Medikinet Adult mit Herzfehler

Hallo zusammen,

jetzt schreibe ich gleich noch einen Post in Anlehnung an meine Vorstellung.

Der Psychiater, zu den mich der Psychologe und Neurowissenschaftler wegen einer möglichen ADHS-Medikation geschickt hat, empfiehlt, dass ich zu Beginn 5mg Ritalin nehme, dies täglich, nicht nach Bedarf, weil dann wohl Herzprobleme seltener auftreten. So hab ich es verstanden. Ich habe einen angeborenen Herzfehler und aus den Korrektur-Operationen und heftigem Stress durch verschiedene Lebensereignisse resultierend Herzrhythmusstörungen. Leider entspringen diese der Herzkammer und können potentiell zum plötzlichen Herztod führen. Dagegen nehme ich 25mg Metoprolol, einen Betablocker. Mein Blutdruck und Puls sind immer eher sehr niedrig (Ruhepuls teilweise bei 47), da sehe ich jetzt keine Probleme.

Nun bin ich seit Montag wegen chronischer Schmerzen in einer Schmerzklinik, es besteht der Verdacht auf zusätzlich Fibromyalgie (und vonseiten des behandelnden Psychiaters eine kPTBS). Ich bin irgendwie bedient und möchte zumindest diesen krassen Stress, den ich mir zum Teil durch die ADHS selbst mache, verringern. Ich habe die Hoffnung, dass der Schlaf dann besser wird, denn ich bin immer angespannt und Gefahr-Modus. Außerdem habe ich die Hoffnung, dass ich die 100 Dinge, die ich gerne tun würde, auch mal umsetze… usw. Aber ich habe totale Angst vor der Medikation. Im Moment ist das noch in der Abklärung. Der Oberarzt der Klinik wurde gerne hier im geschützten Rahmen das mit dem Ritalin testen, und ich möchte es eigentlich auch. Trotz Angst. Denn der ständige Stress ist ja nun auch nicht förderlich für’s Herz.

Meine Frage ist, ob jemand von euch in einer ähnlichen Konstellation ist und wie eure Erfahrungen sind?

Danke im Voraus für Rückmeldungen und viele Grüße

Andrea

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Ja, hier, ähnliche Konstellation.

Hab dir gerade nebenan geschrieben. Bitte kläre ab, ob Ritalin und Metoprolol zusammen gehen. Bei Medikinet habe ich Bisoprolol… hat was mit der Metabolisierung zu tun. Ich weiß nur nicht, ob es um den Wirkstoff Methylphenidat geht oder ob die Art der Retardierung das Problem ist.

Ich habe auch niedrigen Blutdruck und sehr niedrigen Puls (manchmal unter 40). Mein Herz könnte jederzeit einfach stehen bleiben.

Achso, die chronischen Schmerzen/Fibromyalgie/Migräne sind bei mir auch viel weniger geworden, seit ich Medikinet nehme. Nicht ganz weg, aber aushaltbar.

Bitte, hab keine Angst. Es ist einen Versuch wert und kann so einen großen Unterschied machen.
:grey_heart:

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Darüber wurde im April auf dem Symposium Adhs Deutschland von einer Fachärztin gesprochen. Sie hatte eine Patientin mit schwerer Herzinsuffiziens und Herzrhythmusstörungen. Sie war damals 70 oder 72 Jahre niemand war bereit ihr Stimulanzien zu verschreiben, denn jeder hatte Angst, daß dies sich negativ aufs Herz und die Herzrhythmusstörungen auswirken könnte und die Medikamente sowieso alle keine Zulassung für eine so slte Patientin hätten.

Entweder war es Fr. Dr. Christel Stollhoff oder Frau Dr. Astrid Neuy- Lobkowicz die dann darüber referierte und die Patientin per Zoom in ihren Vortrag holte und die Patientin zu dem Zeitpunkt 84 Jahre zum Berichten zuschaltete.

Die Ärztin sagte es sei sehr wichtig eng beim Kardilogen angenunden und begleitet zu werden doch man könne sehen das sich durch die Stimulanzien keinerlei befärchtete negative Auswirkungen gezeigt hätten sondern festzustellen sei, das sich die Herzinsuffiziens deutlich gebessert hätte und durch den fehlenden Adhs Stress grundsätzlich die gesamte Herzerkrankungssituation gebessert hätte und es der Patient insgesamt gesundheitlich besser ginge.

Entsprechend würde ich dir auch dazu ratn es zu wagen.

