wurde vor einigen Tagen diagnostiziert und bin jetzt beim 6. Tag Medikinet Adult retard. Kurz zur Dosierung, Tag 1-2: morgens 1x5mg, 6-7h später wieder 1x5mg, Tag 3-7: morgens 1x10mg, 6-7 später 1x10mg. Und ab Tag 7 sollen es 15mg werden nach gleichem Schema wie davor.
Bloß habe ich ungefähr 1h15 - 1h30 nach der Einnahme für die restliche Wirkdauer leichten-mittleren Schwindel. Und einen schwammigen/benebelten Kopf. Ehrlich gesagt habe ich dadurch kein Bock mehr das Medikament zu nehmen und zweifele auch wieder stark die Diagnose an. Hab die Symptome schon der Psychiaterin mitgeteilt und warte auf eine Antwort. Besserungen fühle ich bis jetzt nicht, außer mehr Geduld und kein so starken Verlangen auf Zucker wie vorher. Weiß auch nicht, hatte mir das alles anders vorgestellt. Wie gesagt, denke mittlerweile dass ich AD(H)S als Ausrede benutze und das nur meine soziophobische Angststörung ist und ich das durch Sport, mehr zutrauen usw. wegkriegen muss. Brauche bitte einen Rat.
Kann sein, dass du schon drüber bist über deine optimale Dosis.
Oder Du verträgst bloß so eine schnelle Steigerung nicht.
Oft nimmt man bei der 2. Dosis etwas weniger als bei der ersten…
War das Gefühl schon morgens bei der 1. Einnahme da?
Dann geh einfach nochmal zurück und bleib bei 5 - 5…
Ich habe maximal 7,5 mg vertragen, was nur durch Teilen der Kapseln geht. Dann hast du zwei Sorten Kügelchen, je nach Farbe retardiert und unretardiert und die kann man nur Pi mal Daumen aufteilen, was nicht so ideal ist.
Deshalb bin ich dann auf Elvanse umgestellt worden.
Das ist sanfter, angenehm, aber auch sehr schwammig, es dauert eine Stunde, bis man Wirkung hat und merkt aber gar nicht richtig, wann es losgeht und wieder nachlässt. Ist eigentlich auch ein tolles Mittel. Weniger Fokus, dafür auch etwas stimmungsaufhellend.
Hi @Movo
Bei mir stellt sich im Rebound (Ritalin) Schwindelgefühl ein. Daran merke ich, dass das Medikament nicht mehr wirkt bzw in der Wirkung nachlässt. Wenn Medikinet auch eine Mischung aus unretardiertem + retardiertem Mph enthält, passt das zu dem Auftreten nach 1,5h.
Unretardiert hört auf zu wirken und retardiert reicht nicht aus.
Nach 6 Tagen Einnahme würde ich noch nichts absetzen. Warte die Rückantwort der Ärztin ab. Du kannst auch mit der Steigerung auf die nächste Dosierung warten, wenn Du Dich nicht wohl fühlst und stattdessen die Zeit zwischen der Einnahme verkürzen. Und gucken ob das etwas ändert.
Puh… das kann natürlich sein. Ich glaub auf 5-5 wars nicht so schlimm wie jetzt auf 10-10.
Nach Aufdosierungsplan muss ich ab morgen 15-15 nehmen. Ich denke ich teste das einen Tag und wenns schlimmer wird, gehe ich nochmal zurück auf 5-5. Dann berichte ich.
Ja, vor allem bei der 1. Dosis, 1,5h nach Einnahme.
Wegen Elvanse müsste ich nachfragen.
Das macht Sinn. Warum reicht meinem Körper die retardierte Wirkung nicht?
Soll ich wenn das mit 15-15 und 5-5 nicht klappen sollte, nach unretardiertem MPH fragen?
Weil der Schwindel ist echt eklig, hört erst nach 6h auf (also quasi die ganze Wirkzeit).
Oder esse ich zu wenig? Hab gemerkt, dass die 1. Dosis schlimmer ist was Schwindel angeht.
Esse morgens nicht viel, z.B. entweder eine Banane + paar Wallnüsse oder 2 Brotscheiben…
Glaub ritalin unretardiert (gibts das denn) wäre am besten, esse eh nicht gerne morgens.
Das Thema Frühstück solltest Du bei Deiner Ärztin unbedingt ansprechen. Medikinet muss mit Essen eingenommen werden. Ritalin nicht, allerdings hilft Nahrung die Wirkzeit zu verlängern. Deshalb achte ich immer darauf und ich esse immer Müsli, ohne Zucker und hohem Haferflockenanteil. Das kommt mehr von Bequemlichkeit, es macht keine Umstände und hält lange satt.
1-1,5h - das hört sich eher nach „Wirkungsmaximum“ an. Das „Gefühl“ verschwindet aber wenn die Dosis passt.
Wenn du aus Deutschland kommst ist es nicht so einfach „unretadiertes“ zu bekommen (und wenn dann musst du es selber bezahlen.) Das genannte Ritalin Adult (retardiert) kann man im Gegensatz zu Medikinet auch ohne Nahrung einnehmen. Gibt’s jedoch nicht als 5mg Version und geht also erst mit 10mg los.
Ich würde nach der kurzen Zeit noch dran bleiben und an den Stellschrauben Nahrung und evtl. wieder geringerer Dosis arbeiten um zu sehen wie es läuft. Mir erscheint die Steigerung/Eindosierung etwas zu schnell wenn ich mit meiner Eindosierung vergleiche.
Danke. Guuut… wenn morgen keine Antwort mit Anweisung von der Psychiaterin kommt, gehe ich wieder auf 5-5. Abgemacht war schrittweise hochzudosieren, bis eine positive Wirkung auftaucht. Weiß nicht mehr wie es genau bei 5-5 aussah, aber weniger negativ (Nebenwirkungen) ist doch schonmal positiv
Am wahrscheinlichsten ist eine positive Wirkung bei 5/5. Alles darüber kann nach aktuellem Gefühl sicher nicht gut werden. Gut, dann melde ich mich nochmal die Tage.
Erwachsene brauchen manchmal weniger als das Übliche. Und tendenziell sind das auch eher ADS / internalisierende / sensible Menschen, die weniger brauchen.
Ich glaube nicht, dass Du Probleme bekommst, wenn Du jetzt weniger nimmst oder nicht so schnell aufdosierst.
Fühl morgen nochmal genau in dich rein, wie es sich mit 5mg anfühlt. Wenn du mehr Fokus hast als ohne, vielleicht auch weniger Gefühls-Auf-und-Ab… dann ist das schon mal sehr gut.
Wenn in ein paar Tagen 10mg wieder nicht gut sind, könnten vielleicht dann 7,5 mg noch besser sein.
Du könntest morgen mal ganz genau drauf achten, wann die Wirkung der 1. Dosis aufhört. Das könnte auch schon nach 5 Std. sein. Ist individuell verschieden. Schreib Dir alles genau auf, wie es war.
Jedenfalls solltest Du auf jeden Fall übermorgen dann die 2. Dosis ca 1/2 Stunde vor dem erwarteten Wirkungsende der 1. Dosis einnehmen.
Es gibt ja die Schnellverstoffwechsler. Aber so schnell zu verstoffwechseln, das würde dann bedeuten, dass die zweite, die retardierte, auch recht schnell aufhören müsste.
Insgesamt könnte man überlegen, wenn man die sich ergebende summierte Wirkung verträgt, über den Tag 5mg und nach 1 Stunde nochmal 5mg und dann evtl nach 2-3 Stunden wieder 5mg und 1 Stunde später wieder 5mg zu nehmen.
Das hat ein früher aktiver User hier so praktiziert.
Es ist natürlich etwas lästig und nicht für jeden im Job realisierbar … Aber man könnte evtl so eine gute gleichmäßige Wirkung erzielen.
Aber da wäre besser Elvanse einen Versuch wert. Das kann ca 12 Stunden wirken. Wobei es bei mir nach 4 Stunden einen ersten Wirkabfall gibt und nach ca 5,5 Stunden merke ich es nicht mehr. Deshalb nehme ich nach ca 4 Stunden eine zweite Dosis nach.
Elvanse ist nach dem gespürten Wirkende jedoch noch da, sodass ein Nachnehmen einfach den Level wieder in den spürbaren Bereich hebt. Deshalb reicht es, 1/2 bis 2/3 Dosis nachzunehmen.
Morgens nehme ich nur 15mg und dann eine 2. Dosis von 10mg.
Höhere Dosen wirken wohl meist auch etwas länger. Aber für mich ist eine Dosis von 20mg auf einmal einfach schon eher unangenehm und dann hört es trotzdem viel zu früh auf zu wirken.
es ist durchaus möglich, dass du dich an den Wirkstoff Methylphenidat erst langsam gewöhnen musst und dass deine optimale (Einzel-)Dosis zwar über 10 mg liegt, aber das erst später ohne Nebenwirkung erfahrbar ist. Es ist ebenso möglich, dass Medikinet Adult nicht das richtige Mittel ist und ein anderes besser sein wird. (Warum verordnen Ärzte immer noch Medikinet Adult an Nichtgernefrühstücker??)
Wie auch immer - das ist überhaupt kein Grund, die Diagnose in Frage zu stellen!
