Maladaptives Tagträumen

@AbrissBirne ja genau wie du sehe ich es auch allerdings wie viele in dieses Thread schon erwähnt haben brauch man eine art ausgleich / Hobby den man nachgehen kann das fehlt leider bei mir noch.
Ich denke das ich hauptsächlich Tagräume um mich nicht langweilen zu müssen.

Eine frage die mich momentan sehr beschäftig ist ob ich meine ADHS Diagnose wegen den Tagräumen habe oder die Tagträume wegen den ADHS. So richtig lässt sich das wahrscheinlich nie beantworten allerdings ist mir aufgefallen das Medis bei mir anders wirken wie bei „Typischen AD(H)S“.

Zum beispiel bin ich auf Elvanse mehr im „Jetzt“ und nicht so sehr in meiner Gedankenwelt was ja auch gut so ist allerdings werde ich dadurch auch deutlich gesprächiger und teilweise werde ich auch nach der Einnahme von Elvanse kurz „Euphorisch“ für so maximal 1 stunden.

Ich würde schon sagen das die Medis mich oft ausgegelichener machen aber gleichzeitig merke ich schon eine Stimulation in dem sinne das ich deutlich Aktiver bin (Mich aber trotzdem besser konzentrieren kann) manchmal auch Unruhig und Hyperaktiv beim Reden.

Durch diese Wirkung kommen bei mir manchmal Negative Gedanken auf das ich garkein ADHS habe und Elvanse bei mir eher wie eine „Droge“ wirkt da es mich nicht unbedingt immer beruhig und ich das Gefühl habe es wirkt halt nicht so wie bei „Normalen“ AD(H)S.

Ich nehme Elvanse jetzt sein 6 Tagen, hatte jemand ähnliche Erfahrungen?

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@DMN1002 ich kenne mich mit Elvanse zwar nicht aus, aber normalerweise wirkt sich Methylphenidat bei Adhs NICHT so aus als stände man unter Drogen.
Normalerweise kann sich ein Adhs’ler: in mit Methylphenidat besser auf eine Sache konzentrieren, in der Schule oder Beruf besser bei der Sache bleiben, ist beruhigter, entspannter und hat seine Impulsivität viel besser im Griff.
Mit „Droge“ hat das nichts zu tun, empfehle Dir Dich zu dem Thema noch ein bisschen durchs Forum zu lesen.

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Sehe ich auch so.
Dann gibts aber eine Menge zu tun :smiley:

Da muss ich mich jetzt Mal einmischen, obwohl ich in diesem Thread noch nichts beigetragen habe, aber ich hoffe es ist ok :smiley:

Also, gerade am Anfang als ich die Medikamente genommen hab, ist mir auch aufgefallen, dass ich deutlich zugewandter gegenüber meinen Mitmenschen bin/war. Es ist nach einer Weile zurückgegangen, aber trotzdem verspüre ich eine Erleichterung und Entspannung bezüglich der Kommunikation. Eigentlich brachte ich es damit in Verbindung, dass ich unter Einfluss der Medikamente nicht mehr so innerlich gefangen bin in meinen Gedanken, sodass ich mich mehr auf das Hier und Jetzt und somit auf die Außenwelt konzentrieren kann. Vor allem war ich durch den ständigen Stress und dem Gedankenkarussell (und oft auch negative Gedanken) latent gereizt, sodass keine große Lust aufkam mit der Außenwelt zu kommunizieren. Zumindest erkläre ich mir das so :thinking:

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Sorry ich habe mich wohl Falsch ausgedrückt.
ich sehe es nicht als „Droge“ und die Normalen Wirkungen die du erläuterst habe ich auch alle.
aber es ist ein sehr komisches Gefühl Beruhigt im Kopf zu sein und trotzdem Aktiver.

Ich würde es so Beschreiben: Mein Kopf ist klarer (Weniger unkontrollierte Gedanken und mehr Strukur) dazu bin ich mehr im Jetzt ohne in meiner Gedankenwelt zu sein, allerdings dazu habe ich einen gesteigerten Antrieb (bisschen höherer Puls) ich will mehr Sachen machen, hänge nicht nur im Bett und bin am Handy sondern bin aufgeschlossener neue Sachen zu machen.

Was die Euphorie angeht kam die bis jetzt immer während ich in einen Tagtraum bin da ich nachdem ich die Medis eingenommen habe erstmal spazieren gehe und beim Träumen werde ich sowieso Euphorisch. Wenn die Medis anfangen zu wirken und ich im Tagtraum bin kommt teilweise ein unangenehmen Gefühl auf sehr schwer zu beschreiben als ob mein Kopf sagen „Ich brauche die Träume nicht mehr sonst wird die Euphorie/Stimulation zu viel“.

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Danke für die Antwort @Danisahne genau so ist es auch bei mir.
Gut zu wissen das ich nicht der einzige bin. :smile:

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@DMN1002
Du nimmst Elvanse erst seit 6 Tagen, es ist normal, dass du vieles als ungewohnt empfindest. Dein Hirn braucht halt Zeit sich anzupassen. Wobei Euphorie eher für eine (leichte) Überdosierung spricht, so zumindest meine Erfahrung. Aber reduziere die Dosis erst, wenn es dir nach ca. 10-14 Tage weiterhin so geht und du es als unangenehm empfinden solltest.

Bei mir verstehe ich das mit der Euphorie und dem Tagträumen bisher etwas anders.

Situation früher: Keine Konzentration für die Sache die ich machen will und zu müde um aufzustehen. Habe keinen Plan. Eventuell entziehen mir meine eigene Enttäuschung + unregulierte Gefühle+Unruhe und Stress-> körperliche Symptome, noch mehr Energie…

  1. Option: Okay, ich google wie man motivierter wird etc. Und jetzt? Bin etwas motivierter aber noch müde und eventuell enttäuscht. Oder grübel und rede darüber aber mache nichts. Was jetzt?
    2.Option: Ich will keinen Film schauen, ist ja noch Tag… und den ganzen Tag Medien zu konsumieren tut mir nicht gut. Habe oft genug den ganzen Tag geschaut.
    3.Option: In irgendwas rein hyperfokussieren, das mich interessiert und was dazulernen. Weil entweder ganz oder gar nicht. Eventuell übermotiviert und alle damit vollreden. Manchmal überfordert, aber hilft trotzdem nicht bei aktuell zu erledigenden Aufgabe und kann genauso schnell wieder vorbeigehen.
    4a.Leichteste und am schnellsten zu erreichende Option bei Müdigkeit wie auch Möglichkeit zur Flucht vor scheinbar Unerreichbarem: Musik an, Augen zu oder Wand anstarren, dann mir vorstellen wie ich die Aufgabe die ich machen will schaffe (ohne sie tatsächlich zu machen) Filme im Kopf anschauen- viel Stimulation- dabei erhöht sich mein Puls und ich erlebe viele Gefühle(Aufregung, Traurigkeit) . Das ging manchmal den ganzen Tag und nach mehreren Stunden hatte ich manchmal genug „getankt“ um aufzustehen.
    4b.Viel spazieren gehen bzw. durch die Weltgeschichte laufen. Mal anhalten und in mein Tagebuch schreiben. Dabei träumen, grübeln, analysieren und die Natur beobachten. Je mehr Druck in der Schule oder sonst wo, desto mehr rumlaufen/träumen/ erstarren.

Situation jetzt: Diagnose Adhs bekommen und immer mehr dazulernen. Medis unterstützen mich dabei, mir nicht nur vorzustellen wie ich etwas mache, sondern ich kann tatsächlich auch mal etwas machen (und verharre nicht so lange im Träumen). Es ist nicht mehr so schwer aufzustehen, auch wenn ich das manchmal noch glaube. Knackpunkt Umlernen: Geht jetzt etwas wirklich nicht oder glaube ich nur dass es nicht geht unter der Annahme dass es wie vorher ist? Oder wie kann ich mir etwas einfacher machen? Ausprobieren.
Habe am Anfang erstmal das Träumen etc. negativ bewertet und wollte dass es verschwindet. Mittlerweile sehe ich das, wie auch das Tagebuchschreiben, Musik hören, Spazierengehen etc. alles als gesunde Strategien von mir an, um mich zu spüren, mit Stress und Gefühlen umzugehen, Dinge zu verarbeiten etc. Selbst im Bett zu liegen oder einen Film zu schauen ist mal entspannend. Allerdings nichts davon den ganzen Tag und Wochen!! Unter den Medis merke ich, dass auch mal zwei Songs reichen um mich zu stimulieren oder ein Mal kurz ins Tagebuch zu schreiben ausreicht um mich befreiter zu fühlen. Danach noch was anderes machen gibt zusätzlich Erfomgsgefühle. Ohne die Medis brauche ich einfach weitaus mehr von allem (für Motivation & Regulation). Allerdings merke ich, dass ich auch mit Medis in stressigen Situationen teilweise in alte Muster verfalle, wenn auch nicht so extrem. Ich glaube aber nicht, dass das so immer unbedingt nötig ist und versuche mal zu schauen ob ich in so Situationen mit anderen Gewohnheiten besser hinkomme.
Bei mir ist glaube ich also „Euphorie“, die nach kurzer Zeit kippt, ein Zeichen dafür, dass ich noch unterdosiert bin (siehe 3 & 4ab) oder bei Stress in alte Muster verfalle.

Liebe Grüße,
Flow

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Anders: Bei mir ist glaube ich also „Euphorie“, in Verbindung mit langem Rumliegen oderso (länger beobachtet), ein Zeichen dafür, dass ich noch unterdosiert bin (siehe 3 & 4ab), dass ich bei Stress in alte Muster verfalle oder dass mir nicht bewusst ist, dass ich mich nun etwas besser lenken kann.

also bei mir war das schon immer extrem. Seit ich klein bin tagträume ich mehr als dass ich es nicht tue. Dabei handelt es sich meistens um verschiedene Welten mit den verschiedensten Charakteren, die ich mir quasi im Laufe des Lebens entweder selber ausgedacht habe oder aus Büchern, Filmen etc rausgeholt hab :laughing:

Also im Prinzip wie eigene Bücher oder Filme im Kopf, wenn ich jetzt so überlege. Eine meiner „Geschichten“ läuft bestimmt schon seit ich klein bin. Ich glaube wenn man die in eine Serie umschreiben würde, hätte sie unendlich viele Staffeln und keiner würde sie schauen wollen :joy:

Ich mache das definitiv auch vor allem wenn ich gestresst bin, aber auch ohne ist es mir gefühlt unmöglich das länger „abzustellen“. Ich bin halt auch ein sehr kreativer Mensch. Das passiert meistens automatisch. Kann mir tatsächlich auch nicht vorstellen, es nicht zu tun. ich war halt schon immer „so“.

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Kann sein. Allerdings ist Euphorie bei mir ein Zeichen der Überdosierung. Hat du versucht zu erhöhen, um zu schauen, ob es besser wird?

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@allmighty das kann natürlich auch sein. Ich habe das mit der Euphorie allerdings ohne Medis sehr, wenn ich bspw. Musik höre und dabei träume oder eine Projektidee habe, dann war ich ganz aufgeregt. Auch bei Gefühlen: dieses „himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt“ bzw. war dann sehr im „Jetzt“ und mir war nicht bewusst, dass es mir auch wieder besser oder schlechter gehen kann. Dazu kommt dann noch Stressintoleranz.

Ja, habe 30mg Elvanse genommen da hatte ich das noch. Jetzt nehme ich 50mg und fühle mich ruhiger, kann z.B. aus Situationen besser „rauszoomen“ und das ganze Bild betrachten. Merke allerdings sowas Ähnliches wie es @DMN1002 beschrieben hat: Habe morgens meist stimulierende Musik gehört, aber das ist mir jetzt irgendwie zu viel.

Ich habe mir noch einen EKG Termin gemacht… neige dazu mir schnell Sorgen zu machen, besonders bei etwas stressigen Umständen (z.B. Uni im Moment) und habe das Gefühl, dass mein Puls zu sehr ansteigt, aber das hatte ich ohne Medis vllt. auch. Direkt nach der Dosiserhöhung von Elvanse war ich da entspannter als jetzt und bei Medikinet habe ich Stress einfach nicht mehr so wahrgenommen. Kann es sein dass Elvanse Stress oder auch Entspannung verstärkt oder dass man auch das bewusster wahrnimmt?

Bewegung brauche ich dabei auch. Ob spazieren oder als Beifahrer im Auto obwohl letzteres weniger effektiv ist. Es geht bei mir mehr darum das geh Tempo dem Spannungsgrad der aktuellen Story anzupassen. Manchmal renne ich dann stundenlang in meiner Wohnung im Kreis und bekomme die Strecke dabei kaum noch mit, sondern bin komplett in meinem Kopf.

Das mit der Sucht kann ich leider auch komplett nachvollziehen. Manchmal mache ich tagelang nichts anderes und da geht dann der Alltag usw schon ziemlich parallel den Bach runter. Mit Elvanse aber vor allem Medikinet krieg ich das Bedürfnis danach ein wenig eingedämmt.

Die gute Musik hab ich vergessen. Ohne die geht da garnichts :slightly_smiling_face: