Maladaptives Tagträumen

Was, @Irrlicht , wenn es trotzdem eher ein Segen als ein Fluch ist? Und ich frage das ergebnisoffen und auch aus eigenem Interesse… Und eigener Betroffenheit. Während ich Segen schreibe, rauscht z.B. wie bei Matrix in grünen Buchstaben auf schwarzem Hintergrund durch, dass vielleicht Regen, fegen, legen, … ja auch in Reichweite sind.

Was, wenn der kontrollierte Rückzug aus dem Traumkino (und ich meine „Rückzug“ allenfalls bis zur Mittellinie, nicht ins andere Extrem)… eine insgesamt leichtere Aktion ist als wenn jemand aus Knäckebrot- und Pumpernickel-Land morgens aufsteht und denkt „Hach, ich hätte so gern das Potential, mir mal Buchstabenkekse vorstellen zu können“.

Was, wenn man alles imaginieren kann, wenn man schon sein Leben lang imaginiert. Sogar eine lebenswerte und „Schritt für Schritt“ (bah! määh!) umsetzbare Realität.

Was, wenn man sich ans Lebensende imaginieren kann und mal zurückschauen: Wie will man gelebt haben… In welcher Dosis und Reglereinstellung zwischen Realität und Tagtraumland?

Was, wenn wir uns am Eingang vor dem Tagtraumkino an einem grauen Tag mit Nieselregen ein Schild vorstellen können „Heute bis 18 Uhr wg. Durchfegens geschlossen“. Und was müssen wir dann mit dem angebrochenen Tag anfangen…

Was, wenn maladaptiv auch nur Buchstaben-Statuen sind, bei denen man vorne drei einreißen kann.

We adapt… to survive.

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@Elementary

Ich liebe deine Art zu schreiben, auch wenn ich manches erst beim 2. Durchgang verstehe :wink:

Es ist ein Segen in der Form, dass ich einiges was ich mir erträumt habe auch tatsächlich geschafft habe. Nicht in der krassen Form wie in den Träumen, aber so, dass ich damit glücklich war.
Ja, es ist ein Quell der Ideen und der Motivation.
Aber ja, es ist auch ein Druck nach kontinuierlicher Verbesserung, den man kaum standhalten kann und zudem eine suchtähnliche Ablenkung, die einem immerwieder daran hindert das Erträumte Realität werden zu lassen.

Fluch und Segen zugleich. Bei reddit und quora habe ich gelesen, dass die Ursache für die Träumerei die Ersatzbefriedigung für das ist was man nicht geschafft hat zu erreichen - aus Angst oder aus Faulheit.
Ziemlich bitter, aber vllt auch nicht ganz falsch.
Beispiel:
Seitdem ich ein Musikinstrument erlerne, träume ich nicht mehr davon.

Es bleibt eine Art Realitätsflucht. Zumindest das Träumen.
Das Querdenken und Analysieren ist nützlich, wenn man es unterbinden kann.

Schon beim 2. Durchgang? Cool. Wie machst Du das nur? Ich brauche immer mindestens 4 Durchgänge, um mich zu verstehen. Der Kartenabreißer im Tagtraum-Kino kennt das schon und macht mir Sonderkonditionen.

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Ich bin letzte Woche unabhängig von diesem Thread auch auf dieses Thema gestoßen und mittlerweile scheint es so zu sein, dass zwischen ADHS und maladaptives Tagträumen nicht zwingend eine Korrelation besteht, sondern letzteres ein eigenes Krankheitsbild darstellt.

Bei mir nimmt das Tagträumen leider auch noch viel zu viel Zeit in Anspruch und ich begreife erst jetzt, dass es sich um einen Schutzmechanismus aus meiner Kindheit und nicht um ausufernde Phantasie handelt.

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Ich hab da eher einen Switch ins Default-Mode-Network (nach innen gerichtete Aufmerksamkeit = Tagträumen) im Verdacht, der bei Adhs quasi automatisch bei Untätigkeit passiert. Ich verbringe bzw verliere, Trotz Medikation manchmal noch ganze Tage im Defaut-Modus… scratch_one-s_head… und zwar idR dann, wenn ich mir nichts fest vornehme.

Hier gibt es schon einen Thread zu dem Thema:

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Das ist wohl individuell unterschiedlich. Bei mir passiert das leider auch während Tätigkeiten immer mal wieder.
Zitat meines ehemaligen Chefs, der von meiner ADS wußte: „Manchmal starren Sie auf den Bildschirm und man hat das Gefühl, Sie sind nur noch physisch anwesend.“

Hier ist übrigens der Link, den ich vorhin vergessen hatte:

@Andromache

Erstmal yippieh, schön, dass du wieder da bist!

Ich habe auch den Verdacht, dass es ein Schutzmechanismus aus der Kindheit ist und/oder eine selbst gesuchte Stimulation bei einem wenig fördernden Umfeld oder sogar bei Vernachlässigung.

Bei mir ist es vermutlich beides. Ich habe damit schon als Kleinkind angefangen, noch vor dem Kindergarten.

Heute ist es wirklich weniger geworden. Es gibt aber noch diese Konditionierung, die automatisch passiert, wenn nichts los ist.
Je mehr ich die Realität akzeptiere desto weniger Tagträume ich.
Dennoch gibt es einzelne Ausreißertage. Ich vermute es ist auch eine Form des Stressabbaus.

Zzt ist es auf einem Niveau, dass ich keinen Leidensdruck empfinde.

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Mir fiel vorhin noch das Dissoziieren ein, wo man einfach nur neben sich steht, wie abwesend. Da ist dann wohl der Unterschied zum Maladaptiven Träumen einmal der, dass beim Dissoziieren idR ein Trauma dahinter liegt, und beim Träumen ja nur bei einem Viertel der Leute, laut Somer? Naja, gut, und Dissoziieren ist nicht zwingend ein Träumen, kann auch flashback sein oder blank mind und eher weiß man nachher manchmal nichts mehr. Hm.

Find jedenfalls die Ausprägungen interessant, mit dem, ab wann es überhaupt maladaptiv ist/Leidensdruck verursacht, oder wie viel oder weniger zwanghaft es ist oder doch irgendwie kontrolliert werden kann (wie bei der Anwältin aus dem Vice Artikel im Laufe ihres Lebens dann), oder inwiefern da etwas kompensiert wird oder nicht.
Viele Möglichkeiten und, je nach Stärke der Ausprägung/Kontrollierbarkeit, auch n ziemlicher Skill eigentlich. (Schützend allemal, sei es maladaptiv oder nicht)

Weils mir grad wieder so auffällt - ich glaub viel mehr Dinge verlaufen in einem Spektrum, sind dimensional oder hängen irgendwie zusammen.
… Hab grad im Kopf dann gleich so ne 3D-Mindmap/Netzwerk. Kennt ihr das auch so, dass vor eurem inneren Auge so eine dreidimensionale Mindmap auftaucht, wenn ihr mehrere Themen habt wo es Verbindungen, Unterschiede etc. gibt?

@Irrlicht wenn ich was von @Elementary lese, dann wird mir immer schlagartig klar, wären wir beide Sherlock Holmes und Dr. Watson, dann wäre sie Holmes und ich Watson. :wink:
Ich bewundere @Elementary dafür, dass sie so ist wie sie ist, dass sie so schreibt wie sie ist, ich würde mir nichts, aber wirklich nichts an @Elementary anders wünschen als es ist.
:+1::heart::sun_with_face:

Hallo erstmal,

ich dachte mir bevor ich einen neuen Thread anfange kann man diese ja wiederbeleben.

Ich muss sagen das ich echt Probleme mit Tagträumen habe da es schon sehr lange für mich ein Sucht ist.
Teilweise könnte ich den ganze tag Spazieren gehen dabei Musik hören und Träumen.

Seit ein paar Tagen nehme ich Elvanse was mit schon ein bisschen mehr Kontrolle gibt und das verlange senkt aber ist es momentan bei mir so das ich erstmal bevor ich irgentwas morgens machen erstmal eine stunde spazieren gehe mit die Medis erstmal wirken.

ich habe mehrmal versucht auf die Tagträume zu verzichten was auch für einen kurzen Zeitraum funktioniert aber nach 2 Tagen füllt mir die decke auf dem Kopf und es ist für mehrere stunden schlimmer als vorher wo ich echt komplett neben der spur bin.

