Lisdexamphetamin Unsicherheit beim Eindosieren

Ich nehme mal Bezug auf Elvanse, was ja im Grunde wie das Medikament von Ratiopharm ist.
Hier wird erklärt, dass das Medikament länger im Körper bleibt und sich bei jeder neuen Einnahme auch noch Reste im Körper befinden. Das heißt, dass man nicht einfach so mehr oder weniger nehmen kann und dann direkt weiß, was das für einen selbst bedeutet. Man muss es mindestens 3 Tage, besser 5 bei der gewählten Dosierung belassen.

Die Genannten Nebenwirkungen können teils von einer Unterdosierung kommen, aber ich vermute aufgrund der Beschreibung des zeitlichen Ablaufs auch eher Überdosierung.

Ich würde jetzt mit einer geringen Dosis, wie es SneedleDeeDoo vorgeschlagen hat, nochmal starten. Dazu führst du ein Medikamententagebuch und notierst deine Beobachtungen. Jede Dosierung mindestens 3, besser 5 Tage. Außer, die Nebenwirkungen sind unverhältnismäßig schlimm. Da eine Unterdosierung ja auch depressive Stimmungen verursachen kann sollte man hier natürlich aufmerksam sein. Beachte aber, dass sich der Wirkstoff im Körper über die 3 Tage aufbaut. Eine zu geringe Dosierung an Tag 1 kann an Tag 3 also genau richtig sein, weil sich jetzt der Steady State aufgebaut hat.

Was die Wirkdauer betrifft, würde ich diese erstmal notieren, aber noch nicht den Fokus darauf legen. Erstmal schauen, welche Dosierung überhaupt wie wirkt. Die Dauer kann man später feinjustierten. Meine Tochter nimmt seit einem halben Jahr Elvanse bzw. Ratiopharm als Alternative und sie hat jetzt erstmal ihre Dosis gefunden, aber die Wirkung ist am Nachmittag weg. Sie startet jetzt damit, nochmal eine geringere Dosis nachzuschieben. Ist ein Versuch und muss jetzt genauso beobachtet und bewertet werden, wie die anfängliche Eindosierung.
Jeder Körper ist individuell und man muss da leider etwas Geduld mitbringen.
Es kann sich auch herausstellen, dass dieses Medikament von diesem Hersteller für dich nicht funktioniert. Dann gibt es Alternativen. Entweder andere Hersteller (weil die z.B. andere Füllstoffe haben) oder eben anderer Wirkstoff. Aber das steht ja noch nicht zur Debatte. Ein Tagebuch musste du so oder so führen.
Also: mit geringer Dosis anfangen, Tagebuch führen, Steady State abwarten.

Und: Die langfristige Wirkung ist nicht zu vernachlässigen. Manchmal denkt man, dass man gar keine positive Wirkung spürt. Schaut man dann aber mal über eine Zeit von 4 Wochen, dann sieht man plötzlich doch eine positive Veränderung. Achte also durchaus auf die Nebenwirkungen und stelle die Dosis so ein, dass du diese nicht hast, habe aber im Blick, dass die positiven Wirkungen mitunter subtil sind und sich erst über eine längere Einnahme beobachten lassen.

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