unser Sohn nur ADHS hat oder ob da auch noch autistische Anteile mitspielen… Aber in diesem Fall hatte es bei euch ja offensichtlich einen Zusammenhang mit der Medikation, also würde ich jetzt da nicht zu viel reininterpretieren.

Hallo liebe @Linda89 und herzlich willkommen,

ich finde es sehr ungewöhnlich, dass 5-jährige Lisdexamfetamin bekommen, davon habe ich noch nicht gehört. Und mir war auch gar nicht bekannt, dass es das in flüssiger Form gibt.

Meine Kinder haben beide auch schon im Kindergartenalter ADHS-Medikamente bekommen, allerdings Methylphenidat. Bei meinem Kleinen passte das nicht richtig und wir wollten gerne Amfetamin, dafür wollte die Ärztin aber den 6. Geburtstag abwarten, und er bekommt seitdem Attentin. Er ist jetzt 12.

Unsere Ärztin ist kein großer Fan von Elvanse/Lisdexamfetamin und verordnet lieber Attentin. Wir geben es ihm jeweils morgens und nachmittags.

Attentin ist etwas besser einschätzbar, man hat nicht das Problem mit der Wirkung über mehrere Tage (Steady-State, siehe oben bei @Kathy ).

Okay, danke! Wir hatten heute schon wieder auf 20mg statt 25mg dosiert.
Es war tatsächlich heute schon etwas besser.
Ungefähr nach 4,5 Stunden sank seine Laune dann in den Keller. Also schon deutlich später, als gestern oder die letzten Tage.
Es war auch nicht ganz so schlimm, wie gestern.
Es war zwar trotzdem etwas seltsam, dass er sich über mich aufregt, weil im Hauswirtschaftsraum zu viel auf der Arbeitsfläche liegt und da zu wenig Platz wäre und ich die falschen Boxen im Schrank gelagert habe, weil der Schrank ja nicht richtig zu geht, aber zumindest hat er nicht in der Ecke gesessen oder sich im Bad eingeschlossen :wink: stattdessen hat er mich deswegen angebrüllt, aber damit kann ich um :sweat_smile:
also schon eine leichte Steigerung… und nach 1,5 Stunden ist seine Laune sogar schon wieder besser geworden. Er hat sogar noch kurz mit einem anderen Kind gespielt, ohne Probleme.

Gegen Abend brach seine Laune dann zwischen 17:00 und 18:00 Uhr ein. Etwas klappte nicht mit seinem Lego. Da flogen dann plötzlich auch seine Stifte durch die Gegend und es wurde einer davon zerbrochen. Das war dann vermutlich der Rebound. Er befahl mir, sofort her zu kommen, sonst würde er ausrasten. Und er drohte mir, mich aus dem Haus auszusperren usw. :thinking:
Insgesamt war es aber erträglicher als gestern.
1 Stunde später kuschelte er schon wieder mit mir und sagte mir, wie sehr er mich lieb hat. Was für ein Chaos in seinen Gefühlen :sweat_smile:
Morgen werde ich dann wohl nochmal etwas runtergehen. Auf 15mg, denke ich. Dann müssen wir die Tage erstmal abwarten, wie es weiter läuft…
Ich hätte nie gedacht, dass das so ein Kampf ist, das richtige zu finden.
Erst seine krasse Reaktion auf Medikinet und bei Ritalin und nun auch noch beim dritten Medikament :see_no_evil_monkey:
Stimmt, der sogenannte „Meltdown“ ist unter Einfluss von Medikamenten entstanden. Solche krassen Zusammenbrüche hatten wir aber leider auch schon im Kindergarten (ohne Medikamente) durch Reizüberflutung. Ist leider nicht das erste Mal. Zum Glück kommt es aber recht selten vor.
Ich bin ganz froh, dass wir uns für das kommende (letzte) Kindergartenjahr für einen heilpädagogischen Kindergarten entschieden haben. :face_exhaling:

@Falschparker
Mein Sohn ist zwar erst 5, aber aus der Not heraus, hatte man uns empfohlen, die Medis trotzdem schon zu geben. Er wird bereits am 03. November 6.
Die letzten zwei Jahre im Kindergarten waren wirklich schwierig mit ihm. Sein schlechtes Verhalten sorgt natürlich auch dafür, dass er keine Freunde findet und er ist mehrfach im Kindergarten durchgedreht.
Das waren dann für die Ärztin und Therapeutin genügend Gründe, um über Medikamente zu sprechen. Und für uns auch :wink:
MPH ist bei meinem Sohn absolut nach hinten los gegangen. Er hat im Kindergarten sowohl Erzieher, als auch Kinder richtig heftig angegriffen. Ungefähr nach 3-4 Stunden fing er jeden Tag an, durchzudrehen.
Das Lisdex-Astro gibt es wohl noch nicht so lange auf dem Markt. Kapseln kann unser Sohn leider nicht schlucken.

