Medikinet wie lange dauert die Eindosierung? und Fragen?

Hey, ich bin 24 Jahre alt und habe diese Woche, also vor 3 Tagen, meine medikamentöse Behandlung mit Medikinet (Adult) 10mg begonnen.** Meine Ärztin hat mir eine Liste mit drei möglichen Reihenfolgen erstellt, wie ich die Tabletten einnehmen kann:

  1. 10mg-0-0
  2. 10mg-10mg-0
  3. 20mg

Am ersten Tag habe ich die Reihenfolge 1) gewählt, um mich an die Tabletten zu gewöhnen. Ich habe auch etwas gegessen und auf Koffein verzichtet. Leider habe ich nichts gespürt, außer dass ich ruhiger geworden bin. Am zweiten Tag habe ich die Reihenfolge 2) ausprobiert. Dabei ist mir leider ein Fehler unterlaufen: Ich hatte keine Zeit, um bei der zweiten Tablette etwas „Richtiges“ zu essen und zu trinken. Danach hatte ich Kopfschmerzen und Übelkeit, musste mich sogar übergeben. Mir ist aufgefallen, dass mein Gehirn sich „dumpf“ anfühlt.

Heute am 3. Tag habe ich die 20mg-Tablette genommen. Davor habe ich gefrühstückt und entkoffeinierten Kaffee getrunken. Nach einer Stunde habe ich leicht verschwommen gesehen. Auch jetzt beim Schreiben habe ich noch das dumpfe Gefühl und bin leider nicht so „ruhig“, aber gleichzeitig auch wieder lol. Ich hatte mich an meinen PC gesetzt und habe 3 Stunden lang am Stück „gespielt“. Das wäre bei mir eigentlich nicht der Fall gewesen. Ich hatte sogar vergessen, meinen Tee zu trinken, aber das wäre ja auch ohne Medikamente passiert :smiley:

Deswegen weiß ich nicht, ob es „wirkt“ oder nicht? Und ob ich eventuell zu „schnell“ erhöht habe? Meine Ärztin meinte, es ist in Ordnung, wenn ich einfach auf 20mg erhöhe (wenn keine Nebenwirkungen auftreten). Zudem habe ich auch noch einen leicht erhöhten Herzschlag.

Wie lange hat es denn bei euch gedauert, bis ihr etwas „gespürt“ hattet? Und wie sieht es eigentlich mit Kaffee aus? Ich bin Handwerker und muss um 5 Uhr aufstehen. Dann frühstücke ich ganz schnell und nehme meine (10mg) noch auf dem Weg zur Arbeit. Ich komme dann um 6 Uhr an und habe um 14/15 Uhr Feierabend. Muss ich denn noch eine Tablette nehmen? Ich weiß auch nicht, ob die Wirkung dann noch anhält… und ob ich danach Kaffee trinken kann?? Und ich werde „sehr“ müde nach 15/16 Uhr, würde ich sagen. Heißt das, die Wirkung lässt nach?

Viele Grüße

Edit : ich hatte die 20mg um 8 uhr geschluckt und es ist jetzt 13.27 Uhr ich spüre mein „ADHS“ wiederkommen bin wieder ganz „hibbelig“ und sehe mir gerade 3 Youtube videos auf einmal an :upside_down_face:

die 20mg haben anscheinend viel „kürzer“ gewirkt

PS: Darf ich denn auch meine Laktosetabletten nehmen bei der einnahme?

In der Regel dosiert man in wöchentlichen Schritten ein, damit der Körper sich daran gewöhnt
Entweder immer weiter über den Tag oder zunächst in der ersten Dosis nach oben.

Bis der ganze Tag gut abgedeckt ist , dauert es manchmal ein paar Wochen und man muss halt damit leben das ADHS außerhalb der Wirkung noch besteht .

Meine Eindosierung war z.b mit Medikinet Adult
5-0-0
5-5-0
5-5-5
10-5-5
10-10-5
10-10-10

Danach folgte weitere Feinschliff , den ich hier aber nicht aus führen will.

Nutze doch mal die Suchfunktion zum Thema Eindosierung da findest du bestimmt auch noch was zu dem Thema.

ich habe leider nur die 10mg kapseln bekommen und deswegen könnte ich die auch nicht „teilen“

Es starten viele auch mit 10mg , dass kann für dich auch passend sein.

Meine Eindosierung ist ja nur ein Beispiel .

Die 10mg kann man nicht teilen dass stimmt !

Wollte dir nur darstellen dass eine Eindosierung Zeit braucht und nicht sofort alles passt. Ich hatte bei jeder Erhöhung auch kurz Nebenwirkungen.

Hallo @Mrt19,

Ich kann dir nur raten, hier in der Suchfunktion mal „Eindosierung Medikinet“ einzugeben.
Dann wirst du sehen, dass du nach 4 Tagen noch nicht feststellen kannst, ob und wie es bei dir wirkt!

Du findest hier im Forum wirklich ganz ganz viele Infos dazu, das hilft meistens sehr wenn man neu ist :slight_smile:

Viele Grüße!

Danke erstmal : )

ich hatte noch irgendwo gelesen das es eigentlich „unnötig“ ist zu warten da es bei MHP keine „Eingewöhnung“ gibt im Gehirn, stimmt das?

Wo hast du das gelesen…?

Nelumba hat es ja auch geschrieben. Der Körper muss sich erstmal an den Wirkstoff gewöhnen, weshalb eine langsame Eindosierung erfolgen sollte.

Da gibt es unterschiedliche Modelle, wenn dein Arzt dir freie Wahl lässt, würde ich in Absprache mit ihm/ihr z.B. so vorgehen:

Alle 5 Tage erhöhen:

  1. 10-0-0
  2. 10-10-0
  3. 20-10-0

usw.

Ich würde dir auch nicht empfehlen, während der Eindosierung Koffein zu konsumieren. Das kann für dich verfälschen, welche Wirkungen/Nebenwirkungen vom Medikament und welche durchs Koffein bedingt da sind!

Wenn du einmal deine Dosis gefunden hast, dann kann man es wieder versuchen.

Von dem Leitfaden

2.1.4. Geschwindigkeit der Eindosierungsstufen: 5 bis 7 Tage / Stufe

Rein wirktechnisch betrachtet könnte das Auftitrieren schnell erfolgen, da Stimulanzien sofort wirksam sind, sobald sie das Gehirn erreichen. Klinisch gesehen könnte die Dosis täglich erhöht werden, da alle Wirkungen und Nebenwirkungen einer unretardierten Dosis 1 Stunde nach der Einnahme sichtbar werden. Lässt die Dosis nach, gibt es keinen weiteren oder akkumulierten Nutzen.4

Hast du denn auch alles drumherum gelesen?
Da steht ja überall, dass man in 5-7 Tagesschritten langsam erhöhen sollte. Und direkt unter deinem Zitat steht:

Etliche Argumente sprechen unserer Ansicht nach jedoch gegen deutlich gegen eine tägliche Aufdosierung:

  • Die Wirkung retardierter Medikamente muss über den Tagesverlauf beobachtet werden
  • Die Wahrnehmung der Wirkung erfolgt nicht durch den Arzt, sondern durch die Betroffenen selbst
  • Betroffene haben keine Erfahrung und wissen daher nicht, worauf sie achten müssen
  • Betroffene können Placeboeffekte erleiden, die stark von der subjektiven Einstellung zum Medikament abhängen, und die erst nach etlichen Tagen von der tatsächlichen Wirkung unterschieden werden können
  • Individuelle Tageseinflüsse können die Ergebnisse verfälschen
  • Bei Frauen ist der aktuelle Zyklusstand zu berücksichtigen

Daher raten wir von 1-Tages-Dosisschritten dringend ab. Dies gilt auch bei stationärer Eindosierung, wenn auch die Dauer der Stufen dort reduziert werden kann.

1 „Gefällt mir“

Da sieht man wieder das mir 10mg anscheinend nicht reichen lol

und wie sieht es eigentlich mit Autisten + ADHS aus? haben die eine Andere wirkdauer und Symptomatik?

Woran siehst du das? Du nimmst es doch erst 4 Tage… da wirst du wahrscheinlich noch gar nichts sehen. (Okay, hab den Witz jetzt verstanden… Huch :see_no_evil:)

Ich kann nachvollziehen, dass du gerne schnell eine Wirkung haben möchtest. Aber das funktioniert mit den Medikamenten nicht! Da ist schnell = langsam. Weil du dir Nebenwirkungen auflastest, durch ein Chaos an Dosierungen keine Idee bekommst, wie sich etwas anfühlt…

Es hat einen Grund, weshalb immer wieder das selbe empfohlen wird.

Von Wirkdauer weiß ich nichts. Aber ich weiß, dass bei der Kombination ASS+ADHS häufig Elvanse in niedriger Dosierung empfohlen wird.
Die haben sicher eine andere/kombinierte Symptomatik. Das ist ja sowieso sehr unterschiedlich, wie sich Symptome bei Menschen zeigen. Da kann das eine das andere verstärken zB!

Gib doch mal „ASS und ADHS“ in die Suche ein, hier haben viele beide Diagnosen :slight_smile:

Es geht ja nicht nur um das eintreten einer Wirkung sondern auch um die Nebenwirkungen , die meist nach einer Woche abklingen. Oben hast du du doch von subtilen Wirkungen und Nebenwirkungen geschrieben, also scheinst du irgendwas zu spüren.

Eindosieren bedeutet dass man bis zu dem Punkt kommt wo man überdosiert ist und dann geht man zur Dosis davor zurück.

Wenn es „normal“ läuft …
spürst du z.B. bei 10mg minimal was , hast die und die Nebenwirkungen . Diese gehen nach 5 Tagen weg, dann kommt die nächste Stufe …entweder wie bei mir, da 5mg schon leicht wirkten , 5mg als zweite Tagesdosis etc… pppp
Oder du erhöhst die erste Tagesdosis , dann hast du wieder bestenfalls eine minimal oder mehr spürbare Wirkung und wieder Nebenwirkungen , die dann wieder nach ein paar Tagen weggehen etc…

Irgendwann hast du dann im besten Fall deine passende Dosis über den Tag verteilt erreicht und hast eine Wirkung und keine oder kaum noch Nebenwirkungen.

Ob du alles an Wirkung bekommst was du dir erhoffst weisst du nicht und ggf kann auch noch ein anderes Medikament in Anbetracht gezogen werden.

Autismus heißt nicht automatisch das man eine spezielle Dosis in die ein oder andere Richtung benötigt, dass kann aber sein.
Ich habe keine Autismus und mein Arzt muss bei mir trotzdem etwas individueller schauen.

Mein Arzt hat seine Eindosierungspläne , damit auch er Schlussfolgerungen ziehen kann .
Eindosierungsplan einhalten, Wirkung, Nebenwirkung abklingen von Wirkung und Nebenwirkung notieren und daran hat er dann jeweils seine Schritte abgeleitet.
In der Eindosierung wies er immer wieder darauf hin keine Selbstexperimente zu machen um nichts durcheinander zu bringen. Nach der Eindosierung war dann mehr möglich.

Für dich wird es doch auch besser ablesbar sein wenn du etwas langsamer machst , dass wird dir grundlegend helfen dich unter Medikation und die Medikamente besser kennenzulernen.

Man bekommt nicht die Diagnose , dann die Medikamente und zack hat man keine ADHS Symptome mehr, dass ist leider ein Trugschluß . Viele die positiv von der Medikation berichten haben ja die Eindosierung schon hinter sich.

1 „Gefällt mir“

Das die Symptome nach der Zeit wiederkommen ist normal und ein Zeichen dass die Medikation schon irgendwie gewirkt hat . das gehört auch zur Eindosierung dazu, dass man bis man über den Tag verteilt eindosiert ist, eben immer wieder von seinen Symptomen begrüßt wird.