Ja, unretardiertes MPH muss man meistens selbst zahlen. Aber um ganz vorsichtig und in kleinen Schritten hochzudosieren ist es gar nicht schlecht - wenn sich deine Ärztin darauf einlässt. Wenn du dann eine gute Dosis gefunden hast, kannst du immer noch auf auf Kapseln umstellen.
Übrigens besser nicht unretardiertes Ritalin, das ist (wenn du selbst bezahlen musst) unnötig teuer, es gibt Generika (z. B. Methylphenidat 1a oder Tad), die sind preiswerter und genauso gut.
(By the way, das Schema deiner Ärztin ist tückisch: Es kann erstens sein, dass Medikinet Adult gar nicht so lange bei dir wirkt, und dann wäre 6-7 Stunden Abwarten viel zu lang. Und zweitens braucht man meistens nachmittags weniger als morgens.)
Danke für den Hinweis. Ja, ich finde auch in der Medikation zeigen sich ihrerseits einige solcher Schwächen.
Schwindel ist übrigens auf 5mg deutlich weniger, aber immer noch da. Auch immer noch etwas schammig/benebelt.
Was ich sowohl auf 5mg als auch auf 10mg habe, dass mir nicht selten nach weinen zumute ist, ich allgemein in eine Art negativer Hyperfokus komme (Reuegefühle der Vergangenheit betreffend, starke Computespielsucht gehabt = verschwendete Zeit/Chancen, nicht so intensiv Zeit mit der Familie verbracht, keine Ziele usw. in der Zeit gehabt, Angststörung entwickelt, schulisch konnte ich nicht alles geben usw. Solche Gedanken halt)
Das denk ich auch. Hab den Mischtyp diagnostiziert bekommen. Bin null hyperaktiv, aber im Umgang mit der Familie leider impulsiv, beleidigt, nachtragend, sensibel und in der Schule damals eher zurückgezogen/scheu, aber auch öfters rausgeflogen wegen Trotzverhalten und dadurch sauer und impulsiv geworden.
Etwas OffTopic: Letztens beim Hausarzt bemerkt, dass bei meiner Akte auf dem Bildschirm fröhlich Werbung für Medikinet Adult eingeblendet wurde Medice ist wohl etwas „aggressiv“ unterwegs. Ritalin Adult scheint generell stiefmütterlich behandelt zu werden.
das bedeutet ja, dass du nach einer Woche von Null auf 30mg Tagesdosis kommst… ich finde, das geht viel zu schnell… du musst doch erstmal herausfinden, ob du überhaupt einen Nutzen hast, das merkst du ja schon bei 5-5 ob es besser ist als ohne irgendwas… und dann kann man doch abwarten, ob es Nebenwirkungen gibt… wozu die Eile?
dann kann es auch sein, dass die Wirkkurve von Medikinet einfach deshalb unangenehm ist, weil es schnell wirkt und schnell nachlässt… Ritalin hat eine etwas andere Kurve, die Wirkung setzt quasi in Etappen ein und fällt nicht so schnell ab…
Finde es auch zu schnell. Hab heute wieder 5-5 genommen und ERST wenn da die Nebenwirkungen weg sind, überlege ich wieder zu steigern. Vorher nicht. Hatte heut leider immer noch Nebel aber miniiiimalen Schwindel. Dadurch kommt wahrscheinlich leider keine verbesserte Arbeitsleistung und Konzentration zustande.
Ja, das ist aber dann sozusagen keine Nebenwirkung, sondern Wirkung - So hätte es mir auch schon 30 Jahre gehen können, wenn ich nicht diese Scheiß ADHS hätte!
Meinst du, weil man mit AD(H)S nur im Hier und jetzt lebt, nicht groß an die Zukunft und die Auswirkungen seiner Entscheidungen denkt, die man an den Tag legt? Und diese Meds einen dann wachrütteln? Dann ist es tatsächlich eine Wirkung Daran habe ich nicht gedacht.
Und es wäre schon gut, dann jemand zu haben der einen auffängt. Ich bin in der ersten Zeit nach meiner Diagnose ungefähr einmal monatlich zu einer Seelsorgerin gegangen, und da ging es genau um diese Trauer.
Und auch um die Wut auf meine Mutter, die dann (zu einem Zeitpunkt, als ich schon lange zu Hause ausgezogen war und eigene Familie hatte!) hochkam, weil sie mir als Kind so oft ein schlechtes Gewissen machte, wenn ich irgendwo Gegenstände liegen ließ oder verlor. Meine Mutter war eben „perfekt“, die konnte das nicht nachvollziehen dass das Kind so verpeilt war.
Medice ist wohl etwas „aggressiv“ unterwegs. Ritalin Adult scheint generell stiefmütterlich behandelt zu werden.
Daran habe ich nicht gedacht.