Medikinet & Stress

Hallo Zusammen,

ich nehm jetzt seit 3 Wochen ca. Medikenet retard 10mg und seit 3 Tagen 2x10mg.
Ich hatte letztes Jahr ein Burnout und deshalb bekomme ich bei Stress schnell Angst und panik.
Ich schreibe momentan meine Bachelorarbeit und bin deshalb sehr oft gestresst und total aufgewühlt weshalb ich dann in solchen Situationen denke das Medikament wirkt nicht oder ich komme sogar eher in Gedanken Spiralen in denen ich denke dass das Medikament alles schlimmer macht.
Zusätzlich bekomme ich unter dem Medikament meine Tage nicht und hab fast durchgängig Zwischenblutungen.
Jetzt weiss ich nicht ob Stress und Medikenet sich nicht vertragen oder ich einfach mich noch längr eingewöhnen muss.

Hat jemand von eich vllt. ähnliche Situation durchgemacht oder sogar Empfehlungen wie ich damit umgehen kann? Und ob ein Wechsel Oder Absetzten eine Lösung sein könnte?
Bin einfach total überfragt :sweat_smile:

Wie ging es dir denn mit den 1x10mg?
Wie schläfst du aktuell?

Schlaf ist okay, Körper fühlt sich Abends müde an aber der Geist noch sehr wach.
bei 1x 10 mg hatte ich das Gefühl in den ersten Tage dass es schon was bringt.
Hab monate lang die Bachelorarbeit vor mir her geschoben und durch medikenet endlich anfangen können und bis jetzt auch ordentlich was geschafft
Zum Start war es nicht schlecht aber um in einen flow zu kommen fehlt es nach hinten raus dann doch immer an Konzentration und das bei so 1-2 stunden Bachelorarbeit schreiben mit Pausen.

Ich benötige Medikenet wenn überhaupt auch nur für solche Aufgaben die Konzentration/Struktur/Orga benötigen, wie im Moment die Bachelorarbeit.
Da ich die nur Vormittags mache wär sowieso die Frage inwiefern 2 Dosen Medikenet notwendig sind

Dass du ausreichend schläfst ist schonmal sehr gut :slightly_smiling_face: ausreichend Schlaf ist mit adhs fast noch wichtiger als es für Nicht-Betroffene ist.

Dass du mit 1x10mg eine positive Wirkung verspürt hast, deutet zumindest schonmal darauf hin, dass du den Wirkstoff prinzipiell verträgst (da ist ja nicht jede*r gleich).

Stress ist halt immer ein großer Faktor. Stress aktiviert die Stressantwort der Amygdala, was großen Einfluss auf diverse Neurotransmitter hat, u. a. Dopamin und Noradrenalin.

Kannst du, abgesehen vom Medikament, deinen Stresspegel positiv beeinflussen? Bei Ängsten usw. ist das sicher nicht leicht, fragen möcht ich trotzdem. Also gibt es Dinge oder Tätigkeiten, die dir helfen, dich bisschen runterzufahren?

Isst du genug und halbwegs ausgewogen? Verzichtest du auf Koffein?

Ich bin was Mph-Präparate angeht leider echt ziemlich ahnungslos, ich hoffe, da sagt noch jemand Versierteres was dazu (ich selbst nehme Elvanse und das auch erst seit ein paar Monaten, bin also echt keine Expertin).

Weiß dein Arzt/deine Ärztin, wie es dir aktuell geht und was sagt die*der dazu?

Neee mit meinem Arzt hab ich noch nicht gesprochen. Da kann man leider auch keinen Termin machen sondern hat jeden Tag die Möglichkeit dahin zugehen, was die ganze Sache kompliziert für mich macht.
Aber ich werde am Montag hingehen und dann mal mit ihm sprechen.

Bei Stress versuche ich in Bewegung zu kommen, entweder Dehnen, Sport, Tanzen oder Gedanken aufschreiben, drüber reden oder mit Hilfe von Selbstumarmungen oder Atemtechniken mich zu beruhigen.

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Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht dass mich eine Diagnose so überfordert. Ich rechne schon sehr lange damit, dass ich adhs habe aber als dann die Diagnose kam, fühlte es sich komisch an.
Aufeinmal war es nicht die Erleichterung die ich mir erhofft hatte sondern es kamen Zweifel auf und Überforderrung.
Ich kann mich der Diagnose im Moment noch nicht annehmen und die Medikamente zunehmen ist in meinem Kopf noch sehr negativ behaftet.