Ja, das kann ich verstehen. Mein Großer bekam zum ersten Mal Medikamente mit 5 Jahren und 3Monaten, mein Kleiner mit 4 Jahren und 7 Monaten. Bis zum 6. Geburtstag zu warten wäre bei beiden Kindern falsch gewesen.

Du schriebst, MPH war auch in geringster Dosierung schlecht. Wie gering war denn die geringste? Kleine Kinder brauchen oft sehr wenig, 2,5 mg genügen manchmal. Mein Kleiner bekam 3,33 mg (also immer eine Dritteltablette von 10 mg). Und 3 Stunden sollte man bei unretardiertem MPH natürlich nicht abwarten, sondern rechtzeitig die nächste Tablette geben, um den Rebound zu vermeiden.

Das Lisdex gebt ihr einmal täglich - wenn es nur bis zum Nachmittag wirkt, genügt auch dabei wohl einmal morgens nicht. Allerdings nachmittags nochmal Lisdex wirkt dann wiederum zu lange.

Attentin hat die Ärztin nicht in Betracht gezogen?

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Genau. Wir hatten erst Medikinet Retard 5mg und dann 10mg Retard.
Wir mussten die Kapseln leider öffnen, da unser Sohn ja leider keine Kapseln schlucken kann.
Vermutlich hat die Wirkung durch das Öffnen der Kapsel zu heftig gewirkt.
Deshalb hatten wir dann Ritalin Saft 2mg bekommen. Hatten dann auch ganz niedrig begonnen, weil das Medikinet ja zu heftig gewirkt hat. Glaube mit 2mg?

Ich hatte mich nur zu dem Rebound Effekt unter den MPH Medis geäußert. Aber es gab auch während der Wirkung (auch mit Ritalin Saft) mehrfach Impulsive, heftige Handlungen im Kindergarten, die ohne Medis nie so heftig passiert wären. Angriffe auf Kinder oder Erzieher. Teilweise wusste er nicht mal mehr, dass er auf die Kinder oder Erzieher los gegangen ist.
Zudem setzten nachmittags seltsame Ticks bei ihm ein. Schlafstörungen hatte er auch extrem mit dem
MPH.
Nach 3-4 Stunden ihm die nächste Dosis zu geben, war zu der Zeit noch unmöglich, weil er im Regel-Kindergarten war und die Angestellten verweigert haben, ihm Medis zu geben.

Von Attentin hatte unsere Ärztin noch nicht gesprochen. Wenn es jetzt gar nicht gehen sollte mit Lisdex Astro, werden wir die Ärztin mal drauf ansprechen. Aber wir hoffen immer noch :sweat_smile: danke für den Tipp​:blush:

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Attentin wäre nicht nur eine weitere Möglichkeit, wenn es gar nicht gehen sollte mit Lisdex. Es könnte auch eine Ergänzung für den Nachmittag sein wenn das Lisdex nicht mehr wirkt.

Wichtig ist dann immer, nicht erst dann die nächste Dosis zu geben, wenn man das Nachlassen spürt, sondern eine halbe bis dreiviertel Stunde vorher, um die Lücke zu vermeiden.

Ihr habt ja schon was durch mit dem Kleinen, das tut mir leid! :adxs_knuddel:

Hey @Linda89 , wie gehts inzwischen?

Tatsächlich besser! Wir sind immer noch auf 15mg. Es gibt zwar immer noch ein Mittagstief, welches mal schlimmer, mal besser ist, aber kein Vergleich zu vorher! Laut Ärztin hätte er ja seit vorgestern auf 30mg sein müssen! Das wäre sowas von nach hinten los gegangen!!
Einen Rebound Effekt blieb in den letzten Tagen auch aus.
Ich wurde in der KJP leider wieder vertröstet, da die Ärztin doch nicht da war. Ich soll hierzu aber morgen eine telefonische Rückmeldung bekommen, wie das jetzt weitergehen soll mit dem
Medikament.

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Leider hat es sich in den letzten Tagen wieder verschlechtert. Seine Stimmung ist nach 3 Stunden total im Keller, er ist gereizt und es darf nur nach seinem Plan gehen. Seine Zwänge seine Pläne zu verfolgen und auszuführen, sind unerträglich, unter den Medikamenten.

Im neuen(heilpädagogischen) Kindergarten ist er jetzt seit einer Woche und es gab dort schon zwei extreme Ausraster wegen Kleinigkeiten. Beim ersten flogen sogar die Stühle und Spielzeuge durch die Gegend.

Wir sind bisher noch bei 15mg. Wir hatten mittlerweile auch den Termin beim Arzt.

Der Arzt hat live miterlebt, wie er wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl saß und kein Wort gesagt hat.

Wir haben den Arzt von den Problemen erzählt und er meinte nur, man müsste halt mit gewissen Nebenwirkungen leben. Dazu würden die Stimmungsschwankungen auch gehören. Aber so heftig??

Und wegen seiner Zwänge müssten wir als Eltern ja mehr durchgreifen.

War nicht sehr hilfreich. Der Arzt hat den Ernst der Lage wohl gar nicht erkannt.

Er war dann der Meinung, unser Sohn müsste mittags noch eine kleine Dosis nachbekommen, damit die Stimmungsschwankungen sich bessern und er hat ihm folgende Dosis Lisdexamfetamin verschrieben:

Morgens (wie gehabt): 15mg

Mittags: 5mg

Vom Attentin wollt der Arzt erstmal nichts wissen.

Er wollte die Dosis Lisdexamfetamin am Morgen erstmal nicht verringern, da er der Meinung war, man würde sonst nicht gut erkennen können, woran die Probleme jetzt liegen, wenn wir das jetzt runter dosieren und gleichzeitig mittags eine kleine Dosis nachgeben.

Wir sind jetzt am dritten Tag und wollen eigentlich schon wieder das Handtuch werfen.

Nach 3 Stunden knickt seine Stimmung extrem ein. Wenn er die Mittagsdosis erhält, wird es auch nicht besser.

Alles ist doof, er ist gereizt, es wird nur gemeckert und wenn es nicht nach seinem Plan funktioniert, rastet er aus.

Im Kindergarten wurde er heute wieder aggressiv gegenüber den Erziehern.

Der heilpädagogische (!) Kindergarten hat ihn für morgen aus der Betreuung ausgeschlossen, wegen des Ausrasters heute im Kindergarten. Morgen würden wir erfahren, wie es nächste Woche weitergeht.

Fängt wieder klasse an.

Den Arzt kann ich leider erst wieder am 02.09. sprechen.

Wir sind uns jetzt unsicher, ob wir den ganzen Mist einfach weglassen, also absetzen oder ob wir es nochmal mit einer niedrigeren Dosis zum Beispiel mit 5mg probieren. Was meint ihr? :thinking:

Guten Morgen,

erst einmal möchte ich sagen, dass ich keine Erfahrungen mit dem Medikament habe aber sowie du das beschreibst, halte ich das aktuell nicht für richtig. Der Leidensdruck ist ja nicht nur bei euch sondern auch bei eurem Sohn schon stark vorhanden.

Habt ihr denn die Möglichkeit euch eine zweite Meinung bei einem anderen kjp oder im SPZ einzuholen? Klingt für mich nicht so als würde dort richtig auf euch eingegangen.

Wieso wollte er von Attention erstmal nichts wissen?

MMn spricht nichts dagegen erst einmal wieder runter zu dosieren und dann zu schauen wie es klappt.

Tja, das ist das Problem. Wie wohnen hier im kleinen Ostfriesland und die Versorgung für Kinder u. Jugendpsychatrien bzw. SPZ ist hier eine Katastrophe. Bei der Hauptstelle für unsere Region sollten wir eine Wartezeit von 2-3 Jahren haben. Einfach nur unmöglich, wenn man bedenkt, dass es hier um Kinder geht!!!

