Ich weiß nicht genau wo ich anfangen soll & was an Informationen für die „Stroy“ wichtig sind, fange aber einfach mal an.
Vergangenes Jahr wurde ich mit Elvanse eingestellt. Das Ganze nachdem ich mit Medikient & Ritalin nicht gut gefahren bin. Hab das immer nur als bedarfsmedikation genommen, auch nur 5 oder 10mg. Fand den Rebound schrecklich & hatte aufgrund der Hypochondrie auch Angst vor einer dauerhaften Einnahme.
Zu der Zeit als ich umgestellt wurde Meditierte ich sehr viel & setzte mich viel mit dem Buddhismus auseinander. Jeden Morgen startete ich, meditierte und las in Büchern. Vor allem in: „Das Weise Herz“ . Ein Satz in dem Buch faszinierte mich besonders. „Leben hat Verwundbarkeit zur Voraussetzung.“ Ich wusste zu dem Zwitpunkt noch nichts von meinen Traumata, jedoch schaffte ich es hier schon mich in der Meditation & mit dem Hintergrund dieses Satzes, mich mir selber etwas zu öffnen & abgespaltene Emotionen zuzulassen. Ich dachte damals noch es ist einfach ein Effekt der Achtsamkeit.
Die ganze Achtsamkeit & das Meditieren am Morgen verstärkten die Wirkung von Elvanse & ich verbrachte die meisten Tage in einer Art selbstlosen Trance. Ich hatte das Gefühl das sogar mein Herz weniger kräftig schlug.
Mir ging es zum ersten Mal wirklich gut in meinem Leben. Auch & vor allem weil die Medikation mein Kopfgeficke blockierte. Selbst wenn ich Hypochondrische Symptome wahrnahm, interpretierte ich nicht direkt alles und erzählte mir dazu Geschichten. Es war viel viel leiser in mir.
Dadurch das es mir so gut ging & ich auch das Gefühl hatte meine Hypochondrie zum ersten Mal im Griff zu haben fing ich an etwas abzudrehen. Du musst dir vorstellen, dass zum einen die Ängste die mich jahrelang behindert & in Ketten gelegt haben plötzlich fast weg waren + durch das Meditieten/ Achtsamkeit & das zulassen von Emotionen, ich mich zum ersten Mal seit Jahren wieder mit mir verbunden fand. Oben drauf noch das „Augenöffnen“ durch die Medikation (so kann die Welt sein?!) + rumrennen auf aufputschenden Medikamenten 12-14 Stunden am Tag.
Alle meine Grenzen waren quasi weg. Ich brauchte neue… ich begann mich „auszuprobieren.“ ich ging sehr viel feiern, studierte und machte nebenbei einen Nebenjob.
Irgendwann lief ich nur noch im Tunnelblick durch meinen Alltag, schlief wenig, überarbeitete mich, feierte zu Exessiv & vernachlässigte die Meditation.
Letztes war dann wohl das gröchster Problem. Die Sanftheit die ich in mir aufgebaut hatte ging verloren, kritische Stimmen wieder lauter und Gefühle wurden wieder vermehrt abgespalten.
Irgendwann begann ich dann Panikattacken zu entwickeln. Ich dachte erst es kommt von den Medikamenten & es sei eine Nebenwirkung. Ich dachte mir:“ kein Wunder wenn du jeden Tag 12-14 Stunden auf Modus rumrennst.
Ich kürze an dieser Stelle mal etwas ab. Ich hatte schon die Erfahrung gemacht wie Elvanse wirken kann, jedoch funktionierten die Medikamente seit dem einfach nicht mehr. Ich bekam von der Wirkung Stress und Panik & sie verursachten plötzlich das komplette Gegenteil von der ursprünglichen Wirkung. Das verwirrte mich damals sehr.
Über Monate kämpfte ich mir die Wirkung zurück. Probierte immer wieder mit der Dosierung rum. Versuchte meinen Körper wieder daran zu gewöhnen usw.
Letztendlich weiß ich jetzt, das die Medikation natürlich nur mein ADHS behandelt, nicht aber die Überreaktion meines Nervensystems aufgrund von traumatisierung.
Eine traumatisierung geht häufig mit einem Hyperarousal einher. Ich nahm also immer die Medikamente ein, es wurde still in mir & das einzige was ich dann spürte war die chronische Erregung die trotzdem noch da war & welche ich vorher unbewusst mit Meditation & Achtsamkeit im Griff gehalten hatte. Das machte mir dann unglaublich Angst weil ich nichts dagegen tun konnte.
Letztendlich wurde vergangenen Sommer einfach irgendetwas in mir getriggert was einiges hochholte. Seit dem befinde ich mich in der Aufarbeitung & bereits in 2 Lebensbereichen konnte ich jetzt chronische traumatisierung lokalisieren.
Im Grunde ist in der Zeit die Oberfläche meiner Traumatisierungen zusammengebrochen. Die Hypochondrie ist letztendlich auch nur ein Symptom des erlebten Kontrollverlusts von damals. Nach über 10 Jahren hab ich es geschafft tiefer zu kommen. Und dabei haben mir die Medikamente sehr geholfen.
Ich habe auch das Gefühl das es mir vorher gar nicht möglich gewesen ist tiefer zu gehen, da mein Kopf es 0,0% aushielt irgendwo nen Symptom zu spüren & durch die ADHS ich immer direkt vollgequatscht wurde was es wohl sein könnte. Elvanse hilft mir sehr dabei mich selbst auszuhalten. Auch & vor allem an den Punkten wo ich es sonst nicht schaffe und sich mein Innenleben vor Angst zusammenzieht.
Alleine das ich so krampfhaft wieder auf die Medikamente klarkommen wollte zeigt mir das. Ich hatte wirklich Panikattacken bis Meppen. Mein Herz ist mir gefühlt aus der Brust gesprungen. Blutdruck teilweise zwischen 160-180 in diesen Phasen. Aber ich konnte es auf den Medikamenten (selbst wenn dadurch getriggert) viel besser aushalten.