Methylphenidat: weißes Sekret im Urin / schwerfälliges Urinieren

Guten Tag zusammen,

unter der Einnahme von Methylphenidat (Medikinet Adult) kann ich eigenartige Symptome feststellen, die scheinbar so selten sind, dass ich kaum Beiträge dazu finde.

Allgemein: Ich nehme Seit Juli Medikinet (Angefangen mit 1x 10mg, dann 2x 10mg, dann 1x 20mg und 1x 10mg). Mit Beginn der Einnahme habe ich festgestellt, dass sich an manchen Tagen meine Genitalien stärker zurückziehen wie z.B. bei kaltem Wetter und ich manchmal unangenehme Empfindungen an den Nebenhoden oder Samenleiter habe.

Hauptteil: Ab September fiel mir das Urinieren schwerer und auf dem Toilettenboden war weißes klebriges Sekret (siehe Nachtrag 1) zu sehen. Das Urinieren war in dem Sinne schwerer, als dass ich stärker pressen musste ohne Urin zu sehen aber ich den Urin bereits in meinem Glied spüren konnte. Allerdings kam kein Urin heraus. Das dauerte immer ein paar Sekunden. Sobald der Urinstrahl kam wurde dieses weißes Sekret direkt mit herausbefördert. Der Urinstrahl startete dann schwach und wurde mit der Zeit des Urinieren immer stärker. Meine Vermutung ist daher, dass dieses Sekret sich in der Harnröhre befand und diese verklebt hat.

Dadurch, dass die Nebenhoden/ Samenleiter schmerzen immer stärker wurden (siehe Nachtrag 3) und ich auch immer häufiger auf Toilette musste bin ich akut zum Urologen. Dieser hat mehrere Tests durchgeführt. Urologisch war alles in Ordnung.
Es wurden keine Bakterien gefunden, Ultraschall sah auch alles gut aus, keine Geschlechtskrankheiten. Allerdings schien wohl meine etwas Prostata entzündet zu sein, da diese bei der Hafenrundfahrt schmerzte und auch meine Nebenhoden schienen entzündet zu sein, durch die Berührungsempfindlichkeit. Ich erhielt ein Antibiotikum, ein Schmerzmittel und Zäpfchen auf Pflanzenbasis.
Untersucht wurde übrigens der Urin mit Kulturanlegung, Samenprobe, 4 Abstriche in der Harnröhre, Blutuntersuchung, Prostataabtastung und Ultraschall.

Mit Einnahme der angeordneten Medikamente haben sich die Symptome gelegt. Allerdings habe ich in der Zeit auch Medikinet weggelassen.
Nach Beendigung des Antibiotikums bin ich allerdings noch mal an einer Erkältung erkrankt weswegen ich eine weitere Woche kein Medikinet genommen habe. Also eine Phase von 2 Wochen ohne Medikinet in der alles in Ordnung war.
Mit Wiedereinnahme von Medikinet fingen die Symptome wieder an, weswegen ich das Medikinet von dort an für ungefähr einen Monat pausiert hatte. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob mein Problem wirklich von Medikinet kommt oder nicht.
In der Phase war mit meinem Harnwegstrakt alles gut.

Ich nehme nun seit einer Woche wieder eine Tablette Medikinet am Tag und diese auch reduziert; und zwar 10mg.
Mit der Einnahme beginnen die Symptome wieder. Nicht so stark wie davor, aber stetig steigernd.
Alles begann wieder mit weißem Sekret im Urin und heute habe ich wieder Probleme beim Urinieren und auch leichte Nebenhoden/ Samenleiter schmerzen.

Ich bin ratlos. Mein Urologe sagt er findet nichts zu Methylphenidat und meinen Symptomen. Auch im Internet finde ich quasi nichts. Es gibt einen Beitrag von @superchill (Männerthemen: Kleine Genitalien und Sekret bei Elvanseeinnahme?).
Ich möchte natürlich meinen Psychiater kommende Woche fragen. Ich gehe aber davon aus, dass dieser auch keine Idee hat und befürchte, dass dieser dann sogar vorschlägt einfach keine Medikamente gegen ADHS zu nehmen.

Deswegen nun die Frage an euch. Macht das für euch irgendeinen Sinn? Habt ihr sowas schon mal gehört? Wenn etwas unklar ist, bitte einfach fragen. Ich versuche bestmöglich auf jede Frage einzugehen.