Wir sind jetzt seit Februar bei der Außenstelle dieses SPZ. Wir sind auch nur mit Vitamin B so schnell an einen Termin gekommen, ansonsten hätten wir auch mindestens ein Jahr warten müssen.

Sprich: Die Wahl eines Arztes haben wir hier einfach nicht. Somit ist es auch nicht möglich, hier eine zweite Meinung einzuholen. Leider…

Mal davon abgesehen, hatten wir beim letzten Mal noch eine andere Ärztin, die jetzt bei der KJP weggegangen ist und die war ja auch immer der Meinung, er wäre zu niedrig dosiert. Damit lag sie ja auch falsch.

Unser Sohn ist aber alle paar Wochen bei seiner Psychotherapeutin, die den Verdacht auf Autismus festgestellt hat. Heute haben wir einen Termin und ich werde sie mal nach Rat fragen.

So kann es ja nicht weitergehen. Wir haben das Medikament heute erstmal weggelassen und es geht ihm viel besser.

Jetzt rief der heilpädagogische Kindergarten gerade an, dass sie ihn so nicht betreuen können. Wir sollen ihn einweisen lassen sollen mit der KJP sprechen und uns nächste Woche wieder beim Kindergarten melden.

Ich könnte echt kotzen :enraged_face:

Keiner hilft einem. Wir fühlen uns echt im stich gelassen vom System.

Nein, ganz bestimmt nicht!

Wie bitte??? :open_mouth::face_with_steam_from_nose:

Die wissen aber, dass ihr an der Medi-Einstellung seid und dass das seine Zeit dauern kann?

Ja, ich würde 5mg unbedingt noch testen bevor ihr ganz aufgebt. 10mg hattet ihr ja getestet und war besser als jetzt, oder?

Wegen den 3 Stunden, schau mal hier, das sind die Wirkkurven von Elvanse (gleicher Wirkstoff, Lisdexamphetamin):

Die maximale Wirkstoffkonzentration ist ziemlich genau nach 3 Stunden erreicht. Deshalb meine Vermutung weiter oben, dass die Dosis zu hoch ist.

Also ich würde unbedingt entweder auf 10 oder 5 mg reduzieren, und falls es euch organisatorisch möglich ist, ihn in dieser Zeit zu Hause behalten, damit ihr die Wirkung gut beobachten könnt.


… So, bin wieder hier, habe diesen Text heute Morgen begonnen und nicht fertig schreiben können :see_no_evil_monkey:

Was hat die Psychotherapeutin gemeint?

Wenn ihr das Medi jetzt die nächsten Tage weglasst, würde ich ihn gut beobachten und Notizen machen. Er hat jetzt noch 3-5 Tage ein bisschen Wirkstoff im Körper, wegen der langen Halbwertszeit. Wenn es ihm jetzt die ersten 2-3 Tage besser geht und es danach wieder schwieriger wird, wäre das ein Hinweis, dass eine kleine Dosis vielleicht gut passen würde.

Tut mir Leid wegen dem Kindergarten :people_hugging: Wozu ist ein heilpädagogischer Kindergarten denn da? :woman_shrugging:

@moya: Danke für die ausführliche, hilfreiche Antwort! So eine Wirkungskurve hatte ich schon einmal gesehen, ich konnte die aber nicht wiederfinden :sweat_smile:

Da bestätigt ja auch meine Vermutung, dass die Dosis einfach zu hoch für ihn ist. Ich verstehe dann aber nicht, warum die Ärzte nicht auf den gleichen Gedanken kommen. Stattdessen meinen sie, wir müssen höher dosieren. Ich habe auch den Ärzten gesagt, das man die Uhr danach stellen kann und die Stimmung nach exakt 3 Stunden kippt. Ich verstehe nicht, warum die uns dann das falsche raten :thinking:

Der heilpädagogische Kindergarten weiß, dass wir noch in der Eindosierung sind. Aber er wäre halt fremdgefährdend und das ist nicht tragbar.

Das Problem ist, ob die Medikamente wirklich passend sind, merkt man bei meinem Sohn am besten im Kindergarten, wo auch durchaus mal eine Reizüberflutung stattfindet, welche zu Hause so nicht vorhanden ist. Aber selbst wenn wir den Kindergarten überreden können, es nochmal ein paar Tage zu probieren, eventuell ohne Medis oder mit geringerer Dosis: Sollte das schief laufen, besteht die groẞe Gefahr, dass die uns den Platz kündigen. Leider ist er vor den Medis (in anderen Kindergärten) auch schon ziemlich krass ausgerastet. Aber nicht so oft, wie es jetzt in den letzten Tagen der Fall war.

Man hat es heute am Telefon deutlich rausgehört, wenn wir ihn in der KJP nicht vernünftig einstellen lassen, würden wir den Platz verlieren.

Wir werden wohl nicht drum herum kommen :pensive_face:

Ich hatte auch ehrlich gesagt gedacht, ein heilpädagogischer Kindergarten könnte sowas auffangen. Vor allem, weil uns das bei der erstmaligen Besichtigung des Kindergarten auch bestätigt wurde , dass sie ihn isolieren können, sollte er mal ausrastet. Die hätten ja auch andere Autisten und dafür wäre so ein Kindergarten ja auch da.

Die hatten vom alten Kindergarten auch Berichte vorliegen, in denen das stand, dass er übergriffig werden kann.

Und jetzt geben die nach einer Woche schon auf…Da hatten die Regelkindergärten deutlich mehr Durchhaltevermögen :thinking:

Wir hatten ja heute einen Tag ohne Medis. Er war wieder der alte. Sehr flippig, unkonzentriert und ein wenig nervig. :sweat_smile:Zuhören konnte er aber absolut nicht.

Aber ansonsten auch wieder fröhlich und er hatte weitaus mehr Frustrationstoleranz. Das Nägelkauen hat heute auch aufgehört. Das war unter den Medis ja ganz schlimm. Das androhen von Konsequenzen funktioniert auch plötzlich wieder! Und er hat heute gegessen wie ein Weltmeister.

Ich werde morgen nochmal mit meinem Mann reden, ob wir nochmal einen Versuch mit einer niedrigen Dosis wagen.

Die Psyhotherapeutin war eigentlich eher der Ansicht, das Medikament weg zu lassen. Sie befürchtet, dass Stimmulanzien vielleicht gar nicht für unseren Sohn passend sind. Aber auch sie ist der Meinung, wir müssten ihn einstellen lassen. Aber In einer Tagesklinik - nicht stationär. Ich befürchte, da wird es schwierig, so schnell einen Platz zu bekommen.

Ich werde in den nächsten Tagen nochmal berichten, wie es weitergeht.

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Wie empfindet ihr denn die Kinderösychologin?

Im Zweifel wenn es eh so eine krasse Drucksituation ist ggf. mal schauen ob ihr Gespür und Einschätzung besser passen könnten.

Ich weiß ja nicht welche Problemstellungen wie geschildert wurden, doch man darf nicht vergessen, daß solche Berichte und ggf. 1 bis 2 Ausraster einfach Eindruck machen und ggf. in der Situation auch Ängste wecken das sie das nicht in den Grkff bekommen oder was vergleichbares total unkontrlllierbar wird.

Ich denke, daß sie im Gespräch das sich so nicht vorstellen oder ausmalen konnten oder schlimmer die eigenen Emotionen auf solche Reaktionen nucht einschätzen konnten oder gar Ängste im Kopf hocheskalieren.

tut mir leid für euch und ist dem kleinen gegenüber unfähr, denn schlecht eingestellt kann man explodieren wie ne Bomben und versteht sich nicht unbedingt und so klein mu ß das für ihn ja noch unbegreiflicher sein, fast wie ferngesteuert

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Die Kinderpsychologin hat meiner Meinung nach sehr viel Erfahrung. Man kann ihr wirklich vertrauen.Sie arbeitet ja nicht in der KJP und hat ihre eigene Praxis.

Sie ist schon etwas älter und hat eigentlich eher Schüler zur Behandlung da. Sie hatte damals bei Medikinet Retard bereits zu uns gemeint, der Wirkstoff wäre nicht richtig, wenn er so heftig darauf reagiert. Danach hatten wir ja von der KJP Ritalin (selber Wirkstoff) für unseren Sohn bekommen. Da hat unser Sohn genauso reagiert, wie bei Medikinet.

Also hatte unsere Kinderpsychologin recht gehabt.

Im Nachhinein kann es natürlich auch sein, dass auch das für ihn einfach viel zu hoch dosiert war :woman_shrugging:t3: