Medikationsprobleme Elvanse + Kontrollverlust

Hey, vielleicht kann mir von euch jemand mal helfen. Ich finde für mich einfach keine richtige und gute Dosierung mit Elvanse.

Ich wurde vor einigen Monaten mit K-PTBS Diagnostiziert und habe ein extremes Problem mit Kontrollverlust. Das ganze Trauma kam überhaupt erst durch die Medikation mit Elvanse hoch. Ich begann letztes Jahr mit der Therapie und nahm 30mg als Kapsel ein. Es funktionierte anfangs so unglaublich gut, dass ich weinen musste. Mit der Zeit merkte ich jedoch, dass ich trotzdem einen innerlichen Druck und Anspannung verspürte - Hyperarousal. Durch die Medikation wurde es so „leise“ in mir, dass ich begann die chronische Stressreaktion durch die Traumatisierung wahrzunehmen und von der AHDS trennen zu können. Ein langer Leidensweg begann da ich mich immer mehr und weiter mit der Thematik auseinandersetzte an dessen ende eben die Diagnose K-PTBS stand.

Ich kam lange nicht mehr auf die Medikation klar weil ich das Gefühl bekam die Kontrolle zu verlieren wenn die Medikamente anfingen zu wirken. Ich musste mir das wirklich hart erkämpfen und bekam über Monate dauernd Panikattacken bei der Einnahme. Meine Psychiaterin ist mir absolut keine Hilfe und hat 0 Plan und will mir auch keine 20mg verschreiben.

Mittlerweile bin ich soweit, dass ich wieder 30mg als Kapsel zu mir nehmen kann und dies auch relativ gut vertrage. Ich habe zumindest keine Panikattacken mehr.

Ich würde jedoch gerne geringer dosieren weil ich trotzdem das Gefühl habe ich werde zu sehr von der Wirkung dominiert und das mag ich nicht. Ich möchte die Wirkung subtiler spüren. Als würde ich 2 Tassen Kaffee trinken - bloß über den gesamten Tag und als konstante Wirkung. Das würde mir schon ausreichen.

Mein Problem ist, dass wenn ich es in Wasser auflöse die Wirkung zu krass kommt. In der Kapsel schleicht sich die Wirkung smooth und langsam ein. Das ist in Ordnung für mich, insgesamt aber zu drückend. Wenn ich nun 15mg in Wasser auflöse kickt es zu sehr und ich krieg wieder Panik. Selbst wenn ich vorher etwas Esse.

Das alles nervt mich total weil ich weiß das das Medikament theoretisch genau das richtige für mich ist. Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps oder Ratschläge für mich wie man dem raschen anfluten entgegenwirken kann wenn ich niedriger dosiere?

Natürlich kann ich mir auch irgendwie leere Kapseln auf Amazon bestellen aber das find ich irgendwie alles so umständlich und auch von der Dosierung irgendwie sehr ungenau. Da find ich das auflösen in Wasser schon praktischer…

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Vielleicht noch weniger? Mal 10 mg aufgelöst?

Ich kam mit Elvanse gar nicht klar, hat emotional unangenehme Symptome verursacht und ich bin zurück zu MPH.

@ZappelPhilipp macht es sehr genau mit der Feinwaage und Leerkapseln, hat auch ein Video gemacht.

Obwohl ich nicht verstehe warum es ohne Kapsel so schnell anflutet. Muss doch eh erst umgebaut werden und das geschieht im Blut :thinking:

Ich kann’s dir auch nicht sagen. Andere Leute haben damit ja auch kein Problem es in Wasser zu lösen. Ich bin aber auch hypochondrisch und sowieso Ultra sensibel was Körperwahrnehmung angeht… vielleicht kommt es daher. Bin mir aber sicher das es kein Placebo ist. Danke für das Video

Wenn du von dir selbst sagst, dass du Hypochonder bist kann es durchaus damit zusammen hängen.

Die Psyche beeinflusst echt sehr viel :wink:

Also wenn deine Psychiaterin nicht weniger verschreiben will, würde ich mir doch sofort eine andere suchen.

@BJ8 20mg gibt’s halt noch nicht für Erwachsene - da kann die Ärztin ja nichts dafür. Man könnte es versuchen ob die Ärztin „Off Label“ auf Selbstzahlerbasis verschreibt.

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Achso das wusste ich tatsächlich nicht :innocent:
Dann entschuldige ich mich bei der Ärztin hiermit.

Steh auf Warteliste, 1 Jahr.

Wir hatten eine Userin, die eine Apotheke gefunden hat, wo man die Kapsel umgepackt hat, d.h. die 30er in 15 mg. Kapsel. Sie musste dafür etwas zahlen, leider weiß ich nicht mehr, wieviel es war. Vielleicht fragst du in deiner Apotheke nach, ob sie sowas anbieten.

Hmmh, ich finde das zugleich interessant, als auch merkwürdig, warum das bei dir aufgelöst in wasser, schneller anflutet. In der Kapsel bleibt es im magen nicht lange. Das ist innerhalb von wenigen minuten aufgelöst und dann ist die substanz auch frei im magen, wo es dann in den darm gelangt und dort von der schleimhaut aufgenommen wird und dann in den Blutkreislauf gelangt. das passiert relativ schnell. Die entkoppelung der Lysinsäure vom Dexamfetamin hingegen dauert an… deswegen hat es eine verzögerte Wirkung.
Ich kann mir sonst irgendwie nicht erklären, warum das bei dir so reinhauen soll. Das freisetzen der aktiven Substanz passiert erst im blut. Da ist es dann relativ egal, wie es in den magen gelangt. :thinking:

Aber vielleicht gibt es noch ein paar hier, die da auch nen unterschied spüren. :thinking:

Hier, ich! :wink:
Mein Gefühl ist auch, dass es mit Kapsel langsamer anflutet und sanfter wirkt aufgelöst in Wasser direkter, schneller und bisserl heftiger (weiss nicht wie ichs anders beschreiben soll)
Mir macht das nichts aus, ich habs nur bei mir schon häufig beobachtet und kann es bestätigen :blush:

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Hi,

da mich das Thema Medikation und Trauma sehr interessiert, ich leider aber wenig Informationen dazu finde und auch die Ärzte da wenig Ahnung haben, würde mich interessieren, wie das bei Dir entdeckt wurde, dass die Medikation alte Traumata hervorgeholt hat und wie dann die Diagnose kptbs gestellt wurde.
Ich befinde mich in einer ähnlichen Lage, leider komm ich da aber bei den Ärzten nicht wirklich weiter.
Den Leidensweg kann ich daher gut nachvollziehen, bei mir dauert das Ganze mittlerweile 4 Jahre.

Grüße
Fussi

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Hey, ich mache gerade glaube ich die selbe Erfahrung mit Elvanse im Wasser aufgelöst.
Bin aktuell gereizter, aggressiver und impulsiver, als ich eh schon bin. Und ich denke es ist die Ursache dieser spürbar, aktiven Flutung… Mir gefällt die irgendwie nicht. Nur eine Vermutung, aber das könnte vielleicht die Ursache meines Problems sein.

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Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll & was an Informationen für die „Stroy“ wichtig sind, fange aber einfach mal an.

Vergangenes Jahr wurde ich mit Elvanse eingestellt. Das Ganze nachdem ich mit Medikient & Ritalin nicht gut gefahren bin. Hab das immer nur als bedarfsmedikation genommen, auch nur 5 oder 10mg. Fand den Rebound schrecklich & hatte aufgrund der Hypochondrie auch Angst vor einer dauerhaften Einnahme.

Zu der Zeit als ich umgestellt wurde Meditierte ich sehr viel & setzte mich viel mit dem Buddhismus auseinander. Jeden Morgen startete ich, meditierte und las in Büchern. Vor allem in: „Das Weise Herz“ . Ein Satz in dem Buch faszinierte mich besonders. „Leben hat Verwundbarkeit zur Voraussetzung.“ Ich wusste zu dem Zwitpunkt noch nichts von meinen Traumata, jedoch schaffte ich es hier schon mich in der Meditation & mit dem Hintergrund dieses Satzes, mich mir selber etwas zu öffnen & abgespaltene Emotionen zuzulassen. Ich dachte damals noch es ist einfach ein Effekt der Achtsamkeit.

Die ganze Achtsamkeit & das Meditieren am Morgen verstärkten die Wirkung von Elvanse & ich verbrachte die meisten Tage in einer Art selbstlosen Trance. Ich hatte das Gefühl das sogar mein Herz weniger kräftig schlug.

Mir ging es zum ersten Mal wirklich gut in meinem Leben. Auch & vor allem weil die Medikation mein Kopfgeficke blockierte. Selbst wenn ich Hypochondrische Symptome wahrnahm, interpretierte ich nicht direkt alles und erzählte mir dazu Geschichten. Es war viel viel leiser in mir.

Dadurch das es mir so gut ging & ich auch das Gefühl hatte meine Hypochondrie zum ersten Mal im Griff zu haben fing ich an etwas abzudrehen. Du musst dir vorstellen, dass zum einen die Ängste die mich jahrelang behindert & in Ketten gelegt haben plötzlich fast weg waren + durch das Meditieten/ Achtsamkeit & das zulassen von Emotionen, ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder mit mir verbunden fand. Oben drauf noch das „Augenöffnen“ durch die Medikation (so kann die Welt sein?!) + rumrennen auf aufputschenden Medikamenten 12-14 Stunden am Tag.

Alle meine Grenzen waren quasi weg. Ich brauchte neue… ich begann mich „auszuprobieren.“ ich ging sehr viel feiern, studierte und machte nebenbei einen Nebenjob.

Irgendwann lief ich nur noch im Tunnelblick durch meinen Alltag, schlief wenig, überarbeitete mich, feierte zu Exessiv & vernachlässigte die Meditation.

Letztes war dann wohl das gröchster Problem. Die Sanftheit die ich in mir aufgebaut hatte ging verloren, kritische Stimmen wieder lauter und Gefühle wurden wieder vermehrt abgespalten.

Irgendwann begann ich dann Panikattacken zu entwickeln. Ich dachte erst es kommt von den Medikamenten & es sei eine Nebenwirkung. Ich dachte mir:“ kein Wunder wenn du jeden Tag 12-14 Stunden auf Modus rumrennst.

Ich kürze an dieser Stelle mal etwas ab. Ich hatte schon die Erfahrung gemacht wie Elvanse wirken kann, jedoch funktionierten die Medikamente seit dem einfach nicht mehr. Ich bekam von der Wirkung Stress und Panik & sie verursachten plötzlich das komplette Gegenteil von der ursprünglichen Wirkung. Das verwirrte mich damals sehr.

Über Monate kämpfte ich mir die Wirkung zurück. Probierte immer wieder mit der Dosierung rum. Versuchte meinen Körper wieder daran zu gewöhnen usw.

Letztendlich weiß ich jetzt, das die Medikation natürlich nur mein ADHS behandelt, nicht aber die Überreaktion meines Nervensystems aufgrund von traumatisierung.

Eine traumatisierung geht häufig mit einem Hyperarousal einher. Ich nahm also immer die Medikamente ein, es wurde still in mir & das einzige was ich dann spürte war die chronische Erregung die trotzdem noch da war & welche ich vorher unbewusst mit Meditation & Achtsamkeit im Griff gehalten hatte. Das machte mir dann unglaublich Angst weil ich nichts dagegen tun konnte.

Letztendlich wurde vergangenen Sommer einfach irgendetwas in mir getriggert was einiges hochholte. Seit dem befinde ich mich in der Aufarbeitung & bereits in 2 Lebensbereichen konnte ich jetzt chronische traumatisierung lokalisieren.

Im Grunde ist in der Zeit die Oberfläche meiner Traumatisierungen zusammengebrochen. Die Hypochondrie ist letztendlich auch nur ein Symptom des erlebten Kontrollverlusts von damals. Nach über 10 Jahren hab ich es geschafft tiefer zu kommen. Und dabei haben mir die Medikamente sehr geholfen.

Ich habe auch das Gefühl das es mir vorher gar nicht möglich gewesen ist tiefer zu gehen, da mein Kopf es 0,0% aushielt irgendwo nen Symptom zu spüren & durch die ADHS ich immer direkt vollgequatscht wurde was es wohl sein könnte. Elvanse hilft mir sehr dabei mich selbst auszuhalten. Auch & vor allem an den Punkten wo ich es sonst nicht schaffe und sich mein Innenleben vor Angst zusammenzieht.

Alleine das ich so krampfhaft wieder auf die Medikamente klarkommen wollte zeigt mir das. Ich hatte wirklich Panikattacken bis Meppen. Mein Herz ist mir gefühlt aus der Brust gesprungen. Blutdruck teilweise zwischen 160-180 in diesen Phasen. Aber ich konnte es auf den Medikamenten (selbst wenn dadurch getriggert) viel besser aushalten.

Danke für die Rückmeldung.
Bei mir wurde es durch die Medikation nur noch schlimmer. Zuerst war ich irgendwie wach, wie total angeknipst. Hat sich aber schnell in die komplett andere Richtung gedreht, die neugewonnene Überaufmerksamkeit, den Fokus und dieses ständig alles wahrnehmen können, machten mich total paranoid. Jetzt weiss ich, dass verdrängte, unverarbeitete Traumata und Erlebnisse ( die soweit in der Kindheit liegen, dass ich mich aktiv nicht mehr an alles erinnern kann) als Emotionen und Bruchstücke hochgekommen sind und ich aber einen Grund in der Gegenwart gesucht hab.
Unter der Medikation war auch immer eine Art von Mangelgefühl da, was die Ärzte als Unterdosierung gedeutet haben, als ging die Dosis rauf, was es aber nur noch schlimmer gemacht hat.
Zum Schluss war es eher wie Feuer ins Benzin kippen und ich dachte, ich brauch immer höhere Dosierungen, um klarzukommen. Totaler Teufelskreis.
Diffenzialdiagose wurde aber nie gemacht. Auch sonst waren die Ärzte leider auch nicht wirklich hilfreich.
Mittlerweile gehe ich klar davon aus, dass ich unter einer kptbs leide.
Aber da sagt auch jeder Arzt grad was anderes. Diagnosen hab ich viele, aber so richtig will da auch keiner mehr ran.
Die Medikation hab ich irgendwann eigenständig beendet, weil ich ständig kurz vorm durchdrehen war.
Und seitdem geht es mir wieder besser. Die Traumata werde ich jetzt in einer Therapie angehen ( wenn ich denn eine finde).

Hallo zusammen,

ich habe auch irgendwie das Problem, dass Elvanse (und auch bei Ritalin war das so) mich zwar irgendwie total in eine innere Ruhe bringt, die ich sonst i.d.R. so nicht habe, aber dass ich gleichzeitig irgendwie Panik verspüre vor einem Kontrollverlust. Ich vermute, weil ich nicht so viel wie sonst im Kopf rumschwirren habe und dann habe ich dadurch auch Angst was zu vergessen zum Beispiel. Also im Grunde fühlt sich die Wirkung bei mir ähnlich wie bei Cannabiskonsum an, wo ich mich auch so leicht paranoid/panisch fühle und Kontrollverlustangst hab. Deswegen habe ich das Gefühl, ich kann die Welle der positiven Wirkung von Elvanse nicht richtig reiten :confused:
Ist das bei dir/bei euch auch so ein Ding oder bezieht sich das bei dir @RascalRingo eher wirklich nur auf die K-PTBS und/oder Hypochondrie? Oder kennt sonst jemand das Gefühl?

nein das ist bei mir ähnlich muss ich sagen. Ich habe aber eher das Gefühl das es ein Zusammenspiel aus beiden Komponenten ist. Zum einen fühle ich mich weniger wie ich selbst durch das abhanden sein von Gedanken. Ich habe nicht wie du das Gefühl etwas zu Vergessen. Ich kann mich viel besser Strukturieren und vergesse viel weniger dadurch das ich nicht so zerstreut bin. Aber trotzdem fehlen diese Gedanken dann irgendwo. Ich fühle mich sinnlos und komme mit dieser leere schlecht klar. Außerdem orientiere ich mich im Alltag sonst an vereinzelnden kleine Dopamin Kicks und diese Orientierung fällt auch weg. Ich brauche sie ja nicht mehr. Ich sitze dann oft in meiem Zimmer und weiß nichts mit mir anzufangen und fühle mich leer. Und dann sucht sich mein Kopf von alleine eine Beschäftigung und ich fange an meinen Körper zu beobachten und kriege Panik zu kriegen. Oder ich bekomme sie direkt weil ich eh schon damit beschäftigt bin und dann die Medikamente dazu führen das ich einen Tunelblick drauf bekomme