Mein Sohn 9 , verzweifle gerade…

Hallo Ihr Lieben, ich bin neu hier und möchte Euch ein wenig von uns erzählen. Bin über jeden Tip dankbar und sorry, wenn es was länger wird…

Seit mein Sohn im Kindergarten war, war er“anders“ als die anderen. Er hatte immer schon ausgefallenere Ideen und Blödsinn im Kopf. Ein kleiner Clown, lustig , eine kleine Nervensäge , aber auch sehr hilfsbereit.

Schon früh (mit etwa 3 Jahren) wurde ich angesprochen: Er hat geärgert, Blödsinn gemacht oder sonst was. Seitdem war ich im SPZ , bei einer KJP und einer Sozialpädagogin der Stadt. . Mein Sohn hat 2 Jahre Heilpädagogik hinter sich( Kita) Der letze Besuch bei der KJP ist 1 Jahr her.

Er ist in 1 zu 1 Situationen aber das liebste Kind bei solchen Gesprächen. Heraus kam also“Verdacht auf ADHS“ Er bekommt zur Zeit Ergo. Ich habe aber das Gefühl, dass sein Verhalten immer auffälliger wird.

Seitdem die Sommerferien vorbei sind ist es besonders schlimm. Ich habe bereits 3 Rückmeldungen von Schule und Ogata , dass er sehr hampelig wäre und die Kinder ärgert. Deswegen hat er leider auch keinen besten Freund, obwohl er andererseits recht beliebt ist. Wenn er aber anfängt aufzudrehen, haben die Kinder schnell die Nase voll.

Zu Hause ging es bisher, jetzt fängt er hier aber auch an Gegenstände zu schmeißen, er haut ab und an auch und provoziert. Aufmerksamkeit kann es eigentlich nicht sein, ich spiele häufig Lego mit ihm oder auch Gesellschaftspiele etc. Ich versuche ganz ruhig zu bleiben und mich nicht provozieren zu lassen, aber ich habe einfach manchmal keine Idee mehr, wie ich damit umgehen soll.

Erklären geht bei ihm rein und raus, ständiges wenn /dann möchte ich auch nicht aber ich weiß nicht wie ich mir Gehör verschaffen soll, er ignoriert Ansagen häufig.

Ich versuche ihn viel zu loben, wir haben ein Punktesystem ( von der Ergo) aber ich habe nicht das Gefühl, das irgendwas helfen würde. Er macht einfach sein Ding. Natürlich kann er auch zuckersüß sein und er ist wie gesagt sehr hilfsbereit. Ich bräuchte mal Jemanden, der nach Hause kommt und sich Situationen ansieht.

Ich fühle mich so hilflos.

Ich würde mir gerne eine Zweitmeinung einholen, vielleicht kennt ja Jemand eine gute Praxis im Umkreis Mettmann / Düsseldorf. Manche Methoden sind aber auch in der Schule echt Zweifelhaft . Da hat er gestern rum gealbert im Kreis und nicht gehört , da hat er kein Mittagessen bekommen in der OGS … Das ist doch nicht normal oder? Bis 15 Uhr kein Essen!!!

Ich würde mich seeeehr freuen, wenn ihr ein paar Ideen habt ! Erzähle auch gerne noch mehr , fragt einfach …

Lieben Gruß Anja

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Hallo @AnjaL und herzlich willkommen :heart:

Zuerst einmal gibt es die Möglichkeit, eine Liste von Ärzten/Therapeuten in deiner Nähe anzufordern:

NEIN! Ganz klar! Essen ist ein Grundbedürfnis und darf niemals, niemals zur Bestrafung benutzt werden. Das macht mich gerade wahnsinnig wütend! Abgesehen davon, dass Strafen Quatsch sind - mal generell.

Würden die ein Kind mit Kurzsichtigkeit, ohne Brille, auch dafür bestrafen dass es die Tafel nicht lesen kann?
Was ist denn da los… Da rate ich dir dringend Stellung für dein Kind zu beziehen.

Ich habe noch nicht ganz verstanden, ob dein Sohn die Diagnose ADHS auch bekommen hat oder es sich bisher nur um den Verdacht handelt? Bei ersterem wäre meine Frage, ob du dich schon mal mit dem Thema Medikation auseinander gesetzt hast?

Liebe Grüße :slight_smile:

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Lieben Dank für Deine schnelle Antwort.

Ja ich dachte auch ich höre nicht richtig ! Habe mich auch ziemlich aufgeregt am Telefon !!

Ich habe Ihr gesagt, dass er das doch nicht aus Böswilligkeit tut!

Jedenfalls hat er bisher Verdacht aus ADHS.

Habe aber mit einem sehr versierten Arzt , der 30 Jahre auf ADHS spezialisiert war , jetzt aber leider in Rente ist gesprochen. Er meinte, ich soll mir auf jeden Fall eine Zweitmeinung einholen, meine Sorge wäre berechtigt .

Und in der dritten Klasse entscheidet sich häufig , ob eine Medikation nötig ist. Ich war erst nicht so begeistert davon um ehrlich zu sein. Man ist eben erstmal skeptisch. Aber ich habe mich ein paar Wochen mit dem Thema auseinander gesetzt und bin da offen.

Ich bräuchte nur erstmal Jemanden der meinen Sohn nochmal durchcheckt und es sollte nicht bei einer reinen Diagnostik bleiben, eine weiter Betreuung wäre schön.

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Hallo,

Also wenn ich es richtig verstanden habe wurde gar keine ADHS Diagnostik gemacht?

Gibt es einen Grund dafür?

Kann die Kinderpsychiaterin wo du warst eine ADHS Diagnostik machen?

Im SPZ könntest du auch gezielt danach fragen. Wenn es schon einen Verdacht gab würden sie bestimmt auch die Diagnostik machen.

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Hallo und danke für Deine Antwort.
Ja ich habe es ehrlich gesagt auch nicht so ganz verstanden. Eigentlich hat sie schon eine Diagnostik gemacht.
Allerdings war es zu der Zeit ( ist ja auch schon wieder 1,5 Jahre her als die Diagnostik gemacht wurde) auch noch nicht so ausgeprägt wie jetzt…Da war er gerade in der ersten Klasse. Vielleicht ist diese Ärztin auch eher vorsichtig mit der Diagnose, was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Nur leider geht es jetzt so nicht mehr weiter.
Deswegen soll ich mir eine Zweitmeinung einholen :woman_shrugging:

Hallo Anja,

mein Sohn war immer schon auffällig. Wir haben mit 6 die Diagnostik gemacht, es hieß, nichts auffälliges, sollen zur Erziehungsberatung.
Von da aus wurden wir zur Verhaltenstherapie geschickt, ergo wurde auch gemacht. Es hat nichts gebracht. Es wurde in der Schule immer schlimmer, bis zur zeitweisen Suspendierung.
Mit 8 Jahren wurde nochmal die Diagnostik gemacht und adhs diagnostiziert. Seitdem bekommt er Medikamente, es läuft nicht alles glatt, aber deutlich besser.

Versuch nochmal einen Termin für eine Diagnostik zu bekommen.

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Lieben Dank für Deine Antwort, das macht mir ein wenig Mut … Jetzt muss ich nur noch die richtige Praxis finden… werdet Ihr denn weiter betreut ? Und gibt es durch die Diagnose Verbesserungen in der Schule ? Also nicht Leistung sondern ob er ruhiger ist und es mit den Kindern besser klappt… Naja kann man sicher auch nicht pauschalisieren. Jedes Kind hat ja andere Problemchen … Wünsche Euch alles Gute !!:four_leaf_clover:

Wer sagt das? Das hab ich jetzt nicht verstanden. Die Ärztin? Oder warst du seit dem gar nicht mehr bei ihr?

Ja

Durch die Diagnose nicht, aber durch Medikamente. Wir mussten einige ausprobieren, bis es gepasst hat. Bei manchen klappt es auch mit dem ersten Medikament. Es ist aber der nächste Schritt… erstmal eine Diagnose bekommen.

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Hallo Anja und herzlich willkommen,

vielen von uns fällt es schwer, Texte ohne Abschnitte zu lesen, deshalb habe ich in deinen ersten beiden Beiträgen Abschnitte eingebaut.

Dein Sohn ist seit er 3 ist in Behandlung, man äußert einen „Verdacht“ und ist nicht in der Lage, diesen Verdacht mal zu verifizieren (und dann mal einen Versuch mit Medikamenten zu machen)? Das finde ich absolut grausam gegenüber dem Kind - er muss es aushalten anzuecken, keine Freunde zu haben, bestraft zu werden usw. Mal kein Mittagessen ist da schon fast vernachlässigbar, es sind Jahre, die dieses SPZ eurem Sohn geklaut hat! :adxs_redface:

Ja, natürlich können Medikamente einen entscheidenden Unterschied machen, er hätte sich sehr wahrscheinlich besser unter Kontrolle, mehr Erfolgserlebnisse, bessere emotionale Stabilität und verstünde sich besser mit seinen Mitschüler/innen und euch.

Wie @grübeln schon sagt, man muss manchmal eine Weile probieren, die richtige Dosis und den richtigen Abstand, so dass der ganze Tag ohne unangenehme Lücken abgedeckt ist, aber je eher ihr an eine gute Arztpraxis gelangt, desto eher könntet ihr endlich mal anfangen!

Viele Grüße und alles Gute :adxs_wub:
Falschparker

Die Ärztin wo ich war hat gesagt ich soll nach 9 Monaten wieder kommen.
Ich also angerufen, da sagte mir die Dame am Telefon, die Behandlung sei abgeschlossen. Ich habe gesagt, dass die Ärztin meinte ich soll nochmal wieder kommen um zu besprechen wie es sich entwickelt hat, dann hat sie mir einen Termin 3 Monate später gegeben. (Jetzt im September )

Also wir waren dann ein Jahr nicht da. Allerdings bekomme ich jetzt auch keinen Termin mehr bei der Ärztin, sondern bei einer Therapeutin. Ich habe gesagt , ich hätte gerne nochmal einen Elterngespräch. Das geht nicht, gibt es auch nur in Behandlung :woman_shrugging:

Zu einer Zweitmeinung hatte mir ein auf ADHS Spezialisierter Arzt geraten und die Heilpädagogin zu der ich noch Kontakt habe…

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Das war an Justine :sweat_smile:

@Falschparker
Sorry für den Text ohne Absatz :see_no_evil:
Wie kann ich Dir direkt unter deinem Text antworten?
Oder geht das nicht ? :sweat_smile:

Ja da ist was wahres dran. Vor allem finde ich es besonders schlimm, weil ich schon Jahre Bedenken habe und ja auch regelmäßig auf sein Verhalten angesprochen werde.
Man fühlt sich so hilflos!!
Tatsächlich hätte er mit Sicherheit einen viel besseren Start in der Schule gehabt, wenn er damals schon gut eingestellt gewesen wäre.

Jetzt geht die Odyssee erstmal weiter und wer weiß wie lang es dauert, bis er richtig eingestellt ist…
Vor allem wo er jetzt Noten bekommt wäre es schön gewesen , wenn alles schon besser laufen würde.

Es tut mir für meinen Sohn auch unendlich leid.
Er ist ja einerseits ein unendlich liebes und tolles Kerlchen. Er entschuldigt sich auch immer und immer wieder . Er weiß genau , wann sein Verhalten doof ist, aber er kann es in dem Moment einfach nicht abstellen.
Selbst ablenken geht in dem Moment nur bedingt !

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Ach, du arme. Du kannst auch mal zur Selbsthilfegruppe vor Ort gehen - da erfährt man meist gut wo man einen guten Arzt fürs Kind findet.

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Das kann ich bestätigen! Ich kann mich an einige dieser Momente meiner Kindheit noch erinnern und es fühlt sich immer noch sehr hilflos an. Sich in einer bestimmten Weise doof zu verhalten und nicht herauszukommen. :adxs_redface:

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Ja dieses nicht abstellen können und trotzdem zu wissen dass man drüber ist , dass fand ich auch immer so schrecklich​:flushed: …,irgendwie wie Fahrrad fahren und man möchte anhalten und die Pedale drehen einfach weiter , egal wie feste man bremst . Man selbst hört sogar die Bremse quietschen und riecht das verbrannte Gummi vom Bremsstreifen und trotzdem glaubt einem keiner dass man wirklich mit aller Kraft gebremst hat , aber die Pedal einfach weitergelaufen sind :disappointed_relieved:

…. Wenn mich wenigstens mal einer für den Bremsstreifen meiner Stopversuche gelobt hätte :sweat:

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@Nelumba_Nucifera

Gute Erklärung. Das hilft mir, meinen Sohn zu verstehen. Das Problem bei uns ist nur, dass man die Bremsversuche nicht erkennen kann, bzw. selten.
Es entsteht manchmal der Eindruck, dass er absichtlich noch mehr Gas gibt. Zumindest kann er in letzter Zeit mit Medikamenten was dazu sagen, auch wenn es im Nachhinein ist.

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Was aber in keiner Weise heißen soll, dass es für Eltern nicht schwierig bleibt damit umzugehen…und bei allem Verständniss muss ja „Erziehung“ trotzdem stattfinden, dass ist ja der doofe Spagat an der ganzen Sache und man hat als Eltern einfach auch nur begrenzt Energie.

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@grübeln

Ja so ähnlich ist es bei uns auch. Bei meinem Sohn denke ich auch häufig, dass er absichtlich noch mehr aufdreht. Das ist echt schwierig ! Aber die Erklärung war echt gut, dann kann man sich das immer nochmal ins Gedächtnis rufen und vielleicht versuchen, etwas gechillter zu sein.
Aber hatte gehofft , dass es mit Medikamenten dann nicht mehr so extrem ist :thinking: Hat denn auch Jemand mal einen i-Helfer probiert vor den Medikamenten? Oder bekommt man keinen mit der Diagnose ?
Andererseits hilft das natürlich nicht für zu Hause …

Die Medikamente nehmen schon das extreme weg, aber nicht alles.
Mein Sohn kann jetzt deutlich besser mitdenken und Rücksicht nehmen.