Medikamentenerfahrung/- Wechsel

Hallo
Ich wollte mal fragen, ob es bei Euch auch so ist oder wie es eben ist: ich habe jetzt von Medikinet, Elvanse, Strattera,Mirtazapin, Venlafaxin und anderen alles schon über die Jahre durchprobiert.
Immer wieder auch vereinzelt über einen gewissen Zeitraum auch gute Wirkungen gehabt.
Dann aber nach ca. 1-2 Jahren wieder Medikamentenwechsel da das Medikament nicht mehr so wie gewohnt angeschlagen hat.
Zum Beispiel bei Strattera mehrere Dosierungen gehabt und letztendlich nur noch müde und betäubt egal bei welcher Dosierung.
Aktuell Elvanse bei 30 mg und nun nach etwa 2 Jahren extreme Weinerlichkeit bei Einnahme.
Ich finde es ja blöd, dass es nicht einfach bleibt, und dieses ständige herumexperimentieren nicht aufhört. Vielleicht lass ich mir wieder Strattera verschreiben, es hat ja mal eine Zeit lang ganz gut gewirkt, aber eben halt nur bedingt eine Zeit lang.

Ob es am Medikamenten liegt oder an deine psychische Verfassung momentan? Du hast in letzter Zeit viel durchgemacht, oder?
Ein Wechsel könnte aber tatsächlich was bringen. Wie wäre es mit Ritalin oder Medikinet?
Was sagt eigentlich dein Arzt dazu?

Die Verfassung ändert sich ständig bei mir, das ist unabhängig von den Medikamenten.Auch ohne.
Medikinet habe ich von allen am wenigsten vertragen, war komplett betäubt schon bei geringer Dosierung oder extrem high.
Der Arzt ist da wie die anderen auch, trotz viel Fremdwerbung für ihn, nicht so der Kenner.
Er verschreibt halt.

Nein, mir geht es nicht so, meine Medikamente und ihre Dosis sind seit Jahren dieselbe(n). Aber ich weiß auch, dass ich Vieles von den Medikamenten erwarten kann, Anderes nicht.

Ich bin gerade einigermassen erstaunt das @MelaMela schreibt „Medikinet habe ich von allen am wenigsten vertragen, war komplett betäubt schon bei geringer Dosierung oder extrem high“. Mir hatte meine Psychiaterin die Wirkung von Medikinet auf Adhs Betroffene so erklärt, das die innere Unruhe, die Konzentrationsfähigkeit und die Impulsivitätsschwäche besser reguliert werden durch das Medikament, das aber ein „Rauschgefühl“, also „high“ sein, wie nach Drogenkonsum, ausbleibt. Bei Adhs Betroffenen wirken Medikamente, die auf nicht Adhs Betroffene wie eine Droge wirken können, also einen Rausch auslösen, in der Regel „genteilig“. So wie zum Beispiel ein beruhigendes Mittel bei Adhs aufputschend wirken kann, wirkt dann ein aufputschendes Mittel eventuell beruhigend. Würde mich interessieren, ob andere Adhs Betroffene solche Erfahrungen gemacht haben also gegenteilige Wirkung schon erlebt haben. Ich selbst habe diese Erfahrung schon gemacht, wenn ich Kaffee abends trinke und ins Bett liege zum fernsehen kann ich einschlafen wie ein Baby. Wenn ich 30 Trf. Baldrian nehme bin ich hellwach. Zu der Wirkung von Concerta bei mir, kann ich sagen das ich sehr gut damit klar komme, da es halt über den Tag verteilt freigesetzt wird und ich nicht in einer für mich mühsamen Situation erst eine Tablette schlucken muss um dann noch „abwarten“ zu müssen bis das Medikament endlich wirkt. Aber klar, jeder Mensch ist anders, reagiert unterschiedlich.

Hallo Abrissbirne,

dass Methylphenidat bei Nicht-ADHS-lern anders, also rauschauslösend usw. wirkt, ist eine häufig wiederholte urbane Legende. Auch gefährlicher als bei ADHS-lern dürfte es nicht sein.

Aber eine positive Wirkung wird sich auch nicht einstellen, wenn es keine ADHS zu therapieren gibt logischerweise. Außer einem Wachmacheffekt ähnlich Koffein.

Noch komplizierter: Paradoxe Wirkung von Stimulanzien ist nicht auf ADHS-ler beschränkt. Du triffst immer wieder Leute, die erzählen, sie könnten nach schwarzem Tee oder Kaffee am späten Abend prima einschlafen, und die sind nicht alle ADHS-ler.

Umgekehrt hüte ich mich, vor dem Schlafen Tee, Kaffee oder Methylphenidat zu mir zu nehmen. Im Gegensatz zu meinem großen Sohn, und ADHS haben wir beide.

Danke @Falschparker, übrigens wollte ich der TE nicht unterstellen das sie wegen ihrer Reaktion kein Adhs haben würde, es hat mich nur erstaunt das sie solche Reaktionen zeigt, weil ich selbst zum Glück nicht so darauf reagiert hatte. Bei mir war es definitiv Super um konzentrierter und weniger impulsiv zu sein, was sich wirklich auch positiv auf mein gesamtes Umfeld ausgewirkt hatte. Was mir noch gut in Erinnerung ist, das es halt auch bis zu 3 Monate dauern kann, bis man richtig „eingependelt“ auf das Medikament ist, und natürlich auch die Dosierung nicht zu hoch, oder niedrig ist.

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