5mg Ritalin? ? Ist das unretardiert? ??

Die retardierte Variante gibt es nur als 10 mg => 2 x 5 mg => 1 x sofort und 1 x verzögert freisetzend

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Hallo Seven,

herzlichen Dank für deine Antwort!

Oh, dein Puls ist ja wirklich sehr niedrig. Wird er durch das Medikinet höher? Dass die Schmerzen weniger sind, ist spannend.

Ich habe heute früh mit 5mg Ritalin begonnen - muss jetzt aber tatsächlich noch mal auf die Verpackung schauen bei der Schwester. Ich glaube, ich habe etwas für Kinder bekommen. Weiß grad nicht mal, ob unretardiert oder nicht.

Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es klappt. Viele Grüße

Andrea

Hallo Kathy,

vielen Dank für deine Antwort!

Das ist eine berührende Geschichte von der alten Dame :hugs: und zumindest von Frau Dr. Astrid Neuy- Lobkowicz habe ich schon sehr häufig gehört und, auf die Meinung gebe ich schon einiges.

Meine Kardiologin hat mir wenn dann auch Methylphenidat empfohlen, sie hatte vorgestern dann angerufen.

Und jetzt habe ich mich getraut und die erste Dosis heute früh, zusammen mit dem Metoprolol genommen. Es sind 5mg, ich muss nochmals auf die Packung schauen, ob unretardiert oder nicht. Ist wohl das Ritalin, was auch Kinder nehmen. Der Arzt sagte, das wäre in Ordnung bei mir, erstmal, und sie hätten auf due Schnelle nichts anderes da.

Ich werde berichten.

Viele Grüße

Andrea

Wenn du 5 mg Ritalin bekommen hast, dann ist es unretardiert und „für Kinder“.

Für Erwachsene sind nur retardierte MPH-Medis zugelassen und bei allen außer Medikinet adult ist die kleinste erhältliche Dosis 10 mg. :wink:

Das ist aber überhaupt kein Problem, dass es ein Medikament „für Kinder“ ist. In den Kapseln für Erwachsene (retardierte Medis) ist auch nichts anderes drin. Die sind tatsächlich identisch mit der „Kindervariante“, da ist nur ne andere Packung drum, auf der ein anderer Name steht.

Die unretardierten Tabletten, die nur für Kinder zugelassen sind, wirken bei Erwachsenen genau so. Das ist lediglich ein Zulassungsproblem, also nur Bürokratismus, dass die unretardierten Medis nicht für Erwachsene zugelassen sind.

Viel Erfolg!

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Hallo zusammen,

ich möchte kurz berichten, wie es mir ergangen ist. Ich nehme 5mg Medikinet retard, habe mir vorhin extra die Packung zeigen lassen, weil ich genau wissen wollte, was sie mir geben.

Gerade eben habe ich nun den Post mit dem Kaffee gelesen, zu spät :rofl: ich habe am Mittwoch mit Medikinet retard 5mg angefangen, morgens genommen, dann drei Tassen Kaffee wie gewohnt, puh ging es mir schlecht! Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzstolpern etc… bis ca. 2 Uhr konnte ich auch nicht schlafen, weil jedes Mal, wenn ich kurz vorm Einschlafen war, irgendein Muskel zuckte.

Am nächsten Morgen hatte ich interessanterweise nur noch das Verlangen nach einer Tasse Kaffee und später am Vormittag nochmal nach einer. Ansonsten trinke ich mindestens zwei Tassen zuhause und nochmal zwei bis drei an der Arbeit. Am Donnerstag hatte ich auch das Gefühl, die Tablette bringt was, gestern nicht so, heute wieder total.

Ich bin leider keine große Frühstückerin und zwinge mir jetzt immer ein paar Löffel Müsli rein. Eigentlich sollte ja das Retardmedikament erst nach ca. vier Stunden beginnen zu wirken, oder? Ich habe das Gefühl, bei mir fängt es schon nach ein, zwei Stunden an. Könnte das am Kaffee oder an zu wenig Frühstück liegen? Jedenfalls saß ich heute früh mal 1,5 Stunden ohne aufzustehen am Tisch und habe gelesen, geschrieben… es war faszinierend. Normal springe ich ständig auf, auch an der Arbeit laufe ich oft vom Arbeitsplatz weg. Bin gespannt, wie das wieder wird. Ab 24.11. gehe ich wieder arbeiten.

Schlafen ging jetzt auch wieder wie gewohnt, abends bin ich die letzten Tage ziemlich müde gewesen. Kann das der Rebound sein? Ich bin noch am beobachten und am versuchen, zu verstehen.

Viele Grüße, Andrea

Ganz schlechte Idee - aber das hast Du ja nun gemerkt.
Ab sofort ohne Kaffee. Medikinet ist jetzt Dein Kaffee. :adxs_zwinker:

Das ist eigentlich zu wenig. Medikinet retard „funktioniert“ nur richtig, wenn ordentlich was im Magen ist. Die Retardtechnik ist darauf ausgelegt.

Da hast Du was falsch verstanden. Medikinet retard wird in 2 Phasen freigesetzt. Die 1. Hälfte direkt nach der Einnahme. Da sollte nach 30 Minuten bis einer Stunde die Wirkung einsetzen. Die 2. Phase wird nach ca. 3-4 Stunden freigesetzt - wenn genug Essen im Magen ist - so dass die später freisetzende Hälfte langsam mit der Nahrung in den Darm wandern und dort aufgelöst werden kann.

Wenn man zu wenig isst, wandert die 2. Hälfte zu schnell durch und wird früher freigesetzt. Dementsprechend kürzer ist dann auch die Gesamtwirkzeit. Dafür ist die gleichzeitig freigesetzte Dosis höher.

Kann auch sein, dass Du am Tag zu wenig Pausen gemacht hast. Dann ist der Körper abends platt.

Hi Schusseflummi,

danke für deine erneute Rückmeldung. Ich musste gerade echt lachen und auch den Kopf schütteln, weil die Ärzte mir das nicht gesagt haben. Da war null Aufklärung, weder über die Wirkung vom retardierten MPH, noch über das wann und wie. Und ich habe dann auch nicht weiter nachgefragt.

Nun ja, hab ich ja jetzt herausgefunden.

Viel gemacht hab ich eigentlich nicht. Ich bin gerade noch in der Schmerzklinik und ziehe mich oft zurück in mein Zimmer, um zu lesen, zu schreiben, Recherche am Handy zu betreiben o.ä., oder gehe spazieren und betrachte die Bäume, die Pflanzen etc. Denn in der Zeit hier in der Klinik habe ich richtig gemerkt, dass ich momentan eine so hohe Bullshit-Intoleranz habe, dass es fast wehtut. An sich habe ich im Alltag mehr Stress, aber jetzt beim Schreiben denke ich, ob es mich vielleicht doch gerade sehr anstrengt, meine Abneigung gegen ein Gruppenmitglied zu verbergen, weil es sowieso in zwei Tagen heimgeht und ich keinen Nerv mehr auf Auseinandersetzungen irgendeiner Art habe, und ich mich auch nicht - zum wiederholten Mal - in einer Gruppe ins Aus schießen möchte, weil ich mich nicht anpasse.

Viele Grüße und schönen Sonntag :waving_hand:

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Hallo zusammen,

ich habe mich schon durch ältere Beiträge zu dem Thema gelesen, aber die sind schon etwas älter, daher mache ich einfach mal einen neuen Beitrag auf. Hoffe, das passt :blush:

Seit 1,5 Wochen nehme ich morgens gegen 8 oder 9 direkt nach dem Frühstück eine Dosis 5mg. Ich frühstücke einen Brei aus Hirse, Buchweizen, Haferflocken, Weizenkleie, Nüssen und dazu veganen Joghurt für nochmal Proteine und Fett. So richtig satt fühle ich mich nicht, aber es hält bis zum Mittag. Ab mittags geht’s los mit dem nicht zu enden scheinenden Hunger. Außer einmal, da hatte ich eine Ladung, die wahrscheinlich für zwei gereicht hätte, Dinkelvollkornnudeln mit veganer Bolo (mit Erbsenprotein). Das war das einzige Mal, dass ich nicht schon nachmittags Zittern und/oder Heißhunger verspürt habe.

Mich belastet das sehr stark, da ich sowieso schon viel esse, viel mehr als andere Menschen, und jetzt tatsächlich Angst habe, zuzunehmen. Noch bin ich recht schlank, und ich möchte auch, dass das so bleibt. Und ich habe schon seit Jahren Problemen mit Zittern, keiner weiß genau, wo es herkommt, und jetzt habe ich noch mehr den dreiviertel Tag Angst, dass das Zittern wieder anfängt, ich denke eh so viel ans Essen.

Außerdem ich vertrage keine Laktose und Fruktose, und esse kein Fleisch. Als ich den Psychiater fragte, sagte er, ich solle mal noch weiter mit dem Medikinet retard machen und auch etwas herumprobieren.

Ich hab grad keine Lust mehr, weil mich das jetzt schon extrem stresst. Auf der anderen Seite habe ich schon das Gefühl, dass mich das Medikinet etwas herunterfährt.

Habt ihr Tipps und/oder Erfahrungen?

Danke im Voraus.

Vermutlich normalisiert sich das mit dem Hunger / Appetiet wenn du eine zweite Dosis am Nachmittag nehmen könntest.

Ich kenne dieses unendliche Hungerloch nach abflachen der Wirkung und dann kann ich gefühlt unendlich essen.

Du könntest mal versuchen noch eine Zwischenmahlzeit einzulegen .
Wenn du zittrig wirst Versuch es mal mit Traubenzucker .

Wichtig ist , sobald der große Hunger kommt so viel wie möglich gesundes direkt zur Hand zu haben und dann sich damit den Bauch voll Hauen .

Retten tut mich manchmal ein Eiweißshake . Ganz oft schäle ich mir schnell ne Kohlrabi und mampfe die dann Roh , damit ich schon mal ordentliche was zu beißen habe .

Versuche es aktuell als Nebenwirkung der Eindosierung zu sehen . Man hat kaum eine Chance dagegen anzukommen .
Ich schaffe das nur wenn ich vernünftig medikamentös abgedeckt bin.

Du könntest auch noch ein anderes Medikament versuchen , welches nicht so nahrungsabhängig ist, dann hast du etwas mehr individuellen Spielraum. Grundlegend kann das aber bei jedem Wirkende von Methylphenidat auftreten.

Es dauert ein wenig bis sich alles einspielt, vielleicht nimmst du auch kurze Zeit etwas zu . Aber wenn es eingependelt ist , bekommt man die Pfunde auch wieder in den Griff.

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So ganz blöde Frage? was heißt denn hier Mittag? Paßt das mit 4 std? paßt das mit 5 std. ? ab Einnahme?

Du nimmst ja nur eine Dosis und ich würde drauf wetten du bist mittags dann verschusselter, verträumter, schneller überreizt oder so gell?

Mich erinnert das stark an meinen Rebound mit Medikinet wo ich obwohl nichts mehr rein ging und das Essen Ofötchen gab trotzdem einen Fressdrang hatte.

Mit einer zweiten Dosis 30min ggf. auch 45 min oder wenns schlecht läuft 60 min vor Wirkende könnte das zumindest verschieben bei nich einer so geringen Dosis.

Ich fürchte auch, das das was du oben geschrieben hast mit Medikinet in Höheren Dosen ein Problem werden könnten, denn das Essen muß möglichst lange im Magen verweilen das ist dann quasi die Zeitverzögerung. Die verzögerten Kügelchen verteilen sich in der schwer verdaulichen Nahrung und sollen möglichst lange im Magen gehalten werden und je voller er vor der Einnahme ist desto besser.

Stelle dir das wie ein Schwimmwecken vor was du mit Eis befüllst, die paar Kügelchen rein und je langsam das Becken sich leert und je langsamer und je gleichmäßiger nur ein oder ein pasr Kügelchen jedesmal entweichen desto länger und desto gleichmäßiger ist dann quasi die Freisetzung der verzögert freisetzenden Dosis.

Vielleicht wäre Ritalin besser geeignet weil keine Mahlzeit zwingend vor der Einnahme aufgenommen werden muß sondern Ritalin oder Gemerika über eine chemische Schicht die quasi im Magen aktiviert wird und nach Zeit läuft ähnlich einer Zeitschaltuhr. Selbst wenn du die zweite Dosis der Kapsel mit beiden Kügelchenarten immer in etwa die gleiche Zeit bis zur Freisetzung und weiteren Anflutung verläuft.

Ich hatte da aber keine Probleme mehr mit Fressdrang etc.

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Nur eine kurze Info. Zitat aus der Fachinformation des Herstellers:
”Die Gesamtdosis (Tagesdosis) sollte auf zwei Einnahmen morgens und mittags verteilt werden. Medikinet adult wird in der Regel morgens und mittags eingenommen.”

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wieso passt er dann die Packungsbeilage nicht an

Steht schon so drin

Hier der Link zur Fachinfo

https://www.fachinfo.de/fi/pdf/013066/Medikinet-adult

Liebe Community,

ich danke euch recht herzlich für die Antworten. Eigentlich wollte ich noch darauf eingehen, habe mich aber nun entschlossen, die Medikation abzubrechen. Mit ging es gestern und heute sehr schlecht mit massiven Herzrhythmusstörungen und sehr hohem Puls beim Spazierengehen (!), sodass ich vorhin fast eine Panikattacke bekommen habe. So einen Puls hab ich nicht mal beim wirklich anstrengenden Sport im Fitnessstudio. Wie ihr aus einem anderen Thread vielleicht wisst, war ich eh so vorsichtig mit der Medikation wegen meines Herzfehlers und bereits bestehenden Herzrhythmusstörungen, die ich aber gut mit Metoprolol behandelt habe bisher.

Nun werde ich einen anderen Weg suchen, ohne Medikamente, es ging bisher schon auch, nicht immer gut, aber es ging, aber ich hatte mir noch eine Verbesserung erhofft. Mir ist das mit dem Herz zu heikel.

Danke für eure hilfreichen Antworten und guten Tipps :hugs:

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Guten Abend zusammen,

nachdem ich vor fast zwei Wochen mit der Einnahme von Medikinet aufgehört habe, weil ich beim Spazierengehen Herzrhythmusstörungen mit nem Puls bis 183 hatte (mein Ruhepuls ist bei 55 oder so..), lässt mich der Gedanke aber nicht los, wie ich mit Medikation leben könnte.

Ich bin wieder im totalen Chaos, bin nun auch weiterhin krankgeschrieben wegen Depressionen, und hatte das Gefühl, mit Medikinet endlich ein bisschen mehr auf die Reihe zu bekommen und etwas klarer im Kopf zu sein. Ich bin ziemlich traurig darüber und merke jetzt noch mehr, wie belastet ich psychisch schon immer (!) war und bin.

Mehrere Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen:

Ich weiß, dass Kaffee meinen Puls verringert. Habe eine Pulsuhr, so habe ich das mit den Herzrhythmusstörungen auch gemerkt. Nachdem ich ja mit Medikinet retard 5 mg in der Klinik begonnen hatte und das mit dem Kaffee weglassen nicht wusste, habe ich zunächst unwissentlich noch einen Kaffee morgens getrunken und ca. eine Stunde danach das Medikinet genommen. War alles in Ordnung, 2 Wochen lang keine Problem mit Puls o.ä. - bin dann davon ausgegangen, ein Kaffee morgens geht schon. War doof, hätte ich dann trotzdem ganz ohne machen sollen, dachte mir aber, naja super, es geht beides. War ja nur der eine Kaffee statt normal vier bis fünf am Tag. Und war ja alles in Ordnung, Wirkung und an dem zweiten Tag keine Nebenwirkungen mehr.

Dann hatte ich ab Freitag, also 1,5 Wochen nach Beginn der Behandlung, das andere Medikinet retard 5 mg genommen, das mir der Psychiater verschrieb, nicht mehr das “für Kinder”, und ab Montag drauf bekam ich Probleme. Können solche heftigen Herzrhythmusstörungen denn echt dann ganz plötzlich kommen, wäre dies nicht eher in den ersten Tagen als erst nach ca. zwei Wochen? Habe ja sonst nichts weiter verändert.

Und kann es sein, dass die Medikamente sich irgendwie doch unterscheiden? Obwohl beides Medikinet retard 5mg ist?

Ich überlege, ob ich dem Medikinet noch eine Chance geben soll, wobei ich da jetzt schon sehr abgeschreckt bin, oder ob ich es mit Elvanse nochmal probiere. Das wäre bei meinem Psychiater das Mittel zweiter Wahl.

Ich hatte ja sowieso das riesige Problem mit dem Essen, frühstücke eigentlich nicht bzw. nur wenig, und dem ständigen Hunger mit Medikinet, ggf. wäre einfach Elvanse die bessere Wahl?

Was sind denn eure Gedanken und/oder Erfahrungen dazu? Danke euch.

Viele Grüße

Was meinst du mit anderem Medikinet retard?
Wie hießen die beiden Medikamente genau mit Namen.

Hallo Nelumba_Nucifera,

das neue ist von MEDICE und der genaue Name ist “Medikinet adult 5mg Hartkapseln retardiert”, das vorherige, welches ich in der Klinik von der Kinderstation bekommen habe, war vom gleichen Hersteller und hieß “Medikinet retard 5mg Hartkapseln mit veränderter Wirk” (mehr kann man nicht lesen auf dem Blister). Der Wirkstoff ist bei beiden Methylphenidathydrochlorid.