2 „Gefällt mir“

Ich bin seit 4 Wochen in der Eindosierung mit Medikinet.
Allgemein habe ich als Nebenwirkung leichte Kopfschmerzen ab dem frühen Nachmittag, die ich immer nur wahrnehme, wenn ich mich gerade mit „nichts“ beschäftige.
Gesteigert habe ich auch in 10er Schritten, 10mg haben keine Wirkung gezeigt, 20mg habe ich über zwei Wochen probiert und bin jetzt bei 30mg morgens plus 10mg nach 6-8 Stunden, da probiere ich noch rum. Werde mir aber auch nochmal 5er besorgen und unretardieretes Medikinet ausprobieren, da ich den Sweet Spot noch nicht ganz gefunden habe.
Ich hatte das gleiche Problem wie du, nämlich die Frage, woran ich die Wirkung erkenne. Richtig aktiv spüre ich sie nicht einsetzen, ich hatte dann so ein paar Schlüsselmomente, an denen ich gedacht habe „OK, ohne Medikinet wäre die letzte Stunde/Situation anders gelaufen“ (wie z.B. konzentrierte Teilnahme an Meetings ohne Ablenkung).
Vor etwa einer Woche hatte ich keine Tabletten genommen und bin ich einen negativen Gedankenstrudel geraten, aus dem ich nicht rauskam. Hatte dann mittags doch Medikinet genommen und kam ziemlich exakt 30 Minuten später plötzlich mit Leichtigkeit aus diesem Gedankenstrudel raus. Auch arbeite ich jetzt Dinge ab, ohne mich von Ablenkung rausreißen zu lassen. Das habe ich sonst nur im Hyperfokus geschafft, jetzt bleibe ich auch ohne mehr am Ball. Ganz wichtig: In erster Linie senkt Medikinet nur die Schwelle, etwas anzufangen und man bleibt dann besser dabei, aber man kriegt nicht auf magische Weise plötzlich Bock drauf, Dinge zu tun, auf die auch „Normalos“ keinen Bock haben.
Die verschwommene Sicht hatte ich anfangs auch, das wird über die Tage immer weniger. Zusammenfassend waren die ersten beiden Wochen bei mir auch eher ernüchternd, jetzt nimmt es langsam Form an, aber ich denke, dass es bis zum „perfekten“ Dosierungsprozess trotzdem noch ein paar Wochen dauern könnte.
Nimm dir pro Stufe wirklich mindestens eine Woche, selbst innerhalb von der schwankt die Wirkung etwas.

1 „Gefällt mir“

soll ich denn jetzt einfach mit 20-10-0 fortfahren und 5 tage testen? oder lieber wieder zurück auf 10-10-0 oder sogar auf nur 10?

Das weiß ich nicht, das musst du deinen Arzt fragen. Ich kann nur sowas sagen:

1 „Gefällt mir“

meine ärztin hat mir nur ein notizzettel gegeben mit unterschiedlichen dosierungen

  1. 10mg-0-0
  2. 10mg-10mg-0
  3. 20mg-0-0

sie meinte wenn 10mg nichts bringen kannst du gleich erhöhen, das bringt ja sonst nichts wenn ich weiter 10mg nehme und nichts „spür“, deswegen bin ich gerade echt ratlos das andere über monate 10mg nehmen und dann auf 10-10-0 erhöhen und so

Das ist leider die „Gefahr“ am Lesen der Erfahrungsberichte anderer.

Überall querlesen und ein bisschen hier und da mitnehmen, aber gleichzeitig vielleicht auch fachliche Infos aufsaugen.

Verschiedene Möglichkeiten und Wirkungen / Nebenwirkungen zu kennen ist gut, aber dann am Ende für sich selber rausfinden bzw. rumprobieren und dann nicht mehr zuuuu dolle mit anderen vergleichen.

Es wirkt einfach doch zu individuell.

Ohne für sich selber ein Symptom- bzw generell Tagebuch zu führen, kann es auch mal schwierig werden, den Wirkverlauf über längere Zeit rückblickend wahrzunehmen oder sich bewusst zu machen.

Vor allem wegen dieser Gefühlsblindheit musste ich das alles dokumentieren und mich auch mal abends bewusst hinsetzen und drüber nachdenken, was am Tag oder in der Woche anders / besser / schlechter war.

ich habe jetzt mal 30mg genommen
(habe ja anscheinend keine Reihenfolge hingekriegt lol)
und ich fühle mich schon ein bisschen „klarer“ soll ich denn gegen den rebound 10 mg nachmittags nehmen? oder jetzt für die nächsten 4/5 Tage nur auf 30-0-0 bleiben : )?