Mich würde mal interessieren ob es bei euch auch so ist das ihr ständig in Bewegung sein müsst da es euch und eure träume mehr „Pusht“

Grüße DMN :v:

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@DMN1002 in Bewegung bin ich schon gerne, aber dabei Tagträumen nach zu hängen mache ich eigentlich schon lange nicht mehr, inzwischen bin ich zu alt um mich noch irgendwelchen Träumen hin zu geben, denn was hat mir das im realen Leben jemals gebracht?, Nichts! im Endeffekt waren meine Träumereien die reinste Zeitverschwendung.

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Wirklich? Ich bin auch schon über 50 und träume immer noch!
Es ist zwar nicht mehr so intensiv und so viel wie früher, aber es ist immer noch da. Ich denke, wenn ich damit aufhöre, bin ich tot.

Da bin ich mir seit kurzem gar nicht mehr so sicher. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass mich das Träumen über meine Kindheit und Jugend gerettet und mich vor Drogenkonsum bewahrt hat.

Ich musste mich nie betäuben, sondern habe mich einfach in eine andere Welt geträumt. Das kann zwar auch zur Sucht werden, ist für den Körper aber weit weniger schädlich.
Daher habe ich mich mit meinem Träumen versöhnt, mir selbst verziehen und empfinde es nicht mehr als Zeitverschwendung. Denn irgendwie bin ich meinen Weg dann doch gegangen und habe wenigstens den Job, den ich mir lange „erträumt“ habe.

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Absolut, das sehe ich auch für mich 100% so!

Ich hatte eine Phase von ca. 10 Jahren, wo ich so starke Zwangsgedanken hatte, die mir das Träumen unmöglich gemacht haben. Es war keine gute Zeit für mich.

Für mich liegt der Unterschied daran, dass das Dissoziieren ungewollt kommt und das Träumen etwas ist, was ich gezielt provoziere. Um in Stresssituationen runterzukommen oder wie @Anders sagte, wenn es mir langweilig ist.
Das einzig Negative beim Tagträumen empfinde ich tatsächlich, dass man die Realität um sich manchmal/ziemlich oft nicht wahrnimmt, wie z.B. beim Gassi mit den Hunden oder allgemein Spazierengehen wie @DMN1002 sagte. Hier würde ich mir manchmal wünschen mehr die Natur und meine Hunde zu bewundern als in meiner Traumwelt gefangen zu sein. Wobei hier neben Träumen auch viel Situationsanalysen und andere filmreife Gedanken in meinem Kopf umschwirren. Ach so, auch wenn ich nicht alleine unterwegs bin und Gespräche führen oder zuhören muss. Solche Spaziergänge empfinde ich alles andere als erholsam, eher sehr anstrengend.

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Das Träumen ist für mich auch eine Art Stressreduktion. Und ich glaube auch wie @Andromache , dass mich diese Eigenschaft davor bewahrt hat in meiner Kindheit/Jugend komplett kaputt zu gehen.
Ich habe damit ja schon als Kleinkind angefangen, meine Eltern haben das beobachtet und mir erzählt. Und ich habe das immer regelmäßg gemacht.
Ich weiß nicht warum ich damit angefangen habe. Evtl Vernachlässigung oder kein stimulierendes Umfeld? Oder Angst? Wenn ich als Kleinkind die Stimmungen schon so intensiv aufgenommen habe wie jetzt, dann werde ich den ehelichen Krach damals zu Hause aufgesogen haben.

Wie auch immer. Ich kann sagen, dass es immer weniger wird bzw es inzwischen nur noch in einem Rahmen stattfindet, der absolut unschädlich ist.
Ich tagträume aber mehr, wenn es mir psychisch schlechter geht (Realitätsflucht??)

Wie habe ich geschafft das zu reduzieren?
Erstmal habe ich mir gesagt, dass ich nicht darauf verzichte sondern es nur reduziere. Sprich, du setzt eine Stoppzeit. Anfangs wirst du sie vllt noch ignorieren, aber irgendwann machst du es. Und dann setzt du sie immer eher.
Als alternative Tätigkeit brauchst du etwas, was du spannender findest als das Tagträumen. Irgendein Hobby oder eine Tätigkeit, die dir Spaß macht.

Gefährlich sind solche Situationen: man kommt nach Hause, keiner da, nichts zu tun. Überleg Dir auf dem Nachhauseweg was du machen willst.
Mein Problem ist oft, dass ich nicht weiß wie ich was machen soll. Mit dem Ausführen hab ich kein Problem, wenn ich es denn wüsste.
Daher rührt auch meine Prokrastination. Die entsteht durch Planlosigkeit, nicht durch Disziplinlosigkeit.

Und, Musik. Musik ist ein Trigger. Ich habe die Tagträumerei immer mit Musik verbunden. Deswegen löst Musik den Drang tagzuträumen aus. Das sollte man auf dem Schirm haben.

Es hilft auch, wenn jmd da ist. Wenn ich alleine bin, hätte ich immer die Möglichkeit tagzuträumen. Ist jedoch jmd da, dann ist dieser Drang dem Tagträumen nachzugeben weg. Das empfinde ich als große Erleichterung.

Ich finde es schade, dass die Psychologie das mit dem Tagträumen nicht so auf dem Schirm hat.
Ich glaube, dass das ein großer Selbstschutzmechanismus ist, der hinderlich sein kann, wenn man ihn später nicht mehr braucht.

Viel Erfolg.

PS: es muss ja auch nicht ganz verschwinden, d.h. du musst nicht darauf verzichten. Ich habe öfter sogar Situationen, da höre ich mit dem Tagträumen auf, weils mir zu langweilig ist und ich stattdessen lieber was im „echten“ Leben machen möchte.
Mich hat es immer geschmerzt wie viel quality time ich mit Tagträumen verbracht habe.

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Ja, mich auch, aber doch nur durch den Gedanken, was man stattdessen alles hätte machen und damit erreichen können.
Mit diesem Gedanken verhält es sich aber wie mit dem Vergleich mit Neurotypischen…damit macht man sich eher kaputt, als dass es wirklich etwas bringt.

Vielleicht hilft es mehr, die Frage in die andere Richtung zu lenken, nämlich, was wäre aus einem geworden, wenn man diesen Selbstschutzmechanismus nicht entwickelt hätte…

Ich habe mich auch erst kürzlich von meinen ständigen Gedanken an die Vergangenheit mit der Frage „Was wäre wenn…?“ verabschiedet und blicke jetzt mit meinen 54 Jahren nur noch nach vorne. Alles andere ist ziemlich kontraproduktiv.

Ich denke, dass die Tagträume - wenn es der eigene Schutzmechanismus ist - so lange bleiben, wie sie benötigt werden und dann verschwinden sie von selbst.
Das ist ein psychologisches Phänomen: Je mehr man gegen etwas ankämpft, um so länger bleibt es. Richtiges Loslassen bedeutet, den Dingen ihren Raum und ihre Zeit zu geben, bis sie sich von selbst verflüchtigen.

Das ist mit Trennungsschmerz vergleichbar. Je mehr man die andere Person vergessen will, umso mehr brennt sich die Erinnerung ein.

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PS:
Um das Tagträumen zu verurteilen, sollte man sich auch immer fragen, welcher Art von Tagträumen man erliegt.

Wenn es nicht nur Tagträumereien sind, in denen man sich in eine andere/bessere Welt beamt, sondern in denen man auch Begebenheiten aus der Vergangenheit verarbeitet und Unterhaltungen mit real existierenden Personen führt, dann kann es doch auch eine heilende Wirkung haben. Denn ich bin oft durch diese „nachträglich geführten Gespräche“ zu sehr guten Erkenntnissen gelangt und dann hat sich mancher Groll und manche Enttäuschung von selbst erledigt.

Das ist bei mir wie eine „Aufstellung“, die aber nur in meiner Gedankenwelt existiert und durchexerziert wird.

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Wenn ich abends oder Nachts nicht einschlafen kann.
Habe ich verschiedene Orte und Situationen aus meinem Leben in die ich mich hineinträumen kann und dann kommt der Schlaf automatisch.

Ich verurteile das Tagträumen gar nicht.
Der TE spricht hier aber von einer Sucht, die sein Leben einschränkt. Und das ist dann lebensqualitätsmindernd und belastend.
Da ich das gut von mir kenne und es mir mit weniger Träumerei nun besser geht kann ich das sehr gut nachempfinden.

Maladaptives Tagträumen - nicht Tagträumen.

Sorry, ich hatte mich undeutlich ausgedrückt. Ich meinte, man sollte sich und sein Tagträumen (in der Vergangenheit) nicht verurteilen und nicht damit hadern. Ist vergangen und bringt nichts!

Und ich meinte hier ausschließlich das maladaptive Tagträumen. Es hat bzw. hatte ja eine Funktion!

Nicht maladative Tagträume sind alltäglich und auch nicht schädlich, im Gegenteil! Ich halte diese gesunden Tagträumereien für sehr wertvoll, weil sie Wünsche und Bedürfnisse bewußter machen und die Brücke zu deren Umsetzung bauen.

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Ihr habt ja alle auch Recht und ich verstehe eure Einwände und eure eigenen Ansichten sehr gut.

Ich bin wohl etwas zu verbittert rüber gekommen, was eigentlich garnicht meine Absicht war, aber manchmal packt mich mein Zynismus eiskalt am Schlawittchen, und dann haue ich solche kurzen knapp gefassten Dinger wie weiter oben raus.

Jedenfalls früher als ich jung war, habe ich sozusagen mein halbes, oder ehr 3/4 meines Lebens damit zugebracht zu Träumen, mich in meine Traumwelten zu flüchten, PC und Handy gab es ja noch nicht, von wegen Gamen oder so, nix da.

Natürlich habe ich es genossen mich in meinen recht lebhaften Träumen die durchaus Filmreif gewesen wären zu flüchten, aber wäre ich wirklich schlau gewesen, hätte ich sie wenigstens zu Papier gebracht, hätte dann wenigstens „real“ was von meinen Träumen gehabt, was zwischen den Zähnen, ein schöneres, angenehmeres Leben, so ein Leben von dem ich oft geträumt habe, nämlich.

Aber Nein, dafür war ich dann wiederum schlicht zu dumm, nichts habe ich damit angefangen, mit meinen Fähigkeiten gemacht, sondern eben schlussendlich nur sinnlos Zeit verplempert.

Und deshalb bin ich heute fast schon wütend auf mich, dass ich es damals nicht gerafft habe das ich meine Traumwelten „hätte sollen“ aufschreiben, Bücher schreiben, warum nicht?!.

Denn ich habe keine schöne oder „einfache“ Kindheit hinter mir, die Schule mit Ach und Krach hinter mich gebracht, nicht weil ich zu dumm war, sondern deshalb weil niemand da war der sich um mich gekümmert hätte, heute weiss ich das ich „verwahrlost“ wurde, früher wusste ich nicht mal das man das so nennt, aber egal, heute nützt mir das auch nichts mehr, und eben, meine Träume haben mir auch nichts genützt, dienten mir nur als Mittel zum Zweck um mich vor der Welt verkriechen zu können, dafür waren sie zwar gut, dass stimmt.
Aber sonst?, hat es mir nichts gebracht.

Aber eben, ich habe mich stattdessen von einem im Grunde beschissen Job zum nächsten gehangelt, mit meiner Kreativität die ich mal hatte nichts wirklich angefangen. Ich hatte aber eben auch weder Zeit, Geld, Nerven, Kraft, aber auch niemand der mich unterstützt hätte, meine Eltern waren mit sich selbst beschäftigt, wir Kinder hatten keinen Halt, total den Boden unter den Füssen verloren, und dann holt einen die knallharte Realität ein, irgendwann hat man dann nicht mehr wirklich die Zeit zu Träumen.

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