Nachtrag 1: Dieses weiße Sekret erinnert optisch an Sperma. Ich weiß allerdings nicht, ob es Sperma ist. Aber vielleicht macht es Sinn, wenn meine Nebenhoden/ Samenleiter schmerzen. Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang.

Nachtrag 2: Ich möchte noch einen wichtigen Gedanken teilen. Ich bin der Meinung dieses weiße Sekret schon einmal Anfang des Jahres im Urin gesehen zu haben. Aber das war einmalig.
Ich habe auch die Vermutung, dass Medikinet vielleicht nicht der Auslöser sondern ein verstärkender Faktor ist.

Nachtrag 3: Die Samenleiter/ Nebenhodenschmerzen traten immer direkt nach dem Urinieren auf. Und zwar immer dann, wenn es besonders schwer war zu urinieren.

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Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube jemand hat vor ein paar Monaten etwas ähnliches beschrieben, aber im Zusammenhang mit Elvanse.
Vllt lässt sich das über die Suchfunktion finden…

Vllt habt ihr ein ähnliches Problem?

Auf dem Beipackzettel von MPH steht bei den Kontraindikationen:
Benigne Prostatahyperplasie (BPH) mit Restharnbildung

Die unvollständige Blasenentleerung kann zu verschiedenen Symptomen und Komplikationen führen, wie:
Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Wenn die BPH bei dir schon vorher vorlag, könnte das MPH möglicherweise zu einer Verschlechterung führen. Vielleicht kann dein Urologe etwas damit anfangen.

Haha den Thread habe ich damals bei Erstellung gesehen und kommentiert :smile: :+1: Respekt für dein gutes Gedächtnis und den Hinweis! :slightly_smiling_face:

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Das ist sehr interessant! Auf welchen Beipackzettel referenzierst du genau? Auf meinem Medikinet 10mg und 20mg Beipackzettel finde ich unter „nicht bekannt“: „Unfähigkeit, die Ausscheidung von Urin zu kontrollieren (Inkontinenz)“ aber nicht die von dir erwähnten Punkte.

Vielen Dank für deine Antwort! :slight_smile:

Ich hatte nach MPH ganz allgemein gesucht. Hier eine Quelle:

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Hallo zusammen, ich nehme seit etwa anfang 2024 Medikinet adult morgens 20mg, später mittag 10mg.
Meine Diagnose habe ich seit 2023. Seit 2017 hat mich mein Psychiater mit verschiedenen Medikamenten behandelt, die alle in Richtung ADHS gingen. Methylphenidat Hydrochlorid, später Bupropion.

Mit dem Wasserlassen habe ich seit Jahren Probleme. Ich werde nachts wach und muss aufs Klo, Verdacht auf wegen Wassereinlagerung. Amlodipin soll die Adern weich machen, wegen meinem hohen Blutdruck. Nebenwirkung, Veneninsuffizienz. Jetzt habe ich Torasemid und Hygroton statt Ramipril und Amlodipin.
Mal sehen.

Trotzdem:
Wenn ich Urin lasse, habe ich, sitzend immer das Problem das noch etwas nach kommt oder ich muss lange drücken.
Im stehen ist es einfacher, vielleicht die Schwerkraft. Ich war bei 2 Urologen. Der Erste hat mit eine Kamera durch die Harnröhre gesch…rammt. Alles frei, alles gut. Prostata etc alles super. Der Zweite, älteres Semester, sagte, das kommt von der Beckenhaltung beim Sitzen. Der Mann ist anatomisch nicht für das Sitzpinkeln geschaffen. Ok, im stehen hab ich weniger Probleme und schlafe besser.

2020 habe ich mich nach dem 3. Kind sterilisieren lassen.
Soweit alles gut. Seit 2023 hatte ich 2 Nebenhodenentzündungen. Vorher noch nie. Ich dachte immer das kommt eventuell von der Sterilisation.

Nach dem Beitrag hier, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Der Urologe kann es sich auch nicht erklären.

Nur das weiße Sekret fehlt mir. Das habe ich nur schon mal, wenn die Prostata länger kein Sekret absondern durfte. :wink:

Sehr spannend…

Kenn deine Symptomatik aus amphetaminabhängigkeitszeiten auch… Ich hab es auf die überdosierung in verbindung mit dehydrierung und lang nicht geleerten Spermareservoirs zurueck gefuehrt!