Medikinet Rebound mit schweren Panik Attacken bei Angststörung

Hallo ihr lieben Mit-ADHSler,

Ich bin neu hier auf dem Forum, habe ein schweres ADHS und bin außerdem Autist mit einer neuerdings wieder reaktivierten Angst und Panikstörung, die mir nun mit meinem eigentlich so heisgeliebten Medikinet 30mg, welches ich seit stolzen 7 Jahren nehme, wieder höllische Probleme macht!
Ich habe nun plötzlich seit einiger Zeit, seitdem die Angst und Panik Störung wieder aktiviert ist (durch ein Trauma) immer diese schweren Panik Attacken im Rebound! Sie kommen meist etwas zeitverzögert nach dem die ADHS Symptome auch wiedergekehrt sind… Es ist echt schlimm und kaum auszuhalten mit den Angst-Rebounds…

Früher, bevor die Angststörung wieder auftrat, hatte ich diese Angst Rebounds nicht, sondern nur die normalen ADHS Rebounds, die mich kaum störten (fands sogar witzig immer und hab mich einfach danach gerichtet)…

Mein ADHS Arzt ist leider nun in Rente gegangen, ich kann ihn zwar noch immer kontaktieren, was ich natürlich auch bereits getan habe, aber es dauert auch immer ein Weilchen bis er mir antworten kann…
Daher wollte ich euch mal nach euren Erfahrungen und Meinungen fragen mit Methylphenidat-Rebounds und Angststörungen…

Ich bin mir nicht sicher ob die Schwere meiner Angststörung nicht momentan eine Kontraindikation für ADHS Medikamente darstellt… obgleich Methylphenidat bei mir durchaus auch erst mal Angstlösend und Panik Attacken beendend wirkt -viel besser als Tavor und Co -was bei mir eh nur paradox wirkt… Das ist es ja eben grade, warum ich das Medikinet momentan auch wieder so gerne nehme… Aber eben diese krassen Rebounds mit schweren Angstzuständen, die kaum auszuhalten sind machen auch wieder Probleme…

Ich brauche grade eine extrem hohe Tagesdosis von 4x 30mg Medikinet direkt nacheinander um die Rebounds zu unterdrücken, bei mir wirkt das Methylphenidat nicht lange da ich Ultra Rapid Metabolizer diesbezüglich bin… Aber so eine hohe Dosis will ich echt nicht mehr nehmen, weil ich es zu viel finde… Früher bin ich mit 2x 30mg ausgekommen mit großer Pause dazwischen… aber dann eben neurerdings diese Rebound Panik Attacken plötzlich seit meiner Angststörung…

Hat jemand eine Ahnung/Erfahrung wie man den Methylphenidat Rebound irgendwie bezwingen kann??? Also Elvanse klapppt bei mir Bezüglich des Rebound Problems genauso wenig, da bekomme ich erst Recht Panik Attacken am Abend und ich mag es nicht, das Elvanse, da ich mich damit nicht mehr wie ich fühle…
Das Methylphenidat zu reduzieren z.b. 20mg statt 30mg bringt mir auch nichts, sondern fördert Angst wieder eher, da die Wirkung nicht ausreicht um mein ADHS Kopfkino und Unruhe zu beruhigen…

Was die Angst und Panik Störung betrifft, da nehme ich grade seit 11-12 Tagen Busp. Bis die volle Wirkung eingetreten ist dauert es aber wohl ca. 2 Wochen… Ob das wohl die Panik-Attacken Rebounds verschwinden lässt?

Hat jemand von euch Erfahrung mit Methylphenidat und gleichzeitiger Angststörung?!?! Würde mich sehr über eure Erfahrungen und Tipps und Meinungen freuen!

liebe Grüße
Canary!!!

Liebe/r Canary und herzlich willkommen,

ich habe glücklicherweise keine Erfahrung mit Angstörung, aber weiß natürlich auch dass ein Rebound sehr unangenehm sein kann.

30 mg Kapsel und dann gar nichts mehr macht natürlich einen heftigen Rebound. Und zwei Kapseln mit Lücke dazwischen macht zwei Rebounds, dass du das nicht willst ist schon klar.

Ich empfehle dir, nimm als Letztes, also rechtzeitig bevor die Wirkung der letzten Kapsel nachlässt, 5 mg unretardiertes MPH (oder eben eine 10-er Kapsel als Letztes). Davon hast du dann keine ausreichende Wirkung mehr, ist klar, das muss abends auch nicht unbedingt sein, aber zum Abfangen des Rebounds ist es gut, und diese kleine Menge selbst macht keinen schlimmen Rebound.