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Ich verstehe das und ich glaub das geht gar nicht so wenigen Menschen so. Also dass es dauert, die Diagnose annehmen zu können.

Zum Arzt zu gehen ist jedenfalls sicher mal ein guter Schritt :slightly_smiling_face:

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Wieso seit 3 Wochen 10 mg? D. h. du hast deine Dosis noch nicht gefunden, normalerweise steigert man doch wöchentlich, um seine passende Dosis herauszufinden.

Hab irgendwie total Respekt vor dem Medikament und angst zu steigern.
Es war schon ne große Überwindung auf 2x täglich zu wechseln. Bin da etwas gehemmt was das angeht

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Aber wenn du zu wenig nimmst, wird es auch nicht gut wirken. Das ist wie bei einer zu schwachen Brille, die hilft auch nicht gut, man fällt immer hin.

Und warum sind die Medikamente negativ behaftet? Du hast eine Störung, die hast du dir nicht ausgesucht, also muss man wenn man was dagegen machen will, das richtige Medikament nehmen. Wie bei anderen Störungen oder Krankheiten auch.

Nur fürs Lernen ist nicht gut. Es geht um eine andere Wahrnehmung, an die man sich gewöhnen muss, ADHS haben wir den ganzen Tag.

Und fast alle anderen Medikamente sind schlimmer.

Ich habe meine Diagnose seit 2003 und nehme seitdem Methylphenidat. Warum sollte ich Hemmungen haben, ich sehe doch dass es mir damit viel besser geht.

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Jaa da hast du aufjedenfall recht. Ich weiss auch nicht genau. Fühlt sich komisch an Medikamente zu nehmen und ich bin da sowieso total verkopft und achte auf jedes kleinste detail und schiebs sofort aufs Medikament.
Da setzt die Logik bei mir total aus.

Sorry, ich will keinen Druck machen. Es fühlt sich komisch an, weil es neu ist. Nach einiger Zeit wird es dir ganz normal vorkommen.

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Danke😊

@Jaja Wie hat es sich weiterentwickelt bei dir? :thinking: Würde mich sehr interessieren … auch weil es bei mir wohl recht ähnlich ist. Also viel STress (den ich mir oft selbst mache wegen Gedankenspiralen) … ich hatte mit 10 mg in der ersten Woche prima Erfahrung, war viel ausgegelichener und ruhiger innerlich, aber in der zweiten Woche dann mit 20 mg habe ich auch angefangen, Sachen zu erledigen (noch nicht mal richtig zu arbeiten) und da kam die innere Unruhe wiede! :roll_eyes:r. Meine Befürchtung: Medikinet verstärkt den Stress, der vorhanden ist …!? Herzliche Grüße :raised_hand_with_fingers_splayed:

Huhu,

ohje das klingt nicht gut und das sollte wirklich ärztlich besprochen werden. Ich kann nur meine Erfahrung weitergeben. Aktuell habe ich wirklich sehr viel zu tun, mit vielen Terminen und sozialen Interaktionen. Das hätte mich früher komplett ausgelaugt und überfordert. Aber ich fühle mich innerlich ruhig, klar und auch wenn ich nicht immer 100 % geben kann gerate ich nicht wie früher in Panik.

Ich nehmen 30 morgen und 20 mittags. Das ist viel anscheinend. Aber ich fühle mich gut. Ich schlafe besser ohne Gedankenkreisen und tagsüber ist der Kopf ruhig.

Aber jede und jeder reagiert anders darauf. Vielleicht ist Medikinet nicht das richtige oder es dauert etwas, bis der Körper sich dran gewöhnt. Ich lasse auch Koffein komplett weg, was echt ein Gamechanger ist.

Viel Erfolg weiterhin auch mit der Bachelorarbeit.

Hellooo,

ich habs glaube ich knapp 5 Monate am Stück genommen und war währenddessen im Bachelorstress. Dann war ich 2 Monate im Ausland und hab es nicht genommen. Dann habe ich es wieder circa 3 Wochen genommen und mich damit immer noch nicht so ganz wohlgefühlt. Ich befinde mich allerdings gerade auch in so einer Zwischenphase von Studium zu Beruf welche mich ziemlich stresst. Weswegen ich innere Unruhe habe, welche sehr unangenehm ist, so dass ich das Medikament wieder abgesetzt habe. Ich hab keine Ahnung ob es daran liegt oder ob es einfach meine Gesamtsituation ist.
Ich probiere es jetzt nochmal aus und schaue dann. Hab schon überlegt was anderes zu testet aber dafür brauch ich erstmal einen Arzt bei dem ich mich gut aufgehoben fühle.