Hallo @ all,
ich habe lange gezögert mich bei diesem hervorragenden Forum anzumelden und starte dann gleich mit so einem Thema, sorry.
Kurzer Abriss: Ich habe Elvanse (20 mg, also niedrigste Dosierung überhaupt) erst ein Dutzend Mal genommen. Ich habe mir extra wegen der Einschleichung des AD(H)S-Medikaments angekündigte Krankheitstage genommen, mein großartiger Arbeitgeber ging da auch mit. Allerdings nahm es überhand und ich bin mittlerweile im Krankengeld gelandet.
Das hat nicht wirklich nur was mit Elvanse zu tun, sondern eher mit meiner Depression, die ich ja außerdem medikamentös behandele (Bupropion, 150 mg). Ferner nehme ich noch Mirtazapin (7,5 mg) ein.
Neben diversen für mich sehr überraschenden Wirkungen von Elvanse, die eher in einen anderen Thread gehören (Teaser: Suchtdruck durch Elvanse auf Downer wie Alkohol, Erinnerungen an ehemaligen Speed-Konsum), habe ich das mit den Genitalien tatsächlich auch festgestellt.
Um offen zu sprechen: Ich habe, wie die meisten wohl, einen Blutpenis. Ob sich dieser unter Elvanse-Einfluss entsprechend aufbäumt habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht probiert, denn in der Zeit zwischen dem „Peak“ (ca. 3 Stunden nach Einnahme) und dem langsamen Abfluten (bis ca. 6-7 Stunden nach Einnahme) käme ich auch gar nicht unbedingt auf die Idee von Erotik.
So oder so allerdings: Die extreme Verkleinerung des Penis habe ich auch bei meinen rund 12 Einnahmen mehrfach erlebt. Meine Vorhaut ist beschnitten, es ist also eine ziemliche Leistung der Eichel sich noch hinter die Vorhaut zu schieben. Aber genau das war mehrfach der Fall.
Nun könnte man meinen: Amphetamin-artige Substanzen machen halt Amphetamin-artige Dinge, aber ich habe wie gesagt früher hin und wieder „Speed“ konsumiert (so in etwa 30 Mal in meinem Leben, ich bin über 40), hatte das da aber nie erlebt. Ich hatte da eher das „Problem“ dass ich beim Sex nie zum Orgasmus kam oder es ewig dauerte.
Einflüsse auf die Libido hatte bei mir bislang nur ein Antidepressivum, ich glaube es war es Venlafaxin, wovon ich sowieso nur abraten kann. Beim Absetzen gibt es ja diese „Brainzaps“. Jedenfalls kam ich auch damit kaum zum Orgasmus. Ich bin mir deswegen nicht sicher weil ich vor meiner AD(H)S-Diagnose so einige Medikamente auf der Depression-Diagnose durchprobiert hatte, natürlich stets unter psychiatrischem Forschungsdrang meiner Ärzte.
Mit den Klassikern wie Fluoxetin oder jetzt Bupropion habe ich diesbezüglich keine Probleme.
Ich wollte nur dem mutigen Autor dieses Threads beipflichten: Ich habe das auch erlebt und das relativ schnell und mit der niedrigsten Dosierung, die möglich ist.
Sekret hingegen habe ich erfreulicherweise nicht abgesetzt.
Allgemein muss sich Elvanse jetzt erstmal im Arbeitsalltag beweisen, meine Krankschreibung endet jetzt sehr bald, und letztlich dann wird sich entscheiden ob das Medikament alltagstauglich ist.
Bei der Diagnostik war ich mir selbst bei relativ glasklarem Ergebnis trotzdem nicht sicher ob ich AD(H)S überhaupt habe. Ich kenne Menschen mit dieser Diagnose und die sind wesentlich hippeliger als ich. Bei mir läuft es quasi eher intern ab als durch Ausagieren.
Andererseits: Nicht das Medikament, sondern die Droge Amphetamin hatte bei den 20-30x die ich sie konsumierte stets eine paradoxe Wirkung: Ich wurde total ruhig, entspannt, fokussiert und meine Aussprache war so überdeutlich wie Audiodateien auf duden.de - komischerweise kann ich das bei „Elvanse“ nicht feststellen, mich bringt das Medikament (noch) teilweise etwas durcheinander.
Vielleicht demnächst mehr, jedenfalls @superchill Du bist nicht allein