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Hi,

heftige Story, armer Kerl !
Rebounds bei Medikinet: falls Du dies Rebounds mehrfach am Tag hast, müsstest Du den Abstand der Einnahme weiter verkürzen.
Bei einem Rebound am Ende hat Falschparker genau der Richtige empfohlen.

Um die Angststörung mitzubehandeln, könnte Elvanse besser sein - oder eine Kombimedikation mit Atomoxetin. Letzteres solltest Du aber - gerade bei Deiner Geschichte - in Zeitlupe ein und ausschleichen, das kann da sonst echt ins Auge gehen. Aber jedenfalls eher ATX als Bupropion, wprde ich meinen…

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Hallo, UlBre

Hast du persönlich Erfahrung mit Elvanse und einer Angststörung?
Ich war mal auf Elvanse 70mg, vor meinem Panik Störungs Rückfall, erst ein halbes Jahr auf 30mg und dann 70mg… Kürzlich habe ich ELvanse noch mal 3 Tage probiert in 30mg und am 3. Tag am Abend ne Panik Attacke geschmissen… Vielleicht würde das bei 70mg wie ich sie 2020 genommen habe nicht passieren… ich bin auch mit Elvanse ultra rapid metabolizer und habe die 70er kapsel teils in 2-3 Einnahmen unterteilt von 6 in der Früh bis mittags um 2 Uhr…

Hi @Canary
nein, leider nicht.
Ich weiss, dass noradrenerge Medis zuweilen da mitmischen können, beim Eindosierung oder beim Ausdosieren, aber einen wirklich engen Zusammenhang habe ich nicht gefunden. Mit Dopamin hat Angst wenig zu tun. Damit sind die Hauptwirkpunkte von Stimulanzien eigentlich erschöpft…

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Hallo Canary, mich würde interessieren wie es bei dir mittlerweile läuft? Ich kann deine Erfahrungen mit Medikinet sehr gut nachvollziehen. Hatte das gleiche Problem, allerdings wurde es erst ca. nach einem Jahr schlimmer mit den Ängsten. Ich denke bei mir war es ein Mix aus Schlafentzug, Lebensumständen, dem Fakt dass ich ein ängstlicher Typ bin und bereits vor Medis Panikattacken hatte, aber auch an den Medis selbst. Was ich vergessen habe noch zu erwähnen ist, dass ich es - mit dem Abstand von 6h - Partytechnisch z.T. ziemlich krachen lassen habe, als es noch gut ging mit den Medis. Dann eines Abends Alkohol+Mate+Koffein(LiquidCocane)+Schlafentzug und Zack Fette Panikattacke, die sich dann erstmal festgefressen haben. Ich denke da war mein Hormonhaushalt erstmal ziemlich lädiert.
Nichtsdestotrotz hatte ich auch vorher starke sehr starke Traurigkeitsgefühle und Einsamkeit beim Rebound, was ich nicht besonders normal fand. Am Anfang hab ich das noch hingenommen aber es wurde halt schlimmer. Hab dann versucht runter zu gehen mit der Dosis, was aber letztlich nicht viel geholfen hat. Ziemlich beschissene Zeit. Der Wechsel zu Elvanse hat etwas gebracht, weil weniger Rebound, aber nach einiger Zeit war das auch nicht besser. Kann sein dass sich die Ängste bis dahin dann schon eingeschlafen haben. Das erste und immer noch einzige was mir hilft, ist die Medis abzusetzen, damit die Ängste abklingen. Bei mir hat es ca. 2 Wochen gedauert und die akuten Ängste und Panik waren gefühlt wieder auf einem total handhabbaren Niveau, also so gut wie weg. Ganz weg gehen die meiner Erfahrung nach nicht, wenn man änsgtlicher Typ ist und die leidvolle Erfahrung schon machen musste. Bei mir bleiben aktuell nur die besch… Erinnerungen an das Gefühl und die Zeit mit den Ängsten. Absetzen geht bei mir aktuell halbwegs. Ich hoffe du hast mittlerweile eine Lösung gefunden oder es geht auf jeden Fall besser.

Muss neuen Beitrag aufmachen, da doch themenfremd. sorry.

Was bedeutet das und wie sehe ich den?

Vermutlich hatte ADHS2 den eigenen Beitrag hier nochmal geändert, um dann einen neuen Thread aufzumachen. Zeitlich/thematisch passt dieser: