Medikinet- EKG QTc B. Wert

Hallihallo, ich bin neu hier und habe ein Thema was mich beschäftigt bzw. belastet.
Ich wurde letzte Woche von einem Psychiater mit ADHS diagnostiziert (nachdem ich auf Grund depressiver Verstimmungen 1-2 Monate Fluoxitin nahm und keine Besserung verspürte und ich das Gefühl hatte es sei mehr dahinter als „nur“ Depressionen)
Ich war unendlich erleichtert meine Vermutung bestätigt bekommen zu haben und habe direkt Medikinet verschrieben bekommen. Ich sollte mit 10mg starten und zusätzlich noch ein EKG machen lassen.

Jetzt bin ich beim 3. Tag der Einnahme und hatte heute mein EKG. Es kam raus, dass die QTc Zeit deutlich (122 %) erhöht ist und meine Hausärztin mir daraufhin riet das Medikament abzusetzen und wenn möglich umzustellen.
Daraufhin bin ich mit der Auswertung direkt zu meinem Psychiater und er meinte er würde es als nicht problematisch einstufen und noch mal Rücksprache mit der Hausärztin halten. Ich solle es weiter nehmen und auf seinem Rückruf warten.

Jetzt sitze ich hier mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und weiß nicht was ich tun soll. Wem ich mehr vertrauen soll. Ich war so froh und hoffnungsvoll endlich mein Chaos im Kopf und im Leben auf die Reihe zu bekommen und jetzt werde ich wieder einen Schritt zurückgeworfen :face_with_diagonal_mouth:

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten?
Alles liebe

Hallo erstmal!

Fluoxetin mach eher eine QT-Zeit Verlängerung oder? War das schon abgesetzt? Wie lange?

Wie war denn überhaupt die QT Zeit?

@Justine
Ja, das Fluoxitin habe ich seit einem Monat nicht mehr genommen (davor auch nur 10 mg weil ich 20 mg überhaupt nicht vertragen habe)

Der genaue Wert beträgt 476.
Habe auch von der Hausärztin gesagt bekommen, dass ich Magnesium/Kalium einnehmen kann um das Risiko für die Torsaden zu senken, allerdings hat sie bedenken bei dem Medikinet

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Hallo,

ich kann deine Verunsicherung verstehen. Kannst du dir irgendwo fachlich eine zweite Meinung einholen? Ich denke auch, dass das medikinet, gerade in den ersten Tagen, das EKG verändern könnte. Jedenfalls habe ich, aber nur anfänglich, mein Herz manchmal deutlich gespürt. Das hat sich aber gegeben. Ich musste meins VOR der Einstellung schreiben lassen, was mir auch irgendwie sinnvoll erscheint.

Gut, dass du das hinterfragst.

Liebe Grüße

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@Anni1

Die Hausärztin ist auch im kardiologischen Bereich tätig und ist schon sehr kompetent.

Und ich war generell erstaunt als der Psychiater mir das Medikinet verschrieben hat und einfach nur meinte „manchmal wird Patienten davon übel, deshalb frühstücken sie lieber davor“
Hätte ich mich selbst nicht (gerade in diesem Forum) da so eingelesen, wäre mir entgangen was es für Wechselwirkungen mit Alkohol und anderen Medikamenten entstehen können.
Und auch dass man, wenn möglich, auf Kaffee verzichten sollte wurde mir alles nicht gesagt :confused:

Das witzige ist, er meinte ich soll in der nächsten Zeit mal ein EKG machen. Zum Glück habe ich das so früh in die Hand genommen und meine Aufschieberitis mal ausnahmsweise ignoriert :sweat_smile:

Ich bin zusätzlich noch in Psychotherapie wegen den anfangs diagnostizierten Depressionen. Habe im August erst wieder ein Termin und habe sonst niemanden den ich als Zweitmeinung fragen könnte.

Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass medikinet erstmal nicht zu nehmen und darum zu bitten, ohne Medikation ein neues EKG zu schreiben um zu sehen, ob es sich dann anders darstellt.

Ich habe sämtliche offene Fragen leider auch nur hier klären können. Ich habe zu meiner Medikation auch nur den Plan mitbekommen, aber keine Aufklärung.

Nach dem 3. Termin bei meiner Psychiaterin habe ich mich nun entschlossen zu wechseln. Ich fühle mich leider nicht gut betreut. Ich hatte viele Fragen, die ich bei adxs schon gelesen hatte, mit zu ihr genommen, aber sie hat die einfach so „weggewischt“, weil sie es offenbar besser weiß. Das hat mich sehr traurig gemacht. Ich stelle ihre Kompetenz ja nicht komplett in Zweifel, aber ich brauche für mich wirklich Beratung und Hilfestellung. Nur das Medikament reicht nicht.

Ja ich warte jetzt mal darauf wie sich die beiden Ärzte geeinigt haben.

Kann dich total verstehen! Bei mir ist es immer so dass ich zu überfordert bin Fragen zu stellen und alles immer einfach so hinnehme und ich mir hinterher denke „warum hast du das jetzt nicht abgeklärt?“. Dabei ist doch gerade die Aufklärung über diese Diagnose und der weitere Weg so enorm wichtig. Besonders wenn man akut darunter leidet

Generell bin ich mir der ganzen Diagnose noch so überfordert und doch erleichtert. Alles noch sehr ungewohnt.

Um so froher bin ich, ein so flächendeckendes Forum gefunden zu haben :slight_smile:

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Eben weil ich auch immer mit so was überfordert bin und mich oft nicht traue, Fragen zu stellen, war ich eigentlich so stolz auf mich, dass ich das in dem Fall mal überwinden konnte. Ich will gar keine Zeit stehlen, aber ich bin jetzt 47 und würde gerne endlich alles in den Griff bekommen. Ich habe nicht mehr die Zeit und Geduld jahrelang zum „falschen“ Arzt zu gehen und alles über mich ergehen zu lassen, was sich sofort falsch anfühlt. Das habe ich mein Leben lang getan, z. B. Antidepressiva über Monate und Jahre genommen, die einzig Nebenwirkungen und keinen positiven Effekt hatten. Das möchte ich nicht mehr. Und ich möchte nicht mehr darum kämpfen müssen, dass man mir zuhört und mich ernst nimmt.

Nur nicht aufgeben jetzt!

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Sorry hab den QTc wert genannt.
Der QT wert liegt bei 420

Liebe Grüße

Freut mich, dass du dir das Recht endlich einforderst! Es ist so eine Überwindung die Schritte zur Diagnose bzw. zum Arzt und dann zur Medikation zu gehen, da solle sowas wie zuhören oder Verständnis mitbringen von Ärzten nicht Zuviel verlangt sein.
Ich drücke dir auch die Daumen, dass du endlich bei deinen Ärzten angekommen bist und dich verstanden fühlst :slight_smile: :blush:

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Falls er das so gesagt hat (bitte nachfragen) wäre das falsch.
bei Medikinet ist Essen zur Einnahme zwingende Voraussetzung für die retardierte Wirkung.
Ohne Essen wirkt es unretardiert, also doppelt so stark und halb so lang.

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Ja genau, das habe ich hier überall auch gelesen und es bisher (auch als Frühstücksmuffel) so gehandhabt.

Wenn du eh kein frühstücksmensch bist, ist Medikinet mit die denkbar schlechteste Wahl…

Wie kommst du denn bisher klar?

Ich habe an sich keine merkbaren Verbesserungen. Ich merke dass ich innerlich etwas ruhiger bin und länger an „blöden“ Aufgaben dran bin. Aber es ist jetzt noch kein „wow“ Effekt bei 10 mg.
Hab ab nachmittags Kopfschmerzen und ein trockenes Gefühl im Mund. Aber das sind Nebenwirkungen mit denen ich gerechnet habe

Das nennt sich rebound.

Der Form halber: Du verzichtest zu 10000% auf Koffein und alles wo mal Koffein bei der Produktion im Umkreis von 30000 Meilen unter dem Meer in der Nähe gewesen sein könnte?

Sprich Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Energy Drinks, Cappuccino, Espresso, dunkle Schokolade, Cola und was es sonst noch alles mit Koffein gibt?

Die Ruhe ist im Endeffekt das, was u.a. gewünscht ist.

Dass du länger an unliebsamen Aufgaben fest hängst… war das ohne Medikamente besser?

Bedenke bitte, dass die Medikamente „nur ein Werkzeug“ sind.
Die Arbeit müssen wir selbst machen.

Was jedoch passieren wird / passiert wenn die Medikamente auch nur halbwegs passend wirken:
Deine Wahrnehmung wird (vermutlich) intensiver werden und du könntest einiges u.U. deutlicher (und evtl auch lauter) wahrnehmen.

Und nicht zuletzt kann es auch sein dass irgendwann (nach dem rebound) eine Erschöpfung eintritt. Denn das ganze ist dann doch etwas anstrengender :wink:

Grade in der eindosierungsphase…

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Danke für den Hinweis - nehme Medikenet 10 Gramm auf leeren Magen. Seit knapp nen Monat.

Es gibt auch unretardiertes Medikinet, dann wäre das ok…
Was ist es?

Du meinst vermutlich mg. Medikinet und Medikinet adult muss man immer unterscheiden.

Das eine sind unretardierte Tabletten und das andere Retardkapseln.

Wie lange wirkt denn eine Dosis?

Ich habe ne halbe Banane direkt vorher gegessen. Reicht das? Am Abend bin ich dann manchmal agro… evt weil die Wirkung gegen 21 00 Uhr dann doch weg ist. Jedenfalls hilft mir es Impulse zu zügeln und keine Panik mehr. Danke :pray:t2: lg S
M Adult 10

Eher nicht.
Du hattest bisher also im Ergebnis 10 mg unretardiert. Zu erwartende Wirkdauer 2,5 bis 3,5 Stunden, Nachmittags bist du also nicht medikamentiert.
Was du für Nachmittags beschreibst, können dennoch Eindosierungsnebenwirkungen sein.

Wenn die 10 mg unretardiert nicht zu viel waren, solltest du mit dem Doc sprechen, auf 20 retardiert zu gehen (und dazu vernünftig zu essen) und das ganze dann einmal Vormittags und einmal Nachmittags
Nimmst du das Fluoxetin noch?